3.Kapitel
Ich schluckte. "Wie...meinst du das?", fragte ich Klops vorsichtig. "Na, das du in den Wald gehen solltest!", antwortete Klops sofort. "Du hast ja sonst keinen Ort, wo du hingehen kannst. Das ist die Gelegenheit für dich endlich frei zu sein!" "Klops...ich bin ein Wolfshund und kein wildes Tier. Wie soll ich denn da draußen überleben? Was soll ich essen und wo soll ich schlafen? Außerdem würde ich dich dann nie wieder sehen..." Ich schluckte noch einmal. Klops überhörte einfach den letzten Teil. "Du kannst dir Beute jagen. Weißt schon, Mäuse, Ratten, Kaninchen, ... Schlafen tust du unter den Bäumen. Und ich bezweifle, dass in dem Wald wilde Tiere leben! Außerdem...." Klops schluckte. "....musst du auch ohne mich klar kommen. Wir werden ja immer Freunde bleiben. Auch... auch wenn wir uns nie mehr sehen." Wortlos umarmte ich Klops. "Ich werde dich vermissen Hündchen!", schniefte Klops in meinen Pelz. "Ich dich auch!", versicherte ich Klops.
Den Rest der Nacht schliefen wir zum letzten Mal nebeneinander auf dem Balkon.
Am Morgen tüfftelten wir uns einen Plan aus, wie ich am bestem aus dem Haus, durch die Stadt und den Wald kam.
Klops' Besitzer schliefen noch. Mein Hamsterfreund begleitete mich bis auf die Straße. Zum Glück war so früh am Morgen noch niemand zu sehen. Einen kurzen Augenblick schaute ich mich fasziniert um.
Dann sah ich wieder zu Klops. "Jetzt ist es wohl an der Zeit tschüss zu sagen", sagte er bedrückt. Ich hob die Pfote und er legte seine Pfötchen hinein. "Ich werde irgendwann zurück kommen. Versprochen!" "Ich werde auf dich warten, Hündchen!" Ich verwuschelte ihm seine Haare. "Och menno!", schimpfte Klops. Ein letztes Mal drückte er sein Hamstergesicht in mein Fell. "Pass auf dich auf!", schniefte er. Dann löste sich Klops und hoppelte zurück zum Eingang. Er winkte: "Ich wünsch' dir viel Glück!" Ich lächelte. Mein Hamsterfreund winkte noch einmal und verschwand dann im Haus.
Klops hatte mir so ziemlich alles erklärt, was es über die Stadt und die Menschen hier zu wissen gab. Sogar die Verkehrsregeln hatte er mir erklärt. "Man weiß ja nie", hatte er gemeint. Ich schluckte und schüttelte den Kopf. Traurigkeit half mir auch nicht weiter. Ich musste in den Wald kommen, ohne von den Leuten bemerkt zu werden. Es lag ein weiter Weg vor mir. Ich trottete die Straßen entlang. Beim heiligen Hundegott, war diese Stadt rießig! Es gab große Gärten, endlos lange Reihenhäuser, Imbissbuden, und und und.
Aber es gab auch unschöne Sachen; Müll lag überall herum, die Luft stank fürchterlich, überall waren Tauben (wie ich die Viecher hasse!), und jeder Zentimeter war zugebaut. "Ey, du da", hörte ich plötzlich eine freundliche Stimme. Ich sah mich um und bemerkte einen Dackel hinter einem Gartenzaun sitzen. Mein Herz machte einen kleinen Sprung. Das war das erste Mal, seit mich Cloe gekauft hatte, dass ich einen anderen Hund sah! "Was machst du hier, so ganz ohne Herrchen?", fragte mich der Dackel. "Ich bin weggelaufen", sagte ich. Sofort nachdem ich es gesagt hatte, bereute ich es auch schon wieder. Konnte ich denn nie meine Klappe halten? Aber die Stimme hatte so einladend geklungen. "Aha, warum das denn?" Als der kleine Hund merkte, dass ich nicht recht antworten musste, redete er über ein anderes Thema. "Mein Name ist Jelly. Du siehst hungrig aus. Komm doch mal mit rein, Kleine." "Schlechte Idee", dachte ich. Aber es stimmte. Ich hatte einen riesen Hunger. Also sprang ich mit einem Satz über den Zaun. Das Springen hatte ich ja ewig lang bei Klops Balkon trainieren können.
