1 ♬ Die Verliererin
【 T A Y L O R 】
Es war nicht mein Jahr.
„Taylor, das ist Mist!"
Mein dritter Entwurf für ein neues Album war abgelehnt worden. Das war mir noch nie passiert. Normalerweise nickte man mir ein neues Album ab und schob mich ins Tonstudio.
Aber normalerweise existierte schon lange nicht mehr.
Ich hatte die Entwürfe mit alten Songs zusammengebastelt, die im Laufe meiner Karriere liegengeblieben waren.
Leider war mein ehemaliger Lieblingsproduzent, George, nicht zimperlich mit seinem Urteil: „Du wiederholst dich, hast all das schon 100-mal besungen. Wo ist die Frische? Wo ist dein typischer Drang zu überraschen und deine Fans anzusprechen? Wo ist dein Zeitgeist?"
Tja, wahrscheinlich mit meinem Exfreund Joe ausgezogen und schreiend davongerannt.
George konnte vom Glück sagen, dass ich geduscht und halbwegs passend angezogen bei seinen Meetings antanzte.
Wenn ich keine Termine hatte, dann versiffte ich Tagelang vor mich hin und verließ das Haus nicht. Ich trug meinen peinlichen Mickey Maus – Pyjama und stand nur von der Couch auf, um die Blase zu leeren, oder um die Liegeposition zu ändern.
Und natürlich um den Gang zum Kühlschrank anzutreten. Kein Wunder, dass mir also viele Klamotten im Schrank gar nicht mehr so richtig passten. Doch ich ignorierte die Hinweise und redete mir fleißig ein, dass meine Wäsche zu heiß gewaschen worden und deshalb etwas enger war.
Vielleicht sollte ich mich bei Netflix als eine Art Serien-Probe-Junkie bewerben.
Brauchten die nicht immer jemanden, der sich wochenlang neue Serien reinzog und sie beurteilte? Ich war sowieso so gut wie mit meiner Couch verwachsen.
Joes Abgang hatte mir stark zugesetzt. Denn ich hatte diesen Arsch geliebt und geglaubt, dass wir ein Endgame waren. Mit ihm hatte ich das Für immer und Ewig, wie in guten so wie in schlechten Zeiten gewollt.
Stattdessen erklärte er mir aus heiterem Himmel: „Du engst mich ein. Ich komme nicht voran, sondern stehe immer in deinem Schatten. Das ertrage ich nicht mehr. Du bist zu viel für mich... in jeglicher Hinsicht."
Komisch, zu Beginn unserer Beziehung war es Joe egal. Mittlerweile war ich klüger und wusste, dass mein Schatten rein gar nichts mit seiner Flucht zu tun hatte, sondern eher ein 19Jähriges Nachwuchsmodel aus Somalia.
Ausgetauscht gegen eine Jüngere. Einfach so.
Ich kam mir prompt alt und verbraucht vor, dabei war ich erst dreiunddreißig geworden.
Mein Handy vibrierte, es war erneut meine Mutter. Doch ich ging nicht dran. Auch die Anrufe von meinen Freundinnen ignorierte ich. Ich wollte einfach niemanden sehen. Selbst meine Katzen befanden sich bei meiner Granny.
Mein Bruder Austin wollte sich gewaltsam Zutritt in mein Haus verschaffen, aber ich hatte bereits den Sicherheitscode geändert. Er hätte über die hohen Mauern klettern müssen, die mein Heim einkesselten.
Zum Glück war er dafür zu unsportlich. Fluchend war er wieder abgehauen und hatte gebrüllt, dass ich es bereuen würde.
Vielleicht sollte ich auf Instagram posten: Lasst mich alle in Ruhe!
Selbst meine Freundinnen schienen den Wink mit dem Zaunpfahl nicht zu begreifen. Meine Sandkastenfreundin Abigail und Blake „Serena van der Woodsen" Lively terrorisierten mich weiter. Denn mein Anrufbeantworter platzte aus allen Nähten.
Alle paar Stunden löschte ich sämtliche Nachrichten und suchte mir den nächsten Becher Eis.
Was wollten die von mir? Das ich mein Elend säuberlich auf einer Picknickdecke ausbreitete, die Hände im Schoß faltete und sie alle mit gebrochenen, tränenverschleierten Augen ansah?
