20

Verwirrt öffne ich meine Augen und schaue an mir runter zu Jackson. Sein Kopf lehnt immernoch an meiner Hüfte, während seine Arme feste um mich geschlungen sind, exakt so, wie wir nunmal auch eingeschlafen sind. Auch, wenn ich schon ein paar Minuten wach bin, muss ich wohl wieder in meinen Gedanken versunken sein.
"Hey, Jack, was ist los, hm?",hinterfrage ich als mir sein Gemurmel auffällt. Das ist wirklich ganz und gar nicht typisch für ihn, normalerweise ist er der jenige von uns beiden, der ohne einen Mucks durch schläft.
Sanft fahre ich über den oberen Teil seines Rückens, fahre seine breiten Schultern ab.
"Bitte geh nicht."
"Ich geh nirgendwo hin, Jackson."
"Du wirst zurück fliegen, bald."
Ich nicke. Das werd ich. Das muss ich. Und egal wie sehr ich auch bei ihm bleiben will, es gibt keine andere Option. So wie sein Leben hier ist, spielt sich meins nunmal in Barcelona ab.
"Bitte- bleib wenigstens noch- ein paar Tage. Bis- bis nächsten Montag."
Heute ist Montag. Eigentlich wollte ich heute Abend nach Hause fliegen, weil Jackson ab morgen wieder regelmäßig zur Uni muss.
"Du- kannst mit kommen. Ich meine, die Kurse werden nicht kontrolliert, es würde nicht auffallen wenn- oder du- ich stell dir eine Freundin vor. Ja, Jane ist nett, eine Freundin, aber in deinem Alter und sie hat ähnliche Interessen."
Mir entkommt ein seufzen. Es ist noch kein Flug gebucht und in die Schule muss ich erst in der darauffolgenden Woche, und das auch nur, um mein Zeugnis ab zu holen. Mom würde es nicht stören, weil sie weiss, dass ich bei Jackson und vorallem Caitlyn gut aufgehoben bin. An sich wäre das also kein Problem, und um ehrlich zu sein, ist mir auch nicht mal wirklich danach, wieder die Tage ohne Jackson zählen zu müssen.
"Ich werd nicht gehen, schon gut."
Sogut es geht ziehe ich ihn zu mir hoch, was nicht ganz klappt, weswegen er wieder anfängt zu murmeln. Er rückt zu mir hoch und legt seinen Kopf sofort wieder auf meiner Brust ab. Ich denke, ihn beruhigt das, ich weiss nämlich, dass er meistens irgendetwas braucht, wo er sich drauf konzentrieren kann, um in Ruhe ein schlafen zu können.
"Wir werden uns wieder wochenlang nicht sehen."
"Wir wollten doch ein paar Tage irgendwo- in den Urlaub, hm? Und danach kommst du mit zu mir für einige Zeit."
"Du zu mir."
"Bei mir sind die Hotels bezahlbarer, Jack."
"Bei mir brauchst du nichtmal eins."
Punkt für ihn. Ich meine, verdammt, dieses Haus ist wirklich riesig. Nicht groß. Einfach riesig. Haus trifft die Beschreibung nichteinmal, meiner Meinung nach grenzt es eher an einer verdammten Villa.
"Ich hab das Meer vor der Haustür.",argumentiere ich. Jackson setzt sich auf und rauft sich müde die Haare. Ich lasse mich von ihm ebenfalls etwas auf ziehen und nehme seine Hand sofort in meine.
"Ich hab den Pool."
"Überzeugt."
Ich lächel ihn an und drücke ihm einen flüchtigen Kuss auf.
"Lächeln."
Meine Finger legen sich an seine Mundwinkel, welche fast schon zeitgleich nach oben zucken.
"Warst du eigentlich schon beim Arzt? Was sagen deine Blutwerte? Irgendetwas nicht normal?",will ich wissen als sein Husten wieder ertönt.
"Im Oktober."
"Ich bin mir sicher, dass das vom Rauchen kommt, Jackson."
"Kann sein, ich werd trotzdem nicht aufhören."
Warnend schaue ich ihn an weil er mich nur schief angrinst, so, als würde er mich damit eigentlich nur bewusst provozieren wollen. Ich piekse in seine Seite und lasse mich nach hinten fallen, ziehe Jackson vorsichtig zu mir runter. Er drückt mich still an sich und beißt in meine Wange, was mich schmunzeln lässt.
"Magst du weiter schlafen?"
Statt mir zu antworten brummt Jack nur noch vor sich hin, wie so oft. Müde wirkt er zwar wirklich, ich bin mir aber sicher, dass wir erstmal sowieso noch die ein oder andere Minute wach liegen werden.
Langsam ziehe ich die Decke über, während meine Finger wie so oft ihren weg zu seinem Rücken finden und anfangen, ihn zu kitzeln.
Meine Lippen legen sich an seine Stirn, verteilen Küssen auf seinem Gesicht.
"Wie wärs mit schwarz, weiss und Flieder?"
"Hm?"
"Unsere Wohnung, irgendwann. Du hast hier alles schlicht gehalten was wirklich hübsch ist, mit ein paar fliedernen Details würde das ganze bestimmt gut aussehen."
"Lila ist zu aufdringlich."
"Rosa?",schlage ich stattdessen vor und tippe auf seine Nase.
"Rosa."
"Na dann rosa."
Jackson fängt wieder an zu brummen, bleibt dann aber wieder still an mich gelehnt liegen.
"Nicht mehr lange, Jack."
Hoffentlich.

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