CAT - Kapitel 32

Selbst Stunden nach dem Crow gegangen ist, spüre ich noch seine Küsse auf meiner Haut. Er war so sanft, so unglaublich zärtlich. Beinahe als würde er einen Teil dessen, was er zu mir gesagt hat, mit seinen Berührungen wieder gut machen wollen.

Seine Sanftheit, mit der er mich genommen hat, seine langsamen, tiefen Stöße, sein Kampf, die Kontrolle zu behalten, bis ich komme, haben sich in mein Gedächtnis eingebrannt und jede Faser meines Körpers erinnert sich an die Intensität dieses Höhepunktes.

„Verdammt Cat, jetzt konzentrier dich doch mal!", meckert Niall neben mir. „Entschuldige", sage ich und nehme meine Hände von den Tasten, schüttele sie aus.

Ich habe Crow die letzten drei Wochen kaum gesehen. Nur wenn er Lilly hergefahren hat oder wir geprobt haben. Trotzdem ist es, als hätte er gestern mit mir geschlafen.

Er steckt bis zum Hals in Bandproben, Prüfungsstress, Proben mit mir und Niall und nebenbei kümmert er sich um Lilly. Für mehr als einen hastigen Kuss zwischen Tür und Angel war keine Zeit.

Mir ging es nicht besser, nur dass ich, statt mit Bandproben, mit Sam und seiner Mutter beschäftigt bin.

Aber wenigstens passen meine Noten, liegen wie üblich am oberen Ende der Skala, während sie bei Crow, zumindest laut Sunny, eher im unteren Drittel angesiedelt sind.

„Ich glaub, wir lassen es für heute", sagt Niall genervt. „Das hat einfach keinen Sinn."

„Tut mir leid", entschuldige ich mich.

„Passt schon, Cat. Geh dich einfach umziehen. Lass es heute Abend mal wieder richtig krachen und schlaf dich morgen in Ruhe aus. Wir haben noch eine Woche zum Üben und da ist ja ohne die Vorlesungen mehr als genug Zeit. Nimm dir heute mal einfach Zeit für dich und komm ein bisschen runter."

Seinem Rat folgend nehme ich mir nicht nur ein bisschen Zeit, sondern sehr viel, gönne mir eine gründliche Rasur, Gesichtsmaske und Haarkur und entferne die dreimal hastig überlackierte Schicht Nagellack von meinen Zehen.

Und zur Abwechslung springe ich nicht nur in irgendwelche Klamotten, sondern stelle mir mein Outfit sorgfältig zusammen, schminke mich sogar mal ein bisschen.

„Ich bin dann weg, Niall. Warte nicht auf mich. Das kann heute länger werden."

„Schon klar. Mach dir einen schönen Abend, Schwesterlein. Ich treffe mich mit Elena, wenn sie Feierabend hat. Wahrscheinlich penn ich dann sowieso bei ihr."

Ich bin schon fast aus der Tür, als er mich noch mal zurückruft, drehe mich um und fange das kleine Tütchen auf, das er mir zuwirft. Gras? Mein Bruder wird echt immer krasser...

„Lass dich aber nicht erwischen", ermahnt er mich und zwinkert mir zu.

Im Vergleich zum „Monkey" ist die Halle des Clubs, in der „Servile Crows" heute spielen, richtig mondän. Es gibt einen Türsteher, eine richtige Kasse und sogar einen Security, der eine Tür bewacht, die zum Backstage-Bereich und zur Garderobe führt. In weiß auf schwarzem Grund steht dort „Zutritt nur für Mitarbeiter".

Da Emmi, James und Max noch nicht da sind, lungere ich gelangweilt im Eingangsbereich herum und beobachte fasziniert, welche Massen von Leuten in die kleine Halle strömen. Dass Punkrock so einen Zulauf hat, hätte ich nicht im Traum gedacht, wo doch die meisten auf der Hiphop- und Pop-Welle dahindümpeln. Trotzdem sehe ich hier mehr Leute von der Uni, als ich erwartet habe.

Langsam lasse ich meinen Blick über die sich stetig füllende Halle wandern und begegne Crows Blick. Sein Mund verzieht sich zu einem trägen, sexy Lächeln und mit dem Kopf deutet er auf die „Nur für Mitarbeiter"-Tür. Augenblicklich wird mir heiß und meine Hormone kochen. Ich hatte schon befürchtet, er wäre durch mit mir und Sex.