Mein Leben war völlig aus den Fugen geraten.
Nach der letzten Tour wollte ich eine Pause und dann... kam eines zum anderen. Wie das nun mal so war. Das Pech und die Schwerfälligkeit klebten an mir, wie lästige Schatten.
Aber vielleicht war es auch nur dieses gesplitterte Loch in der Brust, das mir Joe zum Abschied hinterlassen hatte. Liebeskummer war scheiße, und scheinbar wurde ich einfach nicht schlauer, denn es war jedes Mal derselbe Mist.
Noch dazu spürte ich regelmäßig Übelkeit, wenn ich an Selenas gelöschtes Album dachte.
„Ich bin im Recht", murmelte ich oft vor mir hin. Doch es machte die schlechten Gefühle nicht weg. Stattdessen nagte das ultraschlechte Gewissen an mir.
Eine Woche, nachdem ich das gesamte Album gelöscht hatte, konnte ich mich allerdings nicht mehr verstecken.
„Ich hätte dir niemals verraten dürfen, nach welchem Muster ich meine Zugangscodes aussuche", murmelte ich, nachdem jemand eiskalt die Sonne in meine Bude ließ. Ich wusste nicht einmal welcher Tag heute war.
Greta Blackman zuckte nicht mit der Wimper als sie mich muffelnd auf der Couch ausmachte. Meine Managerin war kaum größer als 1,55 Meter, doch als Urgestein in der Branche konnte sie Gift und Galle spucken.
So jemanden brauchte ich an meiner Seite, seit man immer wieder versuchte mich im laufe meiner Karriere als dummes Blondchen über den Tisch zu ziehen. Ein einziges Mal war es Big Machine Records gelungen und den Preis bezahlte ich heute noch.
Seit ich Greta hatte, musste ich nicht mehr paranoide jeden betrachten, mit dem ich zusammenarbeitete. Denn sie durchleuchtete schließlich mein Umfeld und gab mir ein Gefühl von Sicherheit.
Aber jetzt machte sie mir Angst.
Brutal hielt sie eine dieser furchtbaren Tröten über den Kopf und mein Trommelfell platzte gefühlt. Schwerfällig hielt ich mir den Kopf: „Bitte, hör auf!"
„Was-!" Tröte „-zum-!" Tröte „-Teufel-!" Trötet „-glaubst-!" Tröte „-du-!" Tröte „-was-!" Tröte.
Ich riss ihr das dumme Ding aus der Hand und ihre Stimme übernahm nun den Lautstärkepegel: „Was zum Teufel glaubst du, was du hier tust!"
Schwerfällig warf ich mich zurück auf die Couch und seufzte. Greta, fast doppelt so alt wie ich, verschränkte die Arme vor der großen Brust. Sie hatte für LA-Verhältnisse 50 Pfund zu viel auf der Hüfte und das dunkle Kostüm sah an ihr nicht besonders vorteilhaft aus. Mir war es egal, wie sie aussah, denn sie war super in ihren Job.
Manchmal vielleicht ein bisschen zu sehr.
„Ich habe Pause, Urlaub, ein Sabbatjahr", erinnerte ich sie und zog mir einen Flip aus den Haaren. Kurz war ich versucht ihn mir in den Mund zu stecken, aber ich wollte meine Managerin nicht herausfordern.
In Gretas Gesicht konnte ich nicht lesen, stattdessen scannte sie mich ab und fasste zusammen: „Deine Pause geht schon länger als achtzehn Monate. Während andere sich in ihrem Urlaub erholen, kreativ sind und die Welt bereisen, siehst du aus als würdest du bei Sonnenlicht zusammenfallen."
„Rein zufällig gibt es auf dieser Welt nur 29 Länder, in denen ich noch nie war", hielt ich ihr vor. Reisen hatte damit irgendwie seinen Reiz verloren.
„Was ist mit der Kreativität?", holte Greta direkt zum Gegenschlag aus. „Seit Monaten habe ich dich nicht schreiben gesehen, geschweige denn musizieren. Laut meiner Quelle hast du dein Klavier nicht angerührt."
