15 ♬ Paradise City


【 T A Y L O R 】


„Ihr seid echt beherrscht."

Die Worte von Louis' Bodyguard Shelly ließen mich innehalten. 

„Was meinst du?" Wir befanden uns in der riesigen Amalie Arena und alle Aufbauarbeiten gingen in die letzte Runde. Die Vorband Thin Dandy hatte bereits ihren Soundcheck hinter sich und jetzt war die Hempels-unterm-Sofa-Truppe dran.

„Ich hatte erwartet, dass ihr verknallte rosa Luft absondert", sprach Shelly ehrlich und ich begriff worauf er anspielte. „Aber stattdessen geht ihr so cool miteinander um, dass man schon fröstelt."

Gezwungen lachte ich: „Das denkst du nur. Außerdem ist verknallte rosa Luft anstrengend für alle anderen." Ich konnte ihm schlecht sagen, dass wir gar keine rosa Luft produzierten.

„Das ist wahr. Schätze, die Leute wären recht schnell genervt davon", gab er zu. Dann wurde er gerufen und ich machte mich daran den Duschraum auszunutzen. Das Bad im Tourbus war so klein, man hatte unweigerlich Angst zu ersticken. Außerdem war es aufwendig trocken zu machen. 

Draußen war es aktuell drückend warm und es tat gut sich herunterzukühlen, ohne sich ständig einen Knochen anzustoßen.

„Können wir etwas essen, bevor wir in den Club fahren?", fragte Tilda, die kleine Rockgörre von Thin Dandy mit einem knallroten Kopf. Wir würden abhauen, wenn das Konzert von Louis noch im vollen Gang war und ich hoffte einmal mal, dass Clint, mein schweigsamer Personenschützer, nichts dagegen hatte.

Mit Steve und Michael machte ich den Club aus und meldete uns an. Clubbesitzer hatten gerne prominentes Volk da, aber in der Regel waren sie besser darauf vorbereitet. Deshalb glaubte ich auch Erleichterung in der Stimme von B. Beckett zu hören, dem Besitzer des PRANA Clubs.

Tilda, der Drummer von Thin Dandy und ich würden zu Beginn nur zu dritt sein. Okay, mit Clint im Windschatten, aber da er kaum feiern würde, zählte er nicht.

„Pass auf, dass Mesut nicht so viel Red Bull säuft", bat Louis mich, nachdem Claudia ihn für den Auftritt fertig gemacht hatte. „Sonst kotzt er uns nur durch die Gegend und die Party ist schnell vorbei." Klang nach einer Geschichte, die ich definitiv nicht hören wollte.

„Sonst noch was?", horchte ich und machte mich auf eine Liste gefasst, aber sie kam nicht. Stattdessen meinte er lediglich: „Ihr habt zwei Stunden Vorsprung, dann sind wir auch da."

Wohl eher noch ein bisschen mehr. Doch zwei Stunden waren dann tatsächlich so gut wie nichts. Es dauerte, bis Tilda sich entschieden hatte, was sie nach dem Konzert anzog und während Claudia ihre lange dunkle Mähne bearbeitete, war ich schon lange fertig.

Von weitem hörte ich schwach, wie die Fans ausflippten, als nun endlich der Hauptact spielte. Schwerfällig erhob ich mich und strich über die knallenge schwarze Jeans. In den ebenso dunklen Pumps konnte ich gut laufen und wollte Rihanna ein Selfie schicken. Immerhin hatte ich ein Korsett aus ihrer neuen Lingerie-Linie an.

Das schwarze schlichte Korsett, das gemütlicher und weicher war als es aussah, gefiel mir gut. Um den ersten Eindruck etwas abzuschwächen, hatte ich ein schwarzes Spitzenoberteil drüber. Die Ärmel hatten niedliche Flügel und der Rest fühlte sich an, wie eine zweite Haut. Neben Tilda wirkte ich beinahe dick angezogen, denn ihr kurzes silbriges Kleid endete gefährlich nahe unter ihrem Po. Doch sie schien damit keine Probleme zu haben und bewegte sich selbstsicher und achtsam.

Wir futterten eine Stunde später an einem kleinen Imbiss abseits und ich konnte Clint dazu überreden sich zumindest zum fettigen Essen einladen zu lassen. Mesut ließen Tilda und ich Stein und Bein schwören, dass er heute an jeder Red Bull Dose vorbei ging. Er knickte ein und verkaufte uns seine Seele. 

