11-1 In Luft aufgelöst
„Er dürfte bald zu sich kommen", erklärte Arve und bettete Ilossas verbundenen Kopf vorsichtig auf die Seite. „Er scheint einen harten Schädel zu haben. Der Platzwunde nach ist das Geschoss mit einer Wucht aufgeprallt, die ihm den Knochen hätte brechen können."
Emm hielt dem Heiler ein kleines Kissen hin, welches er so platzierte, dass Ilossa nicht versehentlich auf die Wunde zu liegen kommen würde. „Aber eine Gehirnerschütterung gibt das schon, oder?"
Arve nickte. „Ich hoffe nur, dass er sich daran erinnert, was geschehen ist. So ein Schlag kann das Gedächtnis beeinträchtigen."
„Dann müssten wir es eben anders aus ihm herausholen", erklärte Nathe energisch. „So oder so, wir müssen wissen, was geschehen ist." Sie wandte sich zum wiederholten Male an Tendris und Ybroll. „Es tut mir so leid. Ich hatte wirklich gedacht, man könnte ihm die Kinder anvertrauen, aber es wäre besser gewesen, wenn ich ihnen Inaris Ausführer mitgegeben hätte."
„Warum hackst du eigentlich dauernd auf Ilossa herum?" Es war das erste Mal, dass Arniri Nathe direkt ansprach und diese reagierte verblüfft. „Du könntest mir ruhig mehr Respekt erweisen."
„Wieso? Mir ist noch nicht aufgefallen, dass DU irgendjemanden respektierst! Und dann brauchst du auch nicht zu erwarten, dass man dich anders behandelt als du die Wesen behandelst! Und jetzt gib nicht dauernd Ilossa die Schuld, bevor du weißt, was überhaupt geschehen ist!"
Emm und Feno blickten ihre Gefährtin verblüfft an. Noch nie hatten sie die freundliche Elbin dermaßen selbstbewusst auftreten sehen. Inari allerdings schmunzelte: „Da zeigt es sich, Nathe. Sie ist die Tochter Oryson Aserets, die Enkelin der Seherin Cluyranda und sie stammt aus einer langen Reihe von Fürsten und aus einer Gesellschaft, die zum größten Teil auf dem Respekt füreinander aufgebaut ist. Und auch wenn es dich schockieren sollte, sie hat recht. Du hast eine erschreckend überhebliche Art an dir, meine Liebe."
„Und zudem", setzte Tennao hinzu, „bin ich kein Ausführer. Du scheinst zu übersehen, dass die Regeln deiner Gesellschaft nicht überall zählen."
Nathe wandte sich erstaunt an Inari. „Warum hast du ihn dann mitgenommen, wenn er kein Ausführer ist?"
„Weil mein Neffe Fähigkeiten hat, die uns vielleicht nützlich sind. Außerdem ist er der Beschützer unseres Banrys."
„Oh. Dann natürlich, wenn du eine Gefahr vermutest ..."
„Hier verschwinden Kinder spurlos und die drei sind in gewisser Weise noch Kinder. Tennao nicht."
Arve hatte nochmals Ilossas Atmung und Herzschlag überprüft und wandte sich jetzt an Nathe. Seine Worte bewiesen, dass er durchaus zugehört hatte: „Ich rate dir davon ab, in seinem Gedächtnis herumzuwühlen. Erstens wirst du dadurch die Erschütterung nur verschlimmern und zweitens, wenn er sich wirklich nicht mehr an den Vorfall erinnern kann, wirst auch du es nicht herausholen können. Dann nämlich ist die Erinnerung nicht verschüttet, sondern gelangte nie in sein Gehirn."
„Aber wir müssen unbedingt die Kinder wiederfinden!" Nathe blieb stur, Arve allerdings auch. „Erstens ist der junge Mann mein Patient und mit meinen Patienten lasse ich nicht herumspielen. Zweitens ist auch meine Tochter verschwunden und mein Bedürfnis, die Kinder wiederzufinden, sicher nicht geringer als deins. Und drittens hat meine Frau bereits Kundschafter ausgesandt, welche zum einen die Spuren sichern und zum anderen nach Zeugen suchen."
„Welche Spuren könnt ihr Jötunns denn finden, wenn ihr nicht in seinem Gedächtnis sucht?"
Ybroll lächelte etwas verächtlich. „Wir leben fast das ganze Jahr über im Schnee und der verrät uns sehr viel über die Wesen, die über ihn gelaufen sind. Es gibt mehr als eine Art, Spuren nachzugehen und die, im Geist anderer Wesen herumzutasten, ist meines Erachtens nicht unbedingt die beste."
„Kitsunen!" Arve schnaubte. „Wenn sie etwas nicht mit Magie machen können, haben sie keinen Schimmer, wie es sonst gehen könnte!"
