12 ♬ holterdiepolter-Beziehung
【 T A Y L O R 】
„Und da hast du dir Sorgen gemacht, es könnte unterirdisch werden."
Noch immer war mein Körper merkwürdig aufgeheizt und ich strich mich das chaotische Haar aus der Stirn. Schwerfällig erhob ich mich und schwang die Beine aus dem Bett. Gerade, als ich mich nach meinem Slip bücken wollte, da spürte ich wie die Matratze sich bewegte. Louis ging ins angrenzende Bad und ich war froh drum.
So ersparten wir uns das peinliche Danach.
Hastig sammelte ich meine Klamotten ein und huschte über den langen Flur nach oben in mein Gästezimmer. Ich nahm erneut eine Dusche und merkte, wie empfindlich meine Haut auf das Wasser reagierte. Es war länger her, seit ich das letzte Mal Sex gehabt hatte und ich fühlte mich so seltsam durchgeschüttelt.
Oder wie Kendall sagen würde: Durchgebumst.
Energisch vertrieb ich das Gefühl, zog mich frisch an und überprüfte die Nachrichten auf dem Handy. Der Teufel hatte geschrieben und mich zu sich eingeladen.
Als ich die Adresse überprüfte, da lächelte ich, denn Kendall befand sich in ihrem Haus in Venice, welches direkt an einen den zahlreichen Kanälen lag. Kaum jemand wusste, dass sie dieses Haus besaß, denn es stand im totalen Gegensatz zum Reichtum der Kardashian Familie.
Kendall liebte es dort und als ich durch den Hintereingang, einmal um das Haus ging und das Tor zum Garten öffnete, da atmete ich tief durch. Die Bescheidenheit und Einfachheit erschlugen mich. Denn das hier war die wahre Kendall.
Nicht die Marke, die sie verkaufte. Nicht das oberflächliche Dümmchen, das sie oft genug spielte.
Ich wünschte, sie würde sich öfters so zeigen, wie sie wirklich war. Aber dann würde sie sich wahrscheinlich einen neuen Job suchen müssen. Schein und Sein schlossen einander in unserem Milieu aus. Ganz besonders in LA.
Der Garten war eine kleine Oase mit schattigen Bäumen unter denen Liegen standen. Die Hollywoodschaukel auf der Veranda bewegte sich leicht und ich hörte durch die offene Balkontür, dass Kendall alte, schnulzige von Dolly Parton laufen hatte.
Höflich klopfte ich, bevor ich den Kopf ins Innere steckte.
Meine Freundin saß im Wohnzimmer auf dem Boden in einem Meer aus Skizzen. Sie wandte sich um und grinste mich breit an: „Bringst du den Eistee mit, der da drüben auf der Theke steht?"
Ich blickte zum Durchgang zur Küche und blinzelte: „Ich dachte, du darfst keinen Zucker zu dir nehmen, so lange du als Model aktiv bist?"
„Nur weil Omar meint, er sähe mir jedes Gramm an, das ich auch nur anlecke, heißt das nicht, das ich mich von ihm einschüchtern lasse", sprach Kendall und ich bemerkte, dass sie kein Make-Up trug und an ihren gebräunten Beinen zwei Pflaster waren. Wahrscheinlich hatte sie sich beim Rasieren mal wieder geschnitten.
Bewaffnet mit dem Eistee, trat ich zu ihr und sah auf zahlreiche Zeichnungen mit Entwürfen. Überrascht setzte ich mich zu ihr auf den Boden und nahm schließlich ein paar Blätter zur Hand: „Wow, was ist das hier alles?"
„Och, ich dachte, ich versuche mich mal daran Mode zu entwerfen. Experimente können nicht schaden", sprach sie leichthin. Sie goss sich ein großes Glas Eistee ein und ich betrachtete die vielen Kleider: „Und, was ist bei deinem Experiment rausgekommen?"
„Das ich keine Designerin bin", Kendall war in diesen Dingen immer schonungslos ehrlich und zuckte mit den Schultern. „All meine entworfenen Kleider gibt es schon. Rihanna hat, was so was angeht einfach das bessere Händchen. Und wo wir schon dabei sind, wie findest du ihre neue Kollektion?"
