9-1 Draken fliegen nachts

gewidmet Bluestar, die schonmal in Windeseile durch meine Story fegt.

In den meisten Fantasy-Geschichten leben die Leute wie im Mittelalter - oder so, wie der Autor sich das Mittelalter vorstellt. Höchstmögliche Primitivität ist da meist gefragt, bloß nichts zu Modernes, das könnte ja die Authenzität stören. Ich frage mich da immer, wer denn bitte die Regeln aufgestellt hat, wie es in anderen Welten, anderen Dimensionen  zuzugehen hat. Und wieso Phantasie-Welten eigentlich authentisch sein müssen.

Bei Micky X hingegen hat man im Wesentlichen das gleiche Equipment wie bei uns, nennt es nur anders. Oder gebraucht es anders. Das Taxi heißt dort Faxi, sieht aus wie ein Auto und faxt den Fahrgast ans Ziel. Ein Monstrophon sieht aus wie ein Regenrohrbogen, läßt sich aber zum Telefonieren nutzen. Irritierend ist, dass auch Grammophon, Megaphon und Smartphone dort Monstrophon genannt werden.

Beide Varianten wirken auf mich ziemlich phantasielos. Was ist denn so abwegig daran, dass eine Welt, die von unserer weitestgehend getrennt ist, sich dann auch völlig anders entwickelt? Und vielleicht sogar mal technisch voraus ist? So viele Autoren denken sich neue Fabelwesen aus - aber kaum einer stellt sich Fabeltechnik vor. Hier jedenfalls erfährt man mehr über das Leben im Fuchshügel - und es ist NICHT wie im Mittelalter bei uns!

„Ich hätte wirklich dran denken sollen", entschuldigte sich Ulrike. „Vor einem Feiertag kaufen die Leute so verrückt ein, dass am Abend vieles nicht mehr zu haben ist."

„Kein Ding, ist mir auch schon passiert", Aleit öffnete den Tiefkühlschrank. „So, Butter hab ich noch fünf Stück, zwei kannst du haben. Zu fünft habt ihr die ja auch schnell leer. Und Mehl...", Sie zog eine Box aus dem Schrank, öffnete den Deckel und holte zwei Tüten heraus, besann sich dann und legte eine dritte dazu. „Ich hätte dann gerne auch ein Brot."

„Bekommst du!" Ulrike lachte. Es war nicht das erste Mal, dass die Nachbarinnen auf diese Weise tauschten.

„Mam?" Emm lugte in die Küche. „Was von den Knabbersachen darf ich mitnehmen?"

„Warte", Aleit griff nach einer leeren Tüte, die auf dem Tisch lag und füllte sie mit Chips, Flips, Nektarinen, Apfelringen und mehreren Packungen Schokoladenreiswaffeln. Ulrike staunte: „Was wird denn das?"

„Emm verbringt das lange Wochenende bei Feno", erklärte Aleit. „Und da möchte ich wenigstens das Naschzeug beisteuern."

„Danke, Mam", Emm nahm die Tasche, ging zur Tür und zögerte dann. „Soll ich noch helfen, die restlichen Einkäufe zu verstauen?"

Aleit betrachtete die noch immer recht vollen Taschen auf dem Küchentisch wenig begeistert, schüttelte aber den Kopf. „Nein, das dürfen heute mal die Jungs tun. Wird Zeit, dass sie lernen, was wo hingehört."

„Wär nicht schlecht. Neulich hat Ove den halben Kühlschrank auf der Suche nach Nutella ausgeräumt, weil er immer noch nicht gecheckt hat, dass es in den Vorratsschrank gehört." Emm lachte. „Also dann ciao, ich geh jetzt!"

„Viel Spaß, grüß alle und geh Tendris nicht zu sehr auf den Wecker", rief Aleit der Tochter noch hinterher. Dann wandte sie sich Ulrike zu. „Brauchst du noch was?"

„Nein, die nächsten Tage wird es halt Frostgemüse geben statt frisches, das werden die Kinder auch überleben", versetzte Ulrike trocken. „Aber – sag mal, du läßt Emm wirklich einfach so vier Nächte bei Feno schlafen? Hast du keine Angst?"

