5. Stimmen
Jungkooks P.o.V
"Mr. Jeon", verwirrt blickte ich hinter mich. Herr Yun, mein Lehrer, lächelte mich freundlich an. "Wenn ich noch kurz mit ihnen reden könnte?" Seokjin blieb neben mir stehen und runzelte die Stirn. Es hatte gerade geklingelt, eigentlich konnte ich jetzt nach Hause gehen. "Ähm... Klar", erwiderte ich etwas irritiert und drehte mich um. "Du kannst ruhig schon vorgehen, Jin", erklärte ich schnell dem Schwarzhaarigen, ehe ich auf den Lehrer zu ging. Jin nickte leicht. "Na gut, man sieht sich", winkend marschierte er aus dem Klassenraum und ließ mich mit dem älteren, schwarzhaarigen Mann alleine. Dieser wartete kurz, bis auch der letzte Schüler verschwunden war und deutete mir dann näher zu kommen.
"Sie haben sich gemeldet um Nachhilfestunden zu geben?", fragte er lächelnd. Ich nickte etwas verspannt und biss mir unsanft auf die Lippe. "Ja, Sir.", meine Stimme glich einem leisen Krächzen. Unwohl zupfte ich an meinen Handschuhen. "Gut, ich wollte bloß mit euch besprechen, wann sie Zeit hätten die Kurse zu geben?" "Eigentlich immer, Sir.", murmelte ich und wurde augenblicklich wieder etwas rot. Der bärtige Mann vor mir nickte zufrieden. "Sehr gut! Dann würde ich Dienstags und Donnerstags nach der Schule empfehlen! Wir werden euch dann einen Schüler zu teilen. In was für einem Fach möchten sie denn Nachhilfe geben?" Ich zuckte unbestimmt mit den Schultern und schüttelte den Kopf.
"Es ist mir egal, Sir. Ich bin eigentlich in allen Fächern ziemlich gut", gab ich kleinlaut von mir. Herr Yun nickte wissend. "Das ist mir wohl bewusst, aber gibt es irgendein Fach in welchem sie besonders herausstechen? Obwohl, ich habe mir ihre Noten angesehen, und sie scheinen tatsächlich überall über dem Durchschnitt zu liegen!" Ich nickte leicht und senkte den Blick. Ich mochte es nicht, so hervorgehoben zu werden. Am liebsten würde ich einfach mit der Masse verschmelzen. "Ä-Ähm... Ich bin ziemlich gut in Mathe und Physik.", murmelte ich und biss mir auf die Lippe. "Gut, dann werde ich sie für Mathe und Physik Nachhilfe einschreiben, und dann sehen wir weiter! Ich sage euch sobald wie möglich, mit wem sie zusammen arbeiten werden!" "Okay...", nervös fing ich an mit den Füßen über den Boden zu schaben. Ich wollte nach Hause!
"Sie dürfen jetzt gehen, Mr. Jeon."
***
"Hey, hör mir zu, es juckt mich nicht warum. Du wirst es morgen dabei haben, ist das klar?", ich erstarrte. Was zur Hölle... Verwirrt drehte ich mich einmal um mich selbst. Ich ging gerade von der Schule nach Hause, da jedoch all meine Freunde schon weg waren, musste ich ganz alleine durch den Schulhof und nachher auch einsam zu mir Heim, doch da begleitete mich eh nie jemand, da fast alle Schüler mit dem Auto kamen oder den Bus nahmen. Der Gehweg auf welchem ich stand schien außer mir komplett leer zu sein, doch ich war mir sicher, jemanden gehört zu haben. "Komm schon! Noch drei Tage dann hab ich alles, versprochen!", wimmerte ein Junge. Angst setzte sich in meinem Nacken fest. Nervös fing ich an, an den Rändern meiner Handschuhe zu spielen.
