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"Her kommen."
"Chloe-"
"Komm her.",zische ich und schaue Jackson warnend an. Er seufzt und lehnt sich still gegen das Waschbecken, weswegen ich zufrieden nicke.
Ich nehme ihm das Handtuch aus der Hand und stelle stattdessen den Föhn an, um die gerötete Stelle neben seiner Brust trocken zu föhnen.
"Keine Reizungen.",murmel ich. Der Arzt hat mehrmals betont, die Stelle nicht noch mehr zu reizen, als sowieso. Das scheint er auf jeden Fall strikt zu ignorieren. Was auch sonst?
"Du machst dir so viel Mühe, Chloe, es wäre bestimmt nicht dramatisch wenn ich das einfach abtrockne."
"Ich meine- ich will nicht, dass da irgendetwas schief läuft."
Ich schaue ihn an und verziehe meine Lippen zu einem schmollen. Ich weiss, dass Jack nicht so viel Aufmerksamkeit haben will, aber ich denke, dass er das nunmal braucht. Sonst macht es ihm auch nichts aus, wenn ich ihn betüttel.
Seufzend mache ich den Föhn schon wieder aus und schnappe mir stattdessen die Tube mit der Creme. Skeptisch begutachte ich die Verpackung. Aus der Apotheke und für babys sollte doch hinhauen. Ohne Parfüm, ohne Alkohol und ohne Farbstoffe.
"Man sieht die Narbe kaum mehr.",bemerke ich.
"Zum Glück.",entgegnet Jack sofort.
Der doch recht breite Einschnitt ist nur noch blass zu sehen, so wund wie anfangs ist es auf jeden fall nicht mehr. Dafür ist der Bereich, der bestrahlt wird umso gereizter.
"Tuts weh?"
Still verteile ich etwas von der Creme und verteile sie vorsichtig auf seiner warmen Haut.
"Fühlt sich an wie- Sonnenbrand, weiß nicht.",erklärt er weswegen ich seufzend nicke.
"Jackson."
Ich zucke zusammen als Lucys Stimme ertönt. Sofort schiebe ich mich etwas hinter Jack, weil ich noch nicht sonderlich viel trage. Meine Hände legen sich auf seinen Bauch, schieben mich somit noch etwas näher zu ihm. Sanft fahre ich über die Sommersprossen auf seinen Schultern. Wir haben vielleicht wirklich etwas zu viel Zeit in der Sonne verbracht, dafür, dass er das eigentlich nicht sollte. Wobei die vereinzelten UV-Strahlen wohl im Winter nicht so extrem sind.
"Mom geht mit Tante und ihren Freundinnen aus, wir sollen Essen bestellen.",informiert sie uns.
"Chinesisch?"
"Klingt gut."
"Möchtest du zu diesem Donutladen?"
Lucy nickt hastig, weswegen ich schmunzeln muss. Die Dinger von da sind aber auch wirklich zu gut. Allein die Toppings, ich meine, diese typische Füllung vom Bueno und Erdbeeren drauf ist schon echt schmackhaft. Ich glaube, dass wir uns die ersten Tage von Jacks Bestrahlung wirklich größtenteils davon ernährt haben. Einfach, weil keiner Lust hatte zu kochen, größtenteils aber auch, weil er nicht abnehmen soll.
"Nimm dir etwas Geld aus dem Glas, in Ordnung? Zwei Boxen, wie immer?"
Das hübsche Mädchen nickt, lächelt mich nur kurz an, umarmt Jack flüchtig bevor sie wieder raus rast. Auch, wenn sie wirklich zu lieb ist, wirkt sie manchmal wirklich ziemlich schüchtern, im nächsten Moment keift sie leider auch nur ziemlich herum.
"Wieso verdammt schließt du die Tür nicht ab?",hinterfrage ich entgeistert und ernte dafür ein Lachen von ihm.
"Ist trotzdem zu öffnen. Deswegen nutze ich eigentlich nur mein Bad."
"Aber deine Dusche ist so klein."
"Du brauchst nur zu viel Platz."
"Arsch."
Ich werde hoch gehoben, weswegen ich mich hektisch an ihm fest halte. Ich weiß, dass es ihm eigentlich keineswegs schwer fällt, mich zu tragen, er das eher mit links schafft. Trotzdem hab ich Angst, dass er sich überanstrengt, ganz fit ist er doch noch nicht.
Jack fängt an, auf meinem Po herum zu trommeln, was ich einfach nur belustigt hin nehme.
"Wenn es dich glücklich macht."
"Sehr."
"Na Hauptsache das."
Schmunzelnd zupfe ich an dem Bund seiner Jogginghose, werde aber schon wieder aufgehalten, indem Jackson mich auf sein Bett plumpsen lässt.
Sofort setze ich mich wieder auf.
"Eine Frage."
Jack setzt sich auch wieder hin und schaut mich dann abwartend an, ich denke, um mich auf zu fordern, weiter zu reden.
"Könntest du- also- wir könnten doch miteinander schlafen, oder?"
"Ja?"
Die Verwirrung in seiner Stimme entlockt mir erneut ein schmunzeln. Ich lehne meinen Kopf wieder gehen seinen Oberarm und seufze.
"Ich meine nur- ich weiss ja nicht- ob du körperlich fit bist und- seelisch. Keine Ahnung, ist doch eigentlich eine berechtigte Frage.",murmel ich. Mit mir im Arm lässt Jackson sich nach hinten fallen, weswegen ich mich mehr an ihn schmiege.
"Ich bin fit. Du warst nur andauernd so traurig, deswegen dachte ich-"
"Ich will."
Meine Lippen spitzen sich, weil mein Tonfall vielleicht etwas zu laut raus kam, als erwartet.
"Heute Abend."
"Wirklich?",hinterfrage ich überrascht, worauf er nur schulterzuckend nickt.
Ich verteile küsse an seinen Mundwinkeln, bis meine Lippen sich kurz auf seine legen.
"Hey Chloe."
"Hi Jackson."
"Ich liebe dich."
"Und ich dich erst.",flüster ich. Lächelnd fahre ich über seine Wange. So sehr.

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