Buckingham Palace
Kapitel 14: Buckingham Palace
Elijah saß mit seinen Freunden und deren Familien, nur einen Tisch von meiner Familie entfernt.
Ich räusperte mich und schaute zwischen den Leuten hin und her.
„Vielen Dank, dass Sie heute so zahlreich erschienen sind. Die Gründer der Carymount sind wirklich froh, dass ihre Schule seit Jahrzehnten so zahlreich besucht wird", fing ich an zu sprechen.
Ich redete meine Sätze herunter und setzte mich anschließend zu meiner Familie. Direkt neben uns saß Arthur mit seinen Eltern.
„Super gemacht Blaine", sagte Arthur und klopfte mir auf die Schulter.
„Mhm", nuschelte ich. Wieso behandelte er mich wie ein kleines Kind?
„Er wird ja noch zu einem richtigen Kronprinzen", sagte Arthur und grinste in die Runde.
Ich verdrehte meine Augen und lehnte mich zurück.
Elijah sah mich mitfühlend an, er wusste wie aufdringlich Arthur sein konnte.
„Also Blaine, wie läuft es im Tennis Team?", fragte mich Arthurs Vater
„Ich bin aktuell nicht im Team", sagte ich und schielte zu meiner Mutter. Ich hatte es ihr noch nicht gesagt.
Sie legte sehr viel Wert darauf, dass ich regelmäßig Tennis spielte. Schon seitdem ich ein Kind war, tat sie das.
„Du bist nicht im Team?", fragte meine Mutter.
„Eure Hoheit", sagte Arthur grinsend. „Vermutlich hat Blaine gerade andere Dinge im Kopf. Wie dieses eine Mädchen zum Beispiel."
„Violett?", fragte meine Mutter leise.
„Ganz genau."
„So ein Schwachsinn", motzte ich.
Arthur zwinkerte mir zu und ich zog mich somit aus dem Gespräch zurück. Ich schaltete komplett ab und konzentrierte mich nur auf das Essen.
Ich konnte mir dieses ganze Gerede nicht antun.
Am Nachmittag war es dann endlich soweit und der Tag war vorüber.
Als wir alle im Auto saßen, war ich auch vom Kopf her wieder anwesend.
Ich saß zwischen Elijah und Violett, während uns Arthur und meine Eltern gegenüber saßen.
Meine Mutter musterte mich skeptisch und verschränkte ihre Arme vor der Brust.
„Ein wenig eng hier drinnen."
„Es sind nur vier Stunden Theresa", sagte mein Vater.
„Wir hätten doch den Privatjet nehmen sollen", murmelte meine Mutter.
„Elijah, was war das für ein Auto von deiner Mutter heute? So eins habe ich ja noch nie gesehen."
Genervt schaute ich Arthur an, was wollte er?
Ich nahm mein Handy aus der Hosentasche und hielt es vor mich. Noch vier ganze Stunden.
So gut es ging, lenkte ich Elijah während der Fahrt ab. Ich verwickelte ihn und Violett in belanglose Gespräche. Hin und wieder spielten wir auch Spiele auf unseren Smartphones.
Arthur hingegen, schleimte sich die ganze Fahrt über bei meiner Mutter ein. Er erzählte wie froh er doch war, endlich mal wieder zu Besuch kommen zu können.
Nach vier Stunden kamen wir endlich an unserem Ziel an; dem Buckingham Palace.
„Ich bin sprachlos", sagte Violett, als wir vor dem großen Tor anhielten.
„Wow", flüsterte Elijah und machte große Augen.
Zwei typisch königliche Wachen, in ihrer rot-schwarzen Uniform, öffneten das Tor und marschierten anschließend beiseite.
„Das ist ja wie im Fernsehen", sagte Violett. „Die Schwerter und Waffen und Hüte..."
„Willkommen in unserer Welt", sagte Arthur grinsend.
„In meiner Welt, nicht in deiner oder unserer", gab ich genervt zurück und fing mir einen mahnenden Blick von meiner Mutter ein.
Der Chauffeur fuhr die Limousine direkt vor den Eingang des riesigen Gebäudes.
Zahlreiche Wachen hatten sich im Innenhof versammelt und erwarteten in korrekter Haltung ihre Königin.
Zwei Hausmädchen kamen zum Auto und öffneten uns die Türen.
„Ihre königliche Hoheit Theresa", sagten die Mädchen und verneigten sich vor meiner Mutter.
Nachdem meine Eltern und Arthur ausgestiegen waren, schaute ich Elijah und Violett an.
„Bleibt einfach ganz ruhig. Von euch wird nichts erwartet. Sobald wir drinnen sind, ist alles besser."
Die beiden nickten nur und stiegen nach mir aus dem Auto.
„Kronprinz Blaine, schön Sie zu sehen", sagte ein Mann mittleren Alters zu mir.