„Fantastisch", gab ich zu. „Falls es dich tröstet, ich bin auch nicht gut darin Klamotten zu entwerfen."
„Cheers!", meinte Kendall feierlich und hob ihr Glas. Ich legte die Papiere zur Seite und betrachtete sie: „Hast du wieder eine Überdosis Kardashian abbekommen?"
„Wenn ich dich rein hypothetisch Frage, wie oft man bei Notwehr nachladen darf, beantwortet das deine Frage?"
Oh weh, das klang schlimm.
Ich musste trotzdem lachen und streckte die Beine in den Shorts aus. Eine Weile schwiegen wir, schließlich wollte ich wissen: „Was hast du den anderen erzählt, damit sie mich nicht mehr ständig mit Anrufen spamen?"
Ich hatte durchaus bemerkt, dass es seit Rihannas Kollektion etwas ruhiger wurde. Meine Freundinnen schienen sich wieder im Griff zu haben.
Kendall zuckte mit den Schultern: „Berufsgeheimnis."
„Danke", sprach ich ehrlich und gab der Versuchung nach und goss mir auch ein Glas Eistee ein.
Nun zog Kendall die Beine zum Schneidersitz und tippte ihre Fingerspitzen aneinander, bevor sie mir schließlich verkündete: „Ich hatte mal Zeit in Ruhe nachzudenken, mache ich auch nie wieder, versprochen. Aber als ich deine holterdiepolter-Beziehung mit Louis an vier verschiedene clevere Frauen verkaufen musste, da wurde mir etwas klar."
Ich wartete ab, denn sie machte eine dramatische Kunstpause.
„Deine Beziehung begann als rein zufällig Selenas Album ein paar Tage zuvor gelöscht wurde", ich war überrascht, dass Kendall davon wusste. Bis mir klar wurde, dass Selena sich auch bei ihr ausgeweint hatte. Wahrscheinlich war ich dem Dienst einer guten Freundin nicht genug nachgekommen.
„Ich war neugierig und habe mir die Titel ihrer Songs angesehen und mir ist da was total Komisches aufgefallen", fuhr Kendall eiskalt fort. „Two summers and back again, das ist mein Song. Den hast du für mich geschrieben, nur weiß das niemand."
„Ja, ich erinnere mich", ich vermied es sie anzusehen.
„Tay, das komplette Album besteht aus deinen Songs!", klagte sie an. „Songs, von denen du nie wolltest, dass sie auch nur irgendeiner benutzt! Nicht einmal du selbst!"
Ich knibbelte am Saum meiner Shorts, am liebsten würde ich das Thema wechseln, aber mir fiel kein Ablenkungsmanöver ein, auf das sie sich tatsächlich einlassen würde. Kendall stieß frustriert die Luft aus: „Erzähl mir, was wirklich passiert ist."
„Vielleicht ein anderes Mal."
„Das war keine Bitte!", schob sie drängend hinterher. „Raus damit!"
Mein Hals schnürte sich zu, es war mir peinlich und unangenehm, aber dann wurde mir klar, dass es mir guttun würde, wenn zumindest eine meiner Freundinnen Bescheid wusste.
Hey Louis, hatte Harry auch eingeweiht, da durfte ich der Fairnesshalber auch eine Ausnahme machen. Immerhin hatte Kendall mir geholfen die Freundinnen-Armee zurückzudrängen.
Ich holte also tief Luft und erzählte ihr von jenem Tag, als ich per Zufall die Aufnahmen hörte.
Auch jetzt fühlte ich mich wie im falschen Film. Denn ich hatte Selena für meine Freundin gehalten. Unter den Texten stand schließlich immer, wer sie geschrieben hatte. Kendall unterbrach mich nicht, sie hörte einfach aufmerksam zu.
Ich gestand, dass man mich filmte, dass Greta meinen Kopf rettete und was sie dafür von mir verlangte. Als ich fertig war, da seufzte Kendall tief und schüttelte den Kopf: „Wieso hat Selena das getan? Sie weiß doch, wie sehr du darunter gelitten hast, dass man dir die Rechte an diesen Songs absprach."
