7 ♬ Panem beginnt
【 T A Y L O R 】
Twitter erfühlte meine Erwartungen.
Der Hate wurde auf mich geballert mit Kanonenschüssen. Prompt machten die ersten geschmacklosen Memes die Runde, die ich sofort ignorierte. Genauso, wie den Schwall an Verlinkungen und schlecht manipulierte beleidigende Bilder.
Ich war die Bitch, die Larry auseinander brachte, die gierige Alte, die ihre Fängen in das nächste Opfer vergrub und mal wieder nur auf der Jagd nach dem nächsten Verschleiß war.
Schon als ich auf die paar Dates mit Harry gegangen war, hatte mich sein Fandom gehasst. Jetzt tat der Hate nicht mehr weh, aber er nagte an meinem Gemüt. Die süßen Kommentare gingen einfach unter.
Trotzdem schafften es Kollegen, wie James Corden und Ellen DeGeneres mich mit ihren Postings aufzuheitern. Beide flippten völlig aus. So als wäre das neue Brangelina geboren. Wäre doch nur alles so simpel.
Meine Mailbox war es nicht. Denn sie explodierte.
Scheiße.
Nicht jede Freundin ließ sich von einer vollen Mailbox aufhalten.
Doppelte Scheiße.
Kendall tauchte so plötzlich auf, wie ein unangekündigter Test. Wie ein Racheengel stand sie vor meiner Tür und wartete nicht darauf, dass ich sie hereinließ.
Es war nicht so, dass ich Kendall weniger mochte, als den Rest meiner Freundinnen.
Viel mehr hatte ich Angst vor ihr und ihre geballte Power, die mich regelmäßig umhaute.
„Ich bin hier, um den Rest unserer Crew Bericht zu erstatten", sprach sie direkt. Kendall hatte eine große Tüte von der Lingerie-Linie Savage X Fenty dabei, die sie vor meiner Nase herumschwenkte. „Das ist von Rihanna. Ihre neue Kollektion kommt nächste Woche raus." Ich wusste, was das hieß. Rihanna ließ uns vorschnuppern und erwartete Feedback von uns.
Schwungvoll stellte Kendall die übergroße weiße Tüte mit der schwarzen Schrift ab. „Sie war so nett und hat für deinen neuen Kerl auch ein kleines Extra eingepackt."
In diesem Moment lief es mir eiskalt den Rücken herunter. Im Leben würde ich Louis nicht diese verdammte Tüte geben.
Als wäre sie bei mir zu Hause, bediente sich Kendall an meinem fast leeren Kühlschrank, nahm sich ein eiskaltes Wasser und spazierte nach draußen zu meinem Pool. Dort ließ sie sich elegant auf einer Liege nieder und musterte mich prüfend.
Ich hatte noch immer kein einziges Wort gesagt und sie meißelte das Drama in Stein.
„Tay, ernsthaft, Louis Tomlinson?"
Ja, ernsthaft.
Ich seufzte: „Was willst du hören?" Prompt setzte ich mich auf die andere Liege. Eigentlich hatte ich mich zum Sport aufmachen wollen. Doch jetzt wollte ich nur noch in der Sonne zu Staub zerfallen. Oder einfach nur dieses Verhör überstehen.
„Erst einmal möchte ich die Lage faktisch zusammenfassen", begann Kendall pragmatisch und machte eine dramatische Handbewegung. „Nachdem du endlich diesen blonden, dummen Ken in die Wüste geschickt hast-!"
„Kleine Korrektur, er hat mich sitzen gelassen", unterbrach ich sie. Ich fühlte mich, als würde jemand einen Dolch in meiner Brust umdrehen. Nach all den Wochen hätte mir Joe doch endlich egal sein sollten. Aber wenn man so lange zusammen war, dann wurde einem der andere nicht einfach über Nacht egal. Zumindest war dies bei mir so.
Das nahm Kendall mit einem Kopfschütteln hin: „Ist das Beste, das dir passieren konnte. Niemand von uns mochte Joe wirklich."
Alarmiert hob ich den Kopf: „Wer ist ‚uns'?"
