6 ♬ Szenenwechsel
【 L O U I S 】
Meine Fresse.
Wo war ich da nur wieder reingeraten.
Ich wusste, dass Sean als Manager und Anwalt Gold wert war. Aber ich wusste auch, dass ich ihm etwas schuldete, weil er mich aus einem zwielichtigen Vertrag raushaute, der mich eine Menge Kohle gekostet hätte.
Und wahrscheinlich auch meine Karriere.
Im betrunkenen Zustand unterschrieb ich vor einem Jahr bei Richie Pena, einem Produzenten-Schurken mit Zahnpastalächeln, und hätte mich auch prompt als Leibeigener bezeichnen können.
Bis heute wusste ich nicht, was Sean tat, um meine Unterschrift zu löschen. Danach managte er mich so gut, dass ich selbst kaum glauben konnte, wie einfach es sein konnte erfolgreich zu sein. Mein zweites Album schlug ein wie eine Bombe, die Stadien wurden extrem groß und plötzlich war ich nicht mehr der irgendwie-fünfter-Mann von One Direction.
Auf einmal flatterten zahlreiche Einladungen ins Haus, zu Preisverleihungen, auf denen ich noch nie alleine war. Künstler, die eine ganz andere Gehaltsklassen hatten als ich, horchten nun nach einer Zusammenarbeit.
Es war irritierend und peinlich.
Doch die Welle des Erfolges machte mich schwindelig und ich wurde nachlässig.
Ein Joint da, ein One-Night-Stand zu viel hier, und immer, wenn jemand mit einer Schnapsidee kam, dann prickelte es in meinen Nacken. Ich machte also viel zu viele Dummheiten und Sean schaffte es nicht immer meine Taten im Dunkeln verschwinden zu lassen.
Und schließlich forderte er seinen Preis für damals ein.
„Ein Jahr, Louis", sprach er gelassen, nachdem er mir das Abkommen unter die Nase hielt. „Dein Image kann ich nicht mehr alleine kitten und die Verkaufszahlen werden irgendwann darunter leiden."
Mir war fast die Asche der Zigarette in den Kaffee gesegelt.
„Hast du die letzten 10 Jahre verpennt?", fragte ich ihn und warf mich zurück ins Polster der Ledercouch. Seans Büro war so steril, dass es mir fast in den Augen weh tat. „Ich kann keine Dating-Romanze mit Taylor Swift vortäuschen."
„Weil sie vor einem halben Jahrhundert angeblich mit Harry Styles zusammen war?", stellte er die Gegenfrage und es schien ihn nicht zu jucken. „Die Leute kommen drüber hinweg. Dafür sind sie viel zu neugierig und lieben das Romanzendrama. Wichtig ist nur, dass ihr Heiligenschein auf dich überstrahlt."
Ich schnaubte, das Ganze klang wie ein schlechter Witz. Doch je länger Sean redete, umso mehr schien er zu glauben, dass dieses Gaunerspiel tatsächlich funktionieren würde.
„Stell dir die Promo vor, Louis. Die Aufregung, den Skandal!"
„Der einzige Skandal ist das, was sie getan hat", antwortete ich trocken. Wie konnte man das Album einer Freundin löschen? Der Teufel musste Besitz von ihr ergriffen haben.
Ich musterte Sean: „Was hat man gegen dich in der Hand, dass du deinen Gefallen mit so was einforderst?"
Mein Manager grinste verschlagen und einmal mehr wurde mir klar, dass er ein erprobter Kämpfer in unserem Milieu war. „Mein einziger Gedanke gilt deinem Wohlergehen und Image."
Na klar! Und ich war der zukünftige Premiere Minister!
Er beugte sich in seinem Sessel vor und klickte mit dem Kugelschreiber. Vor ihm lag der Vertrag. „Zwölf Monate wirst du hinkriegen, Louis. Ist ja nicht so, als wäre Taylor Swift eine schwierige Person."
„Sie ist eine Frau", und das reichte an Schwierigkeitsgrad. Statt mit mir zu diskutieren, kam Sean direkt zur Sache und bohrte in meinem winzigen Gewissen: „Du schuldest mir etwas."
„Ich weiß", gab ich prompt zu. Dann seufzte ich: „Gib mir ein paar Stunden. Ich möchte erst mit Harry darüber sprechen."
