Eine etwas andere Geschichte
„Kinder! Wo wart ihr die ganze Zeit? Wir haben euch überall gesucht!" Wir trafen unsere Eltern im Büro von Carmens Vater, dem Bürgermeister. Wir blickten uns etwas unsicher an. Wie viel Wahrheit würden unsere Eltern vertragen? Jenny war schauspielerisch von uns am meisten begabt und übernahm das Reden: „Wir haben doch oben auf den Felsen gezeltet. Dann wollten wir abends noch mal kurz in die Stadt gehen und uns etwas zum Abendessen kaufen. Auf dem Weg dahin, ist einem Mann vor uns seine Geldbörse aus der Tasche gefallen. Wir haben sie aufgehoben und wollten sie ihm zurück geben. Also sind wir ihm nachgelaufen. Er ging zu der großen Villa, drüben an der Küste. Da klingelten wir, haben ihm gesagt, was wir gefunden haben und haben sie ihm zurück gegeben. Er wollte uns zum Dank einladen, wir haben aber höflich abgelehnt. Wir wissen ja, dass man nicht zu irgendwelchen Leuten ins Haus geht. Da kamen plötzlich noch mehr Menschen aus dem Haus und haben uns hineingezogen", Jenny machte eine kurze Pause und ich staunte über ihre Kreativität. Der Polizei würden wir später allerdings die Wahrheit erzählen müssen. Jenny erzählte weiterhin, was wir über die Machenschaften des Professors und seinen Leuten erfahren haben. Unsere Flucht fasste sie vorsichtshalber nur unter „Dann sind wir mit der Hilfe unserer Delfine über einen Wasserweg entkommen" zusammen. Die Erwachsenen staunten nicht schlecht über unsere Geschichte. Und dank Jennys leicht abgeänderter Version, bekamen wir nicht mal Ärger. (Zumindest noch nicht) In diesem Moment schaltete sich Lena ein. Sie hatte ausgerechnet, wie lange diese Typen brauchen würden, um ihr Lager zu räumen und wie viel der Insel evakuiert werden musste, falls diese Irren die Beweise wirklich durch Sprengung beseitigen würden. Mit der Hilfe vieler Freiwilliger wurde das Hab und Gut der Betroffenen Familien in Sicherheit gebracht. Auch Lena und ihre Familie mussten ihr Haus verlassen. Sie war sehr traurig. Sie tat mir leid. Wie würde ich mich an ihrer Stelle fühlen? Wahrscheinlich wäre ich am Boden zerstört, wenn mein Zuhause zerstört werden würde.
In zwischen war ein Einsatzkommando der Polizei vor Ort eingetroffen. Diese würden das Grundstück in den letzten verbliebenen Stunden untersuchen. Und natürlich mussten die Delfine noch befreit werden! Dabei durften wir ihnen sogar behilflich sein. Wir warteten draußen in der Bucht mit unseren Delfinfreunden. Die Polizei öffneten innen die Schieber und ließen die gefangenen Tiere frei. Diese schwammen den Kanal entlang zu uns. Wir führten sie dann zu einer geschützten Sandbank. Diese war weit genug von der Insel entfernt, um nicht von der Schockwelle einer Explosion getroffen zu werden. Gerade für die Meeressäuger konnte das sehr gefährlich werden. Wir warteten gespannt und beruhigten die Tiere. Dann hörten wir in der Ferne einen Knall. Die Explosion konnte also nicht verhindert werden. Wir sahen uns erschrocken an. Hoffentlich waren alle in Sicherheit.
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