26) Verhör
Alles in allem lief es gut. Und das, obwohl Harry wirklich kein Blatt vor den Mund nahm, was seine Vermutungen zu Zayns Intentionen betraf.
Zuallererst fragte er ihn rundheraus, ob er denn schon öfter etwas mit einem seiner Studenten am Laufen gehabt hatte. Zayn verschluckte sich, hustete heftig und verneinte dann so vehement, dass keinerlei Zweifel am Wahrheitsgehalt seiner Aussage bestehen dürfte.
Danach wollte Harry noch Zayns Ausweis sehen, um zu überprüfen, ob er wirklich keine Fünfzig war. Ich wäre am liebsten vor Scham im Boden versunken, als Zayn mit hochgezogenen Augenbrauen seinen Geldbeutel zückte und Harry wie gewünscht seinen Personalausweis unter die Nase hielt. Harry warf einen übertrieben hochmütigen Blick darauf, nickte knapp und widmete sich dann wieder seinem Essen.
„Gibt es schon Pläne, wie du Niall benoten willst?", lautete seine nächste Frage, den Mund voller Lasagne. „Man könnte ja fast meinen, du wärst befangen."
Ich hielt inne, stellte mein Wasserglas wieder ab, aus dem ich eigentlich einen Schluck nehmen hatte wollen, und spähte erwartungsvoll zu Zayn hinüber. Endlich mal eine Frage, die unter all dem anderen unnötigen Bullshit wirklich relevant war. Zwar hatten Zayn und ich mehrmals darüber gesprochen, dass am Ende des Semesters in der Tat eine Note für mich hermusste, aber nie darüber, wie Zayn das bewerkstelligen wollte, ohne in einen Gewissenskonflikt zu geraten.
Auch Zayn stellte seine Tätigkeit ein, ließ das Besteck sinken. Kurz huschte sein Blick zu mir herüber, doch er wandte ihn schnell wieder ab, als er bemerkte, dass ich ihn bereits musterte.
„Ich bin mir noch nicht zu hundert Prozent sicher", verkündete er vage. „Ich arbeite immer wieder eng mit einer Kollegin zusammen, was die Bewertung von künstlerischen Projekten und Prüfungen angeht, um eine zweite Meinung zu haben und mich nicht in meinen subjektiven Ansichten zu verlieren. Sie ist fachlich absolut korrekt und weiß, worauf es ankommt. Ich denke, ich werde sie zur Rate ziehen."
Ich räusperte mich. „Fließt das Projekt, das wir mit der Gruppe durchführen müssen, nicht auch in die Bewertung ein? Da kann deine Kollegin doch schlecht dabei sein."
„Richtig." Zayn nickte mir zu. „Jedes Projekt wird auf Video festgehalten, um im Nachhinein noch einen Blick darauf werfen zu können, wenn es um die Punkteverteilung geht. Natürlich werde ich deine Arbeit zunächst genauso bewerten wie jede andere auch, sie dann aber an meine Kollegin weiterreichen, zusammen mit dem Videomaterial. Letzteres fällt ohnehin nicht so schwer ins Gewicht. Die schriftliche Prüfung am Ende des Semesters bildet den Hauptteil." Er hielt inne, um sich mir erneut zuzuwenden, und diesmal hielt er meinen Blick fest. „Wäre das für dich so in Ordnung?"
„Natürlich." Ich nickte heftig, irritiert darüber, dass er mich das tatsächlich fragte, als hätte ich ein Recht darauf, ihn dafür zu verurteilen, dass er unseren Wagen aus dem Dreck ziehen wollte. „Das klingt realistisch. Und wenn ich durchfalle, weiß ich wenigstens, dass es nicht an dir liegt."
Pikiert schüttelte Zayn den Kopf. „Du wirst nicht durchfallen. Bei mir ist noch nie jemand durchgefallen und ich bezweifle, dass ausgerechnet du den Anfang machen wirst."
„Sicher?" Verschwörerisch beugte ich mich ihm entgegen, die Arme auf dem Tisch zwischen uns abgestützt. „Vielleicht lege ich es gezielt darauf an, damit ich nächstes Semester wieder in deinem Kurs sein kann."
„Wage es ja nicht."
„Ach. Sonst ...?"