Dann war es endlich so weit, der PRANA Club öffnete im Hintereingang seine Pforten für uns. Auf fünf Ebenen wurde gefeiert. Es war brechend voll, die Menschen schoben einander und zur Bar. Die Musik war eine Mischung aus Latin, Hip-Hop, Reggae und Tanzmusik. Auf der vorletzten Ebene, bei der Tanzmusik, vor der riesigen exklusiven Dachbar, versackten wir. Das Ton- und Lichtsystem war unübertroffen, man verlor die Orientierung an Zeit und Raum.

Doch der größte Vorteil war hier, dass Clint meine Sicherheit gewährleisten konnte. Er hatte eine bessere Übersicht und mehr Hauseigenes Sicherheitspersonal, das ihn unterstützen konnte. Ich wusste, er leistete heute Nacht Schwerstarbeit und war sicher froh, wenn Shelly und ein Kollege später dazukamen.

Nach ganz oben gingen wir nur kurz, um uns in Ruhe eine Übersicht über die riesige Auswahl an tollen Drinks zu verschaffen. Und um die Lichter der Innenstadt von Tampa in der Ferne zu betrachten. Das PRANA hatte die ganze Nacht auf und niemand würde uns aufhalten sie auch durchzutanzen.

Verschiedene DJs legten Musik auf, aber auf unserer Ebene legte niemand auf den Namen des DJs Wert, sondern wartete einen Song nach dem Nächsten ab. Die Leute hatten eine bombige Stimmung und irgendwo zwischen Gangnam Style und YMCA ließen wir uns anstecken. Village People wurden einfach nicht alt.

Genauso gemischt wie die Musik, waren die Leute auf dieser Ebene. Einmal quer durch die Altersklassen und Genres. Bei Michael Jacksons Song Thriller, gab es extra professionelle Tänzer, die auf mehreren Erhebungen den Song nachmachten. Die Stimmung war so ausgelassen, dass ich mich für kurze Zeit wie ein völlig normaler Mensch fühlte.

Mesut, Tilda und ich probierten uns durch die Drinks und machten hier und da Fotos. Aber eigentlich waren wir viel zu sehr damit beschäftigt die Songs zu erraten. Der Club spielte auch Musik, die typisch für unsere Generation war. Uptown Funk konnten wir alle mitgrölen. Als Ray Parker Jr. Ghostbusters aus den Boxen dröhnte, da stieß der Rest der Truppe zu uns.

Ich sah trotz der Lichteffekte, dass sich die Jungs beeilt hatten, denn ihre Haarspitzen waren noch feucht. Sofort organisierten sie sich. Der eine Teil holte Getränke, während sich der andere nicht davon abhalten ließ sofort zu feiern.

Shelly gesellte sich zu Clint, schien aber unseren Ausflug nicht ganz so kritisch zu sehen, wie mein Bodyguard. Sie tauschten sich aus und ich ignorierte Handys, die von fremden Leuten immer mal wieder auf mich gerichtet waren.

Ich wandte mich ab und stieß stattdessen gut gelaunt mit einem Tequila an. Unser Grüppchen war groß geworden, aber die gute Laune schien durch die Decke zu knallen. 

„CHEERS!", dröhnte irgendjemand aus der Gruppe gegen die Musik. „Nüchtern bin ich schüchtern, aber voll bin ich toll!"

Ich tanzte mit Steve zu Eurythmics Sweet Dreams. Den Song hatte ich ewig nicht mehr gehört und ich schrieb mir ein Memo ihn für Sporteinheiten herunterzuladen.

Kurz hatte ich Probleme zwei aufdringliche Männer an der Bar loszuwerden, aber noch bevor die Situation kippen konnte, da warf Clint einen tiefschwarzen Schatten und man war Safe. Sein Blick hatte die Knie der Kerle prompt einknicken lassen.

Irgendwann merkte ich, dass es mir schwerer fiel das Gleichgewicht in meinen Schuhen zu halten. Dies war das untrügliche Zeichen Drinks sein zu lassen. Trotzdem genoss ich dieses falsche überschwängliche Gefühl durch den Alkohol. Tanzen, Spaß haben und genießen war etwas, was ich lange nicht mehr getan hatte. 

Als ich den letzten Daiquiri für heute leerte und das Glas irgendwo abstellte, da kämpfte ich mich wieder zu meinem gewohnten Grüppchen vor. Es war anstrengend sich an den Leuten vorbeizuschieben und gleichzeitig völlig normal. 

