54 | you and i
Louis packt seine Sachen. Er kann nicht mehr hier bleiben. Er muss gehen. Er ist durchgeschwitzt und fühlt sich wie ein Haufen Scheiße, aber er kann ja bei Niall duschen.
Er packt seine Taschen zusammen und zittert, als er um sein Bett herum guckt und schaut, ob er etwas vergessen hat.
Nein, hat er nicht.
Harry war nicht einmal zu ihm gekommen. Er hatte nicht einmal geklopft und es sind jetzt sicher schon Stunden vergangen.
Sicher ist Harry geflohen vor Louis, dem Liebesmonster...
Sicher macht er sich gerade irgendwo über ihn lustig.
Oder er fährt weit weg.
Vielleicht redet Harry mit Kendall. Weil die beiden ja ach so tolle Freunde sind... Und vielleicht hat Harry schon jemand anderen. Stunden nachdem Louis es ihm gesagt hat.
Louis ist ehrlich: Er hatte sich eine romantische Geste gewünscht. Ein zaghaftes Klopfen an seiner Tür.
Er hatte sich erhofft, dass Harry rufend vor seiner Tür stehen würde und wollen würde, dass Louis aufmacht.
Oder Steine. Louis will, dass Harry kleine Steine an eins seiner Fenster wirft.
Oder ihm einen Liebesbrief unter der Tür durchschiebt.
Doch es scheint, dass all diese romantischen Sachen nur in Filmen passieren oder anderen Personen. Louis sind sie noch nie passiert.
Es ist schon etwas erbärmlich, dass er sich mit 25 das allererste Mal so richtig verliebt.
Dass er erst jetzt begriffen hat worüber er all die Jahre lang Songs geschrieben hat.
Es ist bescheuert und kindisch.
Und Louis will sich am liebsten selbst dafür schlagen.
Seine Nase tropft immer noch, als er den Koffer zumacht und ein Schloss an ihn hängt. Vielleicht fliegt er für eine Weile weg.
Amerika. Vielleicht Los Angeles, da hat er auch eine Wohnung.
Sie ist kalt und verlassen und Louis muss sich einen neuen Anton suchen, aber das wird schon gehen.
Und einen neuen Niall, aber das bekommt er schon hin...
Er kann Eleanor mitnehmen oder sie führen eine Fake-Fernbeziehung.
Schöne Schlagzeilen kann das hergeben, oder nicht?
Louis wischt sich grob über sein verheultes Gesicht.
Er ist ein erwachsener Mann und heult über seine erste Liebe.
Wie bescheuert.
Und ist Harry überhaupt seine erste Liebe? Denn eigentlich ja nicht, oder? Wird die erste Liebe nicht erwidert?
Und das tut Harry offensichtlich nicht.
Louis hat sogar auf sein Handy geguckt und gehofft, dass Harry ihm eine süße SMS schreibt oder ihn anruft und fragt, ob alles okay ist.
Aber nichts. Rein gar nichts.
Und jetzt hat Louis all seine Koffer fertig gepackt.
Es scheint so irreal. Wegen einem blöden Crush muss er sich ein neues Zuhause suchen.
Und das blödste ist, dass es nicht dieses Haus ist, dass er sein Zuhause nennt, sondern Harry.
Louis hievt seinen zweiten Koffer vom Bett. Er ist so schwer und voll gepackt wie der erste.
Er zittert immer noch und will nichts lieber, als sich wieder aufs Bett zu werfen.
Doch er tut es nicht.
Er stellt seine Koffer neben die Tür und zieht sich seine leichte Jacke an. Seinen Rucksack hält er in der Hand.
Schweren Herzens schließt er die Tür auf und drückt die Klinke herunter.
Er wird sich einfach raus schleichen. Harry wird nie erfahren wann er ging. Harry hat das nicht einmal verdient zu wissen, aus Louis' Sicht.
Louis will gerade selbstbewusst in den Flur treten, da stoppt er.
Denn der Weg ist versperrt.
Vor seiner Tür sitzt Harry.
Nur in seiner Boxershorts.
Er sitzt da nicht nur irgendwie sondern in der Sub-Position. Um sein Hals baumelt ein Halsband. Auf diesem steht „Louis' Eigentum".
Sein Blick ist auf den Boden gerichtet.
Louis fällt fast hinten über.
Er schluckt und kann nur ein Wort krächzen. Eine Frage.
„Was...?"
Harry beißt sich auf die Lippen.
Dann blickt er direkt in Louis' Augen. „Es tut mir leid, Master. Ich liebe Euch."
Und das ist entschieden zu viel.
Louis schnappt nach Luft und schüttelt permanent den Kopf.
Master.
Harry sitzt hier und nennt ihn Master.
Harry... sitzt hier und... Harry liebt ihn!
Louis lässt sich schluchzend auf die Erde vor Harry fallen. Er schnieft und sieht Harry an.
„Ich habe auf dich gewartet... Ich dachte du kommst vielleicht in mein Zimmer, aber das bist du nicht", wimmert er kratzig.
Harry runzelt die Stirn und lächelt dann etwas. „Ich halte mich an die Regeln, Master."
„Oh Gott, Harry!", weiß Louis nur zu sagen und lässt sich nach vorn in Harrys Arme fallen.
Endlich.
„Ich liebe dich. Ich liebe dich und ich will mit dir zusammen sein", flüstert Harry. „Und es tut mir leid, dass ich dir immer wieder den Moment ruiniert habe, Louis."
Louis' Atmung ist schwer und zittrig, aber in Harrys Armen beruhigt er sich.
„Lass uns zusammen sein", murmelt er in die Stille.
ja, harry hat die ganze zeit vor louis' zimmertür gesessen. jamie xx
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