„Keine Ahnung. Ich war zu feige sie damit zu konfrontieren", gab ich zu und Kendall schnaubte: „Und ich Einzeller habe sie auch noch getröstet!"
„Was soll's, man hat ihr die Songs gutgeschrieben, es sind nun ihre."
„Richtig ist das nicht!"
Kendall wollte wissen, ob ich die Bombe platzen ließ, doch ich wehrte ab: „Das bringt nichts anderes als Stress mit sich, egal ob unter uns, oder in den Medien. Und vom Stress habe ich genug." Außerdem wollte ich nicht, dass man Selena öffentlich zerfleischte. Ganz egal, ob das, was sie getan hatte richtig oder falsch war. Solch einen Spießrutenlauf wünschte ich niemanden.
Verstehend nickte Kendall, dann huschte ein breites Grinsen über ihre Lippen und wackelte mit den Augenbrauen: „Wenn du schon dabei bist bei mir eine Beichte abzulegen, beichte richtig. Das ist eine einmalige Gelegenheit."
Nun musste auch ich grinsen und gab offen zu: „Ich habe mir das Theater mit Louis viel schlimmer vorgestellt." Sie begriff sofort was ich meinte.
„Er ist also wirklich der Knaller im Bett", schlussfolgerte meine Freundin und ich antwortete: „Er ist auf jeden Fall nicht schlecht." Ich drehte das Glas in den Händen. „Vernünftig ist das, was ich tue allerdings nicht."
Prompt schnaubte Kendall: „Vernünftig ist wie tot, nur vorher."
Ich lachte auf und nickte zustimmen, irgendwie war es tatsächlich so. Denn seit Jahren versuchte ich vernünftig und anständig zu sein. Gebracht hatte es mir ein gebrochenes Herz und die Tatsache, dass ich die Kontrolle über mein Leben verlor. Noch nie war mir aufstehen nach einem Desaster so schwer vorgekommen.
„Zwölf Monate geht der Zirkus mit dir und Louis noch, hm?", überlegte Kendall laut. Sie neigte leicht den Kopf: „Tob dich aus mit ihm. In einem Jahr geht ihr eh jeder seinen Weg."
„Genau dasselbe sagt er auch", entwich es mir. „Aber mir gefällt dieser komische Nachgeschmack nicht."
Kendall kicherte: „Okay, soll ich den Nachgeschmack in etwas anderes verwandeln?"
„Wie willst du das tun?"
Sie richtete sich auf und beugte sich vor, amüsiert sah sie mir in die Augen und sprach: „Indem ich deinen Blickwinkel ändere. Aktuell siehst du nämlich nur den unverbindlichen Sex und das er auf seine Kosten kommt und du so verhinderst, dass die nächste Schlagzeile nicht lautet, dass du die betrogene arme Country-Königin bist."
Abgesehen davon, dass ich eher die Königin der Popmusik war, hatte Kendall absolut recht.
„Gleiches gilt allerdings auch für ihn."
Ihre Worte ließen mich innehalten: „Wie bitte?"
„Meine Güte, du bist Taylor Swift, wenn du dir Aufmerksamkeit wo anders holst, dann spricht das absolut gegen ihn. Man wird sich fragen, was mit ihm nicht stimmt. In der Regel suchst du dir gute Männer aus und servierst sie nicht ab."
„Richtig, denn das machen sie ja mit mir."
Kendall schnippte mit dem Finger: „Ja schon, aber wäre es anders herum, dann würde sich nicht nur die Klatschspalte ihre Gedanken machen." Sie zwinkerte und ich merkte, dass ich mich besser fühlte seit ich hier war.
Statt darauf zu antworten fragte ich: „Wirst du schweigen, über das, was ich dir gebeichtet habe?"
„Darauf kannst du wetten!", versprach sie. „Kriegen Blake, Gigi, Rihanna und Hailee je raus, dass wir sie verarscht haben, dann rösten sie uns über dem Feuer. Vor allem Blake kann dafür sorgen, das man sich fühlt wie ein Haufen Hundescheiße, und das, indem sie einen nur so furchtbar enttäuscht ansieht."
