《14》Don't ever run backwards
{Ich widme dieses Kapitel Nina, weil sie der Grund ist wieso ich es überhaupt geschrieben und beendet habe
Danke♡
Ich habe noch nie so gestruggelt wie bei dieser Geschichte und ihre Hilfe ist unbezahlbar}
Und weil das letzte Kapitel schon etwas her ist:
JK "besucht" Lyana im Hotel, weil er schon etwas länger nicht mehr von ihr gehört hat.
Nachdem sie ihn verstecken muss, weil Jonah in das Zimmer kommt, will sie ihn einfach nur noch loswerden, Jungkook überzeugt sie aber, noch mit ihm rauszugehen, weil er ihr als Entschädigung für ihr Handy das er zerstört hat sein altes geben will.
Als sie letzendlich mit ihm aus dem Fenster klettert, um Yoongi zu treffen, haben, machen sie eine unschöne Begnegnung...
Fast zeitgleich mit Jungkook fuhr ich herum und starrte die Person an, deren Umrisse am Ende der Gasse sichtbar wurden.
Sie kam auf uns zu, langsam, wie ein Raubtier auf der Jagd.
In ihrer Hand ihre Waffe, anstatt den Krallen.
Ein Messer.
Der Schock rannte einmal durch meinen gesamten Körper.
Meine Augen fixierten den Schatten, der bewegungslos in unsere Richtung zu starren schien. Ich fixierte ihn ebenso bewegungslos, bereit darauf, dass er plötzlich auf mich zukam wie diese eine Spinne, die sich in gefühlter sekundenschnelle aus dem Keller in mein Schlafzimmer im zweiten Stock teleportieren konnte.
Komm bloß nicht näher, fremder Mensch, bleib einfach dort stehen bis ich weiß, wie ich dir entkommen kann.
Ich sah nach hinten, schätzte meine Fluchtmöglichkeiten ab, die sich angesichts der Sackgasse irgendwo bei 0 befanden. Ich spürte Jungkooks Hand an meinem Arm, den er wahrscheinlich reflexartig ergriff.
Jungkook rannte los, weiter nach hinten, ich drehte mich um und ließ mich von ihm Richtung Ende der Gasse mitziehen. Er blieb bei den Mülltonnen stehen und sah sich einmal hektisch um.
„Jungkook, wir..."
„Rennen." Er hatte seine Hand zum Glück immer noch an meinem Handgelenk, weshalb er mich aus meiner Starre riss und nach rechts mitzog, wo sich eine schmale Seitengasse hinter den Mülleimern versteckte.
Adrenalin gehört verherrlicht...
Yoongi rannte an uns vorbei, lief die Gasse entlang und bog nach rechts ab. Jungkook zog mich nach links und führte mich durch das Halbdunkel der Nacht. Alleine wäre ich schon mindestens fünfmal gegen eine Hauswand oder Mülltonne gerannt.
Das Blut rauschte in meinen Ohren als ich ihm in Rekordgeschwindigkeit hinterher stolperte. Alles was ich hören konnte, waren unsere Schuhe, deren Sohlen den nassen Asphalt alle paar Millisekunden trafen und seine hektischen Atemzüge. er Ich hätte schon lange nicht mehr zurückgefunden und da Jungkook mein Handgelenk nicht ein einziges Mal losließ tat es langsam echt weh. Genauso wie meine Lunge, die wie ein Höllenfeuer brannte.
Aber um nichts in der Welt wäre ich jetzt stehen geblieben.
Oder hätte gewollt, dass er mich loslässt...
Jungkook drehte seinen Kopf für eine Millisekunde nach hinten und ich wusste, dass die Person uns noch immer folgte, als er sein Tempo noch einmal erhöhte. Ich hatte keine Zeit, darüber nachzudenken, wer uns verfolgte und es war mir auch egal, solange wir sicher hier wegkamen.
Oder auch nicht.
Denn in der Dunkelheit vor uns tauchte ein Hindernis auf, eine Hauswand oder sonst etwas hinderte uns daran, weiterzukommen.
Diese Straße endete wirklich. Jungkook drehte sich einmal verzweifelt um sich selber, blickte nach oben.
„S-Sackgasse...", stotterte ich außer Atem und ich fragte mich tatsächlich kurz, ob er dieses Wort auf Englisch kannte. Und woher ich es kannte...
