Verrat

Auf leisen Pfoten schleicht der Alpha durchs Dickicht. Immer wieder blickt er sich um, man weiß ja nie ob ein feindliches Rudel oder Jäger in der Nähe sind. Er würde natürlich sofort auffallen, da sein Fell dunkel, beinahe schwarz ist, nicht weiß wie der Schnee. Er kennt nicht viele Wölfe mit so einer schönen Fellfarbe, nur eine Wölfin hatte so eine Fellfarbe aus seinem Rudel und dass war seine Mutter. In ihrer Wolfsgestalt hatte sie weißes Fell und strahlende blaue Augen, doch in ihrer menschlichen Form besaß sie lange lockige kastanienbraune Haare, die ihr bis zum Rücken gingen. Sie hatte kleine schmale Lippen und blaue Augen. Sie war eine schöne Frau. Leise tappst er weiter und dort sieht er schon den See, wo die gefrorene Wasseroberfläche in der Sonne glitzert. Dort im Schnee liegt sogar Paluten, doch was liegt dort so nah an ihm gekuschelt?
Mit gespitzten Ohren tretet der junge Mann näher heran. Eine Katze? Leben diese Dinger nicht an Höfen und Häusern von Menschen? Sein Vater hatte ihm, als er jünger gewesen war, diese schlaksigen Tiere gezeigt. Zombey weiß das sie zur Familie der Pumas oder Luchse gehören. Man erkennt an den Augen und an der Art wie sie sich bewegen. Doch jetzt keimt eine andere frage in Zombey! Wo ist Maudado? Sie trainieren doch zusammen? Schockiert reißt er die Augen auf. Ist das etwa Maudado? Ist das was er ihm verschwiegen hat? Falls ja, hat Paluten ihn angelogen und verraten! Natürlich würde Paluten seine Strafe bekommen, genauso wie Maudado. Beide müssten sich sein Vertrauen neu verdienen. Er glaubt nicht das die beiden vorhatten ihm zu schaden!
Langsam geht er zu den beiden Schlafmützen und stupst Maudado an. Dieser öffnet müde die Augen, bevor einmal gähnt und sich ausgiebig streckt. Doch als er die Augen des Alphas erblickt bleibt er starr stehen.
„Maudado?", fragt der Alpha mit tiefer Stimme. Der Kater miaut nur ängstlich, will schnell unter das Fell des braunen Wolfes verschwinden, doch wird er am Nacken gepackt und hochgehoben. Es ist kein fester Griff, doch kann Maudado sich nicht bewegen. Liegt es am Schock oder weswegen? Zombey drückt mit seinen Zähnen zu, sodass der blondhaarige einen lautes Miauen von sich gibt. Das miauen weckt nun den Wolf, der sofort aufspringt und sich umschaut. Das Bild das er sieht lässt ihm das Blut in den Adern gefrieren. Jetzt ist alles aus! Zombey hat es herausgefunden und würde ihn nun fortjagen! Er würde ihn wegen Verrats fortjagen. Er wird seine Familie erneut verlier...
Was denkt er da überhaupt? Nein, Zombey würde ihm kein Haar krümen, nicht mal Rewi hat er mit dem Rausschmiss gedroht und jeder andere Alpha hätte Rewi getötet! Nein, er muss seinem besten Freund vertrauen. Er muss einfach! Das schuldet er ihm schließlich, für das was Zombey schon alles für ihn getan hat.
„Zombey ich...", spricht der junge Delta nun.
„Ich will nichts hören!", knurrt der Alpha.
„Geh nach Hause, wir sprechen uns später. Jetzt muss ich mich erstmal um Maudado kümmern.", nuschelt dieser durch das dichte Fell des Katers.
Der braune Wolf geht vorsichtig an die rechte Seite, seines Alphas.
„Zombey...ich bitte dich!", winselt er nun, versucht nun Zombey davon abzubringen, irgendeine Dummheit zu tuen. Zombey ist schließlich noch nicht lange Alpha und deshalb hat der braunäugige Angst, dass sein Alpha sich verpflichtet fühlt seinen Fehler zu berichtigen. Paluten denkt nicht schlecht von ihm, doch könnte Zombey voreilige Schlüsse ziehen.
„Verschwinde!", knurrt er nur.

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