3.
Ich konnte nicht mehr aufhören daran zu denken. An das, was Hyunjin mir gesagt hatte. Was er... Vorschlug zutun. Als Lösung für sein Problem. Ich konnte es einfach nicht mehr vergessen, ganz egal, wie sehr ich es auch wollte! Mein bester Freund schlug vor... Er wollte mit mir Sex haben, ohne Gefühle zu involvieren, weil er keine andere ins Bett bekam. Dieses egoistische Arschloch! Wie konnte er sowas von mir verlangen? Blödmann. Ich verschränkte die Arme vor der Brust, als ich auf der Couch saß, der den perfekten Blick auf die Badezimmer Tür bot. Die Tür, aus der Hyunjin gerade kam. Er war eben duschen, was bedeutete, er stand da nun. Halbnackt. Halbnackt und nass. Das einzige, dass seinen Körper bedeckte, das war das Handtuch, was um seine Hüfte gebunden war. Ich gab zu. Unter anderen Umständen hätte dieser Anblick nichts in mir in Bewegung setzen können. Aber jetzt?! Jetzt, wo ich wusste, dass er in Erwägung zog, wir könnten miteinander schlafen, was wiederum hieß, er fand mich attraktiv, konnte ich nicht anders als zu denken... Wow! Ich atmete bewundernd aus. Hyunjin war heißer als ich je immer dachte! Er war recht schlank, hatte aber einen betonenden Oberkörper. Vor allem seine Schultern waren es... Seine Bauchmuskeln zeigten sich und dadurch, dass er sich durchs Haar fuhr, entdeckte ich die Muskeln an seinen Armen. Ich wusste nicht, wieso mir das zuvor nie aufgefallen war. Aber, ja... Hyunjin war heiß... Oh, stop. Was dachte ich da eigentlich? Fing mein Kopf etwa an zu spinnen? Fing mein Körper an durchzudrehen? Oder... Geschah das, weil Hyunjin total schräge Dinge vorgeschlagen hatte? Schrecklich, dass ich über sowas nachdenken musste... Ich hasste es! Um mich also von seinem Oberkörper abzulenken, sah ich weg. Ich fand ihn nicht heiß, nein. Ich drehte gerade nur ein bisschen durch, weil der Schock noch tief saß, ja. Daran müsste es gelegen haben. Ich presste die Lippen aufeinander. Das Problem war, dass Hyunjin sich gleich neben mich auf die Couch setzen würde, denn so waren wir. Wir schauten jeden Tag mindestens einen Film. Das war ein Ritual. Eines, dass wir nicht unterbrachen. Nicht mal dann, wenn wir wütend aufeinander waren oder, wie es jetzt der Fall war, total cringe auseinander gingen. Die einzige Ausnahme galt nur, wenn wir eingeladen waren oder bei unseren Eltern zu Besuch waren. Wie erwartet, da nahm Hyunjin somit neben mir Platz. Angezogen... Ein Glück.
„Möchtest du was essen?", fragte er und ich schüttelte stumm den Kopf.
Daraufhin griff er nach den dünnen Decken neben sich und nahm eine hervor, um sie über uns zu legen. Ich wusste nicht, ob ich eine Decke mit ihm teilen wollte, nach dem, was er gestern sagte. Aber ich stellte mich natürlich nicht an! Ich würde keine Szene darum reißen, denn so war ich nicht. Ich kannte meinen besten Freund doch. Ihm gingen nun mal die verrücktesten Dinge durch den Kopf. Dass mich das überhaupt noch wunderte, schockiert mich. Naja... Wie auch immer. Der Film ging also los. Wir schauten uns Mr. And Mrs. Smith an. Ein Film, den wir uns schon so lange ansehen wollten, nur nie dazu kamen, obwohl's ein Klassiker war. Deshalb... Erwartete ich die intime Szene zwischen den beiden Hauptdarstellern nicht. Eigentlich hätte ich mir denken müssen, dass es eine geben würde, aber ja. Ich hatte nicht gedacht. Ich schluckte. Mein Herz fing an schneller zu schlagen, als Angelina Jolie und Brad Pitt anfingen... Ja... Auszurasten und sich gewaltsam die Kleidung vom Leib zu reißen. Ich zog die Beine an meinen Körper ran und presste die Lippen aufeinander. Okay... Die Stimmung in diesem Raum wurde schlagartig ganz schön... Intense. So intense, dass man darüber sprechen konnte, dass sich die Lust in mir breitete. Die Lust auf ihn. Nicht auf Brat Pitt! Sondern auf Hwang Hyunjin! Verfluchte Scheiße. Die Lust auf ihn verstärkte sich, nachdem ich hinzukommend seinen Blick auf mir spürte. Schließlich konnte ich nicht anders. Ich griff nach der verfluchten Fernbedienung, um den Film anzuhalten. Genau. Ich pausierte den Film während der intimsten Szene.
