19 ♬ Indianapolis
【 T A Y L O R 】
Regungslos verharrten wir. Ich spürte mein Herz vor Nervosität fast aus der Brust springen. Wie aus weiter Ferne, drang die Stimme des Störenfriedes zu uns herüber.
Oli schien sich nichts dabei zu denken, sich hier her abzuseilen, denn wir hörten, dass er mit jemanden wegen Indianapolis telefonierte. Nicht immer verstand ich, was er sagte und ich betete, dass er möglichst bald wieder verschwand.
Wir mussten nur möglichst keinen Mucks von uns geben und warten.
Leider war ich die Einzige, die so dachte.
Ich spürte, wie sich Louis hinter mir bewegte und sein Schwanz sich langsam in mich schob. Es fühlte sich an, als wollte er mich mit Absicht quälen. Seine Fülle, die mich vollends ausdehnte, sorgte dafür, dass ich den Mund öffnete und keinen einzigen Ton von mir gab.
War er verrückt geworden?
Er beugte sich weiter vor, seine warmen Lippen streiften meine Wange und dann begann er sich leicht zu bewegen. Nicht viel, doch es reichte, damit ich innerlich erzitterte. Ich drehte den Kopf, spürte sein Lächeln an meiner Wange und hörte ihn raunen: „Scheiße, fühlst du dich gut an."
Prompt musste ich hart schlucken und spannte mein Becken an. Etwas, was nur dazu führte, dass Louis sich noch langsamer bewegte. Seine linke Hand wanderte zwischen meine Beine und ich spürte diesen süßen Druck, den er mit seinen Fingern auf meinen Kitzler ausübte.
Es war die pure Folter. Meine Beine gaben leicht nach.
Olis Geschnatter rückte in weite Ferne und ich widerstand der Versuchung zu keuchen. Leicht drehte ich den Kopf und merkte, dass nicht nur ich bei jedem leichten Stoß an meine Grenze kam. Nass und heiß, spannte ich mich an und Louis atmete gepresster. Mein Becken drängte sich ihm entgegen und ich hatte Mühe auf den Beinen zu bleiben.
Endlich verstummte Oli und wir hörten, wie er den großen Raum verließ und die Tür laut ins Schloss fiel.
„Gott sei Dank", stöhnte ich laut und Louis lachte: „Wir sollten das öfter machen." Dann verlor er keine Zeit. Seine Stöße wurden kräftiger und tiefer. Mein Oberkörper rutschte über den Tisch und nur mit Mühe und Not gelang es mir mich stabiler abzustützen.
Wir verloren uns in stumpfen, hastigen Sex.
Überreizt und kam ich unter den Druck seiner Hand zwischen meinen Beinen, ohne mir die Chance auf eine Pause zu geben, rieb er mich. Mir war, als würde ich von innen heraus schmelzen.
Ich erzitterte und konnte keinen einzigen Laut mehr unterdrücken. Mein gesamter Körper gab nach und jeder Zentimeter Haut reagierte überempfindlich.
Zwei Stöße später erreichte auch Louis sein Limit und keuchte angestrengt. Ich merkte, wie er ins Kondom spritzte und seine Härte langsam nachließ.
Seine Hand glitt über meine Hüfte und ich hörte mein Blut in den Ohren rauschen. Louis genoss das Nachbeben seines Orgasmus, sein heftiger Atem prallte an meiner Wange ab. Dann lehnte er sich zurück und seine Hände strichen über meinen Po. Er glitt aus mir heraus und prompt wimmerte ich empfindlich und befeuchtete meine Lippen.
Hinter mir entsorgte Louis das benutzte Kondom und warf es in eine Kiste. Ich verzog das Gesicht: „Ein Gebet für die arme Seele, die das finden wird."
Er lachte trocken und zog sich die Hose hoch: „Ich kann kaum mit dem Ding in der Hand hier rausspazieren."
„Ach, nicht?", stichelte ich und richtete mein Kleid. Ich fühlte mich völlig verschwitzt und hoffte, dass wir nicht zu lange weggewesen waren. Dabei bemerkte ich, dass meine Finger leicht zitterten. „Wird Zeit für dich zu arbeiten."
Tief seufzte Louis: „Schon klar." Lässig strich er sich durch die Haare und schritt zur Tagesordnung über, während ich noch immer ein leichtes Ziehen zwischen den Beinen spürte. Ich war so nass, dass ich mich dringend sauber machen musste.
Wir huschten hinter den Trennwänden hervor und ich fuhr mir an der Tür ebenfalls noch einmal durch die Haare, während Louis die oberen Knöpfe des Hemdes verschloss. Kurz bevor ich die Tür aufstoßen konnte, da hielt er mich zurück.
