Kapitel 10

Pov Maudado

Verzweifelt laufe ich im Kerker auf und ab. Durch die Gitter ganz oben in der Wand scheint ein bisschen Sonne in mein Gefängnis, aber das bringt mir auch nicht viel.
Es ist trotzdem sehr dunkel und kalt und trostlos und macht mir Angst.
Die Ketten an den Wänden machen mir Angst.
Die Mäuse machen mir Angst.
Das Alleinsein macht mir Angst.
Was, wenn er mich einfach hier unten lässt? Ganz alleine, ohne Essen und Trinken, bis in alle Ewigkeit und bis die Ratten mich anfangen aufzufressen?
Wo ist überhaupt Palle? Lebt er noch? Hat er ihn getötet? Und was ist überhaupt mit dem Grünäugigen?

Seufzend lasse ich mich an der Wand herunter und ziehe meine Beine an mich ran. Es ist doch alles meine Schuld. Ich hätte nie einfach so weglaufen sollen in dem Club. Ich hätte nicht darauf bestehen sollen, dass wir nach Manu Ausschau halten. Ich hätte mich nicht mit Palle streiten sollen...
Oh Gott, Palle! Er war ganz alleine da draußen und zwei Vampire suchten nach ihm! Das konnte nicht gut gehen, ganz und gar nicht! Was wenn sie ihn umbrachten? Es wäre alles meine Schuld! Und ich saß hier eingesperrt in diesem verdammten Kerker...
Ich würde nie hier raus kommen. Ich würde nie die anderen wieder sehen. Palle, Fabi, Sven... niemanden. Ich würde einfach nichts mehr sehen außer diesen blöden grauen Wänden und den Ketten...
Verzweifelt schluchzte ich auf und vergrub mein Gesicht unter meinen Armen.
Wieso musste das alles ausgerechnet mir passieren? Palle hätte sich wenigstens wehren können... bei dem Gedanken an ihn musste ich nur noch mehr weinen.
Das war nicht fair, es war meine Schuld, also was es auch richtig, dass ich hier saß und nicht er.
Wieso war ich nur so schwach? Ich war nichtmal einen halben Tag hier und fing schon an zu heulen...

Plötzlich wurde die Tür aufgerissen. Ich schreckte zusammen und hob ängstlich den Kopf.
Herein kamen Zombey, der einen zeterndern Palle in den Raum warf und Manuel, der hinterher kam und mich erschrocken anblickte.
"Du hast ihn in den Kerker gesperrt? Dein Ernst?!", fragte er Zombey.
"Das ist nun mal das, was wir tun!"
Ihren Streit ignorierend krabbelte ich zu Patrick, der sich mit schmerzverzerrtem Gesicht wieder aufrichtete.
"Palle! Oh mein Gott, geht's dir gut? Was ist passiert?" Hektisch tastete ich ihn ab, was wenn er irgendeine Verletzung hatte, die könnten sich entzünden und wir hatten nichts zum verbinden!
Doch sofort hielt er meine Handgelenke fest und drückte sie von sich weg.
"Hey Dado, es ist alles okay. Es geht mir gut. Bis auf die Tatsache, dass wir entführt wurden..." Er warf Manu und Zombey einen Todesblick zu und stand dann auf.  "Ey, hört gefälligst auf zu streiten und lasst uns verdammt noch mal gehen!", schrie Palle und stapfte auf die beiden zu.

Zombey verdrehte nur die Augen und warf ihm die Tür vor der Nase zu.
"HEY!" Mein bester Freund schlug wütend auf die Tür ein und rüttelte an der Klinke. Nichts.
War ja auch klar, wieso sollten sie auch? Genervt ging ich zu ihm und zog ihn von der Tür weg.
"Man Patrick, das macht doch keinen Sinn, lass es! Die werden eh nicht aufmachen, vor allem nicht, wenn du sie auch noch bedroht!"
Er seufzte erledigt.
"Jaja, ist ja gut, du kannst mich jetzt loslassen!"
Erschrocken ging ich ein paar Schritte zurück und hob unschuldig die Hände. So kannte ich ihn gar nicht...
"Entschuldige Maudado, es ist nur... alles so viel... lass uns einfach schlafen oder so." Ich nickte und legte mich auf den kalten, harten Boden. Oh man, ob wir hier überhaupt schlafen konnten?
Patrick legte sich zu mir und wir rückten eng zusammen.
Schweigend starrte ich in die Dunkelheit.

"Hab ich dir eigentlich schonmal gesagt, dass du mir echt wichtig bist?"
"Jap!" Ich musste schmunzeln. "Vor allem, wenn du betrunken bist."
"Ups", kicherte Palle, "na dann war's jetzt mal nüchtern."
Ich musste leise lachen.
"Danke, du mir auch." Lächelnd kuschelten wir uns näher aneinander.

Das war das tolle an Palle, selbst in den dunkelsten Zeiten schaffte er es immer noch, positiv zu bleiben und einen zum Lachen zu bringen.
Ich war wirklich froh, nicht alleine hier unten zu sein.

Mini-Kapitel but ok. Bin unzufrieden damit.
Have a nice evening!

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