„Bitte. Sag mir, dass du den Film angehalten hast, damit wir vögeln können.", platzte es aus ihm, wofür meine Kinnlade fiel.
„Hyunjin!", rief ich ungläubig und er nickte eifrig.
„Ja, okay! Was willst du sagen?"
Ich warf den Kopf zurück. Ja. Was wollte ich ihm denn sagen? Wieso hielt ich den Film an? Was genau war mein Ziel? Als wüsstest du es nicht, Y/N, sprach meine innere Stimme zu mir. Die Sache mit ihm geisterte schon seit gestern in meinem Kopf herum. Ich wusste auch, weshalb. Innerlich wusste ich es. Ich ahnte, dass es daran lag, das ich den Gedanken meines besten Freundes eigentlich gar nicht so abwegig fand. Ich gab es ja zu. Je mehr Zeit verging, desto eher fand ich Gefallen an den Gedanken... Hyunjin war attraktiv gewesen und ich? Ich hatte meine Bedürfnisse. Vor allem, im jetzigen Moment. Wieso sollte ich auf das Angebot denn nicht eingehen? Der Schweinehund in mir fing an mir den Vorschlag immer schöner zu reden... Mist!
„Guck mal...", fing ich an und drehte mich so, dass ich ihn besser sehen konnte. „Wir müssen dabei unbedingt folgendes beachten!"
Auf seinen Lippen bildete sich ganz plötzlich ein breites Grinsen, als ich das sagte, denn er wusste es bereits vor mir. Er wusste... Ich war bereit mich auf diese bescheuerte Idee einzulassen. Ich würde das ganz sicher noch bereuen. Ja...
„Hör mir zu!", ließ ich meine Augen demonstrativ groß werden.
„Ich höre dir zu.", wurde er sein Lächeln nicht los.
Ich hob warnend einen Finger. Es wurde Zeit. Wenn ich schon so blöd war, um das hier gutzuheißen, musste ich auch dafür sorgen, dass es Regeln gab. An diese Regeln müssten wir uns beide halten, sonst würde hier gar nichts laufen! Wehe, er hielt sich nicht dran. Ich kannte Hyunjin's Arsch schliesslich. Sobald es nicht seine eigenen Regeln waren, hielt er sich nicht so gerne an welche. Idiot...
„Du hörst auch wirklich zu? Weil, wenn nicht, läuft hier gar nichts!", drohte ich ihm, was ihn die Augen rollen ließ.
„Ja, Y/N! Ich höre dir zu."
„Gut", atmete ich aus. „Denn ich sage dir eins. Wenn wir deinem dummen Vorschlag nachgehen, müssen wir einiges festlegen!"
Entspannt hörte er mir zu. Er gestikulierte, was mich weiterreden ließ.
„Du sollst wissen... Ich mache da nur mit, wenn... Wenn es wirklich nur beim Körperlichen bleibt, verstehst du?"
Er nickte verstanden. Hatte ich das fette Grinsen erwähnt, dass der Trottel nicht loswurde? Nein? Nun. Er grinste so breit, dafür hätte ich ihm am liebsten ins Gesicht gehauen!
„Also bleibt es zwischen uns nur beim... mhmhmmmm?", wackelte er mit den Augenbrauen.
„Genau!", stimmte ich ihm zu. „Das bedeutet... Wir trennen das. Unsere Freundschaft... Unser Studentenleben. Unser Privatleben. Alles. Das zwischen uns... Das wird ein Bereich unseres Lebens... Darüber werden wir nicht einmal reden! Wir werden es einander nur besorgen. Kapiert? Das sind die Regeln!"
Ich war überrascht von meinen eigenen Worten, ja. Aber das war die Wahrheit. Er schnappte tief nach Luft, als er sich streckte.
„Klingt wie Musik in meinen Ohren...", näherte er sich mir um einen Stück.
Ich streckte aber meinen Arm aus, um die gewisse Distanz zwischen uns weiterhin zu wahren, denn... Ich war noch lange nicht fertig.
„Nachdem wir also beschlossen haben, wir werden darüber nicht reden, bedeutet das auch... Wir lassen uns davon nicht beeinflussen. Wenn wir also eines Tages kein Bock mehr aufeinander haben, heißt es nicht, dass unsere Freundschaft drunter leidet!"
Das war für mich das wichtigste. Ich wollte nicht, dass unsere Freundschaft an dem... Freundschaft-Plus-Ding scheiterte. Unsere jahrelange, gesunde und schöne Freundschaft. Das durfte es nicht. Nicht, weil wir plötzlich einander fühlen wollten...
„Genau", biss er sich auf die Unterlippe, als er nach meiner Hand griff. „Denn wir sind nur Sexpartner."
