Pov Luc

Auf der Rückfahrt saßen Nic und ich zum Glück nebeneinander und konnten uns leise miteinander unterhalten. Er erzählte mir auch nochmal genau was seine Mutter ihm gesagt hatte und auch ich war bei dem Gedanken, mit ihr ein Gespräch über Geschlechtskrankheiten und dem Schutz vor diesen führen zu müssen, peinlich berührt. Der Rest der Fahrt verlief allerdings sehr ruhig. Da wir erst um kurz nach sechs Uhr abends losgefahren waren, mussten wir um Mitternacht für eine Nacht in einem Motel übernachten. Wie auch auf der Hinfahrt teilten Nic, Tara und ich uns ein Zimmer, wobei Tara wieder zwischen uns gekuschelt lag.

Am nächsten Morgen waren alle inklusive mir gut gelaunt und im Auto sangen Tara und ihre Mutter einige Lieder aus dem Radio mit, allerdings so schräg, dass die Sänger dieser Lieder einen Herzinfarkt bekommen hätten, wenn sie dies gehört hätten. Viel zu schnell kamen wir vor meinem Zuhause an und ich wollte gerade hineingehen, als Nic mich am Arm zurückhielt. „Willst du dich nicht von mir verabschieden?", flüsterte er und bevor ich ihm antworten konnte, küsste er mich vor seiner ganzen Familie.

Überrascht erwiderte ich den Kuss und spürte wie sich seine Lippen unter meinen zu einem verschmitzten Lächeln verzogen. Zur Rache biss ich ihm leicht auf die Unterlippe, woraufhin er sich leise fluchend von mir löste und mir zur Rache in die Seite kniff. Seine Mutter zwinkerte mir nochmal zu bevor sie wegfuhren und im Rückspiegel sah ich, wie Nic solange zu mir sah, bis sie um die Ecke verschwanden.

Fröhlich betrat ich das Haus und lauschte kurz, ob ich irgendwo Geräusche ausmachen konnte. Doch wie so oft war alles ruhig, weshalb ich sofort in mein Zimmer ging und erst einmal meine Sachen auspackte. Dann legte ich mich auf mein Bett und sah eine neue Nachricht von Nic.

Nic ♡: Meine Mum ist so peinlich :')

Ich: Also ich mag sie :)

Nic ♡: .... Kann ich vielleicht morgen zu dir kommen?

Ich: Gerne!

Nic ♡: Super, dann bis morgen ♡

Ich: ♡

Glücklich legte ich mein Handy zur Seite und drehte mich auf den Rücken. Es kam mir komisch vor, heute ohne Nic neben mir einschlafen zu müssen, aber zum Glück würde ich ihn morgen sehen. Schon jetzt konnte ich mir nicht vorstellen ohne ihn zu leben. Das konnte ich zwar auch nicht, als wir nur befreundet gewesen waren, aber jetzt fühlte sich das noch viel intensiver an. Auf einmal hörte ich ein Geräusch von unten. Die Tür öffnete sich und ich hörte wie sich meine Eltern leise unterhielten. Da ich gerade nicht so viel Lust hatte noch mit den beiden zu sprechen, stellte ich mich schlafend, als meine Mutter an meine Zimmertür klopfte.

Irgendwann schlief ich tatsächlich ein und erwachte vom Vibrieren meines Handys. Mit geschlossenen Augen tastete ich danach und bekam es an einer Ecke zu fassen. Als ich sah wer mir geschrieben hatte, breitete sich ein Lächeln auf meinem ganzen Gesicht aus.

Nic ♡: Hey Luc, ich hoffe ich habe dich nicht aufgeweckt, aber ich vermisse dich und wollte fragen wann ich kommen darf?

Ich: Du darfst kommen wann du willst und ja du hast mich aufgeweckt, aber ich verzeihe dir :p

Nic ♡: Ok, dann bin ich in einer Stunde bei dir. Sry fürs wecken :*

Ich: Ich freue mich auf dich ♡

Nic ♡: Ich mich auch ♡

Schnell stand ich auf, suchte mir etwas zum Anziehen raus und machte mich komplett fertig. Meine Eltern waren schon lange auf der Arbeit, weswegen ich mir alleine mein Frühstück zubereitete. Ich fing gerade an Pancakes zu backen, als es klingelte. Laut meiner Uhr war tatsächlich schon fast eine Stunde vergangen, seit ich aufgewacht war, deshalb ging ich davon aus, dass Nic vor der Tür stand. Und als ich die Tür öffnete, bestätigte sich meine Vermutung.

„Morgen", grinste er und ich zog ihn an mich, um ihn zu küssen. Er schmeckte nach Erdbeeren und frischer Minze, daher vermutete ich, dass er schon gegessen hatte. Dann löste ich mich von ihm und lächelte ihn an. „Ich mache gerade Pancakes, willst du auch was davon essen?", fragte ich trotzdem, da ich wusste wie sehr er die mochte. „Gerne", erwiderte er als wir in die Küche liefen.