„Wovor?" fragte Aleit verdutzt.

„Naja – ich würde Lara das nicht erlauben. Bei einer Freundin ja, aber nicht bei einem Freund."

„Ach so meinst du das", Aleit lachte. „Nein, da habe ich keine Angst. Feno ist für Emm nicht SO ein Freund und außerdem ist Arniri auch dabei. Und das, was du befürchtest, können die genausogut auch am hellichten Tag machen. Vollkommene Sicherheit kann man nicht verlangen."

„Naja, aber nachts – da ist die Versuchung vielleicht größer", wandte Ulrike ein, doch Aleit wehrte ab. „Ich vertraue meiner Tochter. Im Übrigen haben mir die beiden – also Emm und Arniri – bereits erzählt, dass sie nicht bei Feno schlafen werden, sondern bei Tendris und ihrer Familie. Sie sind schon ganz begeistert, weil sie dann mit ...Ja, Emm?" Das Mädchen war plötzlich wieder aufgetaucht.

„Ich hab doch ganz vergessen ..." Emm wühlte in den Einkaufstaschen. „Ich hab doch was mitgenommen – ah, da!" Sie fischte ein Pappbuch heraus. „Das ist voll cool, ich mußte so lachen, als ich das durchgesehen hab. Das ist ganz bestimmt was für Katra!"

„Emm!" Lis kam in die Küche gerannt und stolperte vor lauter Eifer über ihre Füße. „Emm, ich dachte, du wärst schon weg!"

Emm fing die kleine Schwester auf. „Nicht ganz, aber ich geh jetzt."

„Ich wollte dir das noch mitgeben, für das kleine Mädchen." Lis drückte Emm ein Spielzeug in die Hand und die staunte. „Du schenkst ihr deine Duplo-Raupe?"

„Hab doch zwei davon!"

„Trotzdem ist das riesig nett von dir."

„Ich will aber ein Foto, wo sie sich freut!"

„Versprechen kann ich nichts, aber ich versuchs." Emm umarmte Mutter und Schwester noch mal. „So, jetzt bin ich aber wirklich weg!"

Ulrike nahm Butter und Mehl auf die Arme. „Ich verabschiede mich dann auch, Lara wird dir heute Abend dein Brot rüberbringen. Und Emm – hoffentlich hat sie viel Spaß und stellt keinen Blödsinn an."

„Emm nicht", sagte Aleit überzeugt. „Die ist zu vernünftig dazu."

Inzwischen kannte Emm den Weg schon sehr gut. Und das Portal hatte sich für sie etwas geändert. Nun stand da Eblis-Knoten – Fuchshügel. Emm begriff, dass die Schilder, die nur sie sah, auch ihr Wissen über die Dimensionen wiederspiegelten.

„Hau, Emm!"

„Tirili!"

Arniri und Tendris hatten sie bereits im Torraum erwartet. Die Kitsune trug ihre kleine Tochter auf der Hüfte, die Emm verstohlen, aber unverkennbar neugierig musterte.

„Katra, das ist Emm", sagte Tendris zu ihr und die Kleine nahm den Daumen aus dem Mund. „Emm", wiederholte sie brav.

„Dein Name ist wenigstens einfach", stellte Arniri fröhlich fest. „Mich muss sie Ani nennen, wie meine Brüder früher, sie kann noch kein r."

Emm lächelte die Kleine an. „Ja, ich bin Emm und ich freue mich, dich kennen zu lernen. Du bist Kattra, nicht wahr?"

„Katta", bestätigte das Mädchen. Dann zeigte sie auf ihre Mutter. „Tennis."

„Ja, ich glaub, die kenn ich schon", Emm grinste und Tendris lachte. „Kommt erst mal mit, die Jungs sind schon auf der Jagd. Bis sie wieder da sind, könnt ihr euch einrichten."

Es stellte sich heraus, dass Tendris und Vondrau im Erdgeschoß wohnten und statt eines Balkons eine riesige Terrasse besaßen. „Herrlich!" rief Emm begeistert, als sie rauskamen, nachdem sie ihre Sachen im Gästezimmer abgestellt hatten. „Man kann von hier aus richtig weit gucken!"

