28 . . . il torro
»Savio«, flehe ich ihn an, keinen weiteren Schritt weiterzugehen.
Noch einmal den Fuß vor den anderen legen und er ist in der Garage. Wer weiß mit wem. Was, wenn es dieses Mal nicht nur einer ist? Mein Herz fängt an, einen Marathon zu laufen. Was, wenn sie mit ihren ganzen Leuten gekommen sind? Verdammt! Er nimmt mich nicht einmal wahr, geht einfach weiter. »Bitte, geh da nicht rein, Savio!«
Doch sein Schatten wird eins mit dem von der offenstehenden Garage. Unbewusst gehe ich einen Schritt auf ihn zu, was mein Herz zum Stolpern bringt – als würde es über eine Hürde springen und drüber fallen. Nein, hält mich mein Unterbewusstsein auf, während nur eine Vorstellung in meinen Gedanken herausgeragt: Was, wenn dieses Mal Savio derjenige, ist, dem ein Keramikstück in den Hals gerammt wird? Nein, das werde ich nicht zulassen.
Kopfschüttelnd wage ich es, einen zittrigen Schritt nach dem anderen zu gehen. Nein, er darf nicht sterben!, rufe ich mir in Parolen ins Ohr. Meine Unterlippe bebt, da die Panik in mir jedes einzelne Glied zum Zittern bringt.
»Savio«, wimmere ich und werfe mich von hinten gegen ihn.
Unsere nackten Oberkörper drücken gegeneinander und ich schließe erneut meine Augen. Mein flacher Atem prallt gegen die glühende Haut von Savio, in die ich mich immer mehr kralle. Keine Toten dieses Mal, wende ich mich an irgendein der vielen Götter, bitte.
»Karoline.« Er löst sich aus meinen Krallen, bei denen ich mir sicher bin, dass sie Rückstände in seiner Haut hinterlassen haben. Erneut spüre ich seine Finger um mein Kinn, wie er es vorsichtig anhebt. Nein, ich will es nicht sehen. »Hey, Karoline.«
»Nei... nei...«, versuche ich, ihm zu erklären. Immer noch ringe ich um Atem. Meine Lunge fühlt sich bleiern an, schwer und unmöglich mit Luft zu füllen. »Nei... nein«, röchle ich förmlich.
»Öffne deine Augen.« Behutsam streichelt er mir die Wange und wiederholt sich in einem flüsternden Ton, der dafür sorgt, dass einige meiner Muskeln weicher werden. »Sieh mich an, Line.«
Line. Mein Vater hat mich so genannt. Das letzte Mal nannte er mich so, als er und Mom gestritten haben. Ihre Bölkerei hat mich damals kaum interessiert, denn ich naives Ding wollte nur ein Eis. Nimm das Geld und hol dir ein Eis, Line, hat er mir damals gesagt, als er mir ein paar Dollar in die Hand drückte und losschickte. Ich habe ihn gedrängt, während er mit Mom stritt. Und als ich nach Hause kam, ließ eine laute Explosion unser alle Gehöre betäuben. Line, Line, Line.
Ich reiße meine Augen auf, allerdings ist die Sicht vor mir verschwommen. Er darf nicht sterben! »Nein«, wimmere ich und schluchze. »Nein, bitte.«
»Ich bin hier«, versichert er mir, indem der Griff um meine Schulter fester wird. Dass mir dieses Zeichen nicht reicht, wird im beim weiteren Röcheln auch klar. Savio zieht mich in eine feste Umarmung, drückt mich gegen sich, sodass ich seinen Herzschlag höre, als mein Ohr gegen seine Brust drückt.
Bumm, bumm bumm, bumm. Es schlägt regelmäßig und dennoch höre ich den aufgeregten Überschlag seines Pulses, als nicht nur eine Träne an seinem nackten Oberkörper klebt.
