Kapitel 94: Schmerzhafter Verlust!

Ich bin heute Morgen aufgewacht und all meine Gedanken drehen sich wie immer nur um Sam. Der Blick aus dem Fenster verrät mir, dass es bereits Mittag sein muss. Der Abend gestern, ist wohl doch etwas zu lang geworden, stelle ich grinsend fest, als ich ihn noch einmal Revue passieren lasse. Angestrengt kämpfe ich mich aus dem Bett und torkel ins Bad. Im Spiegel sieht mich ein total verschmierter Zombie an, welcher durchaus einer der Boss-Gegner aus Dannis Spiel sein könnte. Hoffendlich hat Sam mich heute Morgen keines Blickes gewürdigt, als er aufgestanden ist...

Ich schalte das warme Wasser, des Waschbeckens ein und fange es zwischen meinen Händen, als mir die kleine weiße Stelle an meinem Finger auffällt. "Saaam!", schreie ich und meine Augen füllen sich schlagartig mit Tränen. Das Wasser läuft noch, als ich panisch zurück in das Schlafzimmer renne. Jedes Kissen, die Decken, das Laken, reiße ich vom Bett. Nichts! Wo ist er? Meine Brust füllt sich mit schlimmeren Schmerzen, als nach Justins schlägen. Er kann doch nicht weg sein! Ich stämme die Matratze hoch um auch unter dem Bett nach zu sehen, als Sam in der Tür steht. "Was schreist du den so? Hast du dich etwa im Spi-", sagt er gut gelaunt,  als er plötzlich abbricht. "Er ist weg! Mein Ring ist weg!", schlurze ich schon völlig verheult. Schnell nimmt Sam mich in den Arm: "Wir finden ihn wieder, beruhig dich erst mal!" "Aber er-", stammel ich völlig aufgelöst. Die Stelle, an der mein Ring normalerweise sitzt fühlt sich so leer an, als wenn ich einen Teil unserer Liebe mit dem Ring verloren habe. Soll das ein Omen sein? Wieso muss ich nur alles was mir wichtig ist verlieren? Ein innerer Selbsthass lodert in mir hoch und der Tränenwall bricht wieder auf. "Sam es tut mir so leid", weine ich in sein Shirt. "Alles ist gut, ich werde ihn finden, so wie ich dich auch immer gefunden habe!", liebevoll streicht er mir über die verweinte Wange. "Aber was ist, wenn das etwas zu bedeuten hat?", frage ich verzweifelt. Als Sam mich entsetzt ansieht: "Unsere Liebe könnte niemals, wegen so einem kleinen Gegenstand zerbrechen!", sagt er dann zuversichtlich. "Andy, ich werde dich immer Lieben, mit, oder ohne Ring!" Ich kann nichts erwidern, außer mit dem Kopf an seiner Brust nicken. "Zieh dich jetzt erst mal an, die Terme wartet schon", gibt er mir einen langen Kuss, aber der Verlust meines lieblings Schmuckstück hinterlässt einen bitteren Beigeschmack. Ich bin mir so sicher, das ich ihn vor dem ins Bett gehen noch an hatte. "Jetzt schau nicht so traurig!", knabbert er mir im Nacken und drückt sich dann zärtlich von hinten an mich. Normalerweise druchzieht mich in diesem Moment immer ein angenehmer Schauer, aber jetzt gerade bin ich einfach nur deprimiert. "Tut mir Leid..", sage ich nochmal entschuldigend und muss neue Tränen zurück halten. Das einzige was mich jetzt etwas aufmuntert ist, einfach seine Nähe zu spüren. Sam greift nach dem Verschluss seiner silbernen Halskette, die er eigentlich nie ablegt und hängt sie mir um den Hals. Die Kette ist ganz schlicht und besitzt keinen Anhänger, dennoch bedeutet sie ihm sehr viel. "Nein, ich verlier si-", will ich mich wehren, aus Angst sie wie alles, was mir wichtig ist zu verschlampen. Doch Sam hällt mir liebevoll seinen Zeigefinger auf die Lippen: "Tsssh, ich leih sie dir, bis ich deinen Ring wieder gefunden habe!"