„Es steht dir nicht zu, so über Höhergestellte zu urteilen!" schnappte Nathe, doch Inari sagte kopfschüttelnd. „Für ihn bist du keine Höhergestellte. In eurem Knoten wird der Wert eines Wesens nach der Stärke seiner Magie gemessen, hier herrscht jedoch Gleichberechtigung für alle intelligenten Geschöpfe und du tust gut daran, das zu akzeptieren, solange du hier bist."
„Du kannst es auch gerne nach der Intelligenz messen, Inari. Wir Fuchsgeister sind auch in dieser Hinsicht den anderen Wesen überlegen."
Feno hob eine Braue. „Allmählich interessiert mich dein Knoten sehr. Wenn die gesellschaftliche Position von der Intelligenz abhängt und ich von dir auf die anderen schließen darf, dann bin ich in deinem Knoten ein Gott!"
„Schluss jetzt!" Inaris Ton war scharf genug, um nicht nur ihre Kollegin, sondern auch ihren renitenten Sohn zusammenzucken zu lassen. „Das steht hier überhaupt nicht zu Debatte. Arwe, hast du eine Vorstellung, wie lange Ilossa noch bewusstlos sein wird?"
Die Frage beantwortete der junge Reineke selbst. Er stöhnte leise und bewegte den Kopf. Arwe beugte sich sofort über seinen Patienten und beobachtete ihn genau, als der junge Mann die Augen aufschlug. Sein Lächeln sagte genug: Ilossas Blick war klar und fokussiert, auch wenn der Reineke noch ziemlich verwirrt wirkte. Er sah verblüfft zur Decke, fasste sich an den schmerzenden Schädel, dann wurde ihm wohl bewusst, dass er lag und er fuhr hastig auf. „Die Kinder!"
„Ruhig, Junge", Arve fasste ihn an den Schultern, um zu verhindern, dass Ilossa aufstand oder umkippte. Letzteres war wahrscheinlicher, denn der junge Mann wurde plötzlich leichenblass und fasste sich an den Hals.
Emm reagierte rasch. Sie hatte bereits mehrmals eine Gehirnerschütterung gehabt und konnte sich vorstellen, wie Ilossa sich fühlte. Noch bevor der Arzt etwas sagen konnte, hatte sie die Teebeutelchen aus der Holzschale geleert und hielt sie Ilossa hin, der genau in dem Moment zu würgen begann. Der Wettstreit des Grauens schien sie abgehärtet zu haben, dachte Emm, denn sie war jetzt imstande, die Schale zu halten, während der Ausführer sich keuchend übergab.
Arniri trat zu ihr und reichte ihr einen Becher mit kaltgewordenem Tee, während sie Emm die Schale abnahm. Arve lächelte die Mädchen an. „Ihr wärt gute Krankenpfleger, ihr erkennt gleich, was nötig ist."
„Ich – es tut mir leid", murmelte Ilossa, nachdem er hastig einige Schlucke getrunken hatte. Er schwankte und Emm setzte sich rasch neben ihn, um ihn zu stützen und legte ihm einen Arm um die Schulter, gleichzeitig hielt sie ihm weiterhin den Becher hin. Sie traute dem schwer Angeschlagenen noch nicht zu, alleine zu trinken.
Ilossa holte tief Luft. „Einen Moment noch", bat er. „Es wird gleich besser sein – aber ich brauche – noch etwas Zeit."
„Die haben wir aber nicht", erklärte Nathe. „Beeil dich gefälligst!"
Arve drehte sich wütend zu der Dray-Lenkerin um. „Jetzt halt endlich mal die Klappe! Ich sehe selbst, dass er ein Regenerierer ist, aber erstens braucht selbst jemand mit seiner Kraft eine Weile und zweitens wäre er beinahe getötet worden! Er hat Glück, dass ihm das nicht in einer warmen Gegend passiert ist, sonst wäre er nicht mehr am Leben."
„Was hat die Kälte damit zu tun?" fragte Tennao verwundert und Arve erklärte: „Durch die Kälte schlossen sich seine Adern schnell und der Blutverlust hält sich in Grenzen. Außerdem kamen keine Keime in die offene Wunde. Und der Verletzungsschock wurde ebenfalls gemildert."
„Man kann also davon ausgehen, dass derjenige, der ihn verletzt hat, ihn töten wollte", stellte Inari fest. Ihre Stimme war ruhig, aber ihr Gesicht sehr blass und ihre Hände zitterten.
„Auf jeden Fall", bestätigte der Heiler.
Feno beobachtete Ilossa, der allmählich wieder etwas Farbe annahm. „Darf ich dich mal abschnuppern?"
Der Reineke sah auf. „Bist du ein Schnüffler? Natürlich!" Er neigte den Kopf etwas und Feno roch kurz an der Wunde. Dann zog er den Kopf zurück und wurde übergangslos zum Fuchs. „Bis gleich!" Ohne ein Wort der Erklärung verschwand er durch die Tür nach draußen.
