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"Lass mich in Ruhe.",wiederhole ich und winde mich unzufrieden, weil das Pieksen an meinem Rücken schlichtweg unangenehm ist.
Jackson schaut mich an und verzieht belustigt seine Lippen zu einem Grinsen nach oben, womit er mich kurz daran hindert, die Maske auf seinen Wangen zu verteilen.
"Weißt du was?"
Ich schiebe ihn von mir weg und wasche seufzend die Reste der grünen Maske von meinen Händen ab. Von Jackson bekomme ich durch den Spiegel einen abwartenden Blick zu geworfen.
"Du kannst schon wirklich ein Arsch sein, Jack."
"Du nicht?"
Bejahend nicke ich. Dass er darauf anspielt, dass ich das auch andauernd bei ihm mache, dass ich andauernd in seine Seite piekse, obwohl ich weiss, dass das nicht das angenehmste Gefühl ist, weiss ich jedenfalls. Andererseits weiss ich, wo Ende ist, Jackson belästigt mich seit sicherlich zwanzig Minuten schon damit und ausser Zuckungen bewirkt er damit nichts bei mir.
"Tschuldigung.",murmel ich nur und fange an zu schmollen. Der rosane Haargummi wird mir aus der Hand genommen, stattdessen wendet er seine Aufmerksamkeit von mir ab und dafür meinen Haaren zu.
Zufrieden summe ich, weil das stechende Gefühl langsam verschwindet.
"Dankeschön."
"Ganz schön schnell beleidigt, hm?"
"Mich morgens zu provozieren ist nunmal keine gute Idee.",entgegne ich was Jackson mit einem leisen Lachen kommentiert.
Seine Lippen legen sich an meinen Hals, weswegen ich mich gegen ihn lehne.
"Ich bin trotzdem froh, dass du bei mir bist."
"Ich weiss."
Schmunzelnd verdrehe ich meine Augen und kneife in seine Seite. Mit einem seufzen lässt Jackson von mir ab:"ernsthaft, Chloe?"
"Ernsthaft, Jack."
Meine Finger legen sich um seine, welche immernoch ruhig auf meiner Taille ruhen.
Nachdenklich schaue ich ihn an. Seine grünen Augen wirken heute wieder dunkler, wieso das manchmal so ist, weiss ich nicht. Vielleicht eine Sache der Müdigkeit. Vielleicht auch nur die Lichtverhältnisse.
"Kannst du nicht einfach hier bleiben?"
"Ich wünschte ich könnte, Chloe."
"Ein Auslandssemester?"
"Ich kann immernoch kein Spanisch."
Ich seufze. Das wird wohl auch nichts mehr in naher Zukunft. Zumindest nicht so, dass er hier irgendetwas mit seinem Leben anfangen könnte.
Jackson lässt von mir ab und zieht mich still mit zurück in mein Zimmer.
"Du weißt-"
"Ich weiss?",hinterfrage ich, weil er sich seinem Laptop zuwendet, statt weiter zu reden.
"Du weißt, dass mein Dad mit Immobilien zutun hat, richtig? Die Wohnung, in der wir letztens waren."
Ich nicke und lasse mich neben ihm auf dem Bett nieder. Meine Arme schlingen sich um ihn, mein Kopf lehnt sich wieder gegen seine Brust, um es mir bequem zu machen.
"Speicher das, was dir gefällt."
"Hm?"
Die Seite von Pinterest öffnet sich und zeigt die ersten Pins zur Inneneinrichtung, weswegen ich ihn fragend anschaue.
"Lucy bekommt ihre Wohnung mit einundzwanzig, ich meine."
"Du wirst zweiundzwanzig?"
"Genau."
"Hm?",wiederhole ich, weil ich nicht sicher bin, worauf er hinaus will. Ich weiss, dass sein Vater statt auf Geld, auf Immobilien setzt. Dass beide eine kleine Wohnung zum einundzwanzigsten überschrieben bekommen, Jackson diese also schon haben sollte.
"Du- ich dachte- wenn wir irgendwann- solltest du irgendwann zu mir ziehen, wär alles fertig."
Ich nicke sofort. Jackson hat das Ganze nicht mehr wirklich erwähnt, demnach habe ich mir aus seinem Schweigen erschlossen, dass er es sich letztendlich doch anders überlegt hat. In Ordnung wäre das zwar auf jeden Fall, immerhin ist das seine Entscheidung. Seine Wohnung und sein zu Hause, meins ist aktuell nunmal hier, in Barcelona.
Mir wird der schwarze Laptop entgegen geschoben, weswegen ich etwas weiter nach hinten auf mein Bett und somit näher zu Jackson rutsche.
"Also hast du- dich nicht umentschieden?"
"Natürlich nicht, Chloe."
Meine Arme wickeln sich wieder feste um ihn, was Jackson mir sofort gleich tut.
"Ich mag- alles- schlicht. Weiß, schwarz, hellrosa vielleicht."
"Rosa?"
"Hellblau? Hellgelb? Helle Farben, nicht so dunkel. Dunkle Farben wirken-"
"Unglücklich.",beendet Jackson meinen Satz weswegen ich überrascht nicke, genau das war nämlich mein Gedanke.
Unglück können wir nunmal nicht gebrauchen. Er schon gar nicht.
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