Kurzgeschichte :)
Hey guys, also falls ihr meine Ankündigung noch nicht gelesen habt:
Hi ihr Potatos! Ich hab da mal so eine Bitte an euch. Ich hoffe das viele sich die Zeit nehmen und mir helfen, es dauert auch nicht lange, versprochen! Es geht um meinen alternativen Leistungsnachweis in Deutsch. Wir sollen eine Kurzgeschichte schreiben und ich bin da schon ganz gut davor, würde ich sagen. Ich wollte euch nur mal darum bitten vllt ein bisschen Feedback da zulassen, wie ihr es findet und mir vielleicht Ideen zu schreiben, damit es noch ein wenig länger wird. Es muss dazu gesagt werden: Ich war die letzten 2 Tage krank und hatte übelste Kopfschmerzen, also wundert euch nicht wenn Sätze keinen Sinn ergeben oder die Grammatik nicht stimmt. Außerdem haben wir Kurzgeschichten nie wirklich behandelt, weshalb es überhaupt ein bisschen schwer war, mir da was auszudenken. Also: Korrigieren und Verlängerungs- oder - änderungsvorschläge sind mir sehr willkommen. Es würde mich sehr freuen, wenn es sich zumindest ein paar von euch anschauen würden.
x Enna :)
Was ich da noch vergessen habe zu erwähnen: Ihr dürft auch gerne Titelvorschläge in die Kommis schreiben
So und jetzt zur obercoolen megageilen Story:
Ein roter Mantel ließ ihn innehalten. Genauso einen hatte Isabel immer getragen. Es war ihr Lieblingskleidungsstück, weil ihre Großmutter ihn ihr selbst gemacht und zu Weihnachten geschenkt hatte. Deswegen war Winter auch ihre Lieblingsjahreszeit. Mal davon abgesehen, dass sie Weihnachtsgebäck über alles liebte und ihn so einige Male dazu überredet hatte Plätzchen zu backen oder gleich 5 Packungen Spekulatius und Lebkuchen auf einmal zu kaufen. Er hatte sie seit etwa einem Jahr nicht mehr gesehen, geschweige denn ein Wort mit ihr gesprochen. Es war ja nicht so, als hätte er sich nicht darum bemüht. Am Anfang zumindest. Würde sie hier sein, wäre das alles nicht passiert? Vielleicht. Andererseits, warum sollte sie nicht hier sein?
Er war immer derjenige gewesen, der es verschmäht hatte auf den Weihnachtsmarkt zu gehen. Sie würde also nicht davon ausgehen, ihn hier zu treffen. Und er war nur hier, weil er zur Arbeit musste, spät dran war und dies, normalerweise, der schnellste Weg war. Dass heute der Weihnachtsmarkt anfing hatte er vergessen. Jetzt steckte er sowieso zwischen den Menschen fest, welche in Seelenruhe von einem Stand zum nächsten schlenderten. Da war er wieder. Der rote Mantel. War es möglich? Oder einfach nur Paranoia seinerseits? Die einzige Methode war, zu fragen. Das kostete ja nichts.
Aber was, wenn es nicht Isabel war? Eine völlig fremde Person? Die einfach nur denselben Mantel trug wie sie und ihn für seltsam halten würde. Und wenn es Isabel war? Was dann? Sie war vermutlich nicht hierher gekommen um mit ihm zu reden. Und wollte er überhaupt mit ihr reden? Es tat ihm leid, was passiert war. Doch die Schuld daran trugen sie beide. Er wollte sich entschuldigen. Doch wollte sie das auch? Würde sie ihm überhaupt zuhören? Würde sie ihn überhaupt zu Wort kommen lassen? Sie wollte nicht mit ihm reden, da war er sich ganz sicher.
Trotzdem tippte er den roten Mantel an und fragte: "Isabel?" Würde sie sich umdrehen? Und dann? Blieb immer noch die Frage, ob sie überhaupt mit ihm reden wollte. Sollte er so tun, als sei das alles gar nicht vorgefallen? Nein, dann würde sie erst Recht nicht mit ihm reden. Es sei denn sie tat selbst so als wär nichts passiert. Aber warum hatten sie dann so lange gebraucht, um sich wieder zu treffen, wenn es so eine einfache Lösung gab. So tun, als hätte es nie stattgefunden.
Die Frau drehte sich um und sah ihn an. Unglaube. Dann das Aufkommen verschiedener Gefühle. Schmerz. Wut. Genervtheit. Er hätte es nicht tun sollen. Nun war es zu spät. Vielleicht hatte er einfach den falschen Tag erwischt. Es war wahrscheinlich auch nicht sehr sinnig jetzt mit ihr zu reden. Er würde zu spät kommen. Er war im Stress. Und sie sah nicht so aus als wolle sie mit ihm reden. Aber wann würde er wieder die Möglichkeit dazu bekommen? Vermutlich nicht in naher Zukunft. Also sollte er seine Chance nutzen.
War es das Wert? Jetzt mit ihr darüber zu diskutieren? Möglicherweise sollte er sie einfach darum bitten, sich später mit ihm zu treffen. Ohne Stress. Ohne die Menschenmasse, die sie einengte und ihn nervös machte. Später wäre es besser. Allerdings würde sie sich wohl kaum darauf einlassen. Sie drehte sich wieder um und ging. Verschwand zwischen den Menschen. Chance vertan.