Ein Hoffnungsschimmer huschte über Jungkooks Gesicht, als er realisierte, dass wir nicht vor einer Hauswand, sondern eine knapp drei Meter hohe Mauer standen.
Er deutete mir an, ihm zu folgen und ging ein paar Meter zurück. Völlig überrumpelt sah ich ihm dabei zu, wie er drei Schritte Anlauf holte und nach oben sprang. Er streckte seine Arme aus und bekam den Rand der Mauer zu fassen. Sein linker Fuß rutschte einmal weg und sein Körper kam zum wanken, Seine Hände griffen noch einmal nach, damit er sich letztendlich noch hochzog und auf dem Absatz der Mauer in die Hocke ging. Er drehte sich zu mir um.
„Lyana, nimm meine Hand!"
Ich setzte mich sofort in Bewegung, streckte meine Hand nach ihm aus, auch wenn es mir klar war, dass ich nicht hochkonnte. Und es stimmte. Jungkook reckte sich so weit es ging nach unten, aber ich hatte keine Chance.
„Ich schaff es nicht..."
„Du musst!"
Ich streckte mich ein letztes Mal nach oben, versuchte irgendwo Halt an den nassen Steinen zu bekommen. Ich rutschte ab, meine Hand traf auf einen hervorstehenden Stein, wobei ich mir einen Nagel abbrach und in meine Fingerkuppe schnitt.
„Geh, Jungkook. Ich schaff das schon.", hauchte ich zwischen zusammengebissenen Zähnen, während sich der Schmerz in meiner Hand ausbreitete. Damit drehte ich mich um und wollte wieder zurücklaufen.
Ein dumpfes Geräusch ertönte, als Jungkook direkt neben mir auf dem nassen Asphalt aufkam und leise zischte, vermutlich hatte er sich den Fuß angeknackst. Was zur Hölle tat er da?
„Wieso..." Ich wurde unterbrochen.
Unser Verfolger hatte uns eingeholt.
Obwohl ich sehr wohl wusste, dass wir nicht Verstecken spielten, erschreckte ich mich fürchterlich.
Dieses Mal war das Messer so nah, dass ich die scharfe Klinge schon in meinem Fleisch spürte. Ich ballte meine Hände zu Fäusten und rührte mich nicht, als könnte ich den Moment so einfrieren.
Das wars dann wohl.
Wie es sich wohl anfühlt, wenn man erstochen wird?
Ich ging rückwärts nach hinten weg, bis ich gegen die Wand stieß. Unter meinen Handflächen spürte ich den rauen und nassen Putz der Mauer. Jungkook blieb einen Schritt vor mir stehen. Seine Arme spannten sich an, als er seine Hände zu Fäusten ballte und ich sah im Gedanken jetzt schon die blutigen Schnitte auf seiner nackten Haut kurz aufblitzen.
Was hatte er vor? Eine bewaffnete Person angreifen?
Jungkook schien das weniger bedenklich als ich zu finden, denn er machte einen Schritt nach rechts, sodass er direkt vor mir stand, so nah, dass ich seine Atemzüge lauter hörte, als mein eigenes Herzklopfen, das in meinen Ohren hallte. Und er musste meine Atemzüge direkt in seinem Nacken spüren.
Wie sehr meine Hand zitterte merkte ich erst, als eine feste Berührung mich erneut aus der Schockstarre riss. Wie paralysiert starrte ich meine Hand an, die von Jungkooks umklammert wurde. Obwohl wir gerade durch halb Seoul gerannt sind, war sie kalt. Aber kein frierendes Kalt. Ein...okayes kalt. Ein schönes Kalt. Ein...
„Lynn!"
Ich riss meine Augen vor Überraschung auf und versuchte die Stimme einer Person zuzuordnen.
„Weg von ihr." Die Person kam einen Schritt näher und hielt das Messer bedrohlich in Jungkooks Richtung.
Ich lieferte mir einen kurzen Anstarrwettbewerb mit der Person vor mir, bis ich begriff, dass das keine Notfall-Panik-was-auch-immer-Verdrängung meines Gehirns war.
Vor mir stand...
„Jule! Warum genau..."
„Alles wird gut, Lynn.", unterbrach sie mich. Es war dasselbe Messer;
„Messer", welches ich beim ersten Mal zur Lagerhalle mitgenommen hatte.
