Kapitel 3

Manu's Pov:

Oh Gott, roch der Junge gut. Wie war noch mal sein Name? Max? Verdammt, der machte mich verrückt! Mitlerweile saßen wir beide nur noch in Boxershorts da. Ich hockte auf seinem Schoß und ließ es mir nicht nehmen, seinen Hals entlang zu küssen. Hier konnte ich deutlich seinen Herzschlag und das verflucht verlockende Blut riechen, dass durch seine Adern strömte. Außerdem hatte er leichte Bartstoppeln und sowas hasse ich. Das nervt einfach nur. Shit, roch der gut. Das alles hier tat sooo gut. Ich muss das defintiv öfters machen, anstatt immer nur im Schloss rumzuhängen. So gut... Und ihm gefiel es anscheinend auch, denn er fing an zu keuchen und flüsterte:
"Och Manu, du bist so ein Gott!" Gott? Ich war eine einzigartige Maschine! Ich musste kichern, woraufhin Max nur grinste und die Kontrolle übernehmen wollte, aber ich war noch lange nicht fertig mit ihm!

Dieser verdammte Geruch! Ich darf mich jetzt nicht verlieren! Ich muss... Mich... Kontrollieren... 
Nur noch ein Mal wollte ich dieses betörende Festmahl in mich aufnehmen und-
Noch bevor ich es selbst überhaupt realisieren konnte, hatte ich schon zugebissen. Direkt in die Schlagader. Max schrie, wand sich unter mir und sank nach hinten (direkt auf seine Brille), doch ich war vollkommen benebelt von dem leicht bitteren Geschmack seines Blutes. Wie lange es wohl her war, dass ich Menschenblut getrunken hatte? Seufzend gab ich mich meinen Trieben hin. Ich konnte gar nicht aufhören, selbst wenn ich gewollt hätte. Ich trank und trank und trank, bis der Junge, den ich eben noch ficken wollte, nur noch eine blutleere Leiche war.
Dann realisierte ich, was ich getan hatte.

Ich hatte einen Menschen getötet. In einem Club. In einem Zimmer, das defintiv noch mal jemand nutzen würde! Scheiße, ich musste den Körper hier wegschaffen!

Plötzlich fing hinter mir etwas an zu klingeln. Der Schock fuhr durch meinen ganzen Körper und ich fuhr sofort herum. Ein großer, blonder Junge starrte mich an, sein Handy in der Hand.
Einige Sekunden lang sahen wir uns einfach nur zu Tode erschrocken an. Er hatte alles mitbekommen. Alles. Fuck, und Kontakte nach draußen hatte er auch noch, ich konnte ihn nichtmal gefahrlos umbringen!
Ich zögerte schon viel zu lange, verdammt, ich musste ihn töten!

Gleichzeitig kamen wir wieder zur Besinnung. Der Typ nahm den Anruf an, ich sprang auf ihn zu, wollte ihm das Handy aus der Hand schlagen, aber er wich zurück, stolperte und fiel zu Boden.
Seine Augen waren aufgerissen und in ihnen spiegelte sich seine Todesangst. Er tat mir leid, aber es gab keinen anderen Ausweg, also grinste ich ihn psychopathisch an.
"Dado? Dado?! Was ist los?? Wo bist du?!", kam aus dem Hörer.
"HILF MIR", schrie der Junge und robbte von mir weg. Scheiße, Scheiße, Scheiße, Scheiße! Da waren Schritte vor der Tür, der Mann am Telefon, der Junge vor mir, diese riesige Angst in seinen Augen und die Leiche... "Dado?! Maudado, antworte!" Panisch hechtete ich zum Fenster und sprang durchs Glas.

Nach einer gefühlten Ewigkeit kam ich am Schloss an und rüttelte an der Eingangstür. Verschlossen. Mist.
"Zombey? Hallo?! Mach auf, sofort! Bitte!", rief ich verzweifelt und klopfte wie wild.
Tatsächlich ging die Tür kurze Zeit später auf, woraufhin ich in die Eingangshalle stürzte und die Tür zu knallte. Erschöpft lehnte ich mich dagegen und mir entfloh ein Schluchzer. Zombey stand vor mir und schaute mich besorgt an. Ich senkte meinen Kopf.
"Es tut mir leid... Ich hab's verbockt... ich- es- Zombey, wir haben ein riesiges Problem!" Oh Gott, er wird so sauer sein. Was habe ich nur getan? Zombey hatte Recht, die ganze Zeit. Ich konnte mich nicht kontrollieren, ich war eine Gefahr für ihn, für mich, für alles und jeden! Zitternd schlang ich die Arme um mich und wartete auf meine wohlverdiene Strafpredigt. Aber die kam nicht, stattdessen kam Zombey auf mich zu und umarmte mich sanft. "Shhh, alles wird gut Manu. Ganz ruhig, komm erstmal runter. Geht's wieder? Was ist denn überhaupt passiert?"
"Ich... Ich hab getötet. Und ein richtiges Chaos angerichtet. ...Und es gibt Zeugen." Ich schluckte, löste mich leicht von ihm und schaute den Vampir, der mich verwandelt hatte, ängstlich an. Und sah genau das, was ich vermeiden wollte. Seine Gesichtszüge verhärteten sich und er sah mich enttäuscht an. Gleichzeitig wurde er sauer.