Ich dränge mich an der Wand entlang und erreiche die Tür beinahe zeitgleich mit ihm. Er nickt dem Security zu und der öffnet uns.

Bevor ich auch nur ein Wort mehr als „Hi", sagen kann, schiebt er mich durch eine Tür mit der Aufschrift Garderobe, tritt die Tür hinter uns zu und verriegelt sie. „Endlich, Cat, ich dachte schon, ich habe dich nie mehr für mich alleine."

Er zieht mich stöhnend an sich, küsst mich und seine Hand rutscht unter meinen Rock, in meinen Slip.

Er presst sich hart und fordernd gegen mich, heißes Verlangen strömt in meinen Unterleib, Feuchtigkeit sickert in mein Höschen, während er mit seiner Zunge meinen Mund erobert.

„Ich brauch dich, Cat. Jetzt. Sofort."

Ich weiß genau, was er meint. Statt einer Antwort knöpfe ich seine Hose auf, doch bevor ich ihn auch nur berühre, zieht er bereits ein Kondom über und beugt mich über den Tisch. Mit nur einem einzigen harten Stoß nimmt er mich von hinten, und ich spüre, wie sich sofort alles in mir zusammenzieht.

„Oh, fuck, Cat", zischt er, drängt sich noch tiefer in mich.

„Das fühlt sich total geil an, Crow", gestehe ich ihm flüsternd.

Noch einmal stößt er hart zu, füllt mich völlig aus. „So, Baby?", stöhnt er lustvoll.

„Ja, Crow, so. Oh mein Gott, ja!"

Als er sich das dritte Mal in mir versenkt, komme ich, ohne dass ich auch nur das geringste dagegen tun könnte.

„Oh Gott, Cat, ja!", feuert er mich an und kurz darauf folgt sein Höhepunkt meinem. Du lieber Himmel, wer hätte gedacht, dass ein Höhepunkt innerhalb von zwanzig Sekunden möglich ist?

Crow und seine Jungs rocken zwei Stunden lang die Bühne und die Halle verwandelt sich in einen Hexenkessel. Das ganze Konzert ist eine einzige Party und die Stimmung ist sensationell.

„So krass war bis jetzt kein Konzert. Corey war in Höchstform", schwärmt Emmi. „Zu schade, dass die jetzt so lange auf Tour sind."

„Der Typ hat eine unglaubliche Kondition", bestätigt James. „Wie kann man singen und die ganze Zeit noch so über die Bühne fegen?" Ähm, ja. Und vorher noch kurz...

„Was machen wir mit dem angefangenen Abend, Mädels?", fragt Max mich und Emmi, und wirft James einen giftigen Blick zu. Er mag es gar nicht, wenn James von anderen Typen schwärmt.

„Hier gibt's im Club-Bereich noch eine After-Party. Und zufällig stehen wir auf der Gästeliste", sage ich. Und Emmi schaltet sofort in den Quietsche-Modus. Kostenlos in einen Club zu kommen und die Option zu haben, sich Alkohol in größeren Mengen einzutrichtern, begeistert Emmi in zunehmendem Maße. Das macht mir Sorgen, aber wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen.

Auch James und Max sind einverstanden, vor Ort weiter zu feiern und so wechseln wir in den anderen Teil, bevor die nächste Band auf die Bühne kommt.

Mike und Sunny folgen wenig später.

„Rufus und C verpacken grad noch ihre Instrumente und Corey wollte unbedingt duschen", informiert mich Sunny.

„Wir haben da hinten einen Tisch, C meinte, ich soll mal fragen, ob ihr euch mit dazu setzten wollt. Immerhin rettest du uns ja den Arsch, so weit ich gehört habe."

„Ich rette gar nichts, ich bringe nur Lilly morgens in den Kindergarten, wirklich keine große Sache."

„Für uns schon, Süße", sagt C, der den letzten Satz gehört hat und legt einen Arm um meine Schulter. „Ohne dich hätten wir keinen Sänger. Das wäre echt blöd, wo Crow grad heute so eine perfekte Performance hingelegt hat."

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