Grummelnd zog ich die Decke wieder näher zu mir. Ich würde gern wissen, wer diese verfluchte ominöse Quelle war, die mich ihr auslieferte. Da ich nicht antwortete, seufzte Greta laut und dramatisch. Sie setzte sich auf meinen Wohnzimmertisch und studierte meine Aufmachung.
„Als du mich als deine Managerin angeheuert hast, da habe ich dir etwas versprochen", wechselte sie das Thema und ich hob den Kopf.
Mit ruhiger Stimme erinnerte sie mich: „Ich versprach dir, dass ich mein Bestes gebe, dir Rechte und Privatleben zu beschaffen. Außerdem hast du mich schwören gelassen, dass ich dich niemals anlügen würde."
„Ja, ich erinnere mich", gab ich zu und konnte mich nicht für ein Lächeln aufraffen. Gretas Miene war so ernst, dass ich Luft holte: „Komm, spuk es aus. Warum bist du hier?"
„Du hast ernsthaft Probleme, Taylor."
Prompt schluckte ich und meine Managerin legte die Karten auf den Tisch: „Letzte Woche ist Selenas Album bei Big Machine Records gelöscht worden und man verdächtigt dich, es getan zu haben."
Meine Kehle wurde trocken, aber bevor ich etwas sagen konnte, hob Greta die Hand: „Ich will nichts hören. Selbst wenn du es gewesen bist. Was du wissen musst ist, das du mit mir kommst. Ich werde dich aus dieser misslichen Lage rausholen, aber dafür musst du tun, was ich von dir verlange."
Ich verzog das Gesicht: „Und was, wenn nicht?"
„Dann wird das Ganze eine peinliche, zähe, öffentliche und unangenehme juristische Sache, und das ist das Letzte, was wir wollen." Greta hatte recht.
Wir schwiegen schließlich und ich rieb mir über das Gesicht. Eigentlich wollte ich heute nicht das Haus verlassen, sondern auf der Couch kleben und dabei zusehen, wie ein weiterer Tag in einen anderen floss. Stattdessen hörte ich, wie Greta sagte: „Bitte geh duschen und zieh dich um. Danach fahren wir zu Big Machine Records."
„Sollte ich mich auf etwas vorbereiten?", man könnte mich aus dem Label schmeißen. An sich wäre mir das mittlerweile wirklich egal. Ich hatte genug Geld, um für den Rest meines Lebens nicht mehr arbeiten zu müssen.
Was mich an dem Gedanken störte war die schlechte Presse. Und nichts hasste ich mehr, als wenn man schlecht über mich sprach. Dabei war es völlig egal, ob es ein Bekannter, oder ein Käseblatt war.
„Bereite dich darauf vor, dass dein Sabbatjahr sehr bald ein Ende hat", erklärte sie mir und innerlich zog sich alles in mir zusammen. Ich würde wieder auf die Bühne gehen, arbeiten müssen und die Taylor Swift sein, die man kannte.
Miss Americana musste die Couch verlassen.
Was für eine schreckliche Vorstellung.
Ich stand also auf und ging duschen. Für den Besuch bei Big Machine Records gab ich mir nicht besonders viel Mühe. In simpler Jeans und einer weißen Bluse, die mir mit dem Griff in den Schrank als erstes zwischen die Finger glitt, trat ich Greta eine Stunde später gegenüber.
Verblüfft stellte ich fest, dass eine Armee Putzfrauen durch mein Haus huschten und Greta selbst mehrere Anrufe im Wohnzimmer tätigte. Dann wandte sie sich mir zu und wirkte besorgt: „Du musst dringend zum Frisör. Außerdem habe ich Omar angerufen. Er wird dich wieder in Form bringen."
Omar war der Sadist unter den persönlichen Fitness-Trainern. Es gab nur zwei Wege aus seinen Fängen rauszukommen: Mit einer Size Zero oder einem Nervenzusammenbruch.
Prompt sah ich an mir herunter. Meine Klamotten passten halbwegs. Doch auch ich verstand, dass es einen Unterschied gab zwischen fit aussehen und wie ein fusseliges weiches Sofakissen.
„Bringen wir es hinter uns", sprach ich und schlüpfte in flache Schuhe. Draußen wartete Gretas Fahrer und ich schob mir sofort eine übergroße Sonnenbrille auf die Nase. Im Auto fragte ich: „Wird man meinen Vertrag kündigen?" Beinahe hoffte ich es.
