50 | shame and spank

Louis hört es erst, als er es ausgesprochen hat und die Worte hallen in seinem Kopf immer wieder nach.

Oh, oh.

Er weiß es besser. Auch wenn er frustriert und verliebt ist, muss er Harry nicht beleidigen.

Harry sieht Louis nun enttäuscht an und ehe Louis sich versieht, hängt er über Harrys Beine und seine Hose wird ihm herunter gezogen.

Die Vibration wird intensiver und er hört nun das Summen richtig, als Harrys Hand ein paar Mal auf seinem plumpen Hintern landet.

Louis wimmert. Soll er sich entschuldigen? Soll er zählen? Harry hat ihm dazu nie gebracht. Zum zählen jedenfalls nicht.

Doch als Harry nach Schlag 20 nicht aufgehört hat, krächzt Louis „Es tut mir leid, Daddy! Es tut mir so leid!"

Und das bringt Harry dazu zu stoppen.

Dazu einzufrieren wie eine Pizza, die Louis nicht geschafft hat und Harry nicht wegschmeißen will.

Harry bringt es dazu da zu sitzen, seine Hand mitten in der Luft, eigentlich wieder bereit für den nächsten Schlag.

Sie waren nicht einmal so heftig. Harry wollte Louis einfach nur so lang versohlen, bis er Entschuldigung sagt und ihm nicht wehtun.

Doch Harry hat etwas geschafft, was er sich nicht erträumt hatte.

Und das lässt ihn wie eine eingefrorene Pizza dort sitzen.

Inmitten einer Session.

Ist es überhaupt eine?

Und die noch viel wichtigere Frage lautet: Hat er sich vielleicht verhört?

Er weiß nicht was er machen soll... Soll er Louis fragen wegen der Daddy-Sache?

Oder soll er einfach still sein? Es ignorieren und so tun als sei es nie passiert?

Harry weiß, dass Louis ihn nicht absichtlich so genannt hat. Es scheint ihm herausgerutscht zu sein.

Und das macht es nur noch heißer und treibt Harry eine Fuhre an Erregung in den Schritt.

Louis liegt steif da. Er starrt auf den Teppichboden und traut sich nicht etwas zu sagen oder sich auch nur einen Zentimeter zu bewege. Er traut sich nicht einmal zu atmen und ist sich sicher, dass er mittlerweile wie ein Gespenst aussieht.

Bleich und auch ein Stück tot.

Er weiß nicht was er tun soll. Soll er so tun als sei es nie passiert? Oder Harry hier und jetzt erklären, dass er nicht „Daddys good boy" ist?

Aber das scheint ihm so lächerlich.

Das erste und das zweite Mal kann vielleicht ein Versehen gewesen sein, aber das dritte Mal?

Louis setzt sich langsam auf und lässt sich dann neben Harry auf die Couch fallen. Sein Mund ist etwas auf und er schaut von Harry weg. Aus dem Fenster, auf den Fernseher und die andere Couch, die von dieser über Eck steht. Nur nicht auf Harry, den er gerade als seinen Daddy bezeichnet hat.

Das ist wohl das peinlichste was ihm je passiert ist.

Harry legt sich seine Hand in den Schoß und räuspert sich. Doch danach folgt kein einziges Wort. Er sitzt bloß da und schweigt.

Schweigt vor sich hin.

Bis er es nicht mehr aushält.

„Es ist... in Ordnung", murmelt er und traut sich nicht Louis anzusehen.

„Nein, es war ein Versehen..." Louis findet diesen Satz selbst lächerlich.

Bescheuert.

Ein Versehen?

Das war alles nur kein Versehen.

Das war ein unterbewusstes Verlangen, dass er sein Leben schon mit sich herum trägt.

Und er konnte es bis jetzt immer prima unterdrücken, weil er nie einen Mann traf, den er seinen Daddy nennen wollte.

Doch Harry ist alles was sich Louis je erträumt hat: Streng, liebevoll, auf irgendeine Art und Weise heiß und kühl zugleich. Louis ist in Harry verliebt und sein Herz pocht laut, wenn er bei ihm ist.

Aber Harry hat eben auch diese Qualitäten, die ihn zu einem Daddy machen.

Louis' Daddy.

Louis senkt seinen Kopf und pult sich an seinen Fingernägeln herum. Er kratzt sich selbst etwas und schmollt.

Harry traut sich nach einigen Schweigeminuten auf seinen Sub zu schauen. „Wenn du willst, ignoriere ich es. Ich tue alles, damit das zwischen uns klappt und dir gefällt."

„Du denkst, dass ich ein Freak bin", murmelt Louis seufzend.

Harry runzelt die Stirn. „Du vergisst wohl wo wir uns getroffen haben, Lou..."

Louis schnaubt. „Sir und Master ist eine Sache. Aber Daddy? Bin ich wirklich so erbärmlich?"

„Das ist nicht erbärmlich. Ich denke das nicht", schüttelt Harry den Kopf. „Man kann doch nichts für seine Kinks."

„Das ist kein Kink", murmelt Louis verlegen und wird etwas unruhig.

„Nicht?" Harry hebt eine Augenbraue. Wie meint Louis das?

„Es macht mich nicht heiß, es... es beruhigt mich nur."

Harry nickt stumm und presst seine Lippen aufeinander.

„Und es ist schön und befriedigt mich auf dieser ganz anderen Ebene..." Louis sieht wieder geradeaus auf das Bücherregal. Er starrt auf die Reiseführer und Kochbücher, die über dem Fernseher stehen.

„Es macht mir nichts, Louis."

„Mir schon." Louis' Kopf schwingt herum zu Harry. „Ich fühle mich komplett bescheuert, wenn ich dich so nenne, Harry. Du bist mein Dominant und nicht mein Vater..."

„Darüber sprachen wir auch nicht, Louis. Ich war doch auch nie dein Vater nur wegen diesem Wort, oder?" Harry merkt, dass Louis aus seiner Sturheit etwas herauskommt. Vielleicht offen ist über das Problem zu reden.

Über das, von dem Louis denkt, dass es eins ist.

Harry nicht.

Er wird schon nur hart davon, daran zu denken wie Louis ihn Daddy nennt.

Und ja, wenn Harry ehrlich ist, hatte er ein Stück weit gehofft, dass Louis irgendwann auf diesen Namen kommt.

Es war von Anfang an schon so perfekt: Louis so aufsässig und Harry so seicht und streng zugleich. Es lag auf der Hand.

Und Louis auf der Zunge.

„Nein..." Louis schüttelt seinen Kopf. „Ich hab einfach Angst..." Seine Augen sind groß und ein bisschen feucht.

Harry lehnt sich zurück und dann lehnt Louis sich vor.

Wortlos setzt er sich auf Harrys Schoß und kuschelt sich an seine Brust.

„Lass es uns natürlich versuchen, ja? Wenn dir danach ist, nennst du mich so. Wenn nicht, dann nicht. Ich werde dich zu nichts zwingen was du nicht willst." Harry küsst Louis' Haare und schlingt seine Arme um Louis' fragilen Oberkörper.

Er bemerkt ein Nicken unter seinem Kinn und lächelt leicht.

meinungen? fragen? jamie xx

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