»Beruhig dich, hier ist niemand«, flüstert er Wohlwollen. Er streichelt mir über den Kopf, was meine Haltung weniger verkrampfen lässt. »Du bist bei mir. Es wird dir nichts passieren.«
Es kostet mich einiges an Kräften, meinen Kopf zu schütteln. »Nicht mir«, winsel ich. »Ich will nicht, dass ... dass dir etwas-«
»Niemals.«
Langsam richte ich meinen Blick. Leichte Züge heben seine Mundwinkel, die mir ein ermunterndes Lächeln schenken. Niemals.
»Guck«, fordert er mich auf und dreht sich mit mir in seinem Arm zum Inneren der Garage. »Jemanden mit einer Vorliebe zu Autos bestraft man nicht, indem man ihnen jemanden wegnimmt.«
Oh scheiße. Scharf ziehe ich die Luft ein und beobachte, wie Savio sein Kiefer mahlt. Sie haben ihn vielmehr genommen, als eine Person. Scheiße, scheiße, scheiße!
Der rote Alfa Romeo steht nur noch in seiner Karosserie vor uns – mit einem zerkratzenden Fahrgestell, was selbst mir ein Stich ins Herz verleiht. Die Motorhaube wurde auf die Stütze gestellt, sodass man erkennt, wie jegliche Elektronik aus dem Auto gezerrt wurde. Einzelne Verkabelungen hängen heraus, lassen vermuten, mit welcher Brutalität man das Herz des Wagens rausgerissen hat. Nicht einmal das Standlicht haben sie dem Skelett von Auto gelassen.
»Oh Gott.« Meine Hand halte ich gegen den Mund, um den erstickten Laut weiter zu dämpfen.
Il Torro. Es ist eine weitere Nachricht, die lediglich für Savio bestimmt ist. Mit roter Sprühfarbe hat man die schwarze Innenseite der Motorhaube mit demselben Stirmotiv angesprüht, wie es die Bremsspuren bei den Drohnenbildern ergeben haben. Der Stierkopf des Sternzeichens.
Vorsichtig gehe ich um das Gerüst vom Auto. Nicht einmal die Türen wurden drinnen gelassen, wodurch einem der perfekte Blick auf die nicht vorhandenen Sitze geworfen werden. Es waren Ledersitze und ich weiß nicht, wie mich Savio angemault hat, als ich es gewagt habe, mich achtlos auf ihnen zu schmeißen. Ihm war dieses Auto heilig, er hat hier jeglichen Moment verbracht, um dran zu schrauben, als wir nicht arbeiten mussten oder jegliche Ecke mit dem Duft unserer verschwitzten Körper vom göttlichen Sex zu erfüllen.
»Das Radio«, merke ich an und deute auf die Bedienungsfläche, die leer steht. Man kann einfach durch das Loch blicken, bis hin zum Motor, der nur noch in meinen Fantasien vorhanden ist. Wann haben sie das gemacht? Wir waren nicht lange weg, dass heißt ...
»Es war alles geplant«, liest er meine Gedanken. Er zeigt auf den Innenspiegel, an dem nicht mehr seine Kreuzkette baumelt, auf die fehlenden Sonnenblenden, wo er neulich ein Foto von uns angebracht hat und auf die Gangschaltung, die ein nützlicher Höschenständer war.
»Das heißt, sie haben uns beobachtet?« Der Gedanke lässt mir einen kalten Schauer den Rücken runterjagen, was Savio bemerkt. Es ist nur flüchtig und trotzdem merkt er, wie sich meine noch immer nackten Nippel bei der Kälte aufstellen.
»Könnte man meinen«, sagt er und schlendert zurück zu unseren Strandtaschen, aus der er sein Shirt und sein Zigarettenetui zieht. Er wirft mir den weißen Stofffetzen entgegen, den ich mir, ohne zu zögern, über den Kopf ziehe.
Er lacht kurz auf. Mein Herz zieht sich bei Savios verletzten Ausdruck im Gesicht zusammen, schluchzt heimlich weiter, während ich zwanghaft sie Lippen aufeinanderpresse, um nicht wieder erneut zu barmen.
