Mad world

Chapter 3
-
Benedikt

Endlich zu Hause, erledige ich erst die Hausaufgaben.
Manchmal frage ich mich selbst, warum ich vor ein paar Jahren bloß Latein genommen haben.
Unser Lehrer sagte zu uns: „Sieht zwar viel zu übersetzen aus, aber das meiste da sind bloß Aufzählungen. Geht also schnell".
Von wegen.

Ich schaue auf die Uhr und merke, dass ich fast eine komplette Stunde für diesen Shit vergeudet habe. Meine Lateinhausaufgabe ist fast ein halber Roman.

Anders ist gut in Latein. Er  ist zwar ruhig und meldete sich selten. Aber ich sah, dass er immer die richtigen Lösungen in sein Heft hingeschrieben hatte.

Schlau und gut aussehend, was für eine Kombi. Ich sehe ihn wieder vor meinen Augen, wie er neben mir saß.
Irgendwie schaut er ja schon süß aus, aber manchmal hat er so einen harten Ausdruck.

„Went to school and I was very nervous
No one knew me", mein Handy spielt gerade über meine Box ,mad world' ab.
Wie passend zu meinem Tag.

Anders
(Gleiche Zeit)

Der Bus war mittlerweile komplett leer. Ich bin die einzige Person die noch hier sitzt.  Die Stille wird zu viel, deshalb setzte ich meine AirPods ins Ohr und mache mir erst mal gescheite Musik an - Linking Park - was denn sonst. 

Nach 10 Songs steige ich endlich aus und laufe noch ein paar Meter zu meinem Haus.
Ich kann mich durch die Musik weitgehend beruhigen, deswegen zögerte ich nicht, als ich über die Türschwelle trat. Meine Kopfhörer lege ich in ihre Box und lausche, ob ich alleine bin. Heute ist wohl ein etwas besserer Tag für mich, denn ich höre niemanden. 

Die Wohnung ist nicht besonders groß, aber trotzdem gefühlt immer unordentlich. Ich laufe an das Ende des Flures zu mein Zimmer.
Drinnen schmeiß ich meine Schultasche in eine Ecke und gehe zu meinem Schreibtisch. Unter einem Stapel auf der rechten Seite befindet sich mein neustes Projekt - eine Zeichnung von der Band Falling in reverse.
Kurz tippte ich auf meinem Handy rum und schon ertönte eines von meinen Lieblingsliedern von ihnen.
Nach einer Weile musste ich meinen Stift nochmal spitzen. Dabei merkte ich, dass es draußen schon wieder dunkel war. Mist. Eventuell sollte ich so langsam mal mit den Hausaufgaben anfangen, damit ich nicht schon wieder nachsitzen muss.

- 1h später -

Ich sollte echt aufhören zu zeichnen und anfangen, Lateinhausaufgaben zu machen.

- 1 Uhr nachts -

Endlich habe ich mein Zeichenblock weggelegt und nehme mein Lateinheft zur Hand. Ich bin fast fertig, als meine Gedanken ein bisschen abschweifen.
Irgendwie viel mir Latein schon immer leicht, genau wie Spanisch und Englisch. Trotzdem schreibe ich in der Regel nur 3. Ab und zu auch eine 4, denn ich will nicht als klug oder so gesehen werden. Als ob das eh jemanden interessiert. Der Sitz neben mir ist schon seit ein paar Jahren frei, was mir eigentlich auch nichts ausmacht. Und jetzt sitzt dieser Ben dort? Ich weiß nicht so genau, was ich davon halten soll. Ein paar mal habe ich aus dem Augenwinkel bemerkt, wie er mich angeschaut hat. Mit seinen durchdringenden Blick hatte ich das Gefühl, er sieht direkt in meinen Kopf rein. Von solchen Leuten halte ich mich normalerweise fern, ich habe gerne meine Privatsphäre.

Zwar konzentriere ich mich wieder auf meine Hausaufgaben, aber mein Kopf wird immer schwerer und irgendwann wird die Welt um mich schwarz.

Sry für die lange Pause (liest eh niemand 😂), ansonsten einfach mal deswegen beschweren ;)

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