Zögerlich beäugte ich den Dackel. Sie war gerade Mal so lang wie mein Vorderbein. "Komm mit", meinte Jelly. Sie führte mich zu einem großen Napf. Dort lag Fleisch! "Bedien dich!", meinte sie. Hungrig aßen wir den Napf leer. Dann erzählte sie mir weitere Dinge zu den Menschen, die ich wissen sollte. "Pass auf dich auf!", rief Jelly mir nach, als ich über den Zaun zurück auf die Straße sprang.
Meine Pfoten schmerzten schon. Ich war lange Wandertouren nicht gewöhnt. Schließlich war ich noch nie draußen gewesen. Ich machte mir Sorgen. So langsam wurde es hell und die Menschen kamen aus ihren Betonbauten. Ich musste aufpassen nicht gesehen zu werden.
Diejenigen die mich sehen, würden mich wohl für einen Wolf halten oder den Tierfänger rufen, vor dem mich Jelly ausdrücklich gewarnt hatte. Plötzlich kam ein Menschenkind angelaufen. Es lachte laut und stolperte genau auf mich zu. Mit einem Hechtsprung rettete ich mich in eine Seitengasse. Und genau in die Arme eines stinkenden, alten Mannes mit Drei-Tage-Bart. Verdammt! Der Mensch glotzte einfach nur auf mich herab. Ich schlug einen Hacken und rannte wieder aus der Gasse raus. Während ich losrannte, hörte ich wie der Mann sein Handy zückte: "Ja, Tierfänger? Mir ist gerade ein Wolf entgegen gelaufen. Wo? In der..." Ach du Scheiße, der rief den Tierfänger an! Ich lief so schnell ich konnte. Ohne Route. Einfach nur auf den Wald zu. Vielleicht schaffte ich es ja mich zu verstecken, sodass mich die Tierfänger nicht bemerkten.
Meine letzte Hoffnung wurde vom Dröhnen eines Autos hinter mir zu nichte gemacht. Plötzlich spürte ich einen stechenden Schmerz in meinem Hinterlauf. Wenige Sekunden später brach ich unmächtig zusammen. Oh nein.
Stöhnend wachte ich wieder auf. Ich brauchte ein paar Minuten um mich zu erinnern, was geschehen war. Dann fiel es mir wieder ein. Fiepend betrachtete ich meinen Hinterlauf. Schon wieder ein Betäubungsdingsda! Wie viele von den Dingern hatten die Menschen eigentlich? Ich blickte mich um. Wo war ich? Überall standen Käfige mit Tieren. Auch ich war in einem gefangen. Es war ziemlich schummrig, aber ich vermutete, dass ich im Inneren eines Autos sein musste. Das Schaukeln des Gefährts war kein schönes Gefühl. "Na, bist'te wach?", fragte eine tiefe Stimme aus dem Käfig neben mir. Im halbdunkeln des Wagens war alles echt schwer zu erkennen. Ich kniff die Augen zusammen und erkannte die Gestalt eines großen Schäferhundes. "Wo sind wir hier? Und wo kommen wir hin?", fragte ich den Hund. "Wir sind in dem Auto der Tierfänger und fahren zu einem ziemlich ungemütlichem Ort. Zum Tierheim." "Zum Tierheim?", fragte ich entsetzt. "Wir müssen hier raus!" "Kleine...", brummte die tiefe Stimme. "Es ist unmöglich hier raus zu kommen!" Nein, nein, nein! Ich musste hier aber raus! Eine unheimliche Wut machte sich in meinem Bauch breit.
Und plötzlich züngelte eine blaue Flamme um meine Pfoten.
So, und das wars auch schon wieder!
Ich entschuldige mich vielmals, das es so lange keine Updates mehr gab, aber ich bin grad ziemlich im Schulstress. 🤓
Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen. Schreibts doch mal in die Kommentare.
Ansonsten, bis zum nächsten Mal!
Bye Bye 👋
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