Ich nickte, denn ich wusste ganz genau, wovon Kendall sprach. Blake zu enttäuschen war, als würde man kleine Entenbabys in den Teich schubsen.
„Weißt du, was das Gute an deinem Mieseren ist?", nahm Kendall den Faden wieder auf. „Du kannst mit Louis all das ausprobieren, was dir sonst immer zu peinlich war. Die ganzen Sachen, die das prüde amerikanische Mädchen nicht machen würde."
In diesem Moment schoss mir die Röte von den Zehennägeln bis in die Haarspitzen. „Bist du verrückt! Das ist etwas, was du wirklich endlich vergisst!" Ein einziges Mal hatte ich mir in Kendalls Beisein so richtig die Kante gegeben und ihr Dinge an Vorlieben erzählt, für die ich mich nüchtern in Grund und Boden schämte. „Ich trinke nie wieder ein Glas Wein in deiner Nähe!"
„Ach Tay, jetzt sei nicht so eine prüde Spaßbremse. Verglichen mit dem, auf das man in unserem Bekanntenkreis so abfährt, warst du regelreicht brav. Ist ja nicht so, als ständest du darauf Dinge zu machen bei denen Christian Grey rot wird."
„An brav ist nichts verkehrt", behauptete ich. Doch das ließ Kendall nicht gelten: „Komm schon, hast du dich beim Sex mit Joe wirklich nie gelangweilt?"
Doch, und das nicht nur einmal. Ich hatte mir öfters etwas Pepp gewünscht oder Aufregung. Aber das gute amerikanische Mädchen hatte Sex simpel, normal und unaufregend.
„Sieh es so, wenn Louis Schiss kriegt, dann ist das sein Problem, nicht deines", schob Kendall noch einmal hinterher und übersah großzügig, dass ich es war, die Schiss bekam. „Was soll schon schief gehen? Ich meine, sieh dich doch mal an! Wenn du es richtig drauf anlegst, dann wird er dir bestimmt aus der Hose springen."
Ich musste so laut auflachen, dass mir fast der Eistee durch die Nase schoss. Alleine die Vorstellung machte mein Kopfkino äußerst lebendig. Es dauerte, bis ich mich wieder beruhigte und ich Luft bekam. Dann sprach ich ehrlich: „Danke, Kendall."
„Immer gerne", sie deutete eine Verbeugung an und ich ließ den Blick über die Zeichnungen schweifen: „Was gehst du als nächstes an?"
Zum ersten Mal, seit ich sie besuchte, zögerte sie. Ich ließ ihr Zeit und schließlich kratzte sie sich nervös am Knie: „Also... bitte lach mich nicht aus, aber ich habe mir den Studienführer von der University of California zuschicken lassen und wollte mal gucken, was es da so gibt."
Überrascht blinzelte ich, denn damit hätte ich nun gar nicht gerechnet: „Eine tolle Idee!"
„Ach, ich weiß nicht. Ich meine, welche Universität würde mich schon ernst nehmen?", Kendall grinste schief, doch ich sprach: „Wenn du tatsächlich studieren möchtest, dann sollte sich jede Universität warm anziehen."
„Im positiven, als auch im negativen Sinne", kicherte sie, dann erzählte sie mir von den Fakultäten und Fachrichtungen, die sie interessant fand. Es war lange her, seit Kendall und ich so offen miteinander geredet hatten und wie jedes Mal fragte ich mich, wie sie es schaffte für die Außenwelt ein komplett anderer Mensch zu sein.
Sie sagte selten was ich hören wollte, aber gleichzeitig sagte sie auch genau das Richtige und legte eiskalt den Finger in die Wunde. Erneut stellte ich fest, wie schade es doch war, dass nur eine Hand voll Menschen sie wirklich kannten. Stattdessen nahm sie Hohn, Klatsch und Tratsch über ihre Person einfach hin.