Harrys Gabel kratzte mit solch schrecklichem Quietschen über seinen Teller, dass ich zusammenzuckte.
„Harry!" Schmerzerfüllt rieb ich mir mein Ohr, während ich mich in meinen Stuhl zurücksinken ließ „Pass doch auf."
„Was denn?" Unschuldig klimperte er mit den Wimpern und lächelte brav, doch unter dem Tisch versetzte er mir einen Tritt. „Ich möchte euch nur vom Streiten abhalten."
Und davon, hier und jetzt neben der Lasagne Sex auf dem Tisch zu haben, schwang unausgesprochen zwischen den Zeilen mit, und ich war mir ziemlich sicher, dass auch Zayn die verdeckte Aussage aus der Luft gegriffen hatte, jedenfalls fasste er sich nur noch kopfschüttelnd an die Stirn.
Heilige Scheiße. Was taten wir hier nur?
„Das alles hört sich fast so an, als wärst du kein manipulativer Creep", verkündete Harry in Zayns Richtung. „Dann hätte ich nur noch eine einzige Frage auf meiner Liste. Die Wichtigste. Sehr schwerwiegend und aussagekräftig."
Misstrauisch musterte ich ihn von der Seite her. Hoffentlich schüttelte er sich jetzt nicht irgendeinen respektlosen, beleidigenden Blödsinn aus dem Ärmel, der dieses bisher recht erfolgreiche Gespräch wieder zunichtemachen würde.
Auch Zayn setzte sich angesichts dieser hochtrabenden Ankündigung gerader hin, faltete die Hände vor sich auf dem Tisch. „Schieß los."
„Gut. Hör zu." Harry legte eine dramatische Kunstpause ein, um sich einen Bissen Lasagne in den Mund zu stecken und zu kauen. „Woher hast du das Rezept für diese Lasagne? Die ist wirklich krass."
Mehrere Sekunden lang konnten wir ihn nur anstarren. Zig unterschiedliche Gefühlsregungen huschten über Zayns Gesicht hinweg, doch am Ende brach er ihn herzhaftes Gelächter aus.
„Meine Güte." Er massierte sich die Nasenwurzel. „Harry, du bist gut darin, mich zu schockieren."
„Ja, ja." Scheinbar ungeduldig und rüde wedelte Harry mit der Hand, doch seine Augen funkelten warm. Sah ganz so aus, als hätte er Zayn trotz all seiner Vorurteile widerwillig zu mögen gelernt. „Das Rezept."
Zayn griff nach seinem Besteck, um sich wieder über das Essen herzumachen. „Es ist von meiner Mutter. Mein Bruder und ich haben ihre Lasagne als Jugendliche abgöttisch geliebt, also hat sie uns das Rezept abgeschrieben, als wir ausgezogen sind. Ihr wisst schon, klassisch handschriftlich und Mama-mäßig."
„Dein Bruder?" Neugierig sah ich ihn an. „Ich wusste gar nicht, dass du einen hast."
Zayn kratzte sich im Nacken. „Wir haben allgemein noch nicht allzu viel über familiäre Verhältnisse geredet, oder? Nur über die grundlegenden Dinge. Das können wir aber gerne bei Gelegenheit nachholen."
Dass er dazu bereit war, mit mir über seine Familie zu reden und mich in einen seiner vertrautesten Lebensbereiche zu lassen, löste ein warmes Gefühl in mir aus. Tückisch. Er selbst sah es bestimmt nur als höfliche Notwendigkeit, während es für mich die Welt bedeutete.
„Ja, gerne." Ich musste den Blick von ihm abwenden, befürchtend, er könnte mir meine Emotionen geradewegs von den Augen ablesen. „Wobei es von meiner Seite her nicht mehr viel zu erzählen gibt."
„Egal." Zayn lächelte. „Irgendetwas findet sich immer noch."
Mein Blut wandelte sich bei seinem Anblick in flüssiges Gold. Säße Harry nicht direkt neben mir, der der Unterhaltung mit ungeniertem Interesse beiwohnte, würde ich genau jetzt über den Tisch in Zayns Schoß klettern, ihm den letzten Rest seiner Lasagne wegnehmen und ihn küssen.