Dagegen hatte er keine Einwände. Trotzdem konnte ich in seinem Blick lesen, dass ich nicht trödeln sollte. Ich ließ mich trotzdem nicht hetzten, sondern machte für den Abend ein spontanes Treffen mit Harry aus. Er wollte, dass ich vegetarischen Fraß von Crossroads Kitchen mitbrachte. Da ich Mitleid mit dem Pflanzenfresser hatte, beschloss ich der gute Freund zu sein.
Das Apartment im Herzen von Los Angeles hatte mein Kumpel schon ewig. Er würde es nie verkaufen, so lange niemand auf die Idee kam, dass er hier hauste. Hoch über den Wolken, mit Wandgroßen Fenstern und einem spiegelglatten Boden, war Harrys Bude wie eine Kopie aus einem 20er Jahre-Film.
Seine Einrichtung sah unbenutzt und neu aus, alles passte so gut zusammen, als wäre jedes Möbelstück extra für ein Zusammenspiel erschaffen worden. Oder er hatte einfach nur eine Raumausstatterin, die sich in Perfektion auslebte. Schwere Vorhänge, dick gepolsterte Sitzmöbel, altmodische Stehlampen und riesige Spiegel in denen er seine Visage mehrmals am Tag bewundern konnte.
„Komm rein, komm rein", begrüßte mich Harry gut gelaunt in Sportklamotten. Ich sah zahlreiche Drehbücher, die auf seiner langen Tafel lagen und wir verzogen uns ins Wohnzimmer. Dort lief eine Doku über irgendeinen Urwald und ich schob ein weiteres Drehbuch vom Polster der Couch.
„Hast du einen neuen Film im Blick?", fragte ich und stellte die Tüte mit dem Essen ab. Knapp schüttelte Harry den Kopf: „Nein, aber sie werfen mich immer noch damit zu und ich bin neugierig und lese sie. Was willst du trinken, die Acai Power oder Mango-Spinat-Saft?"
„Hast du was Normales, so wie Wasser?" Ich kannte diese Phasen von Harry. Ein paar Wochen probierte er die eine Extreme aus und dann ging er wieder zur Normalität über. Seine Neugier auf neue Food-Trends war so zuverlässig, dass man die Uhr nach stellen konnte.
Ich packte die verschiedenen Bowls mit Salat, Gemüse und Dressing aus. Herzhaft biss ich in den Burrito mit unechtem Fleisch und sah dabei zu, wie begeistert Harry die Bowls inspizierte.
Ich scannte unauffällig sein Aussehen ab, er sah aus, als hätte er zuvor geduscht und schließlich fragte ich: „Wieso bist du überhaupt hier und nicht bei deiner Freundin? Sie hat doch auch ein Haus in LA."
„Familienwoche, ihr Ex ist da und ihre Kinder können mich sowieso nicht besonders gut leiden", sprach Harry leichthin. Ich blinzelte: „Im Ernst, dich können Kinder nicht mögen?"
Unwirsch zuckte er mit den Schultern: „Soll vorkommen. Ich meine, ich bin dieses Mal die Konkurrenz des Vaters. Ist klar, dass ich da keinen Blumentopf gewinnen kann."
Ich biss in meinen Burrito und suchte nach den richtigen Worten, um das eigentliche Thema anzuschneiden. Doch stattdessen wollte ich wissen, wann er die nächste Rolle im Marvel-Universum ausfüllte.
Artig erzählte mir Harry von seinem Terminkalender, der Tour, den ersten Filmsitzungen und das Olivia gern hätte, dass er weitere Rollen annahm. „Schauspielern ist ganz in Ordnung, aber ich bin auch immer froh, wenn ich vom Set wieder wegkomme."
Ich mochte Olivia Wilde seit er sie mir vor einigen Monaten vorgestellt hatte. Sie zeigte meinem Kumpel andere Sichtweisen und stillte seinen Hunger nach Kultur, Kunst und Möglichkeiten der Filmindustrie.
Ob sie das war, was Harry brauchte?
Aktuell ja.
Ob sie das auch blieb?
Tja, würde die Zukunft zeigen. Aber wahrscheinlich eher nicht.
„Wann dreht Olivia den nächsten Film?", der vegetarische Kram schmeckte recht lecker. Deshalb sah ich in die Tüte zum zweiten Burrito. Zu spät bemerkte ich, dass Harry mir nicht antwortete und mich stattdessen amüsiert musterte.