Nachdem wir den Eistee geleert hatten und die schwüle Luft ins innere des Hauses kam, da lümmelten wir in der kleinen Küche herum und füllten uns mit Zitronenwasser ab. Langsam wurde es spät und ich hörte meine Freundin seufzten.
Ihr Blick glitt auf ihr Handy: „Khloé kommt gleich." Sie war mäßig begeistert. „Wahrscheinlich will sie sich mal wieder bei mir beschweren, dass ich meine Schwestern stresse, weil ich nicht nach Moms Pfeife tanze."
Ich erinnerte mich, dass Kendall es vermied allzu häufig im Familien-Serienformat aufzukreuzen. Außerdem hatte sie einige Modeljobs sausen gelassen. Sie distanzierte sich gefühlt immer mehr von ihrer Familie.
„Dann mache ich besser die Fliege", sprach ich. „Immerhin behauptet deine Mutter sowieso schon, ich hätte einen schlechten Einfluss auf dich."
„Gerade du!", spottete sie und grinste schief.
Ich rutschte vom Stuhl und sammelte meine Sachen im Wohnzimmer ein. Als ich mein Handy in die Tasche steckte, da begleitete mich Kendall zum Hinterausgang. Kaum war ich auf die Terrasse getreten, da blieb sie im Türrahmen stehen. Mittlerweile war der Himmel dunkel, meine Klamotten klebten an mir und ich roch Gewitter.
„Übrigens", sprach Kendall und hielt mich auf, „hast du vor es Louis zu sagen?"
„Was zu sagen?"
Sie neigte leicht den Kopf: „Du weißt schon, das Missverständnis von damals, als du genötigt wurdest deinen Country-Glanz auf One Direction zu werfen indem du mit Harry auf ein paar Dates gegangen bist."
Augenblicklich wurde mein Hals trocken und ich merkte, wie schwer es war nicht beschämt den Blick abzuwenden. „Nein. Und ich wäre dir dankbar, wenn du das für immer für dich behältst."
„Du brauchst dich echt nicht zu genieren. Es ist schließlich ewig her", Kendall grinste eine Spur breiter. „Außerdem war es irgendwie süß."
Ich schüttelte den Kopf: „Eher dumm und naiv." Knapp hob ich die Hand und verabschiede mich: „Wir sehen uns!"
Damit trat ich den Rückzug an und merkte, dass ich alleine bei dem Gedanken an damals nervös wurde. Im Auto checkte ich meine Nachrichten und sah, dass Greta mir einen neuen Bodyguard organisiert hatte und sich mein Kalender aktualisierte. Man stimmte meine Termine mit denen von Louis ab und ich stellte fest, dass er in den nächsten Tagen viel außer Haus war.
Interviews beim Radio und Besuche in Shows standen an. Das gab mir Zeit ihm aus dem Weg zu gehen. Trotzdem blieben meine Augen an einem Datum hängen.
In fünf Tagen sollte ich in Miami beim Konzert in der American Airlines Arena dabei sein. Prompt schluckte ich hart und sah Gretas weitere Anweisungen durch. Ich sollte endlich meinen Instagram wiederbeleben, egal wie. Außerdem bat sie mich darum, auch ohne Omar mein Training fortzusetzen, wenn ich im Tourbus aushalten musste. Sprich, mein neuer Bodyguard würde mich weiterquälen.
Automatisch fühle sich mein Körper plötzlich wieder erschöpft und ausgelaugt. Dabei hatte ich noch gar nichts gemacht. Das musste unbedingt aufhören.
Im Auto sitzend ging ich meinen Instagram durch. All die Fotos wirkten, wie aus einem weit entfernten Leben. Die Promo, die Partys, das alles schien so lange her. Ich erinnerte mich, wie gut es sich damals anfühlte vor dem Album von Reputation alles zu löschen. Quasi wie ein Neuanfang.
Innerhalb von Sekunden sorgte ich dafür, dass mein Account erneut blank war.
Es war wie eine Befreiung.
Eine Befreiung von Erwartungen, Perfektion und Druck.
Miss Americana bekam eine Neuauflage.
Vielleicht war sie dann endlich einmal wirklich Ich.
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