Die Klinge zitterte. Sie hatte Angst.
„Na los.", fauchte sie.
„Jule, was machst du hier?", fragte ich sie, noch immer etwas geschockt.
„Wonach sieht es denn aus? Dich...dich...dich retten!"
Etwas benommen schüttelte ich meinen Kopf.
„Wieso das denn?"
Das Messer rutschte aus ihrer Hand und landete klirrend auf dem Asphalt, während sich Jungkooks Hand von meinem Unterarm löste.
***
„Das...glaube ich nicht!"
„Tja, ich auch nicht."
„Das ist...so krass."
„Ja."
„Und die...die anderen Vier haben einfach weiter gemacht?", fragte Jule nachdenklich, während sie die Bilder in meinem Handy ansah und von Seokjin zu Namjoon wischte.
„Joaa...sozusagen." Ich nickte ihr zu. Wir saßen auf dem Bett, vor mir unsere Handys, Jungkooks Brief, die Karte und eine Müslischüssel, auf dessen Boden noch ein paar Haferflocken saßen. Seit gut einer Stunde versuchte ich, Jule in die K-Pop Welt einzuführen. Früher hätte ich vor Aufregung und Vorfreude vermutlich ganz rote Wangen bekommen. Die hatte ich jetzt auch, allerdings eher, weil ich ziemlich viel Genervtheit underdrücken musste.
„Okay...einfach nur, damit ich weiß, dass ich es richtig verstanden habe...Jungkook...", begann sie.
„Jungkook und Yoongi verstehen sich anscheinend.", begann ich zum tausendsten Mal. „Also sie haben zuerst so gewirkt. Aber dann meinte Yoongi, er vertraut Jungkook nur, wenn er weiß, das Jonah das Buch hat. Also stimmt da doch etwas nicht. Und wirklich zerstritten-denke ich-sind Jungkook und Taehyung, der..."
„Wer war nochmal Taehyung?"
„Der aus dem Video. Dem traurigen..."
„Ah, ja richtig. Und ähh..." Sie sah mich fragend an, „Jungkook war...?"
Ich versenkte mein Kopf verzweifelt in einem der orangen Kissen.
„Okay, Jule, dann nochmal: Es gibt vier wichtige Personen: Jungkook und sein...Jungkook und Yoongi, die zwei von der ersten Nacht. Die wichtigsten für dich. Dann Taehyung, der nicht gestorben ist. Jimin ist derjenige, der mit Jungkook und Yoongi ‚gestorben' ist." Bei dem Wort ‚gestorben' malte ich unsichtbare Gänsefüßchen in die Luft.
„Aber Jimin ist aus irgend einem Grund verschwunden. Oder auch einfach nicht hier. Aber sie reden nicht darüber, weder Jungkook und Yoongi, noch Jonah."
Es fühlte sich so erleichternd an, endlich mit jemanden darüber sprechen zu können. Oder zu müssen oder was auch immer.
„Und Elena?", fragte Jule, immer noch ein wenig verwirrt.
„Elena ist ein Mädchen. Die, die deutsch konnte. Taehyungs Freundin."
„Klingt plausibel." Sie nickte und zwang sich zu einem selbstbewussten Lächeln. „Ähm?"
„Was?", fragte ich leicht genervt.
„Und war da nicht...noch...Jin?"
„Ach komm schon, den hab ich nur einmal erwähnt, der Vollständigkeit halber!"
„Richtig. Und du bist dir sicher...ich meine, hast du konkrete Beweise, dass die beiden wirklich dieser Jungkook und Yoongi sind?"
Uh, wir müssen an der Aussprache arbeiten.
„Was meinst du?", fragte ich sie verwirrt.
„Ich will ja nicht rassistisch sein, aber findest du nicht, dass sie genauso gut auch einfach...also du weißt, was ich meine...?"
Ich seufzte laut auf. „Sie sehen nicht alle gleich aus, egal wie sehr ich euch das alle einredet."
„Das wollte ich nicht sagen", rief sie schnell, „Aber es kann doch sein, dass sie...dich ausnutzen, weil...tja, sowas kann viele Gründe haben. Vielleicht..."
„Nein. Ich bin mir sicher."
„Hundert Prozent?"