Ich beschleunigte mein Tempo und senkte den Kopf. Verbissen starrte ich auf den Gehweg, versuchte dabei Kaugummis und Dreck auszuweichen, während ich gleichzeitig die Gedanken an diese Stimme vertreiben wollte. Der Junge hatte geklungen, als bräuchte er Hilfe... Doch was sollte ich Freak schon tun? Ich konnte jemandem schlecht zur Hilfe eilen, ohne etwas berühren zu müssen. "Wir haben dir schon eine Woche mehr gegeben, Jace. Du rückst jetzt verdammt noch mal das Geld raus!" Mein Mund klappte sprachlos auf und ich schüttelte nervös das Haar. Ich kannte diese Stimme. Rau und düster fegte sie über die leere Straße. Kim Taehyung. Unwillkürlich blieb ich stehen und blickte mich unschlüssig um. Woher nur kamen die Stimmen?
"Ja man, so langsam werden wir ungeduldig!", erklang eine dritte Stimme, welche ich nach einiger Zeit als Yoongis ausmachen konnte. Ich schluckte leicht, blickte verbissen auf meine Schuhspitzen und hielt den Blick weiterhin gesenkt, während ich den Weg rauf ging. Als ich kurz den Blick hob und nach links schaute, bemerkte ich eine dunkle Nebengasse. Drei Gestalten hatten sich um einen Jungen herum gestellt und schienen ihn bedrohlich anzufunkeln. Meine Knie wurden wacklig und Blut rauschte mir in den Ohren. Scheiße. Ich setzte mich wieder in Bewegung und versuchte unauffällig weiterzulaufen, als eine Stimme mich erneut zusammen zucken ließ. "Hey! Bleib stehen!"
Angst fraß sich in mein Herz, meine Augenlider flatterten nervös und Blut pumpte durch meine Wangen. Verdammt! "I-Ich?", verwirrt und etwas ängstlich drehte ich mich um. Und blickte geradewegs in dunkelbraune Augen, welche mich kühl inspizierten. "Ja, du. Jeon Jungkook, richtig?" Taehyung musste den Kopf etwas nach vorne beugen, um mir in die Augen sehen zu können. Ich nickte leicht und schüttelte gleich darauf krampfhaft den Kopf während ich einen Schritt nach hinten trat. "Du wirst uns doch keine Probleme bereiten, oder?", seine dunkle Stimme wurde noch rauer, gefährlicher. Hastig schüttelte ich den Kopf. Die dunklen Augen lagen prüfend auf mir und ich hatte das Gefühl, seinen intensiven Blick förmlich auf mir brennen zu spüren. "N-Nein!", damit wollte ich mich bereits umdrehen, als er auf einmal unerwartet seine Finger nach mir ausstreckte.
Sofort ging bei mir ein schriller Alarm los.
Ehe die blassen, wahrscheinlich bakterienverseuchten, Griffel mich anrühren konnten, sprang ich einen Satz nach links. Panik schnürte mir den Hals zu. "FASS MICH NICHT AN!", mein Schrei gellte laut durch die Straße. Heftig atmete ich durch, zupfte dabei an meinen Handschuhen. Das Blut rauschte in meinem Gesicht und mir wurde kurz schwummrig vor Augen. Erschrocken riss mein Gegenüber die Augen auf und strich sich verwirrt durch das zimtfarbene Haar. "Hey, ich wollte nicht-", doch ich ließ ihn nicht ausreden. Wilde Angst zerrte an mir, ließ mich wacklig nach hinten stolpern. Taehyungs Blick folgte mir unsicher.
"Schon gut. Tut mir aufrichtig leid!", ich machte eine beschwichtigende Handbewegung, während ich weiter nach hinten schritt. Pure Angst pumpte durch meinen Körper, vermischte sich mit wildem Entsetzen. Fast hätte er mich angefasst. Mir stockte der Atem. Tränen schossen mir unerwartet in die Augen. Sofort wurde Tae's Blick leicht nervös und er legte unwohl den Kopf schief. Unangenehm berührt fuhr er sich über den Nacken. "Kleiner, ich-", doch auch diesmal ließ ich ihn nicht ausreden. Zu sehr zitterten meine Knie. Zu sehr sog mich die Panik komplett ein. "Entschuldigung.", murmelte ich hektisch.
Dann drehte ich mich um und rannte davon.
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So, nächstes Kapitel, da ich nicht schlafen kann! Yeah! Ich hoffe es hat euch gefallen! Man sieht sich hoffentlich... Bis dann und voten nicht vergessen, eure M&M's ;)
1100 Wörter
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