Aus ersichtlichen Gründen ließ ich es bleiben. Wir stiegen auf unverfängliche Gesprächsthemen ein, abseits der verzwickten Situation zwischen Zayn und mir, räumten gemeinsam ab und setzten uns noch für eine Stunde im Wohnzimmer zusammen, ehe Harry vielsagend auf die Uhr schielte.
„Ich möchte den Spaß nur ungern unterbrechen, aber ich sollte aufbrechen." Er stand von seinem Platz auf dem Sessel auf. „Im Gegensatz zu dir, Niall, habe ich morgen gleich in der Früh eine Veranstaltung. Leider mit Anwesenheitspflicht."
Zayn summte zustimmend. „Wo wohnst du denn? Brauchst du einen Fahrer?"
„Nicht nötig." Höflich, aber bestimmt winkte Harry ab. „Ich wohne direkt an der Uni in einem Wohnheim. Und so spät ist es noch nicht, dass die Öffis nicht mehr ordentlich fahren."
Zayn und ich erhoben uns von der Couch, auf der wir in angemessener Distanz zueinander gesessen hatten, und folgten Harry in den Flur. Unschlüssig zog ich am Saum meines Shirts herum, schielte verstohlen zu Zayn hinüber, der sich nun mit verschränkten Armen neben mir gegen den Türrahmen lehnte. Eine unausgesprochene Frage hing zwischen uns. Die Frage, ob ich ebenfalls heimfahren oder hierleiben sollte. In mir schrie alles danach, Letzteres zu tun, mich am besten jetzt schon in seinem Bett zu einer Kugel zusammenzurollen und jegliche Bewegung zu verweigern. Ich verzehrte mich nach ihm, seiner Nähe, seiner Stimme, sogar nach seinem verdammten Duft. Aber wollte Zayn überhaupt, dass ich mich schon wieder bei ihm einnistete? Nahm ich mir zu viel aus unserem Deal heraus? Rückte ich ihm zu sehr auf die Pelle?
„Hey." Als hätte er meine Gedanken gehört, rückte Zayn näher an mich heran, und dann tauchte auch schon seine Hand an meinem Rücken auf. „Möchtest du bleiben? Bis du mit den Öffis zum Bahnhof und dann nach Kensburgh kommst, ist es locker Mitternacht."
Ich zögerte.
Wollte er, dass ich blieb, oder bot er es tatsächlich nur an, weil er ein schlechtes Gewissen hätte, wenn ich mitten in der Nacht mit den Öffis noch nach Kensburgh gurkte?
„Moment, das war falsch formuliert", fuhr er prompt fort, einen irritierten Unterton in der Stimme. „Natürlich möchte ich dich jetzt nicht noch ewig rumfahren lassen, aber ich würde mich auch so freuen, wenn du ... na ja ... noch bleiben würdest. Also, nur, wenn du willst, versteht sich. Ich ... ähm ... ja."
Verlegen fuhr er sich mit der Hand durch sein Haar, scharrte mit den Füßen und wirkte plötzlich rundum sehr nervös. Und je länger ich ihn verblüfft anstarrte, desto roter wurden seine Wangen, bis ich mich seiner erbarmte, ihn anlächelte und mich ihm entgegenlehnte. Seine Berührung an meinem Rücken fühlte sich so richtig an. Nicht so, als wäre sie etwas Unangemessenes, Kontroverses, was um jeden Preis versteckt werden musste.
„Wenn du es so sagst, bleibe ich gerne." Mein Magen schlug einen Purzelbaum nach dem anderen vor Zuneigung. Mit einem Blick vergewisserte ich mich, dass Harry gerade mit dem Knoten in seinem Mantelärmel beschäftigt war, ehe ich Zayn einen blitzschnellen Kuss auf die Wange drückte. „Sofern ich dir nicht auf den Keks gehe."
„Du? Mir auf den Keks gehen?" Kaum merklich zog er mich näher an sich heran, bis sich unsere Seiten berührten. „Wird nicht passieren."
Mir blieb fast das Herz stehen. War das ein Geständnis? Ein Hinweis darauf, dass er dasselbe fühlte? Aus geweiteten Augen erwiderte ich seinen eindringlichen Blick, während sich mein Puls zunehmend beschleunigte, und ...