Greta schnaubte: „Nein, das konnte ich verhindern. Aber dafür überlässt du gleich mir das Reden. Denn ich möchte verdammt sein, wenn die Presse davon Wind bekommt und eine Lawine ausbricht, die wir nicht mehr stoppen können. Dein Ruf wäre dein Leben lang ruiniert."
Jetzt war mir das egal, aber es wäre für meine Eltern eine große Peinlichkeit. Daran hatte ich nicht gedacht, als ich das Album löschte. Meinen Eltern würde ich nie wieder in die Augen sehen können. Ihnen war Aufrichtigkeit und Anständigkeit sehr wichtig. Sie waren rechtschaffende Menschen und stolz darauf. Von meinem Bruder und mir erwarteten sie dasselbe.
Mir war das nie schwergefallen. Und ich würde alles dafür tun, damit sie niemals in der Zeitung über mich lesen mussten, dass ich mit dem Gesetz in Konflikt geraten war oder ihre Werte mit Füßen trat.
Meine Eltern zu enttäuschen, das wäre tatsächlich schlimm für mich.
Big Machine Records wenig später zu betreten, fiel mir nicht leicht. Ich schleppte mich hinter Greta her und achtete nicht darauf, welchen Knopf sie im Fahrstuhl drückte. Nur am Rande nahm ich wahr, dass wir die Büros ansteuerten.
Scooter Braun, dem der Laden gehörte, war nicht da. Er ließ sich selten hier blicken. Gedanklich hatte ich ihm schon dreimal die Kehle aufgeschlitzt. Denn er war der Grund, warum mein geistiges Eigentum eine Geisel war.
Jetzt lieferte Greta mich seinem Stellvertreter Holden Monahan aus. Einen übertrainierten, cholerischen Afroamerikaner. Ein Alpha-Tier der ersten Stunde. Sein Büro roch nach Zigarre, hinter ihm sah man LA und überall machte ich Trophäen aus. Hier stand ein signierter Football, dort seine Auszeichnung von Yale und es war klar, dass bei der Einrichtung keine Frau mitzumischen hatte.
Holden schien uns erwartet zu haben und seine Glatze glänzte trotz der Klimaanlage. Von seiner Sekretärin wussten wir, dass er heute sehr gereizt war. Auf seinem riesigen Plasmabildschirm flipperten irgendwelche Aktienverläufe.
Ohne, dass wir gefragt wurden, drängte man uns Kaffee auf, doch ich konnte keinen Schluck aus der Tasse nehmen. Stattdessen setzte ich mich in einen der Sessel vor Holdens mächtigen Schreibtisch. Der erzwungene und heuchlerische Smalltalk brachte mich fast um.
Schließlich ging Holden an die Decke.
„WAS HAST DU DIR DABEI GEDACHT!", fuhr er mich an und ich zuckte fast einen halben Meter zurück. Seinen Speichel wollte ich nicht im Gesicht haben. Sofort bließ Greta dazwischen: „Es ist noch gar nicht BEWIESEN, dass sie es war!"
„Natürlich ist es BEWIESEN!", donnerte Holden weiter und knallte seine Faust auf den Tisch. „Wir haben handfeste Beweise, dass sie den Scheiß verzapft hat! Ein ganzes Album ist weg!"
Sie war ich und es wurde die folgenden drei Minuten weiter so getan, als wäre ich nicht da. Dafür schaukelte sich die Lautstärke hoch. Greta und Holden schenkten sich nichts. Mein Kopf dröhnte.
„DIE NEUAUFNAHME KOSTET EIN VERMÖGEN!", donnerte es aus der einen Ecke.
„Deine haltlosen Anschuldigungen werden dich ein Vermögen kosten! Das ist verdammt noch mal üble Nachrede!"
„Ich gebe dir gleich Nachrede! Beweise Frau! Wir haben Beweise!"
„DIE WILL ICH SEHEN!", kreischte Greta zurück und Holden schnappte nach Luft. Seine Birne war knallrot und er griff ruppig nach seiner Fernbedienung. An der Wand schaltete er den Fernseher um und mir lief es siedend heiß den Rücken herunter.