Die Funken springen, als er an seinem Feuerzeug knipst, damit eine Flamme entsteht. Jedoch ist selbst das Feuerzeug nicht auf seiner Seite, lässt nur weiter Funken sprühen. Immer ungeduldiger dreht er an der Feuerquelle rum, flucht leise mit der selbstgedrehten Zigarette zwischen den Lippen. Eine Flamme entsteht, doch lässt nicht das aufflammen, was Savios Absicht war.
Instinktiv wende ich mich zur Seite, erkenne nur hinter verschlossenen Augen einen Sturm an Helligkeit. Ich fülle meinen Brustkorb mit Luft, als man mich am Handgelenk packt und zu sich zieht. Der Griff schmerzt um mein Handgelenk, doch ist nichts zu dieser drückenden Hitze, die mich wie ein Ansturm befallen hat.
»Fuck, Karoline«, flucht Savio und tastet mich hektisch ab. Vorsichtig blinzle ich, öffne erst das eine Auge, bevor ich wortlos beobachte, mit welcher Besorgnis mich Savio mustert. Überall berühren mich seine Hände, halten mein Gesicht fest und lassen es gar nicht mehr los. »Tut dir was weh?«
Diese dunklen Augen spiegeln die Flamme wieder, die durch ein Funken seines Feuerzeugs genau neben mir entfacht ist. Das Licht züngelt im roten Schein, formt sich zu diesem gewissen Stirnmotiv. Es leuchtet wutentbrannt in Savios Augen als Spiegelung auf, wirft mir zynisch die gestohlenen Sekunden gegen den Kopf, in denen ich eben nichts mitbekommen habe.
»Nein«, murmle ich. Ich schaue zu meinen Händen hinunter, die krampfhaft Savios Haut kneifen, um einen Halt zu haben. »Nein, mir geht es gut«, erwidere ich festentschlossen.
Tiefe Furchen erscheinen auf Savios Stirn und immer noch sind seine Züge von Unruhe und behagen geprägt. Ihn hat es genauso erschrocken wie mich, nur wäre ich Teil dieser Flamme geworden, hätte er mich nicht rechtzeitig an sich gezogen.
»Verdammt!«, nehme ich sein Zischen hinter mir war. Es dringt nur gedämpft zu mir durch, denn das Rauschen von meinem Blut, was vor Adrenalin durch meine Adern pumpt, bin ich wie in Trance.
Das Motiv auf der Motorhaube tanzt in glühenden Flammen, hinterlässt einen ätzenden Geruch, der mich die Nase kräuseln lässt. Jetzt erscheint diese Warnung nur noch aufdringlicher, aggressiver und unberechenbar. Sie wollen ihn, koste es, was es wolle. Dabei haben sie ... Was wäre, wenn nicht ich, sondern er eins mit der Flamme geworden wäre. Dann würde er jetzt ein Teil des Rhythmus sein, mit dem die Flamme ...
Meine unscharfe Sicht strahlt nicht mir im rot Spektrum. Es wirkt schwarz, gräulich und ... Ich schüttle meinen Kopf, um mich aus der Entrückung zu reißen.
Konzentriert presst Savio seine Lippen aufeinander, klopft mit unseren Strandhandtüchern auf die Flamme ein, um sie zum Ersticken zu bringen. Und tatsächlich. Die Drohung von eben wirkt kaum noch angriffslustig, bis sie vollkommen verschwindet.
Eine Schweißperle kullert über Savios Stirn, als er sich zu mir dreht. Nicht eine Sekunde vergeht und er hält sein vor Neugier juckendes Näschen an die Motorhaube, nur um das Gesicht zu einer Grimasse zu ziehen.