"Eine Reservierung für zwei auf Berger und Schwarz? Einen Moment bitte", sagt die Dame an der Rezeption und holt den Zimmerschüssel. "Zimmer 203, die Treppe hoch, dritte Tür links, wir wünschen ihnen einen angenehmen Aufenthalt in unserer Terme!", dabei sieht sie uns freundlich an. Doch ich kann immer noch kein lächeln hervorbringen.

Sam nimmt unsere kleine Tasche und meine Hand, dann zieht er mich die Treppe hoch. Schweren Schrittes folge ich ihm und ich nehme kaum etwas von meiner Umgebung wahr. "Jetzt vergess doch mal den Ring und freu dich daran, dass wir uns haben und dieses tolle Wochenende zusammen verbringen dürfen", sieht er mich an und hebt dabei mein Blick vom Boden hoch, in sein Gesicht. "Ich versuche es", sage ich dann leise. Das Zimmer ist gemütlich eingerichtet und macht einen guten Eindruck. Auf einem kleinem Tisch steht Sekt und es liegen schon einige Handtücher und Bademäntel bereit. "Komm wir genießen erst mal die Sauna, danach wird es dir besser gehen!", versucht Sam mich immer noch bei Laune zu halten. Doch wieder nicke ich nur.

Im Bademantel und mit Handtuch bewaffnet, machen wir uns auf die Suche nach der Sauna. Noch ist alles frei und wir haben freie Platzwahl. "Warst du schon mal in einer Sauna?", fragt Sam mich. "Ne noch nie", sage ich endlich etwas neugierig. "Entweder ziehst du die Kette aus, oder du solltest darauf achten, dass sie immer vollen Körperkontakt hat, sonst kannst du dich verbrennen", Warnt er mich, aber ich entscheide mich dazu sie anzubehalten. "Ich pass auf!", sage ich entschlossen. "Wenn es dir zu heiß wird gehen wir raus", mit diese Worten öffnet er die Tür und die heiße Luft kommt mir entgegen. Innen ist alles mit Holzverkleidet und Sam legt sein Handtuch auf eine Bank. Nackt setzt er sich dann und klopft neben sich. "Komm schon her", grinst er dann. Ich bin kaum einen Schritt durch die Tür gegangen, legt sich die schwere Luft auf meine Lunge, aber noch ist die Temperatur angenehm. Ich setze mich ebenfalls auf mein Handtuch nebem ihn und genieße die angenehme Wärme. Sam greift nach meiner Hand und küsst die kleine weiße Stelle an meinem Ringfinger, dann küsst er mich und seine schon aufgeheitze Hand streicht über meine noch kühle Wange. "Ich Liebe dich", haucht er mir entgegen und ich kann ihm endlich wieder ein lächeln schenken. Schnell beginnt mein Körper auf die heiße Luft zu reagieren. Das Atmen fällt mir immer schwerer und überall läuft der Schweiß. Noch nie in meinem Leben, ist mir so heiß gewesen. Als Sam etwas Wasser auf die Steine gießt, verbreitet sich ein angenehmer Kräuterduft in dem kleinem Raum und der Wasserdampf legt sich auf uns ab. Noch ein Mann beritt unsere Sauna und der kühle Windhauch lässt sofort eine Gänsehaut auf meinem Körper entstehen. Ich bedauere es fast, als er die Tür wieder hintersich schließt. Etwas beschämt verberge ich mein Glied mit meiner Hand, obwohl Sam und er damit wohl weniger Probleme zu haben scheinen. Langsam beginnt sich jeder Atemzug, immer schwerer und heißer in meiner Lunge breit zu machen, sodass es mittlerweile schon recht unangenehm wird. "Sam können wir gehen?", frage ich entschuldigend, doch Sam antwortet: "du hast es ganz schön lange ausgehalten!"

Ein lauter Aufschrei verlässt meine Kehle, als Sam das eiskalte Wasser auf unsere heißen Körper prasseln lässt. "Hätte ich gewusst das man sich danach fast selbst umbringt, wäre ich gleich schwimmen gegangen!", meckere ich schock gefrostet und Sam kann sich das Lachen nicht verkneifen. Doch nachdem ich diesen Temeraturschock erst einmal überwunden habe, fühle ich mich gleich entspannter.

Nach dem Abendessen steht noch ein Punkt an, das Baden in der heißen Quelle.

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