„Wir können." Harry stand fertig angezogen an der Tür und musterte uns argwöhnisch. Auffallend lange klebte sein Blick dort, wo Zayns Hand auf mir lag, dann räusperte er sich peinlich berührt. „Sofern du überhaupt heimfährst, Niall."
Selbstverständlich hatte er längst gewittert, worauf das hier hinauslaufen würde. Zayn und ich könnten uns das Versteckspiel und unsere Zurückhaltung getrost sparen.
„Ich komme noch mit zur Haltestelle." Ich löste mich von Zayn, ließ dabei scheinbar flüchtig die Hand über seinen Arm hinweggleiten. Solche kleinen Gesten liebte ich abgöttisch.. „Wann fährt dein Bus?"
„Zwanzig Minuten. Wir müssen also nicht rennen oder so." Er wandte sich an Zayn, streckte höflich die Hand aus. „Hat mich sehr gefreut, dich persönlich kennenzulernen. Und mich davon zu überzeugen, dass du Niall nicht ausnutzen und bei der nächstbesten Gelegenheit töten und in deinem Garten verscharren wirst. Hast du überhaupt einen Garten? Na ja, egal. Ich hoffe, ihr kriegt die Situation gebacken. Wirklich."
Zayns Lippen verzogen sich zu einem belustigten, wenn auch gerührten Lächeln, als er den angebotenen Handschlag erwiderte. „Vielen Dank. Das weiß ich zu schätzen. Wir sehen uns bestimmt mal wieder."
„Davon gehe ich aus. Danke für das Essen und das Rezept. Tschüss!" Winkend schlüpfte Harry auf den Gang und mir blieb nichts anderes übrig, als mir eilig meine Jacke zu schnappen und ihm zu folgen.
Das Treppenhaus legten wir schweigend zurück, ebenso die Einfahrt zur Straße hinab, obwohl ich förmlich roch, wie sehr es in ihm brodelte, mit irgendeinem Statement herauszuplatzen. Genau das war immerhin Sinn und Zweck des Abends gewesen, oder? Dass Harry Zayn kennenlernte und sich zusammenreimen konnte, was er von ihm hielt. Aber er blieb fürchterlich geduldig, und erst, als wir um die nächste Ecke gebogen waren, holte er tief Luft.
„Das ist also Zayn, hm?" Der Seitenblick, mit dem er mich bei diesen Worten bedachte, war unergründlich. „Ich verstehe, warum du ihn magst."
„Sieht so aus." Verschmitzt hob ich die Schultern, vergrub die Hände in den Taschen meiner Jeans. „Freut mich, dass du ihn nicht mehr für einen manipulativen Psychopathen hältst."
„Nein." Nachdenklich schüttelte Harry den Kopf. „Das tue ich nicht mehr. Möchtest du wissen, welches Fazit ich aus diesem Abendessen ziehe?"
Leise Nervosität meldete sich in meinem Magen zu Wort. Jetzt kam bestimmt der sanfte, gutgemeinte Hinweis eines guten Freundes, dass ich mir Zayn aus dem Kopf schlagen sollte, ganz gleich, wie sympathisch er war. Erstens, weil die Situation hinten und vorne nicht passte, und zweitens, weil er meine Gefühle ganz offensichtlich nicht erwiderte und mir auf kurz oder lang das Herz brechen würde, wenn ich nicht aufpasste.
„Ich werte das als ein Ja. Dann hör mal zu." Harry räusperte sich feierlich. „Ich habe aus ersichtlichen Gründen nicht viel Ahnung von Liebe und schon gar keine Erfahrung, aber mein Fazit lautet, dass dieser Kerl bis über beide Ohren in dich verknallt ist."
Moment. Was?
Der Boden unter meinen Füßen schwankte, und ich musste abrupt stehenbleiben, um nicht zu taumeln. Ich hatte mit allem Möglichen gerechnet, aber nicht damit, und es stellte allerlei Dinge mit meinem Kopf an.
„Wie bitte?"
Harry verdrehte die Augen. „Niall, bekommst du auch nur ansatzweise mit, wie dieser Typ dich ansieht? Er sieht dich an, als würde er dich am liebsten verschlingen. Und das nicht unbedingt auf die sexuelle Art und Weise, sondern vor lauter Zuneigung. Er hatte verdammte Herzchen in den Augen. Ihr beide habt ein fürchterliches Kommunikationsproblem. Jedenfalls bei gewissen Themen."