»Benzin«, brummt er. Das Handtuch angekokelte Handtuch schlägt er gegen die Karosserie seines Autos, ehe er es durch den ganzen Raum wirft. »Diese Wichser haben es mit Benzin eingschmiert, weil sie wussten, dass ich ...«
Nun ist er derjenige, der aufgebracht nach Luft schnappt. Die Panik schnürt ihm die Kehle zu, weswegen er stumme Laut von sich gibt. Mit meinen Händen kralle ich mich um seinen Hals, drücke seinen Kopf hinunter, damit unsere Stirnen einandertreffen und er mir tief in die Augen blick.
»Guck mich an«, befehle ich ihn. Die Pupillen haben sich vor Panik vergrößert und nehmen fast sein ganzes Auge ein. »Uns ist nichts passiert, Savio, es ist alles in Ordnung.«
»Nein«, widerspricht er mir. Er schüttelt hysterisch seinen Kopf und möchte sich aus meinem Griff befreien, was ich kaum zulasse. Nicht unruhig werden, versuche ich ihm stumm zu übermitteln, was er kaum wahrnimmt. All seine Sinne scheinen vor Schreck verschleiert zu sein, weswegen er kaum bemerkt, dass wir in Sicherheit sind.
»Sie wussten, dass ich mir eine anzünden würde«, deutet er auf die Zigarette hin, die vollständig zertreten auf dem Boden hinter uns liegt. »Ich hätte wissen müssen, dass ... dass sie mich besser kennen.«
»Wir haben beide nicht dran gedacht«, versuche ich ihn zu besänftigen.
»Du hast keine Schuld, du kennst sie nicht einmal«, wird er lauter. Der Schmerz in seinen Augen, mich in Gefahr gebracht zu haben, geht mir bis unter die Haut. Es ist, als würde ich spüren, welche Qualen die dunklen Stimmen in seinem Kopf mit ihm durchführen.
»Hör mir zu, Savio«, dränge ich ihn weiter. Meine Stirn presse ich mehr gegen seine, sodass unsere Nasenspitzen einander treffen. »Wir sind beide nicht verletzt, uns geht es gut.«
»Ich habe dich beinah in Flammen entfacht!«
Dem verzweifelten Schrei halte ich stand, blinzle nicht einmal. Denn die Verzweiflung jagt seiner Unschuld wie düstere Schatten nach. Ich will ihn stützen, nicht hinfallen lassen. Eventuell war ich mal so – nur an meinem eigenen Wohl interessiert - doch das bin ich nicht mehr. Nicht mehr, seitdem ich weiß, dass wir uns gegenseitig stützen.
Trotz das meine Arme mehr um seinen Hals schlinge und dafür sorge, dass seine Stirn fester gegen meine drückt und somit einen bindenden Zusammenhalt entsteht; ein unaufhaltsames Zittern lässt seinen Körper beben.
»Hätte ich diesem Drang einfach widerstanden! Ich meine, ich hätte draußen eine rauchen könnten, hätte überhaupt keine rauchen müssen, um mich zu beruhigen. Diesen verdammten Scheiß muss ich doch auch ohne all den Zigarretten-«
Meine Lippen presse ich stürmisch auf seine, fühle die eisige Kälte, die ihm widerfährt und mich vollkommen überrumpelt. Es lässt mich gefrieren, die Augen vor Schock öffnen, nur um diesen wunderschönen Anblick von Savio zu erhaschen. Genussvoll seufzt er, während sich seine Lippen den meinen fügen und ein unschuldiger, gedankenloser Ausdruck die steifen Spannungen in seinem Gesicht lösen.
Genauso verliere auch ich mich in diesen Kuss, in unsere Art miteinander auf sinnlicher Weise zu kommunizieren. Ohne auch zu zögern, lasse ich zu, dass seine warme Zunge zwischen meine Lippen gleitet. Eben waren es Binnensekunden, die mich davon abgehalten haben, wortwörtlich in Flammen zu stehen, doch dieser Kuss ... Die Leidenschaft mit der seine Zunge meine umspielt, der Kuss inniger wird und wir einander verzehren, entfacht mich zu einem ganz anderen Feuer. Er zündet die zur Asche zerfallenen Schmetterlinge in meinen Bauch an, lässt sie zu Rauch aufgehen und mich von diesem süchtigmachenden Etwas vernebeln. Er zündet mich an.
