21
Leise summe ich zu der Stimme von Khalid und laufe die breite Straße entlang.
Mein Blick legt sich kurz auf die Uhr auf meinem Handy, welche mir sofort anzeigt, dass es genau vier Minuten vor sechs ist und Jackson somit bald frei haben sollte. Endlich. Zum Glück hat er nur Mittwochs so lange Uni, an allen anderen Tagen ist nach zwei schon Schluss. Ich hab wirklich nichts dagegen, mir die Stadt allein etwas an zu schauen, wirklich nicht. Den gestrigen Tag hab ich sogar mit Lucy verbracht, anfangs nur, weil Jack nicht wollte, dass ich allein bin. Sie ist aber wirklich verdammt lieb und für ihr Alter echt erwachsen, ich meine, sie ist sechzehn aber um einiges reifer. Dennoch bin ich mehr als froh, wenn Jackson dann am Ende des Tages schulfrei hat.
Ich bleibe an der Ecke stehen, als mein Blick an der kleinen Gruppe auf dem Campus hängen bleibt.
Jack scheint konzentriert in eine Unterhaltung mit der hübschen Brünette verwickelt zu sein, weswegen ich kurz stehen bleibe. Jane ist mit sicherheit noch kleiner als ich, trotzdem scheint sie wirklich echt hübsch zu sein. Ihre fast schwarzen Haare liegen in ordentlichen Wellen über ihre Schulter und verdammt, sie glänzen, und das nicht gerade wenig. Asiatin, vielleicht, zumindest würde ich das auf den ersten Blick sagen. Ich bin mir sicher, dass sie diejenige ist, von der Jack mir letztens erzählt hat und dass Jane somit genauso interessiert an Make-up ist, wie ich nunmal auch.
Ich räuspere mich und laufe etwas weiter weg, immerhin ist das seine Sache.
Seufzend lasse ich mich auf dem Stein nieder. Vielleicht wäre ich doch besser irgendwo anders hin. Das ist seine Sache und seine Freunde, Bekannten oder was auch immer, gehen mich nichts an.
Meine Lippen legen sich um den Strohhalm meines Smoothies um zu trinken.
"Chloe."
Sofort schaue ich auf und nicke:"was denn?"
"Ich dachte, du kommst dazu."
"Ich war mir nicht sicher ob-"
"Du störst nicht."
"Das war Jane, richtig?"
Jackson nickt und lässt sich neben mir nieder. Ich lehne meinen Kopf gegen seine Schulter.
"Kosmetik-Jane?",hinterfrage ich worauf jack wieder nickt.
"Genau."
"Dacht ich mir schon."
"Ich dachte, du- ihr lernt euch kennen. Wegen der gemeinsamen Interessen? Dann wärst du zumindest nicht allein."
Schmunzelnd nicke ich. Jemanden zu haben, der sich für das selbe Zeug interessiert wie ich, wär wirklich nicht schlecht. Ich meine, nichtmal zu Hause mag einer Makeup, nicht Luana, auch nicht Molly und schon gar nicht Elena.
Ich küsse seine Wange und seufze. Ich will ihm wirklich nicht auf die Pelle rücken, auch, wenn er mir nicht mal das Gefühl gibt, dass ich das auch nur ansatzweise tue.
"Gehen wir essen?"
"Wo?"
Er zuckt mit den Schultern:"keine Ahnung."
Langsam stehe ich auf und nehme seine Hand wieder in meine, schaue ihn abwartend an, damit er es mir gleich tut.
Jack dreht sich kurz weg und gähnt, was mich schmunzeln lässt.
"Ich hätte echt keine Lust so lang in der Schule zu sitzen."
"Zehn Stunden, Chloe. Ich weiß nicht, wer nach zehn Stunden noch Konzentration für irgendetwas hat."
Mitleidig schaue ich ihn an und drücke seine Hand etwas. Das glaub ich. Wirklich. Mich hab die sechs, höchstens sieben, Stunden am Tag, manchmal schon genervt.
Ich bleibe vor dem gut gefüllten Lokal stehen und werfe Jack einen fragenden Blick zu.
"Burger?"
Bejahend summe ich und werde kurz darauf auch schon durch die Türe geschoben.
"Ohne Zwiebel?",hinterfragt er.
"Ohne Zwiebel."
"Setzt du dich schonmal hin?"
Ich nicke und lasse mich auf der Sitzbank am Fenster nieder. Das karierte Hemd, welches eigentlich Jacksons ist, streife ich mir ab, einfach, weil es doch wirklich wärmer ist, als ich dachte. Die Hitze ist hier schwieriger hin zu nehmen, ich meine, es ist um einiges schwüler.
Seufzend fahre ich durch meine Haare und schaue raus. Es ist voll, selbst an der breiten Fensterfront laufen etliche Leute vorbei, fast sogar mehr, als oftmals zu Hause. Trotzdem ist es wirklich schön hier. Meine Gedankengänge werden mal wieder von Jackson unterbrochen, welcher mir einen Becher entgegen schiebt und sich neben mir nieder lässt.
"Zero?"
Er nickt nur und wendet seine aufmerksamkeit meinem Fingern zu.
"Alles gut?",frage ich leise.
Bejahend brummt er und drückt mir einen Kuss auf, weswegen ich ihn still anlächel. Ich lehne mich ihm etwas entgegen und fahre seufzend seinen Rücken auf und ab, weil ich weiss, dass ihn das beruhigt.
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