„In Indianapolis haben wir Zeit und damit meine ich richtig Zeit", der Klang seiner Stimme sorgte für ein sehr lebhaftes Kopfkino. Ich tat als müsste ich nachdenken: „Hm, ich weiß nicht. Eigentlich wollte ich in Indianapolis schlafen, bis ich nicht mehr liegen kann, weil ich da endlich ein richtiges Bett habe und mich nicht durch die Quadratmeter bumsen lassen."
Louis schmunzelte und schien sich gut zu amüsieren: „Die Tatsache, dass du es ablehnst den Quadratmeter-Fick zu machen, verrät, dass du das noch nie gemacht hast. De Facto, wir holen das definitiv nach."
Damit öffnete er die Tür und weckte in mir eine merkwürdige Vorfreude. Louis' Einfluss wurde langsam heikel. Zur Hölle, ich freute mich auf einen Quadratmeter-Fick? Ich war keine notgeile 17 Jahre mehr alt!
Er verschwand zur Arbeit und ich kehrte noch einmal zum Bus zurück, damit ich mir einen neuen Slip anziehen konnte.
Dann machte auch ich meinen Job, indem ich neben James die gute Freundin spielte, die Louis anfeuerte. Mir fiel es leicht so zu tun, als würde mir die Musik gefallen, denn die Wahrheit war: Ich mochte sie tatsächlich sehr und live war Louis wirklich gut.
James sah das ähnlich und zeigte sein inneres Fangirl. Er kreischte, warf eine leuchtend goldene Boxershorts auf die Bühne und hielt ein Plakat in die Höhe, auf dem Stand: „Zeig mir deinen Lörres."
Die Fans um uns herum unterstützten ihn eifrig mit viel Lärm.
Ich betrachtete Louis, wie wohl er sich auf der Bühne fühlte, wie er es schaffte seine Fans mitzureißen und was er versuchte aus seiner Stimme herauszuholen. Da war noch mehr Potenzial und jeder, der genau hinhörte, merkte es. Er weckte in mir den Wunsch an Musik zu arbeiten. Ich wollte wieder Musik schreiben und entstehen lassen, aber ich wollte den ganzen Stress drumherum nicht mehr.
Kurz vor Ende der Show riss ich mich los und half Claudia dabei ihre Sachen zu packen. Die rüstige Frau plapperte fröhlich vor sich hin und erzählte mir von den Plänen, die sie in den zwei, drei freien Tagen hatte.
Pläne hatte ich auch, aber ob die sich umsetzten ließen, erfuhr ich erst als zwei Stunden später mein Handy vibrierte. Meine Mundwinkel zuckten und ich hoffte, dass Louis sich darauf einließ. Aber bis dahin war es noch etwas Zeit. Die Jungs der Band und Oli würden ebenfalls mitkommen.
Nachdem Oli mir erzählte, dass Louis sich bei einer guten Party am Besten entspannte, da war mir klar, dass er sich die Birne nicht mehr einfach so abfeiern konnte. Da ich einem normalen Clubbesitzer nicht sagen konnte, dass er sämtliche Soziale Netzwerke blockieren sollte und jeder Besucher sein Handy abgab, hatte ich mich nach einem Club umgesehen, in dem sowieso Handyverbot herrschte.
Zu meinem Glück kannte Kendall hier jemanden, der diesen Schuppen managte und als ich anfragte, war Mrs McRoan sehr entgegenkommend. Ich sah mir im Internet den Club namens House of Red Doors an und war mir sicher, dass wir eine gute Zeit dort haben konnten. Außerdem sollten die Cocktails laut Kendall fantastisch schmecken.
Im Tourbus wurde das Konzert schließlich gefeiert, als wäre die komplette Tour zu Ende. Um halb eins wurden die Korken geknallt, irgendjemand hatte eine Kiste Schampus mitgehen gelassen und der harte Alkohol floss in Strömen. Die Vorband Thin Dandy feierte bei lauter Musik mit und ich schloss mich einfach an.
Songs wurden gegrölt, merkwürdige Spiele gespielt und sich ordentlich die Kante gegeben. Niemand schien daran zu denken ins Bett zu gehen. Die Stimmung war so gut, dass ich nicht merkte, dass Tilda und Zak nach der letzten Raucherpause verschwanden.
Erst als die Sonne langsam aufging und Walter laut verkündete: „Indianapolis in 10 Meilen!", da bekam ich wieder ein Zeitgefühl. Herzhaft gähnte ich und nippte an meinem Becher. Der Champagner war mittlerweile fade und ich schluckte ihn trotzdem.
Neben mir tippte Matt auf seinem Handy herum und schickte wahrscheinlich große Liebesschwüre an seine Freundin. Mir gegenüber hockten ein mir unbekannter Tontechniker mit Ziegenbart und Steve.