Tendris nickte lächelnd. „Eure Terrasse kam mir ziemlich eng vor, nur der kleine Garten davor und dann schon die Straße und die nächsten Häuser. Wir leben hier im Fuchshügel zwar alle an einem Fleck, aber nach außen hin haben wir freie Sicht und fühlen uns nicht so bedrängt wie bei euch Menschen. Feno hat erzählt, dass ihr in den Städten noch enger beieinander wohnt und ich kann mir das kaum vorstellen."

„Naja, es gibt eben auch sehr viele Menschen mittlerweile", meinte Emm. „Auf der Erde wohnen über 7 Milliarden."

„Nur?" fragte Tendris verwundert. „Hier sind es gut 12 Milliarden."

„Kitsunen?"

„Nein, aber intelligente Wesen. Darunter zählen wir alle jene, deren Gesellschaftsform über den reinen Instinkt hinausgeht und die sich nicht nur evolutionär, sondern auch gesellschaftlich weiterentwickeln."

Das verstand Emm. „Und die Baku?"

„Die gehören nicht dazu. Sie lebten schon immer in Herden, immer in der Nähe von Wesen, die träumen können. Aber ihr Zusammenleben ist von Instinkten geprägt, nicht von Traditionen."

„Sie sind so eine Art Tier, nicht wahr? Und ihr habt sie domestiziert?"

„Das würde ich so nicht sagen. Wir haben nicht in ihre Entwicklung eingegriffen oder ihr Leben stark verändert. Wir haben ihnen nur Höhlen gegeben, in denen sie sich eingerichtet haben und Hirten, die auf sie achten, wenn sie nachts zur Jagd herausgehen. Sie haben sich an ihre Betreuer gewöhnt und vertrauen ihnen, hören sogar auf ihre Namen. Aber ihr Aussehen, ihr Verhalten und ihre Instinkte sind noch wie zuvor."

„Aber sie lassen einen doch auf Kommando vergessen!" rief Arniri.

„Ja, aber das taten sie immer schon", Tendris seufzte. „Wir wissen nicht genau, wie sich die Baku entwickelten, vermuten jedoch, dass sie von Magiekundigen bewußt verändert wurden, damit sie auf die Worte kurai und hakidasu reagieren. Es kann jedoch auch sein, dass diese Worte einfach dem Ruf gleichen, mit denen früher ein Baku die Artgenossen herrief, wenn er eine gute Quelle gefunden hatte oder sie warnte, wenn sich die Quelle als nicht genießbar herausstellte. Und die Begriffe dann einfach Eingang in die Sprache fanden."

Emm und Arniri sahen sich an und jede wußte, dass die andere das gleiche dachte: Es müßte doch interessant sein, mehr über die Baku und über die Ursprünge der Magie herauszufinden.

„Wonau!" quäkte Kattra plötzlich.

Tendris sah auf und lächelte. „Da sind sie endlich!"

Jetzt sah auch Emm die beiden Tiere, die auf sie zu rannten. Zwei grauschwarze Schatten, mit erheblichen Größenunterschied und beide schleppten sie etwas im Maul mit. Direkt vor Emm parierten sie durch und ließen ihre Beute auf die Terrasse fallen.

Das Mädchen schluckte, als ihr bewußt wurde, dass ihr der Wolf fast bis an die Taille reichte. Beide Caniden waren um einiges größer als ihre rein tierischen Varianten, der Wolf hatte eine Schulterhöhe von mehr als einem Meter, der Fuchs eine von einem halben Meter.

„Hat das nen Grund, dass ihr so groß seid oder könnt ihr euch größer machen?"

Der Wolf lachte auf. „Sie paßt gut auf, deine Emm", sagte er zu dem Fuchs. Und an Emm gewandt: „Werwölfe und männliche Kitsunen sind in ihrer tierischen Gestalt tatsächlich größer als die eigentlichen Tiere. Vermutlich liegt das an ihrem menschlichen Anteil."