Tilda ging auf der Tanzfläche völlig ab. Ich sah immer wieder kurz ihre lange Mähne fliegen, während Zak vorhatte ohne Shirt hier raus zu gehen. Breit grinsend ließ ich den Blick schweifen und dann hielt ich inne. 

Es war das erste Mal an diesem Abend, dass sich Louis und mein Blick kreuzten. Er schien genauso gut drauf zu sein wie ich und leerte gerade sein Bier. Nicht ganz so euphorisch wie Tilda, bewegte auch er sich zum Rhythmus des Beats. Klamottentechnisch hatten wir uns in der Farbe abgesprochen.

Prompt amüsierte es mich und eh ich mich versah, schob er sich in meine Richtung. Ich kam ihm entgegen und hörte die harten Gitarrenklänge von Paradise City. Guns N' Roses machten auch hier nicht Halt. Unter meinen Füßen vibrierte der harte Sound. Es war so eng, dass ich Louis zu mir ziehen musste und er sich gegen mich presste, damit er nicht wieder im Getümmel verschwand.

Seine rechte Hand glitt über meine Hüfte nach hinten zu meinem Hintern. Dort schob er die Hand in meine Hosentasche. Automatisch spannte ich mich an. Obwohl ich durch die Schuhe größer war als er, schien ihm das egal zu sein. Sein Haar stand leicht vom Kopf ab, er war genauso verschwitzt wie ich und schließlich spürte ich seinen warmen Atem an meinem Ohr.

„Als ich sagte, ich wäre neugierig auf Rihannas neue Kollektion, da bin ich eigentlich nicht davon ausgegangen, dass alle anderen sie auch sehen."

„Tja, so ist das eben, wenn man keine genauen Anweisungen gibt", flachste ich belustigt. Doch das überhebliche Lächeln rutschte mir von den Lippen, als ich bemerkte, mit was für einem Blick er mich abscannte. 

Seine blauen Augen glitten wie in Zeitlupe von meinem Gesicht über meinen Hals und schließlich über die Haut welche bedeckt mit Spitze war. Der Ausdruck in ihnen veränderte sich und ein Glanz überzog das dunkle Blau.

Prompt atmete ich tiefer, es schien ihm zu gefallen, wie meine verpackten Brüste sich unter der feinen Spitze abzeichneten. Ich schluckte hart und bevor ich richtig darüber nachdachte, berührte ich sein chaotisches Haar. Louis hob den Kopf, sah mir wieder ins Gesicht und plötzlich war die Rockmusik ganz weit weg. 

Genauso wie all die Menschen um uns herum.

Ich beugte mich vor, jeder Gedanke verwischte und dann schmeckte ich schließlich Bier, Tequila und noch etwas, dessen Name mir nicht einfiel. Obwohl ich wusste, dass es für meine Selbstbeherrschung nicht gut war Louis zu küssen, tat ich es einfach.

Seine Lippen wanderten genauso gierig über meine, wie ich es wollte. Zwischen uns passte kein Blatt mehr, ich nahm überhaupt nicht wahr, dass ich mich gegen ihn rieb und dafür sorgte, dass er nur mit Mühe ein Stöhnen unterdrücken konnte.

Stattdessen nutze ich diesen Augenblick seiner Schwäche aus und vertiefte den Kuss. In meinem Nacken prickelte, denn es waren meine Küsse, die ihm zu gefallen schienen. Meine Zunge spielte mit seiner. Mir war es egal, wo wir uns befanden, dass uns Leute vielleicht zusahen und das ich schon ewig nicht mehr so hemmungslos in der Öffentlichkeit herumgeknutscht hatte.

Hände hielten mich fest, meine eigenen Finger ertasteten sein Haar, warme Haut und den Stoff, den er trug.

Leicht biss er mir in die Unterlippe und hätte uns nicht jemand ziemlich grob angerempelt, dann hätte ich noch bis zum nächsten Morgen einfach nur an Ort und Stelle mit Louis bleiben können. 

Meinen Verstand würde ich dann zertreten von der Tanzfläche kratzen können.

Doch so lösten wir uns leicht voneinander, seine Lippen streiften noch immer meine und er schien nicht die Absicht zu haben seine Hände von meinem Hintern zu nehmen. Stattdessen packte er nur noch beherzter zu und ich stieß überrumpelt die angehaltene Luft aus.

