"Irgendwie schmeckt das nicht so, wie erhofft.",bemerke ich und schaue auf die einzelnen Töpfe vor mir.
"Zu wenig Salz.",informiert Ivan mich und wendet sich damit dem Reis ab und dem Hähnchen zu.
"Und die sind kaum gewürzt.",fügt er noch hinzu, weswegen ich seufze.
"Ich kann nie einschätzen, wieviel reicht."
Ich nehme etwas mit dem Löffel von dem gebranenen Gemüse auf und lasse es in meinem Mund verschwinden.
"Zumindest ist das gut geworden."
Zustimmend brummt Ivan. Mir wird das Gläschen mit Salz entgegen gehalten, während er anfängt, noch etwas von den verschiedenen Gewürzen auf den Stücken Hähnchenbrust zu verteilen.
"Ich weiss wirklich nicht wieviel."
Er seufzt und versinkt den fast gefüllten Löffel mit Salz in dem Topf Reis.
"Cola?",schlage ich vor, worauf Ivan sofort nickt. Mir werden zwei Gläser vor die Nase gestellt, wie so oft, weil das Hängeschrankchen nach obenhin auf geht und es sich für mich somit als schwierig erweist, dieses zu öffnen.
Ich hole die Flasche Cola aus dem Kühlschrank und fülle die beiden Gläser damit, lasse in jedes jeweils einen Strohhalm fallen.
Nachdenklich laufe ich ins Wohnzimmer und stelle die Gläser auf dem Couchtisch ab, weil ich mir vorstellen kann, dass wir nicht in der Küche essen werden.
"Wann kommt Mama wieder?",will ich wissen, als ich wieder am Herd ankomme.
"Am Montag. Tante wollte in irgendso ein- Wellness Center."
Verstehend summe ich. Davon hab ich schon gehört. Ob von Mama, von unserer Tante oder ob Ivan mir davon schonmal erzählt hat, weiss ich nur gerade tatsächlich nicht mehr. Ich zucke mit den Schultern. Aber ich weiß davon.
Ich lehne mich gegen die Küchentheke und begutachte meine Finger, während Ivan die beiden Teller mit Essen füllt. Eindeutig, ich sollte mal wieder ins Nagelstudio, um irgendetwas besonderes machen zu lassen. Vielleicht morgen. Mein Blick wandert zum Fenster. Wenn es bis dahin aufgehört hat, zu Stürmen, wäre morgen gut. Andererseits geh ich sowieso nicht großartig aus, das Geld könnte ich mir also sparen.
"Du denkst wieder daran, Geld aus zu geben?"
Erschrocken schaue ich auf, weil ich mal wieder in meinen Gedanken abgedriftet bin, und nicke dann aber doch:"hab den Plan aber schnell verworfen."
Mir wird ein Teller in die Hand gedrückt, also laufe ich Ivan hinterher ins Wohnzimmer und lasse mich aufs Sofa fallen.
Von Ivan ernte ich dafür einen überraschten Blick, welcher gleichzeitig auch irgendwie auffordernd ist.
"Einmal Nägel machen ist ein Flug zu Jack, so verschwenderisch bin ich nicht mehr.",erkläre ich.
"Du musst nicht-"
"Ich muss nicht aufs Geld achten, ich weiss. Trotzdem ist es Verschwendung, ich bin sowieso nur zu Hause."
Er zuckt nur mit den Schultern und lehnt sich mit dem Teller auf dem Schoß zurück.
"Ich glaube, ich kündige in dem Cafe.",informiere ich ihn nebenbei und fange an zu essen.
"Wieso das?"
"Ich verdien zu wenig für so viele Stunden, ich kann genauso gut nichts tun. Davon abgesehen hab ich- bald wieder einen Job. Modeln, du weißt schon."
Mein Bruder schaut mich aufmerksam an:"für was?"
"Make-up."
"Wusste ich nicht."
Ich nicke:"ich weiss."
Wie auch, immerhin hab ich davon bisher nur Molly erzählt, und das auch nur, weil sie auch zwischendurch ein paar Aufträge hat. Mit der vierstelligen summe bin ich auf jeden Fall zu frieden, eine Überlegung ob ich denn wirklich annehmen sollte, kam also nicht mal zu Stande, immerhin ist das nicht das erste Mal.
Das Klingeln, welches mein Handy von sich gibt zieht meine Aufmerksamkeit auf sich also rutsche ich etwas nach vorne, um den Tisch erreichen zu können.
"Wer will was?"
Ich denke auf meinen noch gesperrten Bildschirm und lasse nur ein:"kann ich noch nicht wissen.",raus, ehe ich die Sperre entferne und auf Jacksons Nachricht tippe.
Ivan schielt auf mein Handy, also schiebe ich ihn mit einem warnenden Blick zurück.
"Vorwitznase."
Nachdenklich mustere ich das Bild von seiner Handinnenfläche. Die weißliche Flüssigkeit bildet ein wirklich perfektes Herzchen darauf, weswegen ich verwirrt meine Augenbrauen zusammen ziehe. Meine Augen weiten sich, als mir klar wird, worauf Jackson hinaus will.
Ich räuspere mich und stelle meinen Teller auf dem Tisch ab um auf zu stehen.
Mit einem kurzen:"komm gleich wieder.",wähle ich Jacks Nummer und verlasse das Wohnzimmer.
"Du bist unmöglich.",flüster ich sofort, als das Tuten endet.
"Niemals."
Jacksons Lachen ertönt, was mich dazu bringt, schmunzelnd die Augen zu verdrehen.
"Nicht schüchtern werden, Chloe."
"Ich brauche nicht- lass mich.",murmel ich und fange an zu schmollen, weil ich mich kurzzeitig ertappt fühle. Meine Mundwinkel zucken nach oben. Ich sag ja. In und auswendig.
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