Beide Männer hatten Pokerkarten in der Hand und unsere Flips dienten als Einsatz. Wie spielten schon ewig. „Ihr solltet aufgeben", meinte Steve völlig überdreht. Mittlerweile war die Musik leiser und die Party kam an ihren Zenit.
„Ich gebe erst auf, wenn ich keinen Einsatz mehr habe", verkündete ich und Mr Ziegenbart gluckste: „Das wäre dann jetzt, all in!"
Meine Karten waren schlecht und meine letzten Flips fünf Minuten später passé. Frustriert stand ich auf und schwankte. Shelly kochte in der Küche bereits starken Kaffee: „Wird Zeit deinen Lover zu wecken, wir setzten euch zuerst im Hotel ab und bringen euch dann euer Gepäck."
„Alles klar", ich nickte und fühlte mich alt und verbraucht. Wo war meine Jugend hin, als ich noch Partys ohne Ende feiern konnte und mit weniger als drei Stunden Schlaf auskam? Ich fand Louis hinten im Bus vor der Glotze.
Er hatte ein Headset auf und einen Kontroller in den Händen. Tief und fest verschlief er den Alkoholrausch. Neben ihm kuschelte sich Oli an ihm und sabberte, ebenfalls mit einem Headset auf dem Kopf.
Ich blickte zum Fernseher und entdeckte Overwatch 2. War das echt schon draußen? Mein Bruder liebte Overwatch 1 und ich hatte mich dran versuchen müssen.
Irritiert erkannte interessante Usernamen. Prompt musste ich bei TheBaker66, goblinx2, Batbaby_lol grinsen. Wenn ich es nicht besser wüsste, dann hatte One Direction sich gerade durch die Gegend geballert.
Leicht beugte ich mich nun über meinen Fake-Freund und seinen Feuermeldet, sanft berührte ich Louis an der Schulter und seine Augenlieder zuckten. Er brauchte mehrere Anläufe, um wach zu werden und schien zuerst nicht zu wissen, wo er eigentlich war.
„Wir sind gleich da", erklärte ich ihm und er rieb sich über das Gesicht: „Alles klar." Seine Stimme klang rau und müde. Ich stellte den Fernseher aus und fragte: „Brauchst du etwas dringendes von oben? Denn Shelly bringt uns die Sachen etwas später nach."
„Da würd' ich jetzt nicht reingehen", meinte Louis trocken. Ich runzelte die Stirn: „Wieso nicht?"
„Es liegt eine Boxershorts auf der Türklinke und das ist definitiv nicht meine", er schob Oli sanft von sich. „Als ich mir ein frisches Shirt holen wollte, habe ich gehört, wie Tilda und Zak da oben ordentlich rumstöhnten. Ich hoffe, sie sauen nicht alles ein."
Jetzt war mir schlecht.
Zum Glück würde ich da oben nicht mehr schlafen müssen. Nach den drei Tagen in Indianapolis ging es für mich zurück nach LA. Greta brannte darauf mir ordentlich Arbeit zu geben und ein klein wenig war ich auch froh darüber dem Tourbus zu entkommen. Endlich wieder mehr Privatsphäre.
Das Hotel The Morena, wo wir absteigen würden, war neu und ich musste um halb sechs morgens den Kopf in den Nacken legen, um zu sehen, wo wir da eigentlich gelandet waren. The Morena war ein Klotz mit verspiegelten Fenstern. Es schien mit seiner Umgebung zu verschmelzen. Zum Glück waren so früh kaum Menschen unterwegs und Louis steckte sich hinter mir erst einmal eine Zigarette an.
Ich war zu fertig, als das ich noch die Kraft aufwenden konnte, gegen die Zigarette zu argumentieren. Stattdessen betrat ich die helle Lobby und hatte prompt Kopfschmerzen. Konnten sie die Sonne hier nicht etwas herunterdrehen?
An der Rezeption strahlte mich eine ältere Dame erfreut an und ich checkte für Louis und mich ein. Sie betrieb professionellen Smalltalk und erklärte mir das Kartensystem.
Sämtliche Luxusketten glaubten immer, das ihr besonderes System einzigartig sei. Aber im Endeffekt war es immer gleich. Um zu einem bestimmten Stockwerk zu gelangen, musste man im Aufzug die Karte nutzen und dann noch einmal, um überhaupt den gesonderten Bereich zu betreten.
„Die Lieferung haben wir übrigens in die Suite bringen lassen", schloss die Dame nachdem ich unterschrieb, die Karte in Empfang genommen zu haben. Ich blinzelte, bis mir einfiel, dass ich wegen dem Club namens House of Red Doors etwas bestellt hatte. Dort herrschte schließlich eine Kleiderordnung.