„Ich bin ziemlich kaputt", sprach er unvermittelt und rau an meinem Hals. Kurz blinzelte ich und Louis schob hinterher: „Bevor ich morgen total platt bin, sollte ich zum Bus zurück."

Er sah mir nun tief in die Augen und ich verstand: „Solltest du. Und du solltest nicht alleine da hin, immerhin hast du ziemlich viel getrunken."

„Sehr viel", stimmte er mir mit kratziger Stimme zu. 

Wir sprachen kein weiteres Wort miteinander und im Nachhinein konnte ich nicht mehr sagen, ob wir uns von allen verabschiedeten, oder nur von Steve, der uns von der Bar aus zunickte als wir gingen. Irgendjemand fuhr uns zurück, wahrscheinlich Clint, der auch nicht für große Worte bekannt war.

Ich wusste nur eines noch ganz genau.

Während ich mit Louis auf dem Rücksitzt saß, da spürte ich seine Hand auf meinem Schenkel. Die Wärme brannte durch die Jeans direkt auf meine Haut. Das Licht des nächtlichen Tampas zog an uns vorbei und langsam legte sich meine Hand auf seine. Er drehte die Handfläche nach oben, es schien wie eine Einladung und ich ergriff sie.

Unsere Finger verschränkten sich miteinander. Ich sah die schwarze Tinte auf seiner Haut, die Zahlen, das kleine E, welches für Eleanor stand, seiner Exfreundin. Nur am Rande bemerkte ich, dass ich mit den Daumen drüber strich. Für mich war nie jemand so mutig und bedüsselt gewesen, um etwas von mir auf seiner Haut zu verewigen.

Tragisch? Vielleicht.

Aber nicht heute.

Der Tourbus lag dunkel vor uns, Clint reichte uns den Schlüssel und machte Feierabend. Vom Herrn des Busses, Walter, war nichts zu sehen. Umso besser. Wir machten nur wenig Licht und so war es nicht verwunderlich, dass Louis vor mir stolperte, als wir uns oben an den Kojen vorbeischoben.

Ich musste lachen und schloss schließlich die Tür hinter uns. Die Gardinen waren zugezogen und es brannte gerade so viel Licht, dass wir uns sehen konnten. Die Luft war durch die Klimaanlage wieder kalt, doch davon spürte ich nichts. 

Im Gegenteil, meine Haut fühlte sich erhitzt und heiß an. Ich war definitiv betrunken und irgendwie auch ein bisschen berauscht. Ein tolles Gefühl.

„Okay, weg mit dem überflüssigen Zeug", sprach Louis und deutete auf meine Klamotten, dann ließ er sich schwerfällig auf das Bett fallen.

„Du hast es ja echt eilig. Bist du dem Schlafkoma so nahe?", ich kickte mir die hohen Schuhe von den Füßen und nestelte an meinem Gürtel herum. Doch für solche Spielchen schien Louis keinen Nerv zu haben, oder er kannte sie alle schon. Stattdessen zog er mich zu sich, sodass ich zwischen seinen Beinen stand und sah zu mir auf.

Ohne den Blickkontakt zu unterbrechen, wanderten seine Hände zu meinem Gürtel und öffnete ihn selbst. Genüsslich zog er das dunkle Leder durch die Schnalle.

Verdammte Scheiße. Ich spürte förmlich, wie dünn die Luft zum atmen wurde.

„Nicht nervös werden", sprach er und seine Mundwinkel zuckten. „Es ist nur Sex."

Genau, nur Sex.

„Und ich soll mir keine Sorgen machen, dass es nicht gut werden könnte", führte ich aus. Louis öffnete meinen Hosenknopf und pellte mich aus der verflucht engen Hose. Dann fuhr er mit den Fingern leicht über die Haut meiner Oberschenkel, bis zu meinem Hintern.

„Fuck", hörte ich ihn murmeln. „Er fühlt sich noch besser an, als ich dachte."

Statt verwirrt darüber zu sein, was er von sich gab, betrachtete ich das Funkeln in seinen Augen und den verräterischen Schatten, den ich von Männern nur zu gut kannte. Nicht immer gefiel es mir.

Aber bei Louis war das anders. 

Er brauchte diese Geilheit auf... was auch immer, nicht. Ich zog das Oberteil aus Spitze aus und warf es zu Boden. Leicht neigte Louis den Kopf. Mir war es egal, dass er noch vollständig angezogen war. Das Korsett von Rihanna öffnete man an der Seite, das Geräusch des Verschlusses zerfetzte die Stille.