Es sei denn, er fand sie wieder. Folgte ihr. Kam das nicht merkwürdig rüber? Schließlich war es an ihrer Reaktion offensichtlich geworden, was sie davon hielt, dass er hier war. Aber sie kannte ihn ja. Sie würde doch sicherlich verstehen, dass er reden wollte. Andererseits, wollte sie nicht reden. Und er würde zu spät kommen. Das dritte Mal in dieser Woche. Das konnte er sich wirklich nicht erlauben. Konnte er es überhaupt noch pünktlich schaffen? Er wollte nicht nachsehen.
Sollte er ihr hinterher? Oder doch zur Arbeit? Er konnte nicht abwägen, was für ihn besser war. Bei welchem von beiden standen seine Chancen höher, dass ihm zugehört und verziehen wurde? Er wusste es nicht. Sein Körper entschied wie von selbst für ihn und setzte sich in Bewegung.
"Isabel!", rief er und bekam von den umstehenden Passanten merkwürdige Blicke zugeworfen, die er versuchte zu ignorieren. Er hatte das Gefühl, das jeder ihn anstarrte. Mit genuschelten Entschuldigungen schob er sich an Menschen vorbei, um die Frau wiederzufinden. "He, junger Mann, ich hab es auch eilig und trotzdem schubse ich hier nicht alle Leute durch die Gegend." Er stoppte und überlegte für einen kurzen Moment, ob er etwas erwidern sollte. Stattdessen schüttelte er bloß den Kopf und setzte seinen Weg fort. Dafür, dass der Typ es eilig hatte, war er ganz schön langsam gegangen. Er wich gerade noch einem Hund aus und durfte eine weitere Schimpftirade über sich ergehen lassen, die er jedoch erfolgreich ausblendete.
Wie konnte Isabel immer noch nicht wieder in sein Sichtfeld gekommen sein? Sie war deutlich kleiner als er und vor etwas mehr als einem Jahr hatte sie nach 5 Minuten Seitenstichen bekommen, als sie zusammen gejoggt waren. Doch selbst wenn sie mittlerweile schneller und ausdauernder geworden war, wie schaffte sie es, vor ihm wegzulaufen, ohne so viel Aufsehen zu erregen, wie er?
Er hielt inne und sah sich um. Es hatte doch eh keinen Zweck ihr hinterherzulaufen. Er warf einen Blick auf seine Uhr und hoffte das es noch nicht zu spät war. Doch er würde es nicht mehr rechtzeitig schaffen. Sollte er ihr dann doch noch weiter folgen? Offensichtlich wollte sie nicht mit ihm reden und rannte sogar vor ihm weg. Hatte sie Angst? Vor ihm? Ihre Freundschaft war nicht gut auseinander gegangen, das wusste er auch, aber er hatte doch nie etwas getan um ihr Angst zu machen, oder? Nein, dass wüsste er. Vielleicht hatte sie auch einfach keine Zeit? Aber warum konnte sie ihm dann nicht einmal das sagen? Sie konnten ja auch später reden, es musste nicht unbedingt an dem Tag sein, wo er zu spät zur Arbeit kam und sie ihren Feierabend auf dem Weihnachtsmarkt genoss. Wenn sie überhaupt noch die gleichen Arbeitszeiten und denselben Job hatte. Seine Gedanken wurden davon unterbrochen, dass er den roten Mantel, wenige Meter neben ihm, zwischen den Menschen aufblitzen sah.
"Isabel?" Fragend blieb er mit einigem Abstand stehen. Er war nervös, knetete seine Hände und wartete darauf, dass sie ihm antwortete. "Was willst du?" In ihrer Stimme, lag eine gewisse Gereiztheit. War sie immer noch sauer auf ihn? Oder lag es daran, dass sie gestresst war? Früher war sie nie gestresst gewesen, wenn sie auf dem Weihnachtsmarkt war. Eventuell lag ihr Stress auch an ihm. Er war ihr schließlich gefolgt. Vielleicht sollte er einfach wieder gehen. Andererseits erwartete sie jetzt eine Antwort. Und er würde so oder so zu spät zur Arbeit kommen, ob er nun ging oder nicht. Aber sie wollte nicht mit ihm reden. Sie drehte sich ja nicht einmal um. Brachte es dann überhaupt etwas? Sie würde ihm nicht richtig zuhören. Es nicht einmal versuchen. Also warum sollte er es versuchen mit ihr zu reden?
"Ich will mich entschuldigen." Auch wenn es nicht nur seine Schuld war. Sie hatte genauso dazu beigetragen, dass ihre Freundschaft in die Brüche gegangen war. Es musste nur jemand den ersten Schritt machen, wenn sie ihre Freundschaft wieder aufbauen wollten. Und er wollte es. Aber damit ihre Freundschaft einen richtigen Neuanfang haben konnte, musste sie sich genauso entschuldigen wie er. Und seine Entschuldigung ernst und annehmen, was er in diesem Augenblick bezweifelte. Es gab einen Grund, warum sie keinen Kontakt gehabt hatten. Warum sie nicht auf seine Nachrichten geantwortet hatte oder er am Anfang auf ihre. Sie waren beide viel zu stolz um zuzugeben, dass sie einen Teil der Schuld trugen.
Trotzdem stand er hier und wollte sich entschuldigen. Aber nicht bevor sie sich umdrehte. Er würde seine Entschuldigung nicht einem schweigenden roten Mantel erzählen. Um das zu tun stand sein Ego ihm im Weg. Nun blieb ihm nichts anderes übrig, als darauf zu warten, ob sie sich umdrehen würde.
Danke an alle die sich das durchlesen :)
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