Nach Luft ragend, stütze ich wieder meine Stirn gegen seine. Diese rot-angeschwollenen Lippen stichen aus seinem markanten Gesicht heraus. Gott, meine Libido kratzt an jeglichen Ecken meiner Beherrschung, denn viel zu verlockend laden mich diese Lippen zum erneuten Kuss ein. Doch es geht nicht nur um den Kuss, entsinne ich mich, und blicke in diese unsicher schimmernden Augen Savios.
»Wir sind beide noch am Leben«, erinnere ich ihn und stupse seine Nase. »Wir leben.«
Er nickt, langsam, und eher immer noch im Begriff des Verstehens, aber er nickt. Und sein Atem streift jetzt wieder regelmäßiger über meine Lippen, was mich genauso wie ihn beruhigt.
»Sorry.« Mit gesenktem Kopf drückt er sich von mir weg. Ist es ihm unangenehm, dass er vor mir die Kontrolle verloren hat?
»Alles gut«, asseriere ich ihn.
Es ist ihm unangenehm, himmel, ich weiß, dass es unangenehm ist. Das erste Mal einer erst neuen, vertrauten Person mit Panik, Furcht und seinen Schwächen in die Arme zu fallen ist immer unangenehm. Niemals sollte er sich für irgendeine Weise dafür schämen, vor allem nicht bei mir. Denn ich werde immer da sein.
Dieses Versprechen brennt auf meiner Zunge. Und gerade möchte ich es laut aussprechen, Savio davon wissen lassen, ehe er mich unterbricht, bevor ich überhaupt nach Luft schnappen konnte.
»War ja klar«, beschwert er sich mit scharfer Zunge. Meine voneinander getrennten Lippen finden wieder ihren Weg zueinander. Das Vorhaben meines Versprechens ist genauso schnell in die hinterste Ecke verschwunden, als er einen Umschlag in die Höhe hält, dessen gelbliches Papier im flackernden Licht der Werkbankleuchte aufleuchtet. War die Botschaft mit dem Stier und dem Auto nicht genug?
Das Wachs, der zur Versiegelung des Briefes genutzt wurde, knackt beim Öffnen. Jedoch lag nicht nur der Brief auf der Werkbank. Im Gegensatz zum Rest der Garage, wurde dieses kleine Plätzchen hübsch hingerichtet. Neben dem Umschlag, der neben an der Kerze lehnte, die der Versiegelung Wachs spendete, liegt noch ein Autoschlüssel sowie ein Ring. Ein Ring mit einem Motiv, das mir in letzter Zeit ein bedrohlicher Dorn im Auge war. Hier stinkt es förmlich nach Problemen mit einer ätzenden Fahne von Spiritus.
»Hier steht nur, wo wir das Auto finden«, berichtet Savio. Den Brief faltet er schnell wieder zusammen und schiebt ihn sich in die Hosentasche, als ich auf ihn zukomme.
»Darf ich-«
»Ich werde für sie fahren«, entscheidet er. »Uns bleibt nichts anderes übrig.«
»Was? Nein«, opponiere ich ihm. Wieso beschließt er das so einfach? »Ich werde nicht zulassen, dass du dich wegen diesen Idioten in Schwierigkeiten bringst. Wir haben deren Informationen gar nicht nötig, und überhaupt-«
»Aber ich habe dich nötig!«
Unsicher wie ich darauf reagieren soll, zucken jegliche Züge in meinem Gesicht. Er hat mich nötig? Inwiefern, ich meine, für ...
»Du würdest als Nächstes dran sein. Erst das Auto, dann die Frau«, erklärt er mir.