„Nun denn", sprach ich, „dann zeig mir deine Version von nur Sex."

Mehr Aufforderung war nicht nötig.

Hastig zog Louis sich das Shirt über den Kopf und ich glitt auf seinen Schoss. Meine Lippen pressten sich auf seine, so als würde die Luft zum Atmen davon abhängen. Luft wurde sowieso im Allgemeinen überbewertet.

Irgendwann fühlte ich unter meinen Fingern nur noch warme nackte Haut. Das verdammte Bett war zu klein, um sich großartig viel zu bewegen. Aber das war mir auch egal. Stattdessen japste ich auf, als meine Brüste durch die zahlreichen Berührungen überempfindlich wurden. 

Unter Louis' Zunge zogen sich meine Brustwarzen zusammen, sie waren so hart wie Kieselsteine. Immer wieder umkreiste er sie und saugte an ihnen. 

Seine andere Hand glitt in meinen Slip und tastete sich vor. Völlig unnötig, denn ich brauchte keine Vorbereitung. ich war so nass und erregt, das es mir peinlich gewesen wäre, wäre meine Hemmschwelle durch den Alkohol nicht betäubt.

Deshalb rollte ich mir das letzte bisschen Stoff vom Körper und ließ die Finger an meinen Beinen entlanggleiten. Er beobachtete jede meiner Bewegungen. 

„Kondom", kam es gepresst von mir.

„Du hast es wirklich eilig."

„Du nicht?"

Ich hörte Louis leise lachen, schließlich lag ich auf dem Bauch und fühlte ihn überall. Lippen in meinem Nacken, Finger, die in meine Nässe glitten und mich rieben, Haut, die mit meiner zu verschmelzen drohte. Seine Finger glitten tiefer in mich, ich hob das Becken an und mein Hintern drückte sich gegen ihn. Erst da fiel mir auf, dass auch seine Jeans und Boxershorts verschwunden waren.

Es fiel mir schwer mich auf irgendetwas anderes zu konzentrieren, als auf seine Finger, die mich genüsslich fickten. Die Art und Weise, wie sie in mich eintauchten, einen leichten Druck ausübten und sich bewegten, sorgten für meine erhitzte Haut.

Immer wieder liebkoste sein Daumen diesen einen Punkt zwischen meinen Beinen. Meine Klitoris schien sich nur so nach seinen Berührungen zu sehnen. 

Ich erzitterte und war froh, dass ich bereits lag. Mir war schrecklich heiß und ich stöhnte bedauernd auf, als Louis seine Finger aus mir herauszog. Ich war beinahe so weit gewesen, dass mich der Orgasmus überrollte, wie eine starke mächtige Welle. Nun zitterte meine Hüfte leicht.

Meine Wange klebte verschwitzt auf dem Laken unter mir und ich fühlte seinen Schwanz schwer zwischen meinen Pobacken. Louis beugte sich über mich drüber und ich hörte es knistern. Wenige Sekunden später rollte er sich das Kondom über und ich drehte den Kopf, um über meine Schulter zu sehen. Als ich mich aufrichten wollte, da drückte er mich bestimmt zurück auf die Matratze.

Ich hatte kaum Bewegungsfreiheit, denn sein Gewicht von hinten auf mir, schränkte mich stark ein. Eine Gänsehaut rieselte über meinen Rücken, als ich seine Lippen an meinem Ohr spürte und sein heißer Atem an meiner Wange abprallte. Seine Hände glitten an meinen Seiten entlang und malten undefinierbare Muster.

Der Klang seiner Stimme war rau und fremd.

„Meine Version von nur Sex könnte dir nicht gefallen."

Da mein Herz fast aus meiner Brust sprang und ich das Gefühl hatte zwischen den Beinen noch immer aufgeheizt zu sein, wollte ich einfach nur, dass sich die Empfindung von Erleichterung einstellte. Mühsam beherrscht schluckte ich und antwortete: „Lass es drauf ankommen." Ich meinte das so, wie ich es sagte und spürte, wie er sich bewegte.

Seine Version von nur Sex presste sämtliche Luft aus meiner Lunge.

Tief und hart schob Louis sich in mich. Seine Finger gruben sich fest in meine Hüfte, während seine andere Hand mich weiter in die Matratze presste. Er füllte mich vollkommen aus, dehnte mich und ich spürte die Hitze überall. 