„Jetzt macht euch menschlich und bringt eure Beute in die Küche", verlangte Tendris. Beide gehorchten und Emm war erleichtert, als dann tatsächlich Vondrau und Feno vor ihr standen. Vondrau bückte sich nach seiner Beute und Tendris lächelte erfreut. „Oh, hast du ihn erwischt?"

Emm bemerkte erst jetzt, dass Vondrau einen Rehbock geschlagen hatte. „Oh, der Arme", sagte sie mitleidig.

„Der Arme hats jetzt wesentlich besser", konterte der Werwolf empört. „Ich bin ihm schon eine Zeitlang auf den Fersen, aber er war doch recht schlau. Es ist ein alter Bock, sicher 13 oder 14 Jahre alt und er hat schon fast keine Backenzähne mehr. Ich habe ihm erspart zu verhungern."

„Vermutlich tun dir die auch leid", Feno wies auf die beiden Rebhühner hin, die er mitgebracht hatte.

Arniri strahlte. „Ich liebe Rebhühner! In Bulben gibt es leider keine."

„Du solltest es dir aber gut überlegen, ob du die dort einführen willst. Mich haben die Bauern gebeten, ein bißchen aufzuräumen. Zurzeit fressen ihnen die Rebhühner das frisch eingesäte Korn von den Feldern und wenn dann der Winter kommt, verhungern sie wieder zu Dutzenden."

„Die Bauern oder die Rebhühner?" fragte Emm.

„Beide – die Bauern der schlechten Ernte wegen und die Hühner, weil sie sich im Frühling zu stark vermehrt haben. Wir jagen nicht grundlos, Emm."

Emm nickte. „Wenn ich darüber nachdenke, ist das viel besser als unsere Methode, die Tiere in Massen zusammen zu pferchen, meilenweit zum nicht nächsten, aber billigsten Schlachthof zu fahren und dank unzureichender Betäubung dann auch schon mal lebendig zu zerlegen. Ich esse ja auch Fleisch, nur wird es mir zerlegt serviert und ich brauche mich nicht drum zu kümmern, wie die Tiere gelebt haben und gestorben sind. So gesehen bin ich eher schlechter als du, weil ich mein schlechtes Gewissen umgehe und es anderen überlasse, die Tiere für mich zu quälen."

Arniri nickte. „Ich habe ja in Irland mitbekommen, wie ihr Menschen das macht. Da würde mir der Appetit auf Fleisch auch vergehen. In Bulben gehe ich auch auf die Jagd, aber da sterben die Tiere schnell. Ich treffe fast immer sofort tödlich."

„Mit Magie?"

„Nein, mit Pfeil und Bogen. Ich habe keine Magie, mit der ich töten könnte, zum Glück. Das haben Elben eigentlich fast nie. Weder Gentry noch Tuatha Dé, König Nuada war eine Ausnahme. Und selbst er wandte das nur im äußersten Notfall an."

Emm überlegte. „Wo hat er denn Magie angewandt? Ich kann mich nicht erinnern – oh, du meinst das, was sie als Kampfesraserei bezeichneten?"

„Genau", bestätigte Arniri. „Der alte Gott, den der Druide der Fir Bolg herbeirief, hätte beide Völker ausgelöscht, hätte Nuada ihn nicht getötet. Gegen die Fir Bolg selbst wandte er seine magische Kraft nicht an."

„Und wir verwenden unsere Magie auch nicht bei der Jagd", sagte Feno ruhig. „Das wäre ungerecht und würde das Gleichgewicht verschieben. Ich muß meinem Wild hinterherjagen und was zu schnell für mich ist, entkommt und zeugt ebenso schnelle Jungen. So erstarkt die Rasse und ich muss meine Leistung ebenfalls steigern, will ich nicht verhungern. Das ist Natur, die Rasse der Beutetiere profitiert im Ganzen ebenso wie die Rasse der Jäger. Auch wenn es für einzelne Individuen schlecht ausgehen mag, die Rasse überlebt."

„Ja, so haben wir das in der Schule auch gelernt", gab Emm zu. „Es klingt grausam, aber andererseits – würden wir nur Pflanzen essen, würde ich mich wohl fragen, ob es den Pflanzen nicht wehtut, wenn wir sie ernten."