Ich entzog meine Hand, denn ich war noch immer nicht fertig. Hyunjin suchte aber total den Körperkontakt zu mir und wollte einfach nicht von meinen Händen ablassen. Genervt sah ich in seine Augen. Während meine ihm sagten, er sollte es sein lassen, sagten mir seine, wie sehr er mich gerade wollte. Das Gefühl, was seine Augen mich fühlen ließen, hielt mich davon ab, meine Hände vergeblich aus seinen zu ziehen. Ich ließ mich von ihm berühren...
„Und...", wurde ich ruhiger, was ihn mit dem Kopf näher kommen ließ.
„Mhm?"
„Wir werden uns nicht küssen...", flüsterte ich, aber er hörte mich. „Und ich werde mich dir nicht hingeben, so wie all die anderen Weiber. Kapiert?"
Denn... So, wie Hyunjin die Regel befolgte, dass keiner sich in ihn verlieben dürfte, verfolgte ich die Regel, dass ich niemanden küsste, den ich nicht wirklich liebte und ich schwor mir selbst, ich würde mich von all den anderen Mädchen unterscheiden, die Hyunjin mal traf. Ich meinte... Das tat ich so auch schon. Nur jetzt, wo ich mich auf diese Dummheit einließ, musste ich ihm das nochmal verklickern. Ich war keines seiner Flittchen. Aber das war nichts, was er nicht längst schon wusste. Somit hielt er es nicht für nötig, mir zu antworten. Stattdessen tat er folgendes... Mit einem kräftigen Ruck zog er mich auf seinen Schoss. Seine großen Hände ließen von meinen ab und glitten meinen Oberarmen hinauf. Als müsste er mich untersuchen, wanderte er zu meinen Schultern und führte seinen Weg von da aus wieder runter bis zu meiner Taille, an die er hängen blieb. Er leckte sich über die vollen Lippen, als sein Blick meinem Oberkörper entlang ging. So, wie er mich ansah... Ließ ein angenehmes Gefühl in meiner Unterleibgegend aufgehen. Das Gefühl war aber nicht so stark, dass es meine Gedanken vernebelte. Zumindest noch nicht... Ich verstand noch genau, was er mir zu sagen hatte.
„Und... Vergiss meine Regel nicht...", raunte er.
Während seine Hände vorhatten weiter hinab zu wandern, hielt ich ihn noch rechtzeitig ab. Dafür musste ich seine Handgelenke umgreifen, was ihn in meine Augen sehen ließ. Ruhig, als wäre er gerade nicht ungeduldig gewesen, lehnte er sich vor. Er lehnte sich soweit zu mir vor, dass sich unsere Lippen fast berührt hätten.
„Ich verliebe mich ganz sicher nicht in dich.", sprach ich leise.
Er war mir so nah, mein heißer Atem prallte ganz sicher gegen seine Lippen. Er fokussierte meine Augen.
„Du verliebst dich ganz sicher nicht in mich", wiederholte er meine Worte. „Weil du viel zu intelligent bist", erklärte er, als sein Blick meinen Hals traf. „Und jetzt... Lass mich dich glücklich machen."
Ich bekam eine Gänsehaut. Die Aufregung machte sich in mir breit. Ich war gespannt darauf, wie sich Hyunjin anfühlte. Darauf, was er mich fühlen lassen würde... Er ließ von meinen Augen nicht ab, als er die Zunge ausstreckte, um meine Unterlippe mit ihr zu berühren. Sie wurde damit ganz feucht. Ich musste schlucken. Der Griff um seine Hände wurde lockerer, was er direkt als Chance sah. Seine Hände wanderten direkt zu meinem Hintern, als hätten wir nicht genügend Zeit der Welt. Er fing an ihn zu kneten, während er den Kopf senkte, um schließlich seine Lippen auf meinen Hals zu drücken. Ich wusste nicht, weshalb. Nur geschah es über mich. Meine Gedanken vernebelten mit einem Mal. Ich genoss seine Zunge auf meiner Haut so sehr, dass ich aufstöhnen musste und das! Das war ungewöhnlich. Ich war keine Jungfrau. Das hätte mir so einfach nicht passieren dürfen, aber das war es. Hyunjin hatten meine Laute ordentlich angespornt. Durch seinen festen Griff um meine Pobacken zog er mich enger an sich ran, sodass nun keine Lücke mehr zwischen uns existierte. Seine talentierte Zunge ließ nie von meinem Hals ab, als er anfing seine Hände in meine Jogginghose verschwinden zu lassen. Und, was dann geschah... War dreckiger und versauter, als ich mir je hätte vorstellen können...
———
Mhmmm... Ich bin mir sicher, das hier hat doch jeder kommen sehen, oder?
Was meint ihr? Wie entwickelt sich das wohl noch?
Erwartet nicht Zuviel! Es ist bloß eine Short Story 🤭
In love, N 🤍
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