„Blake, Abigail, Gigi, Rihanna, Zandaya, Hailee und ich", zählte sie auf und hielt mir je Person einen Finger unter die Nase. Im Klartext, alle schönen und mächtigen Frauen unseres Girlclubs waren einer Meinung. „Er war öde, trocken und genauso vorhersehbar wie du."
„Danke", meinte ich trocken. Es gab Schlimmeres als langweilig zu sein.
„Das sollte keine Beleidigung sein", rechtfertigte Kendall sich sofort. „Aber wir wussten alle, dass Joe auf Dauer Routine und kein Abenteuer ist. Er tat dir nicht gut, weder in deiner Kreativität, noch mit der total ungerechtfertigten rosa Luft. Die Luft war gefühlt eher toxisch."
Ich verstand nur Bahnhof. Denn eigentlich hatte ich Joe für einen guten Lebensgefährten gehalten. Für mein Endgame.
Bitterkeit stieg in mir auf.
„Um zurück zum Punkt zu kommen", Kendall machte eine spannungsgeladene Pause. „Wir fragen uns nun, ob du von allen guten Geistern verlassen bist oder das alles eine unglaublich glückliche Fügung des Schicksals ist. Deshalb haben wir drei Thesen aufgestellt."
„Oh Gott steh mir bei", murmelte ich. Ich hätte vielleicht doch ab und an ans Telefon gehen sollen.
Leider hatte Kendall kein Erbarmen und fuhr fort: „These Nummer eins kommt von Blake. Nämlich das Joes Zurückweisung zu viel war und du nun völlig die Nerven verlierst. Die Tatsache, dass du dich hier eingekesselt hast und versucht hast zu verbergen, dass du nur noch ein Schatten deiner Selbst bist, spricht dafür."
Prompt rieb ich mir über das Gesicht. Denn so falsch lag Blake nicht. Die Verkörperung von Serena van der Woodsen war diejenige mit den größten Durchblick. Sie kannte jeden von uns besser, als wir uns selbst. Etwas vor ihr geheim zu halten war, als wäre man Spion im kalten Krieg.
„These Nummer zwei hat Rihanna aufgestellt", fuhr Kendall fort. „Sie glaubt, dass du die innere Leere mit der erstbesten Person füllst, die dir über den Weg gelaufen ist. In dem Fall war das einfach Tomlinson. Es hätte auch einer von BTS sein können. Ich kann die immer noch nicht auseinanderhalten."
Manchmal wünschte ich, Kendall wäre nicht ganz so ehrlich und direkt, und knallte raus, was sie dachte. Aber den Gefallen tat sie mir nicht und so hörte ich ihr mit unbewegter Miene weiter zu.
„These Nummer drei, und davon geht die Mehrheit von uns aus", sie grinste so breit wie ein Honigkuchenpferd, ich sah das durchtriebene Funkeln in ihren Augen, „ist die Tatsache, dass der Sex echt knallt."
Im ersten Moment reagierte ich nicht, dafür Kendall umso mehr. Sie fuhr hoch und jauzte: „Ich wusste es! Endlich gibt es mal etwas Action in deinem Leben."
„Hey!", beschwerte ich mich, statt leidenschaftlich alles abzustreiten. „Was soll das wieder heißen!"
Kendall rollte mit den Augen: „Dass es lange genug ruhig um dich war. Wir haben uns schon Sorgen gemacht, ob du nicht sogar vor hast einfach zu verschwinden und dir in Alaska ein neues Leben aufbaust. Niemanden rufst du zurück, auf keiner Party tauchst du auf und dein Instagram liegt im Tiefschlaf. Außerdem munkelt man, dass du keine Musik mehr machst."
Ich stöhnte frustriert, aber meine Freundin schien begeistert: „Auf Twitter ist die Hölle los, jeder redet über euren kleinen Einkauf. Ständig schreibt mir irgendein Moderator, ob ich Kontakt herstellen könnte und vor deinem Grundstück campiert eine Armee aus Papparazzi. Du solltest also ohne einen Personenschützer nicht mehr das Haus verlassen."
„Ja, ich weiß", stimmte ich ihr. „Ich kümmere mich drum." Oder eher Greta.
Kendall stemmte die Hände in die Hüfte: „Außerdem musst du dich noch um etwas anderes kümmern. Ich will alle Details von deinem neuen heimlichen oder eher aufgedeckten Tête-à-Tête. Wann stellst du ihn uns alle persönlich vor?"