„Hundert Prozent."
„Gut."
„Du hättest dir übrigens eine diskretere Art aussuchen können, mich zu retten. Ich hatte verdammt viel Angst gestern Nacht." Das wollte ich gerne erwähnt haben.
„Du? Du hattest Angst? Was glaubst du, wie viel Angst ich hatte?", fragte sie theatralisch.
„Wurdest du verfolgt oder ich?"
„Hättest du auf mich gewartet, dann hättest du ja gesehen, wer dich verfolgt...", argumentierte sie weiter.
„Hätte ich gewartet und es wäre nicht du gewesen, dann..."
„Schon klar.", unterbrach sie mich, „Sorry. Das war wirklich blöd."
I
Tief im Inneren war ich unglaublich dankbar, dass sie die gesamte Situation so wahnsinnig ruhig aufnahm.
„Und jetzt?"
Tja. Und jetzt? Ich habe keine Ahnung.
„Und jetzt habe ich ihnen versprochen, zu helfen."
„Uhm...wie das?" Sie zog ihre Augenbrauen fragend nach oben.
„Tja, hier beginnt das Seltsame. Ich dachte, dass es um etwas Üüüberkrasses geht."
Ich zog das Ü unnötig in die Länge.
„Um etwas wie einen...Mord oder sowas..."
Es war komisch, das jetzt endlich mal ausgesprochen zu haben.
„Du traust Jonah einen Mord zu?", fragte sie belustigt.
„Du nicht?"
„Er ist nicht mein Freund...", wich sie meiner Frage aus.
„Ich weiß nicht mehr, was ich glauben soll. Wie krank ist die ganze Situation bitte? Sie haben mir sogar gezeigt, wo sie...wohnen und alles! Ich könnte sie jeden Moment verraten! Ich hätte nur Vorteile davon..."
„Was?"
Ich seufzte. „Vielleicht liegt es an mir, aber alles was passiert ist, von Anfang an, war so seltsam. Allein die ersten Tage, in denen ich hier war und...als ich seine Stimme zum ersten Mal gehört habe...seitdem ist alles so seltsam."
„Ehrlich gesagt, ich dachte, du bist verrückt geworden..."
Ganz falsch lag sie damit nicht.
„Vielleicht...vielleicht bin ich das. Aber vielleicht finde ich es auch nicht normal, dass sie wegen einem...blöden...Was auch immer, alles-wirklich alles riskieren. Jonah ist mein Freund. Es ist nicht so unwahrscheinlich, dass ich auf sie...scheiße und ihm sofort alles erzähle."
Sie nickte leicht.
„Und wenn sie wissen, dass Jonah eine Freundin hat und wenn sie deinen Namen wussten, dann..."
„...hätten sie auch wissen können, dass mir BTS mittlerweile ziemlich egal ist?"
„Davon müssen sie ausgehen, wenn Jonah ihr Feind ist und du mit ihm zusammen bist?"
Ich legte mein Gesicht erneut in das Kissen, während Jule weiter redete.
„So oder so, entweder sie sind gestört, du bist gestört oder...dieses Buch ist extrem wichtig."
„Ja ja, sicher..."
„Ich glaube, du verstehst mich nicht. Wirklich wichtig. Wichtiger, als die Wahrscheinlichkeit, dass sie einfach...keine Ahnung, dass du sie verrätst. Sie haben dir sogar gezeigt, wo sie sich gerade aufhalten!"
„Ja, das ist doch total dumm und unvorsichtig! Als wären sie noch kleine Kinder..."
„Nein Lynn, ich glaube du verstehst das nicht." Jetzt sah sie mich so an, als wäre ich völlig inkompetent. Gleichzeitig sah ich das Glitzern in ihren Augen, das immer dort war, wenn sie irgendeine spannende Geschichte hörte oder kurz davor war, eine zu erzählen.
„Sie wollen, dass du ihnen vertraust. Dass du siehst, wie ernst sie es meinen. Und es hat funktioniert. Du hilfst ihnen. Du verrätst Jonah..."
„Hey! Das ist mega unfair! Ich verrate ihn nicht, aber-"
„War nicht böse gemeint. Aber du bist im Moment auf der Seite von...den Asiaten und du lügst Jonah an. Verrat. Facts."