„William!", sagte ich erfreut und nahm die Hand des Mannes. William war mein Butler im Palast. Er sorgte sich um mich, erledigte jegliche Aufgaben und war einfach immer abrufbereit.
„Bring doch bitte die Koffer von meinen Freunden nach oben", sagte ich.
„Natürlich", antwortete er lächelnd und öffnete den Kofferraum.
„So, dann kommt mal mit", sagte ich und grinste meine Freunde an.
Violett und Elijah folgten mir die Treppen nach oben, zur großen Eingangstür. Neben der Tür standen links und rechts, jeweils zwei königliche Wachen und taten ihren Job bedingungslos.
In der großen Eingangshalle, wurden wir direkt von zahlreichen Mitarbeitern empfangen und bekamen Getränke serviert.
„Anweisung Ihrer Mutter", sagte einer der Mitarbeiter und deutete auf ein Gerät in seiner Hand. Er scannte damit Violett und Elijah von oben bis unten mehrmals ab.
Den beiden war das Ganze offensichtlich etwas unangenehm und sie waren mit der Situation ein wenig überfordert.
Nach der ganzen Prozedur, führte ich sie nach oben, in den zweiten Stock, in mein Schlafzimmer. Auf dem Weg dahin, kamen sie aus dem Staunen gar nicht mehr heraus.
Das hier war eine völlige Reizüberflutung für die beiden.
Violett hatte mir erzählt, dass sie ein paar Dinge schonmal im Internet gesehen hatte. Meine Mutter hatte vor einigen Jahren, ein Kamerateam eingeladen und das wurde ausgestrahlt. Allerdings bekam man nur oberflächliche Dinge zu sehen, nichts privates.
In den Sommermonaten, konnte man auch private Führungen buchen, Touristen konnten sich den Buckingham Palace und andere königliche Gebäude, dann von außen ansehen.
„So, hier ist mein Hauptschlafzimmer", sagte ich und öffnete die Tür.
„Haupt?", fragte Violett. „Du hast mehrere?"
Ich winkte ab und schmiss mich auf mein Bett.
„Du musst uns eine Führung geben", sagte Elijah.
„Morgen, okay? Hier ist es so groß, das nimmt ein paar Stunden in Anspruch."
Ein Klopfen an der Tür unterbrach unser Gespräch.
"Ja? Herein?", sagte ich laut.
Die Tür öffnete sich und William betrat mein Schlafzimmer.
"Ich würde Herrn Walsh und Frau Smith gerne Ihre Schlafzimmer zeigen", sagte er freundlich.
"Danke William, ich mach das dann schon", sagte ich.
Er nickte und trat einen Schritt zurück. "Ihre Mutter hat die beiden Gästezimmer im rechten Flügel vorgeschlagen", sagte er noch, bevor er die Tür wieder schloss.
"Oh, mein, Gott", sagte Violett und setzte sich ebenfalls auf mein Bett. "Das ist alles so überwältigend. Ich... ich... ahhhh", sagte sie und legte ihren Kopf in den Nacken.
Elijah hingegen schaute sich einfach stumm im Zimmer um. Besonders fasziniert war er von der großen Fotowand. "Fotografierst du selbst?"
Ich stand auf und stellte mich zu ihm. "Ja, ich liebe es zu fotografieren. Ich hab das eine zeitlang auch mal professioneller gemacht und auf diversen Seiten hochgeladen."
"Jetzt machst du es nicht mehr?"
"Leider nicht", sagte ich. "Vor dem Internat hatte ich keine Zeit mehr und naja, im Internat hatte ich meine Kamera nicht."
"Hm", sagte er gedankenverloren. "Das hier könnte man gut zeichnen."
Er deutete auf auf ein Foto, was einen Baum aus dem Hyde Park zeigte, im Hintergrund saß ein altes Pärchen auf einer Bank am Teich.
"Echt?", fragte ich und schaute ihn an. "Kannst du zeichnen?"
Elijah nickte. "Ich habe eine zeitlang mit Kohle gezeichnet. Aber vor ein paar Jahren bin ich auf digitale Zeichnungen umgestiegen. Ich zeichne auf einem Tablet."
"Wow, das wusste ich nicht. Das musst du mir mal zeigen."
Elijah lief leicht rot an und schaute auf den Boden. "Mach ich."
"Na sagt mal, was habe ich denn da verpasst?", fragte Violett euphorisch. "Seid ihr verknallt?"
"Was?", fragte ich erschrocken. "Wie kommst du denn auf sowas?"
„Naja, eure Blicke sind schon ziemlich... intensiv."
„Ach Quatsch", sagte ich und fuhr mir nervös durch die Haare. „Ich zeig euch jetzt eure Schlafzimmer."
Wie kam sie auf so etwas?
Heute Abend, 20 Uhr, kommt noch ein Kapitel online, passend zu Halloween🫶🏽
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