Ich runzelte die Stirn: „Was ist?"
„Das frage ich dich", er ließ die Bowl in seinen Händen sinken. Entspannt studierte er mich und sprach: „Komm schon, Louis. Ich bin's. Bei mir brauchst du dich nicht vorrantasten. Was ist wirklich los? Ist Briana dir an die Decke gegangen wegen deiner Eskapaden?"
Sollte man annehmen. Aber Briana und ich hatten nicht nur Regeln für unseren Sohn aufgestellt. Während die Regenbogenpresse immer noch darauf wartete, dass meine Ex-Affäre mich auf hohen Unterhalt verklagte und wir einen dramatischen Rosenkrieg führten, waren wir uns tatsächlich erschreckend einig.
Briana mischte sich nicht ein, was ich abseits meiner Vater-Zeit trieb. Sie verlangte nur, dass ich meine Pflichten als Vater ernst nahm und wir Freddie gemeinsam erzogen. Mein Konto war ihr egal, sie stritt mit mir nicht über Geld.
Wenn überhaupt, dann stritten wir darum, wieviel Süßkram Freddie essen durfte und wann er ins Bett zu verschwinden hatte. Es wirkte sich gut auf Freddie aus, dass Briana und ich Freunde statt Feinde waren.
Lag vielleicht auch daran, dass unsere Affäre nicht mit tiefen komplizierten Gefühlen verbunden war, sondern eigentlich nur eine begrenzte spaßige Zeit sein sollte. Am Ende bekam ich die wohl schönste Verpflichtung der Welt.
Ein Dad zu sein.
Um Zeit zu gewinnen, nippte ich nun an meinem Wasser, schließlich gab ich offen zu: „Ich war nie der große Fan von Fake-Beziehungen, die nur vorgespielt werden um die Presse zu bespaßen."
Harry lachte verstehend: „Ja, ich erinnere mich. Also, wer hat das Glück eine aufregende Zeit mit dir zu haben?" Damals, als wir noch in einer Band waren, da hatte man vor allem Harry lukrative Fake-Beziehungen nahegelegt. Um mich machte man einen Bogen, weil ich damals der Langzeit-Boyfriend war.
„Blondinetta", antwortete ich trocken und beobachtete die Miene meines Kumpels.
Im ersten Moment reagierte er nicht, es wirkte, als hätte er mich nicht richtig verstanden. Dann zuckte sein linkes Auge und er brach in schallendes und lautes Gelächter aus.
„Ist nicht wahr!"
Es wurde so heftig, dass er sein Essen abstellen musste und aufstand um Luft zu kriegen. Sein Gesicht lief knallrot an und er japste verzweifelt nach Luft. Gleich würde seine Birne platzen.
„Das ist nicht lustig", fand ich, aber Harry hob nur abwehrend die Hand.
Ich ließ ihn lachen und biss frustriert in meinen Burrito. Kurz schaffte mein Kumpel es wieder normal zu atmen, nur um mich anzusehen und erneut von einem Lachanfall überwältigt zu werden.
Es dauerte eine ganze Weile, bis Harry sich wieder hinsetzten konnte. Er rieb sich die Lachtränen aus den Augenwinkeln und keuchte immer noch, als hätte er Presswehen.
„Taylor Swift und du? Wie kann man denn auf diese Kombination kommen!" Harry fragte nicht nach dem Warum. Er wusste nur zu genug, dass man über die Gründe eines solchen Abkommens selten sprechen durfte.
„Das ist mir selbst ein Rätsel", gab ich zu und beobachtete ihn dabei, wie er fassungslos mit den Kopf schüttelte: „Na denn, dann wünsche ich euch viel Erfolg dabei die Presse an der Nase herumzuführen. Denn eins wird klar sein, ihr werdet in den nächsten Monaten froh sein können, wenn euch keiner dabei zusieht, wie ihr euch am Hintern kratzt."
Die Aufmerksamkeit ging garantiert durch die Decke. Etwas, was mir Sorgen machte. Denn ich konnte nicht gut damit umgehen, wenn Fotografen mir zu sehr auf die Pelle rückten.
„Du hast also nichts dagegen?", fragte ich ihn und er begriff sofort, worauf ich anspielte.
„Machst du Witze? Ich kann es kaum erwarten Twitter oder wie es jetzt heißt, X explodieren zu sehen!", breit grinste er und gab sich der epischen Vorstellung hin. „Außerdem ist das mit Taylor und mir ein ganzes Jahrzehnt her. Das war sowieso nie etwas Ernstes."
