COREY - Kapitel 55

Cat fehlt mir. Aber ich komme schon seit sechzehn Tagen ziemlich gut damit klar. Solange ich ihr ungefähr achtzig Mal am Tag schreibe. Und sie mir.

Heute hat sie mir ein Selfie von ihrer Zunge geschickt. Tom hat ihr das Piercing gewechselt und sie meint, das war absolut grauenhaft und schrecklich, denn erst jetzt ist ihr ganz wirklich klargeworden, dass da nicht nur das Metall ist, sondern eben auch ein Loch in ihrer Zunge.

Tom meinte, sie könne jetzt nach Herzenslust mit mir knutschen und jeden Schweinkram machen, den sie will.

Dass sie mir das schreibt ist nicht so nett, denn bei dem Gedanken an besagten Schweinkram werde ich natürlich sofort hart. Es ist zum Verrücktwerden!

Nur noch drei Wochen, rede ich mir ein. Die Zeit wird wird vorbei gehen und langsam aber sicher drehen wir  von der Band auch eine Kurve und nähern uns unserem Ausgangspunkt. Ab morgen, nach dem heutigen Konzert, wird der Abstand zu Cat alle paar Tage weniger. Das hat zwar keinen Einfluss auf den Zeitfaktor, aber ich fühle mich Cat bei dem Gedanken viel näher.

Ich würde eigentlich gerne vor Ende der Tour noch mal zu ihr fliegen, aber wegen der Wohnung und der anstehenden Anschaffungen traue ich mich nicht, so viel Geld zu verbraten. Mein Auto fällt vermutlich bald auseinander, da muss ich mir auch eine Lösung ausdenken.

Andererseits wäre es nett, Mum und Lilly zu sehen. Mum war ganz schön geschockt, als ich ihr gesagt habe, dass ich nach der Tour nicht mehr zurück in unsere Familienwohnung komme. Aber C hat mir vor zwei Tagen seinen Schlüssel gegeben, meinte, Rita hätte ihr ganzes Zeug schon zu ihm gebracht und sie würde mit ihrer Schwester jetzt noch putzen und das Wohnzimmer und alles streichen.

Also kann ich es auch gleich durchziehen, denke ich. Doch, wie gesagt, ohne Vorwarnung war Mum etwas geschockt. Sie meinte, sie hat schon damit gerechnet, wo ich ja jetzt auch wieder einer Freundin habe und so. Sie dachte aber nicht, dass ich so schnell was Bezahlbares finden würde.

Ich ziehe meine Jeans aus dem Schrank, suche mir ein halbwegs ordentliches Shirt und auf dem Weg zur Halle gebe ich den Fans ein Autogramm nach dem anderen. Alex murrt, dass wir den Auftritt verschieben müssen, wenn ich das weiter mache, da wir dann für das kurze Stück vermutlich eine Stunde brauchen.

Das ist mir aber egal. Ich bin heute superglücklich, weil Cat mir Skype-Sex versprochen hat. Das ist immer so viel geiler, als mir alleine einen runterzuholen während sie mit anzügliche Sachen schreibt.

Das Konzert läuft gut, ich bin auch nur minimal abgelenkt von den schmutzigen Fantasien, die ich in einer Endlosschleife in meinem Kopf abspule. Und nach dem Konzert und einer Zugabe verschwinde ich sofort im Bus, bevor die anderen kommen. Und wie ich es erwartet habe, wird das eine ziemlich heiße Sache. Natürlich wäre richtiger Sex besser, aber wenn man grade nichts Anderes bekommen kann, dann ist das hier perfekt.

Trotzdem fehlt mir der Hautkontakt, ihr Duft, ihre Wärme. Und ich liebe es, morgens neben ihrem nackten Körper aufzuwachen.

Aber nach unserem Cyber-Sex, ohne Umwege über eine Party, mit den Gedanken nur bei ihr und ihrem Körper einzuschlafen, das ist auch sehr toll.

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