(Anfang August)

Ich versteh nicht, wie tagsüber jeder Gedanke an dich oder uns so schwer sein kann und wenn wir aber telefonieren, alles dann doch so leicht scheint.

Ich versteh nicht, wie ich die miesesten Emotionen haben kann, doch sobald wir uns anschauen ist alles ziemlich ehrlich und ganz rational. Ich finde uns schon ziemlich cool dafür.

Ich versteh nicht, wieso ich es einfach nicht schaffe, romantische Liebe nicht immer und überall zur Priorität in meinem Leben zu machen. Ich versteh aber auch nicht, wie man in unserem Alter etwas anderes wichtiger als Liebe finden kann. (Tut mir leid, dass ich das sage)

Ich versteh nicht, warum ich wütend auf etwas bin, wofür du nichts kannst.

Und warum ich es nicht schaffe, meinem einfachen Grundsatz zu folgen: Keine Erwartungen beim Warten.

Wie viel Warten ist okay? Wie viel Geduld kann man haben (wollen)?

Update einen Monat später: Die ersten beiden Dinge finde ich mittlerweile sehr leicht zu verstehen.
Die dritte Sache sehe ich mittlerweile anders. Es gibt mehr als romantische Liebe. Zum Beispiel so diese ernste Liebe. Die, die man seinen Geschwistern gegenüber hat, auch wenn man sie manchmal hasst. Die, die man dem Leben gegenüber hat, wenn man weinend in so nen blöden schönen Sonnenuntergang starrt. Die, die man sich selbst gegenüber (hoffentlich) hat (trotz vielem).
Und die vierte Sache verstehe ich auch. Nur, dass ich es nicht mehr bin.
Die fünfte Sache schaffe ich mittlerweile. Manchmal braucht man auch nicht "keine Erwartungen" sondern nur niedrige. Oder einfach: offene. Ja, das sind wohl die besten. Offene geduldige, neugierig - aber nicht fordernd.