Ich konnte ihn nur fassungslos anstarren und dabei immer wieder wie ein Fisch auf dem Trockenen den Mund auf- und zuklappen. Es gab schlichtweg keine Worte, die mir gut genug erschienen, um auf ein solches Statement treffend zu reagieren.
Alarmiert runzelte Harry die Stirn. „Oh nein. Musst du kotzen? Oder kippst du gleich um? Bitte nicht, ich kann keine erste Hilfe. Und einen Kotzbeutel hab ich auch nicht dabei."
„Alles gut", brachte ich piepsend hervor. „Ich hatte nur nicht ... damit gerechnet. Ich dachte eher, du sagst jetzt, ich soll die Beine hin die Hand nehmen und laufen."
„Na ja." Die Falten in seiner Stirn vertieften sich „An sich wäre das gar keine schlechte Idee. Zumindest vorübergehend, bis du nicht mehr in seinem gottverdammten Kurs sitzt. Solltet ihr jetzt auffliegen, könnte es für euch beide übel enden. Vor allem für ihn, denke ich. Aber letzten Endes müsst ihr das selbst entscheiden, ihr seid alt genug. Ich kann dir nur sagen, dass ich nicht glaube, dass deine Gefühle völlig unerwidert sind. Vielleicht braucht er noch eine Weile, um es zu begreifen, oder er möchte wenigstens diese Distanz wahren, bis das Semester vorbei ist. Ich meine, ihr wirkt beide nicht so, als hättet ihr die Situation unter Kontrolle, aber ich glaube fast, er schafft das noch ein bisschen mehr als du."
„Ja, danke."
„Gerne."
„Aber, Harry." Ich seufzte. „Danke dir, dass du das heute durchgezogen hast. Und für deine ehrliche Meinung. Das bedeutet mir eine Menge."
„Das ist doch klar." Freundschaftlich schlang er mir den Arm um die Schultern. „Ich kann dich doch nicht ins offene Messer laufen lassen."
Wir hüllten uns in angenehmes Schweigen, während wir auf Harrys Bus warteten, und verabschiedeten uns mit einer kleinen Umarmung. Am liebsten hätte ich ihn zerquetscht vor Dankbarkeit. Aber irgendwann begann er zu quengeln und ich musste ihn loslassen, damit der Bus nicht ohne ihn davonfuhr.
Gedankenverloren schlenderte ich zurück zu Zayns Wohnblock, und obwohl niedrige Temperaturen herrschten und ich nicht einmal den Reißverschluss meiner Jacke zugezogen hatte, fror ich nicht im Geringsten. Die wohlige Wärme, die in sanften Wellen von meinem Herzen ausging, strahlte bis in meine Fingerspitzen aus, ließ die Kälte von außen nicht an mich herankommen.
In dieser Nacht hatten wir keinen Sex. Wir räumten gemeinsam die Küche auf, erledigten zusammen unsere abendliche Badroutine und schlüpften dann direkt in sein Bett. Ich lag eng an ihn geschmiegt, die Hand über seinem Herzschlag ausgebreitet, und lauschte erst auf seine Stimme, dann auf seine Atemzüge, die nach und nach ebenmäßiger wurden.
Ich selbst lag noch lange wach, eine Mixtur aus erblindender Glückseligkeit und tiefgreifender Angst in mir, die Wange sorgenvoll an Zayns Schulter gepresst.
In Momenten wie diesen wurde mir umso stärker bewusst, dass ich eine Menge zu verlieren hatte.
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Tbh mag ich dieses Kapitel🥺🙈 Endlich mal eins, bei dem ich nach dem Korrekturlesen ein gutes Gefühl hatte, statt mir zu denken, was zum F*** das denn wieder gewesen sein soll💀😂
Gibt's irgendwelche Gedanken/Hoffnungen/Befürchtungen, was nach diesem eigentlich sehr hoffnungsvollen Gespräch noch so alles schiefgehen könnte?😃😏 Let me know🤭
Dankeschön euch fürs Lesen sowie fürs Voten & Kommentieren🥺❤
Liebe Grüße!
Andi🌈
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