Nur Sex war ein harter Fick und... ich liebte es.

Heftig und haltlos rutschte mein Körper über das Laken. Ich schloss die Augen und ließ ihn machen. Immer wieder entwich mir ein Stöhnen und statt ihm mit Bewegungen entgegenzukommen, nahm ich die seinen auf.

Seine Stöße waren grob, zwischen meinen Beinen entstand ein leichtes Ziehen. Ein Brennen, das mich überforderte, doch sich gleichzeitig herrlich anfühlte. 

Ich wollte meine Hand dorthin wandern lassen, mich selbst berühren, aber bevor ich das in die Tat umsetzten konnte, da umfasste Louis mein Handgelenk und pinnte es neben meinem Kopf fest.

Der aufgezwungene Rhythmus seines Körpers brachte mich an meine Grenzen und ohne, dass ich es beabsichtigte, spannte ich mich an.

In diesem Augenblick hörte ich Louis laut stöhnen und kurz innehalten. Sofort entspannte ich mich wieder, doch bei seinem nächsten Stoß reagierte ich und ich spürte, wie sein Schwanz in mir zuckte. Sein Haar kitzelte mich an der Wange und sein Gesicht vergrub sich in meine Halsbeugen.

„Hör auf das zu machen", keuchte er angestrengt. Sein Schwanz glitt noch tiefer in mich und ich konnte nicht anders und forderte ihn heraus. 

Eng umschloss ich ihn und Louis Antwort darauf waren heftigere und tiefere Stöße. Leicht wimmerte ich verzückt.

Die Grenze zwischen Erregung und Schmerz verwischte. Ich verlor mich in diesem Strudel aus stumpfen Sex. Hitze, Nässe, Schweiß, meine Lunge, die sich nach Luft sehnte, ein Körper, der mir nicht mehr gehorchte. Haut klebte auf Haut und mein eigenes Stöhnen hallte in meinen Ohren wieder.

„Ah...", der primitive Ausdruck von Ekstase und dem Drang meine Hüfte im Rhythmus zu bewegen, war alles, was ich tun konnte.

Es war, als hätte ich Fieber und befand mich in einem wahnhaften Traum.

Deshalb registrierte ich nicht sofort, dass die Matratze sich irgendwann nicht mehr unter mir bewegte. Nur langsam klärte sich mein Kopf wieder. 

Ich blinzelte und hörte Louis' abgehakten Atem, er klang, als wäre er eine lange Strecke gerannt. Er war gekommen, doch sein Schwanz befand sich noch immer in mir und einen kurzen Moment wollte ich, dass er es weiterhin blieb.

Noch fühlte ich Louis' Gewicht auf mir und neigte leicht den Kopf. Meine gesamter Körper brannte und ich blinzelte angestrengt.

Ihm war anzusehen, dass er nicht geplant hatte einen Orgasmus vor mir zu bekommen. Ich stand noch immer gefühlt in Flammen und wimmerte leicht, als Louis sich aus mir rauszog. Eine enttäuschende Leere machte sich zwischen meinen Beinen breit.

Louis entsorgte träge das volle Kondom und blieben neben mir auf dem Rücken liegen. Er war ziemlich aus der Puste und ich drehte mich langsam auf die Seite. Meine Hüfte pochte und ich fand als Erstes meine Stimme wieder: „Scheinbar hast du zu viel Red Bull getrunken."

Laut lachte er auf und nahm die Steilvorlage an: „Weil ich gefickt habe, wie ein Bulle?"

„Das hast du gesagt", ich  bewegte mich ächzend, ich spürte ein leichtes Brennen zwischen den Beinen und wünschte, ich würde es wieder so intensiv spüren, wie vor einigen Momenten. 

Louis drehte den Kopf in meine Richtung: „Bist du okay?"

„Ja."

„Sicher?"

„Du bist nicht gerade Christian Grey, also doppeltes Ja."

Er wollte noch etwas sagen, aber just in diesem Moment hörten wir von unten Lärm. Louis richtete sich auf und ich sprach aus, was er vermutlich dachte: „Da sind wir ja gerade rechtzeitig fertig geworden."

„Ich bin fertig geworden", korrigierte er mich trocken. „Du nicht."

Unwirsch zuckte ich mit den Schultern. „Ich habe allerdings auch keinen Grund mich zu beklagen." 

Denn der simple rohe Fick hatte mir gefallen.  



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