#01

Stephen richtete sich stöhnend auf. Sein Kopf dröhnte höllisch, und nicht nur das! Alles was er glaubte zu sehen war...nun ja. Er wollte die Tatsachen nicht beschönigen. Es war schrecklich. Nichts außer Wüste, Sand und einem jungen in einem Kleid der an verrostete Schienen gefesselt war während ein Zug sich stetig mit lautem dröhnen näherte.
Moment...
Stephen fuhr sich mit der zitternden Hand über die Augen.  »Peter?!« rief er, als er glaubte den jungen Mann erkannt zu haben. Spider-Man konnte seinen Augen nicht trauen als er die große Gestalt im braunen Poncho und dunklem Westernhut sah. »Doc?! Um Gottes Willen, helfen Sie mir!«.
»Was soll das Peter? Komm da runter!« Stephen folge dem Umhang - Pardon, dem Poncho - als dieser aufgeregt an seinen Schultern zerrte um in die Richtung des Jungen auf den Gleisen zu steuern. Schwere Stiefel klirrten auf dem festen Untergrund jedes Mal wenn die kupfernen Sporen an die lederne Ferse stieß.  »Das ist doch verrückt« knurrte Strange während er seinen Gang in leichtes joggen und schließlich in einen Sprint überging.  »Beweg dich nicht, junge. Ich komme« er bemerkte die Ironie selbst. Endlich angekommen ging er in die hocke und warf einen skeptischen Blick auf mindestens fünf feste Knoten. Ein prüfender Blick auf die Bahn entlockte ihm ein weiteres seufzend.  »Doc?« Peter sah auf und studierte die angestrengte Miene des älteren. Strange hob seinen Arm, wie durch Zauberhand - was es um genau zu sein auch war - öffnete sich der Knoten. Der jüngere sprang schnell von den Gleisen.  »D-danke! Man, das war knapp« lächelte er aufrichtig. Strange schaute auf die Eisenbahn welche noch reichlich Abstand hatte. Eigentlich hätte es völlig gereicht wäre er langsam her gelaufen. An sich hätte er sich noch einen Kaffee auf dem Weg kaufen können. Hätte es die Situation hergegeben zumindest. »Geht so« murmelte er schließlich.  »Wo sind wir?« wollte Peter wissen. Der Doktor schaute auf den sonnenlosen Himmel welcher Hitzewellen über den Horizont schob. Der Hut warf trotzdem einen Schatten über seinen Eisblauen Blick. Seine Augen verengen sich ernst. Der Poncho wehte im leichten Wind und legte ein Halfter um seine Brust frei in welchem auf der linken ein Sling ring, auf der rechten das leere Amulett in dem sich einst der Zeitstein befand an einer gerosteten Kette hing. In den Taschen befanden sich zwei handliche Revolver. Die dunkelblaue Weste unter dem Poncho war zerrissen und ausgefranst, genau wie die breiten Armbänder um seine Handgelenke.  »Wir sind im Seelenstein« beantwortete er. Der Zug fuhr an ihnen vorbei was Pater leicht ins straucheln brachte. Strange's stand blieb dank des Ponchos welcher sich schützend um ihn herum ausbreitete.  »Wieso trägst du ein Kleid?«. Peter sah an sich herunter.  »und warum liegt hier Stroh?« scherzte er. Stephen hob eine Augenbraue.  »Ich weiß es nicht« gab Spider-Man zu  »ich bin so auf den Gleisen aufgewacht«. Der Doktor nickte während er sich dazu entschloss einfach stur weiter zu gehen. Es gab nichts als Sand, ein paar Sträucher und weit am Horizont thronten hohe Berge. Der Zauberer folgte den Gleisen und Peter dem größeren Mann. Der Teenager erzählte etwas von seiner Schule und seiner Tante. »Ich hoffe wir sind bald zurück, ich-« er wurde unterbrochen als er gegen stephen lief welcher stehen geblieben war. Der jüngere ging um ihn herum um eine Ursache zu finden welche sich als eine weit entfernte Silhouette einer Stadt heraus stellte. Der orangene Himmel färbte sich hinter ihnen langsam in ein sternenloses dunkles blau. Wind fegte Sand und Staub vom Boden auf und schickte ihn in wirbeln und Wellen in die trostlose unendlichkeit hinauf. Stephen wusste nicht wie lange ein Tag in dieser Einöde dauerte, der Geschwindigkeit des Tag-Nacht-wechsels zu urteilen allerdings nicht sonderlich viel länger oder kürzer als es auf der Erde der Fall war.  »Wie lange brauchen wir da hin?« fragte der jüngere.  »Zu lange um jetzt noch weiter zu laufen«. Peter sah hoch um seine Augen zu treffen, fragte sich dabei jedoch wie er ihn - ganz zu schweigen von sich selbst - in diesem Fummel ernst nehmen sollte. Wobei der Doktor auf seltsame Art und Weise immernoch einschüchternd und im Ansatz seriös wirkte. Ganz im Gegensatz zu Peter welcher dunkelrote Stiefel mit viel zu hohem Absatz und dazu ein Rotes Fächerkleid mit goldenem Saum trug. Darunter eine blaue Bluese und ein ebenfalls blaues kosset eng um die hüfte welches er nun schnell von sich Riss. Um den Hals hing, wie ihm auffiel, eine Kette mit einem kleinen Anhänger in Form einer Spinne. Wie dem auch sei, Strange verstand den hilfesuchenden Blick.  »Wir werden hier schlafen. Solange wir nicht wissen was hier alles lebt gehen wir kein Risiko ein, ein Kampf könnte zu lange dauern«.
Vernünftig, entschied Peter und stimmte dem zu. Nicht, dass er eine andere Wahl hatte.

Peter lag auf der Seite und starrte auf den tristen Himmel. Neben ihm saß Strange im kreuzsitz. Er sah ab und an zu dem teenager welcher dann schnell die Augen schloss um so zu tun als würde er schlafen. Daran war jedoch gar nicht zu denken. Es war still bis auf den Wind der über sie hinweg fegte und die Hitze der Wüste in eine eiskalte Dunkelheit hüllte. Peter schlug die Arme vor seine Brust um sich warm zu halten. Stephen warf dem kleinen zitternden Teen einen weiteren, beinahe sanften Blick zu. Auch wenn sie im seelenstein wohl nicht sterben konnten würden sie Nahrung, Wärme und Schlaf brauchen um eine ohnmacht verbunden mit den üblichen schmerzhaften Symptomen zu vermeiden. Er spürte das unangenehme kratzen der leichten dehydrierung in seinem Hals.  »halt ihn warm«, flüsterte er leise in den Saum seines Ponchos. Das rotbraune stuck Stoff verließ die Schultern seines Meisters um sich sanft und warm über Peter zu legen.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top