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Ich bleibe kurz stehen und wühle in meiner Tasche herum, auf der Suche, nach dem Haustürschlüssel.
"Oh, Chloe."
Caitlyn lächelt mich an, weswegen ich es ihr sofort gleich tue.
"Ich war nur eben die Medikamente holen.",merke ich an und deute kurz auf die Tüte von der Apotheke.
"Na da bist du ja rechtzeitig gekommen. Ich muss zur Arbeit."
Überrascht schaue ich sie an. Eigentlich hab ich eher gedacht, dass sie heute nicht geht. Ich meine, Jack ist vor nichtmal einer Stunde nach Hause und hat eine nicht gerade harmlose Op hinter sich. Auch, wenn es ihm mittlerweile wieder gut geht.
"Ich muss einspringen. Notfall auf der Station.",erklärt sie, weswegen ich verstehend summe.
"Na geh schon."
Sie tritt zur Seite, weswegen ich ein:"dankeschön.",murmel.
"Wenn irgendetwas sein sollte, ruf mich bitte an, Chloe."
"Ich- ja. Natürlich."
Mit schnellen Schritten läuft Jacksons Mom Richtung der Garage, wahrscheinlich, um ihr Auto zu nehmen.
Ich zucke mit den Schultern und schließe die Türe hinter mir. Sofort streife ich meine Schuhe ab, lasse meine Jacke folgen und schluffe ins Wohnzimmer.
"Hey bubu."
Ich setze mich auf die große Couch und lächel Jackson leicht an.
"Wo warst du so lange? Du warst aufeinmal weg."
Meine Mundwinkel zucken nach oben. Ich war mit sicherheit gerade mal eine halbe, vielleicht dreiviertel Stunde weg. Das auch nur, weil die Schlange in dem Teil mit der Abholung in dem Elektromarkt so voll war.
Ich halte ihm die Tragetasche entgegen und drücke ihm einen Kuss auf die Wange.
"Hm?"
"Ich dachte mir, du wirst viel Zeit zu hause verbringen also- nur eine Kleinigkeit.",ich halte inne und zucke mit den Schultern, lächel Jackson überfordert an.
"Ivan meinte, die sollen gut sein.",bemerke ich und deute auf die beiden Spiele. Der rote Controller, welcher hoffentlich zu seiner Konsole passt, ist mir wirklich sofort ins Auge gefallen, ich meine, vielleicht war es auch nur die große Auszeichnung neu.
"Chloe-"
"Nicht diskutieren, bitte."
"Du sollst kein Geld für mich ausgeben."
"Das ist mir recht egal.",erwider ich. Entschuldigend lächel ich ihn an. Jetzt ist es sowieso zu spät, und dass er sich nicht einfach zufrieden gibt, mit der Tatsache, dass ich etwas für ihn gekauft hab, war mir von Anfang an klar. Es war nicht viel, wirklich nicht, eine Kleinigkeit mit dem Ziel, dass wir die Zeit hinter uns bekommen.
Seine Finger legen sich um die dunkele Karte, weswegen ich mich räuspere und das Papier, welches wahrscheinlich nur zur Deko in die Tüte gelegt wurde, zusammen knülle.
"Chloe."
Er macht Anstalt sich mir entgegen zu drehen, woraufhin ich sofort den Kopf schüttel.
Ich rücke etwas mehr zu ihm und umarme Jackson still, so gut es nun mal geht, ohne ihm weh zu tun.
"Einmalige Sache?",fragt er leise.
"Einmalige Sache, versprochen."
"Dann- dann dankeschön. Wirklich. Ich- danke."
Langsam ziehe ich die Decke über Jackson und fahre beruhigend seinen Rücken auf und ab. Sein still bleiben nehme ich einfach hin, weil ich verstehen kann, wenn er gerade einfach nicht reden möchte.
Ich küsse um das Herzchen auf seinem Handrücken herum, auf welchem bis eben noch das Pflaster der Kanüle geklebt hat.
"Bist du traurig?",will ich wissen.
"Nein, ich- ja. Ich bin so froh, dass du hier bist."
Sanft fahre ich über die Sommersprossen auf seiner Nase und setze einen Kuss drauf.
"Immer."
Jack räuspert sich und macht Anstalt auf zu stehen. Sofort springe ich auf und halte ihm meine Hand entgegen, um ihn auf ziehen zu können.
"Du bekommst mich nicht hoch."
"Komm schon."
Schmunzelnd nimmt er meine Hand entgegen, steht dann aber so gut wie selbstständig auf.
"Gehen wir nach oben?"
Ich nicke und packe nebenbei alles wieder in die Tragetasche, verschränke seine Finger dann aber wieder mit meinen.
"Schaffst du die Treppen?"
"Natürlich."
Er schlufft langsam die Treppen nach oben und entlockt mir damit ein seufzen. Das ist in Ordnung. Bald wird es ihm besser gehen, natürlich wird es das. Es ist keineswegs so, als würde er sich hängen lassen, im Gegenteil. Ich bin mir also ziemlich sicher, dass er es in den kommenden Tagen nicht einfach hinnehmen wird, dass er im Bett bleiben soll.
"Ich bin stolz auf dich.",flüster ich, als wir oben ankommen.
"Na komm, setz dich hin."
Ich schiebe den Drehstuhl zu ihm, was Jack wohl entgegen nimmt, zumindest lässt er sich sofort darauf nieder.
Das kleine Zimmer, in dem neben dem Pc-Kram nur noch schmale Bücherregale stehen, sieht wirklich hübsch aus. Dieses Haus ist wirklich Luxus. Also so wirklich. Ich meine, für gefühlt alles gibt es ein eigenes Zimmer.
Ich lege von hinten meine Hände auf Jacksons Schultern und lehne meinen Kopf auf seinem ab.
"Hinsetzen.",fordert er nur und dreht sich mir entgegen, nur, um mich kurz darauf auf seinen Schoß zu drücken.
Vorsichtig fahre ich über seine Wange und seufze.
"Dankeschön Chloe. Für alles."
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