"Manuel Büttinger. Was. Ist. In. Dich. Gefahren?! Wie konnte das passieren? Hast du ihn wenigstens auch umgebracht?!" Ich zuckte zusammen, da er zum Ende hin immer lauter wurde. Manuel Büttinger. Mit vollem Namen nannte er mich nur, wenn er sehr sauer war. Wenigstens sagte er nicht "Bittsteller", dann war nämlich alles zu spät. Diesen Namen trug ich schließlich seit ziemlich genau 405 Jahren nicht mehr.
"Ich weiß nicht... Da war dieser Typ, Max. Er hat so gut gerochen und seine Halsschlagader war viel zu nah... Ich konnte nicht widerstehen! Ich wollte das nicht! Und als ich aufsah war da plötzlich dieser blonde Junge und hat mich angestarrt. Er hat alles mitgekriegt, Zimbel! Wieso ich ihn nicht getötet habe weiß ich selbst nicht. Ich... Ich hatte einfach Angst, weil... ", versuchte ich zu erklären.
"Mit Zimbel brauchst du mir gar nicht erst kommen! Ich denke, du weißt ganz genau, dass du einen Fehler gemacht hast. Ich würde vorschlagen, du bleibst für die nächsten 10 Jahre hier im Schloss. Blond sagtest du? Noch irgendwas? Dann hole ich den Jungen und beseitige ihn. Es darf keine Zeugen geben."
"Nein! Das geht nicht! Lass mich doch wenigstens mal ausreden Er ist mit seinem Freund hier. Der hat angerufen, als ich ihn entdeckt habe, und ihn gesucht! Wenn du ihn killst, schöpft der andere sofort Verdacht! Wenn er nicht längst schon alles weiß... "
"Verdammt... Wo reitest du dich nur immer rein?!" Er schnaubte genervt. "Dann müssen eben beide sterben!"
"Boah, muss das sein? Das sind zwei Typen, was sollen die schon groß machen."
"Hast du sie noch alle? Es darf niemals Zeugen geben, Manu, du kennst die Regeln! Und ich lasse dir schon sehr viel durchgehen, das weißt du. Was ist denn los mit dir?" Ehrlich gesagt wusste ich das auch nicht, normalerweise machte mir das Töten sogar Spaß. Keine Ahnung was mit mir los war, aber ich hatte einfach keine Lust, diese ganze Panik nochmal zu haben. Also zuckte ich nur die Schultern.
"Ist ja auch egal. Du beschreibst mir den Typen, ich hole die beiden und wir killen Sie zusammen! Meinetwegen kannst du sie auch ins Gruselkabinett schicken, das magst du doch sonst so gerne!" Er grinste mich an und seine Augen funkelten unheilvoll. Ich grinste zurück und war eigentlich nur froh, dass Zimbel nicht allzu sauer war. Trotzdem hatte ich irgendwie ein ungutes Gefühl bei der Sache...

Kurze Zeit später ging ich in mein Zimmer und ließ mich in meinen Sarg fallen. Was für ein Chaos... Seufzend schloss ich die Augen - und hatte sofort die panischen Augen des Jungens im Kopf. Mein Herz zog sich zusammen, zumindest im übertragbaren Sinne, schließlich war es seit Jahrhunderten ein wandelnder Toter. Bestimmt vergammelte ich einfach innerlich und daher kam dieses Gefühl.

Trotzdem konnte ich die Erinnerung nicht verbannen. Genau wie die Augen des Typen, mit dem ich eigentlich schlafen wollte. Oder die Augen der alten Frau und ihre panischen Schreie, als ich versehentlich ihr Kind verspeist hatte. Oder die des Bänkers, 1952, der sich mit letzter Kraft zum Telefon rettete. Und seine. Dieses himmlische Blau, mit ihrem gewitzten Funkeln... Sie verfolgten mich, alle, in meinen Träumen und mein Gewissen meldete sich immer stärker, auch wenn ich das vor Zombey nicht zugab. Aber ich wollte mit dieser Schuld nicht mehr leben. So viele Menschen hatte ich schon auf dem Gewissen, die zwei waren noch am Leben und würde Zombey sie zu fassen kriegem wäre das ihr sicherer Tod. Und ich konnte und würde das verhindern! Nur wie?

Wobei... Zombey musste sie mir eh vorführen um zu checken, ob es der richtige war. Ich könnte versuchen, mit ihnen einen Plan zu machen und- als ob die einem Mörder vertrauen würden. Oder... Ich musste die beiden einfach vorher finden!
Das war der einzige Ausweg. Ich würde es schon irgendwie schaffen, sie zum umziehen oder abhauen oder was auch immer zu bewegen. Ich musste nur schneller sein...

Das war das längste Kapitel, dass ich je geschrieben habe. Über tausend Wörter! Krasser Scheiß! Aber zufrieden bin ich irgendwie nicht. Hat jemand Verbesserungsvorschläge?
Na ja, ich sollte aufhören. Es ist 22.33 Uhr und meine Ma will sich bettfein machen (ja, ich schreibe das gerade vom Bad aus).
Ciau und lasst euch nicht zu Fritten verarbeiten, ihr kleinen Kartoffeln!

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