Am nächsten morgen stehen die beiden jungen Männer am Eingang des Dorfes. Noch am den selben Abend bekamen sie ihr Schicksal mitgeteilt und beide haben gemischte Gefühle. Maudado hat Angst, was wenn die Wölfe nicht mal mit ihnen reden wollen und sie einfach töten. Ein Schauer überkommt seinen Körper. Der Gedanke daran ist einfach unschön. Außerdem würde er gerne wissen, was in Paluten vor sich geht, da er ihn sonst nur glücklich gesehen hat und nicht so mürrisch. Wenn Maudado wüsste das Paluten's Verhalten nur wegen Manu so ist. Paluten hatte das Gespräch zwischen Manu und Zombey belauscht und dass sie vielleicht zu Manu's altem Rudel gehen, lässt ihn nur knurren. Er weiß nicht viel über Manuels Vergangenheit, nur dass er aus seinem Rudel geflohen ist! Mehr nicht, aber das ist schon Grund genug für Paluten. Niemand tut seinem Manuel was an!!!! Am liebsten würde es diesem Rudel zeigen, doch alleine kommt er da nicht weit, dass ist ihm bewusst. Eine Stimme reißt beide aus ihren Gedanken.
„Paluten, Maudado...viel Glück euch beiden und attackiert sie nicht! Ihr seid bloß Boten! Wir wollen wissen warum sie hier sind. Nichts anderes. Ich verlasse mich auf euch.",spricht der Alpha in einem ruhigen, jedoch strengen Ton mit seinen Schützlingen.
„Ich hoffe ihr kommt wohl behalten zurück.", ertönt hinter ihnen die Stimme vom grünäugigen.
Paluten dreht sich um und umarmt seinen besten Freund. Lächelnd streichelt Manu den kleineren und schenkt ihm noch ein warmes Lächeln was von dem braunäugigen erwidert wird. Sie lösen sich und als Manu Zombey erspäht, erstirbst das sanfte Lächeln. Ja, er ist immer noch sauer auf ihn. Er wollte nicht das Paluten oder Maudado gehen müssen, doch der Dickschädel musste ihm mal wieder ein Strich durch die Rechnung machen. Paluten bemerkt die Veränderung und seine Laune wird selber dadurch runtergezogen, so dass er wieder schlecht gelaunt ist.
„Na gut, auf gehts Maudado!", murrt Paluten und geht voran. Maudado tapst hinter her. Still laufen die beiden nebeneinander her und haben den Blick auf den Schnee bedeckten Boden gerichtet. Maudado kaut sich nervös auf die Unterlippe. Im brennt die ganze Zeit schon eine Frage unter den Nägeln, doch sollte er sowas persönliches fragen?
„P-Paluten?"
„Ja?"
„Kommst du eigentlich aus Zombeys Rudel oder hattest du davor ein anderes?"
„Warum frag du mich das?", fragt der braunhaarige verwundert.
„Naja, Zombey scheint ja keine Probleme zu haben jemanden fremdes aufzunehmen und ich habe vielleicht gedacht, dass du wie Manu nicht aus diesem Rudel kommt, ihr habt beide auch keine Eltern oder Verwandte in diesem Rudel."
Paluten schweigt ein paar Minuten und Maudado denkt er hätte es sich versaut, doch fängt der älterer an milde zu Lächeln.
„Also um zurück zur deiner Frage zu kommen ob ich und Manu zu diesem Rudel gehören, nein tuen wir nicht! Seine Vergangenheit kennt nur Zombey und der alte Alpha. Ich weiß nur dass er abgehauen ist."
„Und was ist mit dir?", fragt der blonde neugierig.
„Eigentlich ist es eine traurige Geschichte."
„Wenn du nicht drüber reden willst, brauchst du das nicht!"
„Alles okay Maudado! Ich habe nichts dagegen. Also es geschah genau vor 5 Jahren. Ich war gerade mal in deinem Alter, wir zur Jagd aufgebrochen waren. Ich war ein frischer Werwolf, voller Kraft und voller Tatendrang freute ich mich auf meine erste Jagd. Meine Eltern begleiteten mich. Alle Jungwölfe waren dabei, doch wurden wir überrascht. Ein feindliches Rudel hat auf uns aufgelauert und attackierte uns schließlich. Meine Eltern schrieen ich solle rennen, was ich schließlich auch tat. Die anderen Jungwölfe rannten auch, doch hörte ich hinter mir nur Geschrei. Meine Eltern...sind tot...", beendete Paluten schluchzend seine Erzählung.
Maudado schaut ihn schockiert an! Seine Eltern sind tot, naja ob seine noch leben ist ungewiss, aber er glaubt daran. Sie werden ihn finden. Sie werden wieder eine glückliche Familie werden, wie davor. Vielleicht könnten sie sich dem Rudel anschließen! So in Gedanken versunken merkt er nicht wie Paluten stehen geblieben ist. Maudado schaut ihn fragend an, als er von ihm gepackt wird, doch er zeigt nur stumm in Richtung Tannen. Maudado reißt seine Augen auf. Dort stehen einfach ungefähr zehn Wölfe, die meisten grau, bis auf einer und der riecht nach einem Alpha. Sofort bekommt Maudado wieder Panik. Was soll er tuen? Doch die Entscheidung nimmt ihm Paluten ab, der schon nach vorne geht und der Alpha nur den Kopf interessiert hebt und seine dunklen braunen Augen sich auf Paluten fixieren.
Mit fester Stimme schreit er: „Wer seid ihr? Und was wollt ihr! Ihr habt kein Recht hier zu sein!"
„Nur reden!"
„Über was?"
„Eurem Beta!"
„Was wollt ihr von ihm!"
„Das sage ich nur ihm!"
„Woher kennst du ihn?"
„Ich bin sein Bruder!"