„Was hat er denn jetzt vor?" erkundigte sich Emm bei Inari, doch es war Nathe, die ihr antwortete. „Er versucht es mit seinen tierischen Instinkten, da er keine Magie aufzuweisen hat!"
Emm blickte die Reinecke großäugig an. „Was ist eigentlich falsch daran, wenn jemand all seine Fähigkeiten einsetzt?"
„Ich vermute, Nathe hätte lieber keine neuen Erkenntnisse als solche, die ohne Magie gewonnen wurden!" Arniri klang ungewöhnlich kalt. Emm fiel ein, wie ihr Bruder das Gespräch mit Bres Jukran gemeistert hatte und sie dachte lächelnd, dass die Geschwister doch mehr gemeinsam hatten als auf dem ersten Blick ersichtlich. Arniri erschien so sanft und lieb, dass Emm sich kaum vorstellen vermocht hatte, wie die Elbin auf die Jagd ging oder sich in einem Streitgespräch durchsetzte. Und doch hatte Arniri ohne zu zögern auf Zieger geschossen, das Rebhuhn ohne ein Zeichen des Mitleids ausgenommen und gerupft und nun stand sie stolz vor der Lenkerin des Dray-Knotens und zeigte ihr ihre ganze Verachtung. In Arniri steckte viel mehr als auf den ersten Blick ersichtlich. Allmählich verstand Emm, warum Cluyranda ihre Enkelin allein durch den Spiegel hatte gehen lassen und wie sich Arniri ihren Platz in ihrem Bund verdient hatte. Wie Feno zeigte die Elbin immer wieder neue Facetten ihrer Persönlichkeit und ihrer Fähigkeiten. Emm fragte sich nur, womit sie selbst eigentlich ihre Zugehörigkeit zum Team rechtfertigen konnte. Eigentlich brauchten Feno und Arniri sie doch gar nicht.
Für einen Moment fiel Nathe keine Antwort ein. Ybroll wandte sich neugierig an Inari. „Wie hat diese Frau es eigentlich zur Lenkerin schaffen können?" Sie klang nicht einmal boshaft, nur interessiert.
„Sie hat schon ihre Qualitäten", erwiderte Inari gelassen. „Im Moment steht sie selbst unter Stress. Ihre Nichten sind ebenfalls verschwunden."
Emm spürte, wie sich Ilossa anspannte und griff fester zu. „Nicht umkippen!" mahnte sie. Der Reinecke schenkte ihr ein schwaches Lächeln. „Werde ich nicht", versprach er.
Ybroll nickte Nathe zu. „Das verstehe ich. Ich bin mir selbst nicht sicher, ob ich noch klar denken kann, solange meine Tochter verschwunden bleibt. Darum habe ich meinen Bruder gebeten, die Führung zu übernehmen, bis Tjalva wieder da ist oder ..." Ihre Stimme zitterte plötzlich und Arve trat zu seiner Frau. „Wir werden sie wiederbekommen", versicherte er ihr. Dabei wirkte er selbst nicht allzu überzeugt, doch Ybroll lächelte ihn dankbar an und legte ihre Hand auf seine. „Ja, an etwas anderes dürfen wir nicht denken."
Ilossa wandte sich an Emm. „Würdest du mir helfen, mich an den Tisch zu setzen?" fragte er leise.
„Solltest du dich nicht besser hinlegen?" schlug Emm vor, doch der Reinecke schüttelte sehr vorsichtig den Kopf. „Dann wird mir nur schwindelig und es tut weh."
„Also gut", Emm stand behutsam auf und unterstützte den jungen Mann, als dieser sich erhob. Ilossa stützte sich schwer auf ihre Schultern, als sie zum Tisch hinübergingen.
„Moment!" Dormin hatte sie zuerst gesehen und holte rasch einen Armsessel, der am Kamin gestanden hatte. Zusammen mit Emm bettete er den Verletzten hinein. Arve beobachtete das Manöver mit gerunzelter Stirn. „Ich würde dir ja am liebsten einige Tage strikte Bettruhe verschreiben, aber ich vermute, das würdest du nicht einhalten."
„So lange brauche ich nicht, um mich zu erholen", erklärte Ilossa. „Und wie es aussieht, ist jetzt auch nicht die Zeit, um krank zu spielen."
„Spielen musst du da gar nicht", Emm musterte den jungen Reinecke besorgt und bemerkte, dass seine Haut wieder etwas Farbe bekommen hatte und seine Augen klar blickten. „Auch wenn es wirklich so wirkt, als wärest du nicht so schwer verletzt worden, wie wir zuerst dachten."