Feno lachte auf. „Das tust du ja jetzt schon!"

„Stimmt auch wieder", Emm mußte grinsen.

Tendris legte die Rebhühner auf den Tisch. „Dann setz dich, Emm und lerne, wie man ein Huhn rupft. Wer Fleisch ißt, sollte auch damit vertraut sein, wie es auf den Teller kommt!"

Als die Jäger sich gewaschen hatten und wieder auf die Terrasse kamen, hatte Emm immerhin schon ein Viertel der Federn ausgerupft. Tendris war mit ihrem Huhn natürlich schon fertig und kippte gerade Holzkohlen in ein viereckiges Loch in der dicken Tischplatte. „Was wird das denn?" fragte Emm neugierig. Die Kitsune lächelte nur und schnippte eine Flamme von der Nasenspitze – so zumindest sah es aus. „Das ist ein Tischgrill im wahrsten Sinne des Wortes", erklärte Feno ihr. „Ein Grill im Tisch. So kann man direkt am Tisch kochen."

„Coole Idee", fand Emm. Tendris hielt inzwischen ihr Huhn über die Flammen und sengte geschickt die Federkiele ab. Arniri nahm Emm das andere Huhn ab. „Bei deinem Tempo ist es verwest, bevor die Federn ab sind. Spiel du lieber mit Kattra, bevor sie uns noch die Federn überall verteilt."

„Mensch, ich hab ja was für sie", fiel es Emm ein. „Ohje, und meine Schwester möchte ein Bild von ihr, wenn ich ihr die Raupe gebe. Ich brauche einen neutralen Hintergrund."

„Nicht nur das", Vondrau ging in die Wohnung und kam kurz darauf mit einem Kinder-T-Shirt zurück, welches er seiner Tochter anstelle des Fellponchos anzog. „Gib mir deine Kamera, wir setzen Kattra ins Gras und ich mache Bilder von euch."

Verdutzt reichte Emm ihm ihr Smartphone. „Weißt du denn, wie sowas funktioniert?"

„Moment", Vondrau musterte das Teil genau und nickte dann. „Wir haben ähnliche Geräte."

„Was ist das", fragte Tendris und reckte den Hals, um besser sehen zu können, was ihr Mann in der Hand hielt.

„Eine Art Handspiegel, verknüpft mit einem Allwiß", erklärte Vondrau seiner Frau und Emm mußte grinsen. Vondrau hielt ihr das Phone hin. „Entsperr mal und zeig mir die Kamerafunktion."

Das tat Emm, dann flitzte sie ins Gästezimmer, holte Buch und Raupe und stellte beim Herauskommen fest, dass Vondrau schon einige Fotos gemacht hatte. Eines davon löschte er gerade in dem Moment, als Emm zu ihm trat. „War das unscharf?" fragte sie enttäuscht.

„Nein, zu sehr Kitsune", erwiderte er. „Ich habe Kattra beigebracht, sich auf ihre Wolfsnatur zu konzentrieren, das scheint auch zu klappen. Nur bei diesem Bild sah man es."

„Oh", jetzt erst fiel Emm ein, dass Feno gesagt hatte, sie dürfe Kitsunen nicht fotografieren. „Warum wollt ihr nicht auf Bilder?"

„Wenn du Kitsunen in irgendeiner Weise ablichtest, selbst wenn du sie lediglich malst, erscheint augenblicklich der Schatten ihrer Fuchsgeist-Natur hinter ihnen. Bei uns Werwölfen geschieht sowas nicht und Kattra ist ein halber Werwolf, deshalb kannst du sie knipsen."

„Oh", Emm besah sich die Bilder, die der Werwolf bereits gemacht hatte. Vondrau hatte seine Tochter auf die Wiese gesetzt und Felder sowie den fernen Wald als Hintergrund genommen. Dem Blickwinkel nach hatte er sich zum Fotografieren hingekniet. „Du machst gute Bilder", sagte Emm anerkennend.

„Danke", Vondrau sah zum Himmel. „Jetzt beeil dich aber, es ist nicht mehr lange hell."

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