„Vielen Dank", sprach ich und spürte die Müdigkeit in den Gliedern. Louis betrat die Lobby und er sah aus, wie ich mich fühlte.
Wir machten uns auf dem Weg zur Suite und dabei fiel mir auf, dass das Hotel mit viel echter Kunst warb. Skulpturen waren verteilt, große Leinwände strahlten uns an und der Fahrstuhl bewegte sich so sanft, dass ich im ernsten Moment glaubte, wir kämen überhaupt nicht von der Stelle.
Die Suite war extrem großzügig, mit Wohnzimmer, einem King-Size-Bett im Schlafzimmer und einem Bad mit einer Wanne, die so groß war, wie ein Jacuzzi. Alles war so unglaublich neu und bemüht gemütlich. Trotzdem sehnte ich mich nach etwas Persönlichem. An der Wand hatte man Vögel in abstrakter 3D-Optik angebracht und der Teppich unter meinen Füßen war so weich und sauber, dass er noch nicht lange liegen konnte.
„Willst du zuerst duschen?", horchte Louis und ich schüttelte den Kopf: „Nein, ich warte, bis die Koffer da sind." Er ließ sich nicht lange bitten und zog sich auf dem Weg ins Bad aus. Dann hörte ich die Brause. Mein Neid hielt nicht lange an, denn unser Gepäck wurde uns gebracht und ich gab dem Pagen Trinkgeld. Kurz darauf vibrierte mein Handy und ich musste schmunzeln.
Louis ging gerade ins Schlafzimmer und trocknete sich halbherzig das Haar, um die Hüfte hatte er sich eins der großen Handtücher geschlungen. Ich schob meinen Koffer in den Raum und teilte ihm mit; „Deine blaue Sporttasche ist einkassiert worden."
„Warum?", wollte er träge wissen und ich lachte: „Da drin ist eine Stinkbombe hochgegangen. Sie hat den kompletten Bus ausgeräuchert."
Louis reagierte nicht sofort, schließlich zuckten seine Mundwinkel: „Verstehe." Statt sich zu erklären, nahm er es gelassen hin. „Jedenfalls, das Bad ist frei."
Ich schnappte mir meine Kulturtasche und das Nachthemd. Mit dem Fuß schob ich Louis' Klamotten zur Seite und begann mich ebenfalls auszuziehen. Die Dusche tat mir gut, ich genoss das heiße Wasser und pflegte mir die Haare ausführlich. Doch kaum rubbelte ich mich trocken, da bemerkte ich die typischen ersten Anzeigen.
Meine Regel kündigte sich an.
Es war nur noch eine Frage von Stunden, denn mein Rücken jodelte und in meinem Bauch zog es unangenehm. Na großartig. Ich hatte immer abwechselnd einen guten Monat, wo ich die Tage kaum bemerkte und dann wieder einen schlechten. Leider war der Schlechte nun dran. Das hieß für mich das volle Programm.
Schüttelfrost, Müdigkeit, Schmerzen, ich würde mich erschlagen von einer Ecke in die andere quälen. So viel dazu, dass ich den Club namens House of Red Doors mitbesuchen würde. Stattdessen suchte ich nach meinen Binden und OBs und bestellte eine Wärmflasche und Tee.
Im Schlafzimmer war Louis schon im Reich der Träume und ich frimmelte mir eine Schmerztablette für meine Wehwehlchen aus der Packung. Frustriert rollte ich mich auf die andere Seite des Bettes, aber ich konnte dort nicht richtig liegen. Weil ich mich ständig bewegte, stand ich irgendwann auf und huschte ins Wohnzimmer. Denn obwohl das Bett so groß war, würde ich Louis schlussendlich wecken.
Er verdiente die Pause von meinem Gezappel.
Ich machte es mir im Wohnzimmer gemütlich und litt stumm vor mir hin. Immer wieder hing ich mich ans Handy und händigte am Ende Oli die Tüten mit den Klamotten aus. Er wirkte frisch und energisch. Leicht verkniffen sah ich ihm nach, denn ich hätte House of Red Doors gern mitbesucht.
Ich kannte mich allerdings gut genug, um zu wissen, dass ich heute nicht mehr viel machen würde, als wimmern, leiden und fluchen. Mein Geduldsfaden war extrem kurz und ich wurde von Stunde zu Stunde gereizter.
Hätte ich da schon gewusst, dass meine Blutlust und die Tatsache, dass ich Louis mit der Gruppe alleine losschickte, keine gute Kombination waren, dann hätte ich mein Blutbad einige Stunden früher gestartet.
Doch so nahm das Unglück still und heimlich seinen Lauf, bis die Explosion nicht mehr aufhaltbar war.
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