„Ich denke, das hat andere Gründe", Arve trat zu seinem Patienten und nahm vorsichtig den Verband ab. Nachdenklich betrachtete er die Wunde, die bereits zu bluten aufgehört hatte. „Du bist gut, sehe ich. Aber ich werde dich besser noch unterstützen. Konzentriere dich lieber auf dein Hirn, da kann ich dir nicht helfen." Mit leichter Hand trug er eine dicke Schicht Salbe auf.
„Heilt er sich selbst?" erkundigte sich Emm und Arve nickte. „Ich sagte bereits, er ist ein Regenerierer. Er kann die Heilprozesse in seinem Körper immens beschleunigen. Eine sehr nützliche Eigenschaft, schade, dass nicht alle Geschöpfe sie haben."
„Aber das würde dich doch arbeitslos machen", mutmaßte Emm. Arve lachte. „Erstens wäre ich nicht allzu traurig darüber, zweitens haben Heiler auch bei Regenenierern noch viel zu tun. Ich habe ihm gerade die Menge Salbe aufgetragen, die er bei normaler Heilung in einer Woche aufbrauchen würde, damit sich die Wunde besser schließt." Er hatte inzwischen einige Kräuter aus seiner Tasche geholt und in einen Becher mit heißem Wasser gerieben. „Wenn dir nicht mehr schlecht ist, trinke das", wies er Ilossa an. „Auch das ist die Dosis für eine Woche, aber du wirst das wohl innerhalb einer Stunde verbrauchen."
Wortlos griff Ilossa zum Becher und stürzte ihn fast in einem Zug hinunter. „Brenn dich nicht", mahnte Emm und Ilossa lächelte schwach. „Ich bin ein Reinecke. Heißes Wasser verbrennt mich nicht, da brauchts ganz andere Temperaturen."
Nathe, die mit Ybroll und Inari leise, aber heftig diskutiert hatte, wurde jetzt aufmerksam. „Bist du wieder in Ordnung?" fragte sie Ilossa.
„Nein, noch nicht ganz", erwiderte der Reinecke leise.
„Dann beeil dich! Und vielleicht kannst du uns schonmal erzählen, wie dir das schon wieder passieren konnte!"
Ilossa wurde rot. „Ich – ich weiß nicht. Ich hörte niemanden kommen. Ich hörte einen Ruf und als ich in die Richtung sah, aus der der Laut gekommen war, war etwas hinter mir – bevor ich es sehen konnte, traf mich etwas – ich spürte Schmerzen und dann – dann war ich hier."
Nathe starrte ihn ungläubig an. „Du hast jemanden nahe genug an dich herangelassen, um dich niederzuschlagen und hast nichts gehört?"
„Dafür kann er nichts", Dezors tiefe Stimme schreckte alle auf. Niemand hatte bemerkt, dass der Ufiti hereingekommen war. „Er wurde nicht niedergeschlagen. Das hier wurde geschleudert." Er hielt einen Stein von der Größe einer Pampelmuse hoch.
„Autsch!" Emm wurde blass. „Das Ding möchte ich nicht abbekommen!"
„Woher willst du denn das wissen?" erkundigte sich Nathe und Dezor lächelte grimmig. „Der Junge hat nützliche Talente. Er fand nicht nur den Stein, sondern auch die Stelle, von wo aus er abgefeuert wurde. Bei der Entfernung wundert es mich nicht, dass der junge Fuchs da nichts bemerkte."
„Ilossa", erklärte Arniri und Dezor nickte knapp. Er hatte den jungen Reinecke nicht aus Nichtachtung so genannt, sondern er war ihm schlicht und ergreifend nicht vorgestellt worden.
Arve nahm Dezor den Stein aus der Hand und betrachtete ihn genau, dann nickte er. „Er passt zu der Wunde. Geschleudert, sagst du?"
„Damit!" Silberfuchs und Wolf stürmten in den Raum, klatschnass und schneebedeckt, vor allem die langen Nasen. Feno trug einen langen Stab im Maul, den er nun vor Arve fallen ließ. Dann lief er zum Kamin und schüttelte sich kräftig. Schnee flog nach allen Seiten.
„Igitt!" beschwerte sich Emm. „Dormin, hast du Tücher, dass ich die beiden abrubbeln kann?"
Automatisch reichte ihr der Ork ein Leinentuch, das neben dem Herd hing. Vermutlich war es ein Geschirrtuch, aber den Proportionen des Ork angemessen war es so groß wie ein Duschtuch. Emm breitete es auffordernd aus. Zu ihrer Überraschung war es Vondrau, der ihr Angebot annahm und sich trockenreiben ließ. Feno hingegen sprang ins Kaminfeuer, dehnte und streckte sich wohlig und kam völlig trocken wieder heraus.
„So ists besser!" Er nahm menschliche Gestalt an und trat zu den Lenkerinnen, die den mitgebrachten Stab begutachteten.
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