„Wir-!", echauffierte sich Holden, „-lassen mittlerweile das Gebäude wegen ein paar Vorfällen videoüberwachen. Unter anderem auch die Fahrstühle." Seine Augen platzten fast aus seinen Augäpfeln. „Und wie es der Zufall will, war die einzige Person, die die Möglichkeit gehabt hätte-!", der Videoclip ploppte auf und ich sah mich selbst samt Uhrzeit und Datum den Fahrstuhl betreten. Ich sah fahrig aus, nervös und wie ein Dieb in der Nacht.
„-deine Miss Americana!"
Holdens Stimme ließ mich bei jeder Silbe zusammenzucken.
Ich war geliefert.
Komischerweise reckte Greta das Kinn und wirkte nicht die Spur eingeschüchtert. Sie lieferte sich mit Holden ein Blickduell, das sie zu gewinnen dachte. Ich wagte es kaum zu atmen.
„Nein."
Holden blinzelte: „Wie, nein!"
„Meine Miss Americana, wie du so nett sagst, ist nicht die Einzige, die den Fahrstuhl in diesem engen Zeitraum betreten hat", Greta wirkte unglaublich selbstgefällig und ich gab mir mühe sie nicht wie ein Einhorn anzusehen. Denn ein kleiner Funken Hoffnung keimte in mir auf.
Ich bereute keinen einzigen Moment, dass ich das Album gelöscht hatte, aber ich hatte auch Angst vor den Konsequenzen. Gleichzeitig sagte ich mir, dass es so schlimm schon nicht werden würde
„Du Einfallspinsel-", fuhr Greta freundlich fort, „-hättest dir vielleicht dein Big Brother-Video länger ansehen sollen!"
Nervös sah ich zwischen Greta und Holden hin und her. Hätte sich jemand dazwischen gestellt, er wäre tot umgefallen. Ich würde den Teufel tun und mich auch nur mit einem Wort zu beteiligen. Stattdessen schwieg ich und überließ Greta das Schlachtfeld.
Die verängstigte Sekretärin wagte es das Duell zu stören und sofort wollte sich Holden auf sie stürzen, um sie in der Luft zu zerreißen. Aber meine Managerin schien die Unterbrechung nur recht zu sein, denn sie sprach: „Ich habe mir die Frechheit erlaubt, deine unglaublichen Behauptungen zu widerlegen. Erstens würde Taylor doch ihrer Freundin nicht schaden, und wir wissen alle, wie gute Freundinnen sie sind!"
Mir wurde übel und ich wandte den Blick ab.
„Zweitens", zählte Greta weiter auf, „pochst du doch immer darauf, dass Künstler ihr Privatleben schützen sollen und jetzt steckst du deine Nase da selbst mit rein, wie ein billiger InTouch-Leser !"
Holden und ich blinzelten Greta an und die machte eine unwischte Handbewegung: „Es geht uns nichts an, mit wem Taylor sich trifft!"
Ich traf überhaupt niemanden mehr, außer den Lieferservice.
„Wieso sollte sie das ausgerechnet hier tun!", pflaumte Holden meine Managerin an. Greta hob arrogant die Nase: „Das zeigt wieder, wie wenig Ahnung du von dem hektischen Alltag eines Musikers hast. Sie treffen sich nirgends und überall. Wieso sollten sie das also NICHT hier tun? Studioarbeit frisst massig Zeit! Abgesehen davon, wieso sollte eine Musikerin sich nicht in einem verfluchten Tonstudio aufhalten?"
Meine Finger verknoteten sich miteinander und ich versuchte keine Schnappatmungen zu machen. Gleichzeitig musste ich so aussehen, als würde ich nichts Neues hören.
„Ich entschuldige meine professionelle Neugierde", sprach Holden. „Aber im Sinne der Aufklärung und des Alibis, wen sollte deine Miss Americana hier getroffen haben?"
Greta lächelte wie ein Hai und wandte sich an die Sekretärin, sie bat diese höflich mein Alibi ins Büro zu schicken.
Wer zur Hölle sollte sich in dieses Schmierentheater mit reinziehen lassen?
Ich wagte es kaum mich umzudrehen und zur Tür zu blicken. Automatisch hielt ich die Luft an.
Und dann stand meine Welt plötzlich Kopf.
Vorbei war mein Sabbatjahr.
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