Als ich glaubte, dass ich nicht noch mehr in die Ecke gedrängt werden könnte, da bewies der Herr im Himmel mal wieder das Gegenteil.
„Wen stellst du vor?"
Mein Kopf fuhr herum und ich sah Louis, wie er mal wieder wie aus dem Nichts in meinem Haus auftauchte. Auch das noch!
Er trug erneut eine Jogginhose und hatte sich natürlich nicht rasiert. In der rechten Hand hielt er einen XL-Becher von Starbucks, für den ich gerade töten würde. Keine Ahnung, wie er unauffällig durch das Meer aus Fotografen gekommen war, ohne, dass man den Lärm bis in den Garten hörte.
Schwerfällig sprach ich: „Kendall, du kennst Louis doch schon."
„Nur extrem oberflächlich", belehrte sie mich und er trat zu uns nach draußen. Überschwänglich hielt sie ihm die Hand hin und plapperte mich ins Verderben: „Ich bin hocherfreut endlich den Grund zu kennen, warum Taylor sich in den letzten Wochen so dünn gemacht hat."
Louis schüttelte die Hand und schob sich die Sonnenbrille höher auf die Nase: „Das wird besser, versprochen."
„Sehr schön", fand Kendall. „Dann kann ich Blake und Ryan sagen, dass du das Sommertreffen bei ihnen mit Begleitung wahrnimmst. Sie sind schließlich seit zehn Jahren Tradition."
„Sommertreffen?", echote ich und rieb mir die Stirn. Das hatte mir noch gefehlt, denn der Ehemann meiner Freundin war der berüchtigte Ryan Reynolds, der Theater zehn Meilen gegen den Wind roch. Er war wie ein Blutspurhund des FBIs.
„Du solltest wirklich anfangen die Gruppenchats genauer zu lesen", tadelte Kendall mich. Ihr Handy vibrierte und sie zog es aus der Gesäßtasche ihrer super kurzen Shorts. Kurz glaubte ich, dass mich die ankommende Nachricht retten würde, doch das tat sie nicht.
Unbeirrt sprach Kendall weiter: „Schätze, dann hat es sich nun auch erledigt, dass du eines meiner Apartments hier in LA brauchst. Mr-kennst-du-doch-schon hat schließlich genug Platz in seiner Bude."
Louis sagte kein Wort und ich war so überfahren, dass ich nicht die perfekte ausweichende Antwort geben konnte. Daran hatte ich überhaupt noch nicht gedacht. Greta war drauf und dran mein Haus zu verkaufen und ich hatte Kendall gefragt, bevor ich diese Fake-Veranstaltung gründlich durchdachte.
Meine Freundin lächelte begeistert: „Es ist das erste Mal, dass du bei einem Kerl einziehst. Sonst haben sie sich immer bei dir eingenistet. Louis, ich hoffe, du hast dein Kühlfach frei gemacht, denn Taylor wird die komplette Seite des Kühlschranks mit Eis ausfüllen."
Er drehte den Kopf in meine Richtung und im Gegensatz zu mir, war er abgebrühter: „Schon erledigt. Wir sind noch am Diskutieren, ob wir Möbel von hier mitnehmen."
„Lass dir bloß nicht die hässliche Couch aufschwatzen!", befahl Kendall und sah erneut auf ihr Handy. „Leider muss ich los. Aber dir sei versichert Taylor, dass ich die anderen auf den Laufenden halte. Sie kriegen nur das Beste zu hören."
Wenn man von der Tatsache absah, dass ich Kendall nicht wirklich relevante Informationen gegeben hatte, dann sollte ich froh über ihre kurze Aufmerksamkeitsspanne sein.
„Vergiss nicht Louis sein Geschenk zu geben und Rihanna Feedback zu hinterlassen", erinnerte sie mich unnötigerweise und drückte mir einen überschwänglichen Kuss auf die Wange, dann verabschiedete sie sich unter viel Tamtam.
Als ich sicher war, dass sie wirklich weg war, da konnte ich nicht anders und legte stöhnend die Stirn auf meine Knie ab. „Hör mal Louis, du kannst hier nicht ständig ein- und ausgehen wie es dir passt."