„Für mich sah der Hype sehr ernst aus." Nur zu gut erinnerte ich mich an den merkwürdigen Shipp.
Haylor.
Damals war die Musik von One Direction plötzlich nicht mehr das erste Gesprächsthema. Stattdessen wurde nur noch Harry in Interviews angesprochen, während der Rest von uns als Dekoration daneben saß.
Harry schnaubte und winkte ab: „Quatsch, wir hatten drei Dates und uns zweimal geküsst. Sie hatte nie wirklich echtes Interesse an mir. Ich glaube, ich habe sie sogar gelangweilt." Er grinste breit. „Ich wollte sie ständig mit meinem Charme beeindrucken, doch sie war völlig immun dagegen."
Automatisch runzelte ich die Stirn und er sprach weiter: „Ich weiß, ich habe damals erzählt, wie sehr es bei uns abging und was für einen Schwachsinn wir trieben. Aber ehrlich gesagt war es mir peinlich, dass ich sie nicht für mich begeistern konnte."
„Das verstehe ich nicht ganz", warf ich langsam ein. Damals hörte sich das an, als hätte er wegen Taylor erst seine Schwäche für ältere Frauen entdeckt, immerhin war sie fünf Jahre älter als er.
Harry seufzte und erzählte bedöppelt: „Sie hat mich behandelt wie einen nervigen kleinen Bruder. Mir in die Wange gekniffen, mir den Kopf getätschelt und mich mit Süßigkeiten bestochen." Seine Mundwinkel zuckten. „Im Nachhinein ist es das Beste, was sie hätte tun können. Denn damals war ich schon sehr von mir überzeugt und drauf und dran ziemlich abzuheben. Die Sonne schien mir auf den gepuderten Arsch, alle warfen sich mir vor die Füße und sie..."
Ich sah, dass er eine Spur breiter grinste: „... sie war einfach nur nett."
„Nett ist die kleine Schwester von Scheiße", behauptete ich prompt.
Doch Harry wehrte ab: „Oh nein. Das verstehst du falsch. Ich will damit sagen, dass Taylor wirklich nett ist. Freundlich. Überhaupt nicht anstrengend oder schwierig. Sie ist wie... keine Ahnung, sie würde wahrscheinlich nie etwas tun, womit sich jemand anderes unwohl fühlt."
Tja, da lag er falsch mit. Es sprach nicht unbedingt für sie, dass sie das Album ihrer angeblich besten Freundin heimlich löschte und sich dann aus dem Staub machte.
„Man wird uns den Scheiß niemals abkaufen", behauptete ich schließlich. Denn ich würde mir das nicht einmal selbst glauben.
Harry sah das allerdings anders: „Hm, doch, ich denke schon. Ihr müsstest euch ein wenig Mühe geben. Weil, ihr habt unglaubliches Potenzial. Alleine, weil ihr absolut Gegensätzlich seid. Du bist der Typ, der mit seiner Jogginhose verschmolzen ist und irgendwie völlig normal wirkt, ein Teil der Arbeiterschicht ist. Sie schreit nach Glamour und Glitzerstaub."
Dann lachte er wie Pennywise und schien sich köstlich zu amüsieren. Ich verschwieg, dass ich bei meinem Besuch bei Taylor nichts von Glamour und Glitzerstaub gesehen hatte. Stattdessen wirkte sie wie jemand, der seine Orientierung verloren hatte.
„Man Louis, das wird einschlagen wie eine Bombe. Wir könnten fett Öl ins Feuer gießen, indem ich behaupte, dass ich schockiert bin und mich verraten fühle. Seit Monaten sprechen wir nicht mehr miteinander und-!"
„Das wirst du lassen", unterbrach ich ihn trocken. Das Funkeln in seinen Augen versprach mir jedoch nichts. Ich wandte mich wieder dem Essen zu und Harry lehnte sich zurück: „Tja, du und Taylor also."
Eisig schwieg ich und er schien bester Laune: „Sei kein Arsch zu ihr."
„Wann bin ich bitte ein Arsch!", wehrte ich mich und Harry sah mich mahnend an: „Zu Leuten, denen du nichts abgewinnen kannst, bist du ziemlich unhöflich. Angesichts des Dramas, das Taylor die letzten Monate hinter sich gebracht hat, wäre es falsch sie zusätzlich zu stressen."
