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Meine Lippen legen sich an Jacksons warme Haut, arbeiten sich wieder vor, bis zu seiner Halsbeuge. Still lehne ich mich gegen ihn, halte kurz die Luft an, um meine Atmung in den Griff zu bekommen.
"Chloe."
Ich werde wieder auf dem kleinen Vorsprung in der Wand nieder gelassen, was mich teils wirklich erleichtert.
"Wenn wir eine eigene Wohnung haben, brauchen wir eine größere Dusche.",murmel ich nur und schlinge meine Arme um ihn.
"Ich werds berücksichtigen."
Umständlich richte ich den Duschkopf wieder mehr auf uns. Ich seufze und fahre seinen Rücken auf und ab, lasse die Stelle rund um die Narbe dabei so gut es geht einfach aus.
Ich rutsche langsam wieder runter und stelle mich aufrecht hin.
"Ich geh schonmal."
Seufzend küsse ich ihn und schiebe mich dann auch schon durch die milchige Glastüre hindurch. Hastig trockne ich mich ab und öffne meine Haare aus dem Gummi.
"Was machst du übermorgen?",frage ich an Jackson gewandt. Nebenbei streife ich mir die dunkelrote Unterwäsche samt einer Boxershorts von Jackson über. Skeptisch schaue ich in den Spiegel. Ich sollte wirklich öfter meine eigenen Sachen tragen. Die etlichen, kurzen Pyjamahosen wahrscheinlich wenigstens, in Jacksons T-Shirts zu schlafen ist aber irgendwie leider um einiges angenehmer.
Aus dem Augenwinkel sehe ich, wie sich die Türe erneut öffnet, weswegen ich meinen Blick abwende.
"Keine Ahnung, dachte, vielleicht gehen wir- keine Ahnung. Luke und Willow wollten in irgendeine Bar, und haben gefragt, ob wir mit gehen, rein feiern."
Ich bleibe still und zucke mit meinen Schultern. Übermorgen ist Silvester. Demnach beginnt in drei Tagen das neue Jahr. Und auch, wenn Willow wirklich lieb ist, bin ich nicht angetan davon, in irgendeinem Club zu feiern. Jack kann sowieso nichts trinken, also bezieht sich das gleichzeitig auch auf mich.
"Sind deine Mom und Ivan immernoch in Deutschland?"
Ich nicke langsam. Bis nach Neujahr. Bis zum dritten Januar. So, wie jedes Jahr.
"Du hast keine Lust aus zu gehen?"
"Doch natürlich, wenn du-"
"Ich auch nicht."
"Sicher nicht?",hinterfrage ich.
"Wir können hier bleiben. Oder- wir nehmen uns ein Hotelzimmer."
"Ich will das Feuerwerk sehen.",merke ich an.
"Selbstverständlich."
Durch den Spiegel lächelt Jack mich an, weswegen ich er ihm sofort gleich tue.
Ich streife mir das ebenfalls rote Top über bevor ich ihm einen Kuss auf drücke und zurück in sein Zimmer husche.
"Wohin?"
"Ich hol Salbe.",rufe ich nur. Ich schnappe mir die kleine Tube, mit der zwar wirklich viel zu medizinisch riechenden Creme, welche er aber echt gut zu vertragen scheint.
Kurz bleibe ich stehen und mustere ihn. Die dunkelgrüne Jogginghose hängt wirklich tief um sein Becken, sieht aber wirklich gut aus. Ich meine, wieso muss er auch so gut aussehen? Fair ist das nicht wirklich.
"Du siehst bräuner aus.",bemerke ich worauf Jackson nickt.
"Geht so."
Ich lächel ihn an und schiebe seinen arm etwas nach oben. Die Markierungen für die Bestrahlung sind noch da, zum Glück, sonst würde das ganze morgen nämlich wieder länger dauern.
"Alles gut?"
Vorsichtig verreibe ich die Creme auf seiner warmen Haut, schaue Jack kurz fragend an.
"Alles gut, keine Sorge, Chloe."
Um die sowieso geröteten Stellen nicht noch mehr zu reizen, belasse ich es dabei und wasche meine Handy gründlich, um die fettige Salbe ab zu waschen.
Mir wird der rosanen Bademantel entgegen gehalten, welchen Jackson mir jedes Mal an dreht, nach dem duschen, damit ich mich ja nicht erkälte.
Gefallen hab ich daran mittlerweile trotzdem gefunden, ich meine, das Ding ist schon extrem kuschelig.
Ich ziehe den Bademantel an und bekomme sofort die Kapuze über gezogen, weswegen ich schmunzeln muss.
Sofort umarme ich ihn und ziehe uns nebenbei ins Zimmer, von dort aus auf den Balkon.
"Es schneit.",bemerke ich, als mir auffällt wie Weiß der Boden ist.
Ich werde hochgehoben und drinnen auf dem Parkett abgestellt, aber so, dass ich nunmal immernoch direkt vor dem Übergang zum Balkon stehe.
Ich nehme etwas von dem weißen Pulver von dem Gelände auf, nur, um es dann wieder nach unten rieseln zu lassen.
"Ich hab bestimmt seit- fünf Jahren keinen Schnee mehr gesehen.",murmel ich und schließe nebenbei die Türe wieder, weil das Fenster auf Kipp steht.
"Nicht?"
"Nein. Über Weihnachten sind es zu Hause meistens noch um die 20°, statt Schnee hab ich Strand."
Abgelenkt wende ich meinen Blick ab und lasse mich neben Jackson auf das ordentlich bezogene Bett nieder.
Meine Mundwinkel zucken nach oben. Dran gewöhnen könnte ich mich auf jeden Fall.

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