„Laut deiner Kardashian-Freundin ist das eh nicht von Dauer, weil du ja bei mir einziehst. Nett, dass ich das jetzt auch weiß", wehrte er sich und ließ sich auf die freie Liege fallen, auf der bis eben noch Kendall gesessen hatte. Gelassen nippte er an seinem Kaffee. „Du verkaufst deine Bude?"
„Das hatte ich schon ewig vor", erklärte ich. „Schon bevor es eskalierte."
„Es hat nicht einmal angefangen zu eskalieren", fand Louis und sah auf den Pool. Dann sprach er unverwandt: „Ich mache dir ein Gästezimmer fertig."
Sein Entgegenkommen überraschte mich. „Das musst du nicht, ich gehe einfach ins Hotel."
„Klasse, wirkt überhaupt nicht merkwürdig", spottete er und ich seufzte, denn er hatte recht. Deshalb wechselte ich das Thema: „Also, warum bist du hier?"
„In drei Wochen gehe ich wieder auf Tour. Ich muss noch elf Konzerte spielen und mein Herr und Gebieter will, dass wir uns kurzschließen."
Beinahe hätte sein Sarkasmus mich zum lächeln gebracht. Nun sprach ich lediglich: „Okay, lass hören."
„Wir sind mit einem Tourbus unterwegs", erzählte Louis und ich ahnte, was kommen würde. „Es ist etwas eng und nur einmal steigen wir im Hotel ab. Wenn ich das plötzlich ändere, wird's meiner Band komisch vorkommen. Nimm also nicht allzu viel Kram mit."
„Was ist danach?", wollte ich wissen und verdrängte, was das eigentlich wirklich hieß, nämlich ihn auf Tour begleiten zu müssen. „Du arbeitest schließlich an deinem dritten Studioalbum."
„Hab's pausieren lassen", antwortete Louis. „Es wird fertig, wenn es fertig ist. Mich deshalb zu hetzten bringt nichts."
Diesen Luxus hätte ich auch gern ein einziges Mal gehabt. Stattdessen hatte immer jemand hinter mir gestanden und gedrängt, dass ich Tempo machte. Nicht immer war das ein Problem, aber es hatte mich erschöpft.
„Sag mir, wann dieser Tourkram losgeht und wo ich wann anzutreten habe", sprach ich müde.
Louis leerte den Kaffee und ich wartete fast darauf, dass er sich eine Zigarette anzündete. Aber das tat er nicht. „Wenn du unseren elektronischen Kalender gecheckt hast, dann wirst du feststellen, dass Termine drinstehen."
„Wie schlimm ist es?"
„Sagen wir so, wir müssen nicht durch Late Shows tingeln, aber wir werden das nicht ewig hinauszögern können."
Ich sah im Kalender nach. Es gab einige Restaurantbesuche die uns nur pro Forma vorgeschlagen wurden, die Show von Rihannas neuen Kollektion und wir sollten uns das eine oder andere Basketballspiel ansehen. Als ich mir die Liste der Restauranttermine ansah, da wurde ich erneut müde und erschöpft. Am liebsten würde ich gar nichts davon machen.
Vieles davon schrie nach ekelhafter Romantik. „Ab wann kann ich dein Gästezimmer haben?"
„Am Ende der Woche."
„Gut", damit war alles gesagt. Louis stellte den Becher ab: „Was sollst du mir laut Kendall geben?"
„Nichts."
„Lüge."
Ich machte eine unwirsche Geste: „Sie hat mir von Rihannas neuen Kollektion etwas mitgebracht und da ist auch was für dich drin."
„Darauf wette ich", er grinste anzüglich. „Übrigens solltest du deinen Freunden nicht ausweichen wie ein Wiesel. Wirkt nur verdächtigt."
„Natürlich", ich musterte ihn wütend. „Stattdessen erzähle ich ihnen einfach genau das, was sie hören wollen."
„Und das wäre?"
„Ich bin mit einem gebrochenen Herzen in dein Bett gestolpert und der gute Sex hat mich dermaßen betäubt, dass ich meine Zurechnung verloren habe", platzte es aus mir raus. Zu spät begriff ich, was ich da gesagt hatte.