„Aber er hat mich auch angelogen! Siehst du, wie krank das alles ist? Er war der erste Mensch, dem ich erzählen konnte, wie fertig mich das alles gemacht hat. Weil er keine Ahnung von BTS hatte - dachte ich - und er objektiv verstehen konnte, wieso ich keine „RIP Jungkook you will always be in our hearts"-Tweets geschrieben habe. Und wieso ich verstanden habe, dass es von Anfang an bescheuert war, etwas eine so große Bedeutung zu geben, dass tausend Kilometer weit weg und total unecht ist."
„Jetzt ist es aber ziemlich echt, was?", fragte sie trocken, während sie ihre Arme verschränkte.
„Ja, das ist krank, aber anscheinend ist dein Leben doch nicht so unglaublich langweilig, wie du immer tust. Ich meine wie cool ist das bitte? Er hat das wirklich zwei Jahre vor dir verheimlicht und oh mein Gott, du kommst nach Seoul und triffst dein ehemaliges Idol, der gestorben ist! Merkst du nicht, was das für eine krasse Story ist?"
„Nicht alles im Leben ist Wattpad...", murrte ich und versuchte, meine Wut so gut es ging zu unterdrücken.
„Lynn!", schrie sie mich an. „Kannst du dich jetzt bitte irgendwie freuen?"
Jetzt war sie diejenige, die nach einem Kissen Ausschau hielt, in dem sie ihr Gesicht vergraben konnte.
„Ich werde nie verstehen, was du an ihnen findest, aber die halbe Welt ist-war verrückt nach ihnen. Und du tust hier so, als wäre es ein riesen Scheiß, dass du mit ihnen rumhängen kannst!"
„Also erstens sag nicht rumhängen, das kling unglaublich weird. Und nur weil sie berühmt sind und ein paar Menschen mich dafür töten würden, um an meiner Stelle zu sein, macht mich das nicht zu einem Fan oder sowas. Ich habe, wie ich dir schon tausendmal gesagt habe, seit zwei Jahren nicht einen Song von ihnen angehört und..."
„Ja, das weiß ich. Du hast aufgehört sie den ganzen Tag zu stalken, als die drei gestorben sind."
Gleich, gleich fangen wir an zu streiten.
„Willst du mir etwas sagen?", fragte ich sie mit einem zuckersüßen Lächeln auf den Lippen.
„Nur, dass du seitdem nicht mehr die halbe Chemiestunde geschwänzt hast, um auf dem Klo irgendein Video von ihnen zu kucken."
„Einmal! Das war ein einziges Mal."
„Wir haben eine Schulaufgabe geschrieben, Lynn."
„Es war ein Comeback!"
„Du hattest eine Fünf. "
„Aber „Boy with luv" hat einen YouTube Rekord gebrochen..."
„Du musstest in den Sommerferien zur Nachprüfung und konntest nicht mit mir und Gretha nach Prag."
„Map of the soul war eine neue Ära, okay?"
Sie sah mich etwas verwirrt an. „Ich habe keinen Plan von dem, was du da laberst, aber du brauchst Hilfe."
„Jetzt nicht mehr. Es war bescheuert. Ich war bescheuert. Genau deshalb war ich auch irgendwann froh, dass ich endlich Zeit für...wichtige Dinge hatte."
„Ja, das hattet du. Aber zwei Jahre waren mehr als genug für wichtige Dinge, denkst du nicht auch?"
„Keine Ahnung. Nachdem ich all das los war, wurde alles nur besser. Und jetzt kommt alles zurück. Alles. Vor zwei Jahren wäre ich durchgedreht vor Freude. Aber jetzt...bin ich kein Kind mehr."
Jule nickte nachdenklich.
„Ich will dich nicht zu etwas drängen, was dich fertig macht. Eine letzte Frage: Wieso machst du es dann? Wieso hast du dann ja gesagt?"
„Ich-Ich weiß es nicht. Wirklich nicht. Und das macht mich fertig."
I have a long way to go but why am I running in place?
I scream out of frustration but the empty air echoes
I hope tomorrow will be different from today
I'm just wishing
Even if it breaks down, don't ever run backwards, never
~J.J (Tomorrow)
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(Du weißt Jasminaarefi, wieso ich dieses Lied genommen habe...und umso cooler ist es, dass der Lyrics sogar noch dazu passt;)
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