Das Labor
„Wow", ich war fasziniert und geschockt zugleich. Wir waren den Männern gefolgt und hatten ein Labor gefunden, indem hunderte – gefühlt sogar tausende – Delfine waren. Einige sahen fast aus wie Roboter. Andere erkannte ich wieder. Es waren die Tiere vom Strand.
„Das ist nicht Wow. Das ist schrecklich!", meinte Carmen. „Pssst! Nicht so laut. Ja, das ist schrecklich. Ich meinte nur, dass wohl niemand damit gerechnet hätte, dass die verschwundenen Delfine nur wenige Meter von der Hotelbucht entfernt sind. Und dann noch auf so einem Nobelgrundstück" Ich schaute mich weiter um. Wir waren einfach durch den Zaun geschlüpft. Die - Nicht betreten - Schilder hatten wir großzügig übersehen.
Ich blickte auf das geschäftige Treiben einige Meter unter uns. Da fiel mir ein Mann ins Auge. „Ist das nicht? Nein! Das kann doch nicht wahr sein! Schaut mal Mädels! Das ist doch Professor Lorca von der Auffangstation!"
Carmen schien sich nicht mehr an ihn zu erinnern: „Professor wer?" „Professor Lorca. Der Typ, der uns mit den Delfinen fotografiert hat. Er meinte er würde gerade in der Auffangstation aushelfen und wir wären eine prima Werbung", erklärte Jenny. „Er meinte zu mir, dass ich einen wunderschönen Freund gefunden habe und mir keine Sorgen machen soll", ergänzte Lena.
Vorsichtig krochen wir noch ein Stück näher an die Plexiglasscheibe. „Das ist ein Fahrstuhl", Carmen deutete auf einen kleinen Lastenaufzug, zehn Meter von uns entfernt: „Und damit fahre ich jetzt da runter und schaue mir das mal genauer an" „Nein Carmen! Mach das nicht! Das ist viel zu gefährlich. Wir brauchen einen Plan. Carmen!" „Versuch mich doch aufzuhalten Ami!", flüsterte mir Carmen zu, während sie zum Fahrstuhl rannte. Manchmal frage ich mich echt, warum ich die Anführerin von uns bin. Ich meine, es hört ja sowieso keiner auf mich: Carmen liebt die Gefahr, Jenny ist sich manchmal zu fein und Lena hat zu viel Angst. Vielleicht bin ich auch einfach zu hart zu ihnen... Ich weiß, ich bin zu hart. Ich hab sie doch alle gern.
Aber ich hatte jetzt keine Zeit für solche Gedanken. Carmen brachte sich gerade in Lebensgefahr und ich musste sie aufhalten.
Während Jenny und Lena sich versteckt hielten, schlüpfte ich noch schnell mit in den Lastenaufzug. Ich versuchte die Tür wieder zu öffnen. Aber der Aufzug hatte sich schon in Bewegung gesetzt. Wir würden wohl erst nach unten fahren müssen.
Als die Türen im Erdgeschoss sich öffneten, sah ich schon vor meinem geistigen Auge, wie wir geschnappt wurden. Doch wir hatten Glück. Carmen stieg aus und sah sich um. „Komm schnell wieder her!", zischte ich. Und zu meiner Verwunderung kam Carmen wirklich. Wir fuhren wieder nach oben und liefen gemeinsam mit Jenny und Lena ins Freie. So schnell wie möglich verließen wir dieses unheimliche Grundstück.
Bei Lena Zuhause setzten wir uns in ihr Zimmer und berieten, was zu tun war. „Wir sollten zur Polizei gehen!", schlug Lena vor. „Ich bin auch dafür. Auch wenn ich es ungern zugebe: Das ist eine Nummer zu groß für uns", stimmte ihr Jenny zu. „Tut mir ja leid das zu sagen, aber das ist keine gute Idee", widersprach Carmen. "Und wieso?", fragte ich. „Ganz einfach. Wir haben hier nicht so viele Polizisten und Dorfsheriffs. Und davon habe ich mindestens die Hälfte in diesem Labor gesehen. Die scheinen ihre Leute extra als Polizisten einzusetzen, damit niemand das Rätsel lösen kann. Und mal ehrlich. Wir haben nicht den geringsten Beweis. Das ist ein Privatgrundstück und ohne ausreichenden Verdacht wird das niemand durchsuchen dürfen. Und wir sind nur vier Mädchen. Glaubt ihr ernsthaft, wir können irgendjemanden davon überzeugen, was wir gesehen haben?" „Ich hasse es, wenn du recht hast", meinte Jenny geknickt. Doch Carmen hatte nicht nur recht. Nein. Sie hatte auch schon einen alternativen Plan: „Wir werden die Delfine einfach selbst befreien!" „Und wie hast du dir das vorgestellt?" „Unterbrich mich bitte nicht immer, Jenny" „Das sagt ja die Richtige" „Bitte streitet euch nicht. Was ist dein Plan Carmen?", versuchte ich zu schlichten. „Also, ich habe vorhin ein paar von den Kitteln eingesteckt. Lena ist doch so faschingsverrückt, sie hat einige Perücken und Jenny kann uns bestimmt bis zur Unkenntlichkeit schminken. Dann machen wir dort einfach mit in diesem Verein und befreien heimlich die Tiere. Was haltet ihr davon?" „Du bist echt verrückt Carmen. Aber ich denke du hast recht"
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