»Aber-«
»Dieses Mal gibt es kein ›aber‹«, streitet er sofort ab. Die Möglichkeit zu Widersprechen nimmt er mir direkt, indem er seinen Entschluss weiter ausführt. »Es ist meine Entscheidung, ich habe hier das sagen und so sehr es dir nicht gefällt, Karoline, dieses Mal hörst du auf mich. Und nur auf mich, hast du verstanden? Keine eigenen Spielchen, die dich in Gefahr bringen. Diese Bastarde wollen was von mir, das ist nicht das erste Mal, deswegen weiß ich, wie ich damit umzugehen habe.«
»Du führst dich auf, als wärst du der gefährlichste Kerl auf dieser Insel, Badboy.« Dass ich ein Grinsen nicht unterbinden kann, sorgt dafür, dass auch Savios Mundwinkel in die Höhe wandern. Diese Situation ist ernst und ich kann nicht anders, als einen Witz zu bringen. Wenigstens hat er kein Stock mehr im Arsch, mischt sich auch mein Ego ein.
»Und du?«, möchte er wissen. »Du bist sicherlich nicht so unschuldig wie du dich gibst.«
Mein Kinn recke ich prätentiös in die Höhe. »Ich hatte mal ein Eintrag in mein Strafregister«, stimme ich ihn zu. Stolzer als jeder andere Mensch darauf sein würde.
»Aha«, gibt er sich zu verstehen. Seine Mundwinkel zucken vor Spott.
»Aber ich weiß nicht mehr, unter welchen Namen das lief. Warte ... ich glaube, 2018 war ich unter Amanda Steele bekannt, oder war das Viktoria-«
»Und was hat die Prima-Donna angestellt?«, möchte er wissen. Seine Augen leuchten wissbegierig auf, genauso wie mein Unterbewusstsein wächst. Die Spannung verringert sich, Stück für Stück und uns beide lässt dies indirekt aufatmen.
»Ich habe es mir an der Wand besorgen lassen und wurde auf frischer Tat ertappt«, winke ich die Kleinigkeit ab.
Savios Lippen trennen sich voneinander und er starrt mich mit offen stehenden Mund an, während sich meine Mundwinkel amüsiert kräuseln. Habe ich den kleinen Ballini etwa sprachlos gemacht?
Fassungslos schüttelt er den Kopf. »Wieso habe ich damit nicht gerechnet?«, stellt er die Frage eher sich selbst statt mir.
Lässig zucke ich mit der Schulter. »Weil du immer noch das unschuldige Gamer-Girl in mir suchst?«
»Kann sein.« Er holt den Brief und faltet ihn aus. »Hier. Ich werde fahren, komme was wolle und du wirst nicht von meiner Seite weichen, haben wir uns verstanden?«
Abwesend dringt Savios Stimme zu mir hindurch, jedoch bin ich zu sehr geschockt von dem, was im Brief steht:
Unsere Feinde haben Freude daran, mit roten Tüchern zu schwingen, um ihre Stiere aggressiv zu machen. Probieren wir diese Freude doch mal aus, indem wir einen rothaarigen Kopf vor unseren Il Torro schwenken.
Es ist deine Entscheidung.
Die Schlüssel gehören zu dem Auto, was auf dem Revier von Nantucket Island abgestellt wurde. Weitere Informationen haben wir unter der Fußmatte versteckt.
XX, Jess und Bash
. . .
Heyo! Ich hoffe ihr hattet einen schönen Tag :)
Hier habt ihr das Kapitel hihihihi.
GIRLS AND BOYZ ITS GETTING REAL!!!
Und das nächste Kapitel wird hihihihi hot. Freue mich darauf, und auf eure Reaktionen :D
Dieses Kapitel ist nicht nur einer Person, sondern meinen ganzen Lesern gewidmet, die immer freudig lesen, kommentieren und mit mir ihre Freude beim Lesen teilen <3
xx
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