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Heute
10:00 bis 11:30 Videocall von meinem einen Job. Dann 12:00 bis 12:30 Videocall von meinem anderen Job, der eigentlich gerade nicht mein Job ist. Dann 13:30 bis 14:00 Bewerbungsgespräch für einen Job, bei einem Arbeitgeber, bei dem ich schonmal einen Job hatte und wieder einen bekommen habe.
Warum hab ich meistes 3 Jobs und 3 Typen in meinem Leben? Und warum machte ich organisatorische Tätigkeiten, obwohl ich mir nicht mal eine Verabredung für einen Nachmittag merken konnte, die ich am Morgen vereinbart hatte. Und -
bin ich eine Narzisstin mit Helfersyndrom oder eine ganz normale Empathie?
(Oder hab ich einfach ADHS, haha.)
Zwei Tage
nach diesem arbeitsintensivem Tag hätte ich fast schon wieder weinen können. Weil ich dir die Abende danach nicht mehr vorlas, und du zu deiner Familie gefahren warst, und dich nicht meldetest, und die ganze Scheiße genauso wehtat wie früher. Nur hätte ich nicht gedacht, dass sie das jemals nochmal tun könnte.
Ich weiß nicht, was mehr wehtat: der Schmerz an sich, oder die Verletzung darüber, dass mir das immer noch oder schon wieder etwas anhaben konnte.
Das Problem ist: Du bist ein guter Mensch und ich kann nicht wütend auf dich sein, wenn du dich nicht meldest, weil du es gerade nicht hinbekommst. Doch denke ich diesen Gedanken zu oft, und mache ich mich dabei herunter. Und wenn ich zu viel Rücksicht auf dich nehme, nehme ich dir die Chance, emotionale Verantwortung zu übernehmen, dich zu bedanken und zu entschuldigen und selbstwirksam aufmerksam zu fühlen. Es kann zwei Menschen kaputtmachen, wenn der eine Mensch zu viel auf den anderen aufpasst, und dabei nicht auf sich selbst.
Dritter Tag:
Gestern Abend habe ich mit einer Freundin telefoniert und so viel geweint dass ich es überhaupt nicht verstanden habe. Und dann hab ich gesagt: "Das ist doch alles so kacke, und jetzt sag mal, was würdest du machen, wenn ich dir sagen würde, dass Max und ich wieder zusammen sind?"
Sie machte nicht einmal eine Nachdenkpause. "Ich würde es immer shippen."
"Da bist du fast die Einzige.", sagte ich, so, als würde es mich nicht total verletzen, das zu wissen. "Ja kann ich mir vorstellen. Aber was auch immer. Wilma, du warst glücklich. Klar auch so wie jetzt, aber... glücklich."
Sie war wirklich eine der wenigen, die meine "Mit großem Schmerz kommt auch große Freude"-Theorie anerkannte.
Eines Abends, als ich nichts gefühlt hab und mit ihr wortkarg nach Hause lief, hatte sie zu mir gesagt:
"Weißt du was ich an euch so krass finde? Dass es so echt war. Ihr wart so echt."
Da hab ich die Augen und Lippen zusammengekniffen und ein bisschen wütend auf ein Hochhaus geschaut, um nicht aus der Rolle zu fallen.
Sie hatte ja Recht.
Aber ist es auch gut, oder ist es nur echt?
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