Jetzt war ich es, der lachte: „Ja klar! Sie hat sich die letzten Monate dünn gemacht. Freizeit ohne Ende."
„Und wahrscheinlich ein gebrochenes Herz", fügte Harry ruhig und mitfühlend hinzu. „Gerade du müsstest du doch wissen, dass Freizeit keinen Liebeskummer heilt."
„Ich habe kein Kummer", wehrte ich mich. „Meine Beziehung zu Eleanor ging ohne Feuerwerk auseinander." Doch ich wusste sehr genau, was er mir eigentlich sagen wollte. Schließlich war Eleanor meine Eine, oder wie man so schön sagte: Die große Liebe.
Aber auch die große Liebe hatte ein Verfallsdatum. Nur anders, als ich es je glaubte.
„Weiß der Geier, wie ihr das gemacht habt. Irgendeiner verliert bei einer Trennung schließlich immer", behauptete er.
Eigentlich hätte ich ihm zustimmen müssen, denn nach der ersten Trennung von Eleanor flippte ich aus. Dieses Mal blieb in mir nur eine merkwürdige Leere. Stattdessen genoss ich es nun Single zu sein. Alles, was ich tat, tat ich, weil ich mich amüsieren wollte und nicht, um den Schmerz zu betäuben.
Der Unterschied war, dass die große Liebe mit ihren Gefühlen ganz langsam nachließ. Die Liebe verwandelte sich in etwas anderes. Es war schwierig es zu beschreiben. Freundschaft und Vertrautheit traf es vielleicht noch am Meisten.
„Schätze, bei ihrem Beziehungsende hat Taylor verloren", warf Harry ruhig ein. Ich hatte den Klatsch um sie und Joe Alwyn nicht richtig verfolgt. Fakt war, er hatte eine Neue und rannte mit ihr über jeden roten Teppich. Ich konnte mich nicht erinnern, ob Blondinetta und er das zuvor auch getan hatten.
Ich packte das Papier des Essens zusammen und kam zum Punkt: „Unterm Strich, du hast kein Problem damit, dass ich diese Show abziehe?"
„Oh Gott nein!", er hob sofort die Hände. „Ich werde das so was von feiern! Na ja, und vielleicht auch ein bisschen genießen."
Besser nicht. Ich wünschte, ich würde die nächsten Monate auch nur halb so viel Spaß haben wie Harry. Denn ich wusste jetzt schon, dass ich mich mit Taylor langweilen würde.
„Jedenfalls", sprach ich, „wird Blondinetta sich warm anziehen müssen. Mich kotzt zu viel Nettigkeit an und ich hasse Langeweile." Außerdem hatte sie bestimmt eine Bibel voll Regeln, an die ich mich halten sollte.
Etwas in Harrys Gesicht veränderte sich, seine Augen funkelten, als wüsste er etwas, was er mir noch nicht erzählen konnte: „Dann kann es ja nur aufregend werden."
„Du klingst, als hätte ich am Ende ein Problem", fand ich und stand schwerfällig auf. Mein Kumpel grinste schief: „Du doch nicht. Der Meister der Coolness wird sich doch nicht etwa von Blondinetta überraschen lassen."
„Sie staubt an, wie ein Fussel in der Ecke und hat sich von ihre Managerin bequatschen lassen", fasste ich zusammen.
„Und das heißt automatisch, dass du ihr immer einen Schritt voraus bist?", frage Harry. „So wie ich das verstanden habe, bist auch du von deinem Manager bequatscht worden."
„Ich zahle nur meine Schulden", klärte ich ihn trocken auf. „Jetzt lasse ich dich mit all den Drehbüchern alleine, die dich alle nicht interessieren." Ich zwinkerte und er verstand.
Als ich schon fast an der Tür war, da rief Harry: „Darf ich mich mit Niall und Liam über dich lustig machen?"
Das fehlte mir noch.
„Nein. Top Secret."
Wieder brach Harry in schallendes Gelächter aus. „Umso besser!"
Eins wusste ich jetzt schon, es würden anstrengende zwölf Monate werden. Aber vielleicht konnte ich Blondinetta nach meiner Pfeife tanzen lassen.
Schließlich war die Country-Prinzessin mit ihrem Sauber-Image mehr als nur vorhersehbar.
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