#02

Sie hatten sich schon lange wieder auf den Weg in die Richtung der Stadt gemacht. Wie lange genau sie schon liefen wusste Peter nicht. Er war müde, dehydriert und der Absatz der Stiefel gab ihm das Gefühl gebrochener Knöchel. Er war am Ende seiner Kräfte. Die Steppenlandschaft gab nichts wieder außer triste grelle rot- und gelbtöne. Keine Hoffnung, keine Motivation. Einfach Nichts.
Peter blieb stehen. Sie schienen sich kaum bewegt zu haben. Die Stadt war immernoch weit entfernt ein Fleck am Horizont. Langsam zweifelte er sogar ihre Existenz an.
Stephen sah zurück. Er seufzte als er den Teenager sah. Er war stark, kein Zweifel. Doch im Endeffekt war er ein Kind.
Der Zauberer ging zurück, langsam und in stiller Hoffnung, dass Peter weiter laufen würde. Natürlich tat er es nicht. Er war am Ende. Seine Lippen waren spröde und teilweise aufgeplatzt durch den Wassermangel.  »Peter« die Stimme des Sorcerer Supreme war fest und schroff. Vielleicht zu schroff.
Der Teenager schluchzte auf als er langsam weiter ging. Alles in ihm schrie. Schmerz, Verlust, Erschöpfung. Es war zu viel. Viel zu viel. Er ging weiter an stephen vorbei. Sein Kleid wehte im Wind. Nicht sehr heroisch. Es war egal. Egal was er trug. Er würde lieber völlig nackt durch New York laufen als in diesem Kleid durch diese Wüste. Wahrscheinlich hätte er darüber gelacht. Aber er konnte es nicht mehr. Seine Beine zitterten. Seine Brust zitterte. Eigentlich zitterte sein ganzer Körper. Er wünschte sich Tony zu sich. Es war egoistisch. Er war froh, dass Tony nicht hier sein musste. Doch er vermisste ihn mehr als alles andere. Er hörte die klirrenden starken Schritte der älteren Mannes hinter sich. Am liebsten hätte er sich umgedreht und ihn angeschrien. Er war wütend. Hätte Stephen den Stein nicht übergeben... Hätte er weiter gekämpft... Hätte er nicht aufgegeben.
Unfair.
Es war unfair ihm die Schuld zu geben. Es war nicht unfair, dass er hier war. Peter blieb stehen. Erneut. Seine Beine gaben nach. Seine Augen verdrehten sich nach oben. Alles was ihm hält gab war die Aussicht auf die Stadt welche tatsächlich ein kleines Stück näher gerückt war.  »Doc... Ich hab durst« flüsterte er. In seinen Ohren klang es so laut. Doch alles was Stephen's Ohren erreichte war ein Wimmern. Der Zauberer sah stumm zu dem Jungen bis der Saum des Ponchos sein Gesicht striff und ihn voran schob.  »Peter...« wiederholte er. Diesmal sanfter.  »Es tut mir leid« schluchzte der angesprochene. Er versuchte sich in aufrechte Position zu stemmen. Keucht unter seinem eigenen Gewicht. Er schaffte es nicht. Er knickte erneut ein, stolperte zurück und fand sich an einen festen Körper gelehnt. Er zog scharf die Luft ein als er angehoben wurde und sich an Stephen's Schulter wiederfand. »Tut mir leid« murmelte der Magier während er weiter ging. »Was genau Doc?« fragte Peter angespannt.  »Alles was passiert ist. Ich hätte aufpassen sollen. Ich hätte um den verdammten Stein kämpfen müssen. Ich hätte das nicht zulassen dürfen. Ich weiß«.
Peter starrte ihn an während ihm wirklich alles aus dem Gesicht viel. Tränen sammelten sich in seinen Augenwinkeln.  »Stop. Warte. Du bist dehydriert, wenn du mehr Flüssigkeit verlierst-«
Peter vergrub seinen Kopf an seiner Schulter.  »So funktioniert das nicht...«
Strange lächelte leicht  »Natürlich. Mein Fehler«

Es verging Zeit. Eine Menge Zeit. Und die Stadt rückte tatsächlich näher.
Peters Kopf lehnte an Stephens Schulter. Er fühlte sich schrecklich. Es war eine Weile her seit die Arme des Magiers anfingen leicht unter der Anstrengung zu zittern. Mittlerweile fühlte Peter sich wie ein schluck Martini im Cocktailmixer eines wirklich engagierten Barkeepers. Aber es war okay. Stephens Herz schlug so ruhig wie immer (nicht, dass Peter das beurteilen konnte. Er ging einfach davon aus) nahe seines linken Ohrs. Es war okay. Er beschwerte sich nicht. Er atmete sanft und gleichmäßig, sein Schritt hatte nicht an Tempo verloren. Es war okay. Alles was auf die Anstrengung des zusätzlichen Gewichts hinwies waren seine Arme welche sich anfühlten als wäre er die letzten 24 Stunden an einen Presslufthammer gekettet gewesen. Alles in allem war es okay. Es war nicht so als wäre Strange es nicht gewohnt, dass seine Hände aussahen als wären sie von einem epileptischen Dämon besessen. Es war okay.

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