Die letzten Kapitel dieses Buches sind teilweise  schrecklich chaotisch und zusammenhangslos gewesen. Und ich finde, ein bisschen ist das auch ein guter Spiegel der Sache insgesamt. Darum werden die nächsten Kapitel kurz. 

Eigene Probleme hängen oft sehr mit der Familie zusammen. In letzter Zeit telefonieren wir oft. Das verstehen meine Freunde nicht, doch das ist okay. Ich bin deine beste Ansprechpartnerin und du mir einfach wichtig. Und wir beide cool miteinander. Wer gerade nicht so cool zu dir ist, sind deine Eltern, nachdem du ihnen versucht hast, ein paar Dinge zu erklären, die du gelernt hast. Wir lesen beide über eine Mail, die sie dir geschrieben haben. Und es tut echt weh, aber ich sage:

"Das ist einfache Textanalyse, neunte Klasse. Mit einem Textmarker kann man das ganz einfach beweisen. Wo der Twist im Plot ist.". Wir lachen.

Irgendwann sage ich: "Du, ich würde mich richtig gerne mal mit den beiden an einen Tisch setzen, und mit ihnen reden." Du reißt die Augen auf, und fragst mich, ob ich das wirklich machen würde. Ich nicke. Es fühlt sich nicht mal krass an. Es ist mir irgendwie auf eine natürliche und reckkess Weise sehr selbstverständlich.

"Hast du ihnen eigentlich schon gesagt, dass wir uns getrennt haben?", frage ich. Du schüttelst den Kopf. Ich überlege kurz. Dann sag ich: "Sag es denen vor dem Gespräch. Wenn ich so für dich einstehe, und wir denen aber vorher sagen dass wir nicht mehr zusammen sind, dann hittet es so richtig!". Wir müssen breit grinsen. Ich glaube das ist das Gefühl, wie wenn man auf einer Demo Steine schmeisst und Barrikaden baut, etwas, das man sonst nicht tun würde. Doch nun tut. Und genau weiss, wofür.