Wahrheit
Langsam trottet der junge braune Wolf in das Dorf, den Blick stets auf den Boden gerichtet, da er in Trauer versunken ist. Er macht sich Vorwürfe, er hätte bei ihm bleiben sollen, Zombey zur Vernunft bringen müssen, doch er ist einfach gegangen, wie ein jämmerlicher Omega! Oder nein wie ein jämmerlicher Mensch! Wahrscheinlich liegt Maudado bewusstlos im Schnee, mit Bissspuren übersät, kaum fähig sich zu bewegen. Schnell schüttelt er den Kopf, versucht seine grausamen Vorstellungen aus dem Kopf zu bekommen, doch es funktioniert nicht.
„PALUTEN!", hört er nun jemanden rufen. Der braunhaarige schaut auf, erblickt den schneeweißen Wolf, der in einer affenartigen Geschwindigkeit auf ihn zu läuft. Bevor er überhaupt reagieren kann, wird er von dem Wolf schon umgeschmissen. Glücklich wedelnd schaut der Angreifer den anderen Wolf unter sich an, doch Paluten knurrt ihn nur abweisend an, schiebt ihn mit seinen Pfoten von sich hinunter. Rewi schaut ihn verwundert an, so ein Verhalten kennt er von Paluten nicht, doch schüttelt er den Kopf.
„Paluten, komm wir müssen los!", drängelt der jüngere nun den älteren!
„Wohin?", fragt nun Paluten leicht verwirrt. Wo müssen sie denn hin?
„Zombey ist gerade zurück ins Dorf gekommen, er hat was wichtiges zu verkünden!", hechelt Rewi, setzt bereits wieder zum Sprint an. Paluten dagegen bleibt angewurzelt stehen. Er ist selber erst vor ein paar Augenblicken ins Dorf zurück gekehrt, dass bedeutet ja Zombey hatte nur ein wenig mehr Abstand zu ihm. Aufgeweckt sprintet der Delta los, sein Körper ist voller Energie. Am Platz angekommen, steht bereits der Alpha dort, in seiner mächtigen Wolf's Gestalt. Seine blauen Augen strahlen kalt durch die Menge, bleiben bei Paluten stehen. Schluckend senkt er den Kopf, wagt es ihm nicht in die Augen zu blicken.
„Nun denn! Ich habe euch etwas zu sagen oder mehr zu zeigen! Zwei Rudelmitglieder haben mich angelogen, mein Vertrauen missbraucht!", Gemurmel und Getuschel macht sich breit. Alle reden durcheinander, können es nicht fassen, was sie dort hören.
„SEIT STILL!", mischt sich nun der Beta ein.
Augenblicklich wird es still, alle haben großen Respekt vor dem Beta.
„Maudado schau ihnen wie du wirklich aussiehst!", befiehlt sein Alpha ihm und er gehorcht.
Paluten hebt nun seinen Kopf, als er den größeren neben den kleinen stehen sieht. Glücklich sieht er das es ihm gut geht, dass er nicht verletzt ist.
Dennoch würde jetzt das Geheimnis aufliegen. Was sie wohl mit ihm anstellen werden?
Der Junge verwandelt sich, alle sind still. Keiner gibt ein Geräusch von sich, bis ein ältere Mann ein empörten laut von sich gibt. Mehrer folgen, doch gehen sie von den älteren aus nicht von den jüngeren, sogar Rewi weiß nicht was so schlimm daran ist.
„DER MUSS RAUS!"
„SOWAS GEHÖRT NICHT ZU UNSEREM RUDEL!"
„VERSCHEUCHT DIESEN DRECKIGEN BASTARD!", hört man sie rufen. Aufgebracht bringt Manu sie zum schwiegen.
„Er wird hier bleiben!", knurrt Zombey, doch nun mischt sich die Heilerin ein.
„Zombey, er ist gefährlich! Du hast einen zu welchen Kreaturen er gehört!", zischt sie.
„Ich kenne die alten Legenden!", knurrt nun der Alpha.
Susanne schaut ihn verständnislos an.
„Warum behältst du ihn dann hier, wenn du es weißt?", brüllt sie nun.
Die Ohren des Wolfes zucken nur, schaut zu seinen Pfoten, wo Maudado liegt und sich eng an ihn kuschelt. Langsam trottet er zu der älteren Frau, verwandelt sich vor ihr in einen Menschen. Die anderen Mitglieder sind auf Sicherheitsabstand gegangen. Finster blickt er ihr in ihre braunen alten Augen, die schon sehr gesehen haben.
„Hüte dich was du sagst alte Frau!", knurrt er.
Nun wendet er sich wieder zu dem Rest, wendet seinen Blick ab von ihr, dreht ihr seinen Rücken zu.
„Seht ihn auch gut an! Er stellt keine Bedrohung da! Er ist viel zu klein und außerdem hat mein Vater damals, als er meine Mutter zur Frau nahm damit aufzuhören. Wir sind frei, doch ihr wollt weiterhin dieses grausame Spiel fortsetzten! Sie sind genauso wie wir Lebewesen und nur weil sie andere Bräuche haben wie anderes verhalten wollt ihr sie loswerden. Es gibt Wölfe die besitzen schließlich auch andere Sitten und Bräuche. Wie das Rudel meiner Mutter, sie sind zu einem Berg gelaufen um ihre Toten dort zu ehren, doch keiner aus dem Rudel meines Vaters tut das, nur er! Wir werden diese Sitten meines Vaters nicht weiter führen!", schreit er nun. Die Menge ist verstummt, dennoch sind sie sauer und aufgebracht.
„Du hast kein Recht dazu diesen Hurensohn zu schützen.", schreit nun Susanne.
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