Ich wartete auf einen blöden Kommentar von Louis, aber er neigte nur knapp den Kopf: „Vielleicht solltest du wirklich einmal dein Hirn verlieren. Es hilft mit bescheuertem Liebeskummer klarzukommen."
Prompt schnaubte ich: „Wenn ich Dummheiten mache, fliege ich nur auf die Nase."
„Nein, ich verspreche, ich fange deinen Sturz auf", wie zum Beweis hob er die Hand zum Schwur. „Im Ernst. Ich bin Experte der Dummheiten und ab und an ist es genau das, was wir brauchen", beharrte er.
Ich stütze das Kinn auf der Handfläche ab: „Wieso solltest ausgerechnet du den Mist mitmachen? Was hast du davon?"
Louis antwortete nicht sofort, er ließ sich Zeit und meinte: „Du stellst die falschen Fragen. Die richtige Frage wäre, warum sollte ich nicht?"
„Okay, gut. Ich beiße an. Warum solltest du nicht?"
„Wir haben mehr als anstrengende zwölf Monate vor uns. Entweder machen wir das Beste draus und peppen sie etwas auf, oder wir springen uns irgendwann an die Gurgel." Damit steckte ein Korn Wahrheit drin.
Louis streckte die Beine aus und fuhr fort: „Sobald die zwölf Monate um sind, gucken wir uns eh mit dem Arsch nicht mehr an. Also können wir es so richtig verkacken und es kann egal sein, wie die zwölf Monate enden."
Tolle Begründung. Aber er hatte recht.
„Keiner von uns muss den anderen beeindrucken", sprach Louis gelassen. „Wir haben ein paar Regeln, an die wir uns halten und hauen uns in der Öffentlichkeit nicht in die Pfanne. Ansonsten ist da sehr viel Raum für Fehler, Eskalationen und Dummheiten. Machen wir einfach ein paar davon."
Er lehnte sich zurück und sah mich direkt und unverwandt an. Ich konnte mich nicht erinnern, das Louis das vorher je getan hatte. Stattdessen war ich Luft für ihn gewesen. Normalerweise hatte ich auf großen Galas die Aufmerksamkeit der Leute.
Nur nie seine.
„Ich hab' dir gesagt, du sollst dich um meine Hose kümmern", nahm er den Faden unserer Regeln wieder auf. „Wenn du das nicht willst, ist das völlig okay. Sag Nein und wir finden andere Regeln. Denn ich stehe nicht so auf Sex, der nicht freiwillig passiert."
Ich sah ihn schweigend an und begriff, was er damit sagen wollte. Er würde mich nicht erpressen und ein Nein akzeptieren. Ohne, dass mein Nein Konsequenzen hatte. So sollte es immer sein, doch in unserer Branche war es das nicht.
Hier war meine Gelegenheit Sex vom Tisch zu nehmen.
Doch die Wahrheit war, ich wäre dem Sex mit ihm nicht abgeneigt. Das hatte weniger damit zu tun, dass ich ihm Diskretion einer Affäre abseits von unserer Fake-Beziehung nicht zutraute. Der Grund war alt und lange her.
Noch dazu durfte er niemals rauskommen.
Ich nahm schließlich den Blick von Louis, spürte es in meinem Nacken kribbeln und sah zu meinem Haus. „Ich sage nicht Nein. Weder zum Sex, noch zu den Dummheiten. Vorausgesetzt, du hältst dein Wort."
Mir war, als würde ich es mir einbilden, doch kurz glaubte ich Verblüffung in Louis' Gesicht zu lesen. Er hatte sich allerdings schnell wieder im Griff, seine Mundwinkel verzogen sich zu einem breiten Grinsen. „Super! Du säuberst mein Image und ich peppe deins auf. Sag Adios zu der blütenreinen Weste."
„Auf ein Blutbad bin ich nicht scharf", bremste ich ihn, aber Louis stand bereits auf: „Blut wird dein kleinstes Problem sein. Am Ende wird bei deinem Heiligenschein das Inspektionslämchen blinken."
Ich konnte nicht anders und musste laut und frei heraus lachen.
Es überraschte mich so sehr, dass ich nicht bemerkte, wie gut es sich anfühlte.
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