Two | Der Alpha-Junge | II
PoV. Leo:
Viel zu schnell ist der Monat rum, und meine Albträume werden schlimmer. Ich träume von kalten Betonwänden, flackernden Neonröhren und dem großen bösen Mann. Doch immer öfters ist dieser nur ein Teenager. Auf seinem Namensschild erkennt man den Schriftzug "Harvey jr.". Natürlich habe ich Ty darüber in Kenntnis gesetzt, dass sich Harvey zu uns kommen wird. Erst hat sie mir zu Selbstmord geraten, dann zu einem Auftragskiller. Von meinen Albträumen weiß sie nach wie vor nichts.
Wie lange Scott bleiben soll, ist noch ungewiss. Meine Stiefeltern sind schon ganz aufgeregt, weil ja der große Scott in unser bescheidenes Haus ziehen wird. Sie haben sogar das alte Arbeitszimmer auf Hochglanz poliert und neu gestrichen. Soviel Aufwand hätte es nicht mal gegeben, wenn der Weihnachtsmann höchst persönlich hier aufkreuzen würde. Seit dem liegt eine gewisse Spannung in der Luft, sobald das Thema auf den Alpha fällt.
Ich denke so vor mich hin, während Tys Wörterschwall auf mich einprasselt. Irgendwann rotiert nur noch ein Gedanke in meinem Kopf: heute kommt der Alpha Junge an. Was weiß ich eigentlich von Harvey? Er ist siebzehn Jahre alt, unglaublich hübsch und natürlich... ein Alpha. Er postet eher zurückhalten, gibt nicht viel über sein Leben preis. Man kriegt einen charmanten Eindruck von ihm. Aber ich bin mir sicher, dass das täuscht. Mit Sicherheit ist er wie alle anderen Alphas! Aggressiv, rücksichtslos, unanständig...
Ty tippt mich an, und ich schrecke auf. "Was?", nuschle ich, und sie schüttelt beleidigt den Kopf. "Ich habe dir grade erklärt, wie du dich im Notfall vor dem Alpha verteidigen kannst! Mein Vater hat mir mal so'ne Technik gezeigt...", erklärt sie mit wichtiger Miene, und verfällt wieder in einen Redeschwall. Ich höre jedoch nicht weiter zu. Meine Gedanken driften zurück zu diesem Jungen. Scott Harvey. Was mich am meisten fertig macht, ist diese Ahnungslosigkeit. Ich weiß nicht, was mich erwarten wird.
Viel zu schnell hält der Bus und die Türen öffnen sich. Ich schlucke und erhebe mich langsam, während ich in Zeitlupe auf die offene Tür zu stolpere. Ich stolpere auf den Bürgersteig hinaus, und höre den Bus hinter mir weiterfahren. Dann umgibt mich Stille, während ich mit einem mulmigen Gefühl die Straße entlang schreite. Schritt um Schritt nähre ich mich meinem Zuhause, dessen friedliches Dasein gleich durch einen Eindringling zerstört wird. Ich sehe ihn schon an unserem Tisch sitzen, rülpsend und andere, unanständige Geräusche machend.
Viel zu schnell komme ich zuhause an. Mit klopfendem Herzen schließe ich die Tür auf. Auch wenn der Alpha noch nicht da ist, habe ich Angst. Auf einmal stürmt meine Mutter aufgeregt auf mich zu. "Leo, er wird gleich schon da sein! Na los, zieh dir was Frisches an, wir wollen doch einen guten Eindruck hinterlassen... hast du deine Unterdrücker genommen? Hast du... ach nein warte... Gott macht mich das wuschig, GEORGE!", schreit sie aufgeregt durch das Haus. Jetzt fängt die auch an so viel zu reden. "Mum...", seufze ich, "... beruhig dich doch bitte" - "Beruhigen?...", kreischt sie hysterisch, und wischt das kleine Schränkchen in unserem Flur ab, "... wie das denn bitte? Gleich kommt dieser... dieser..."
"Alpha?"
"Ja genau... dieser Alpha hier an! Und ich... ich soll mich entspannen...", fügt sie schwer atmend hinzu, und wischt erneut über das Schränkchen. Ich nicke den Boden an, und mache mich dann auf den Weg in mein Zimmer. Ich stelle meine Tasche ab und ziehe mir was Frisches an. Ich betrachte mich schließlich in meinem Spiegel. Ich wuschle mir einmal durch die Haare, und stolpere dann aufgeregt die Treppe wieder runter.
Meine Mutter wischt immer noch dieses blöde Schränkchen ab, und wirkt dabei als würde sie gleich hyperventilieren. Ich laufe unruhig umher und warte darauf, dass irgendwas passiert. Irgendwann kommt mein Vater dazu, und läuft ebenfalls durch die Gegend. Hektische Rufe und Aufforderungen werden hin und her gebrüllt, Dinge werden noch einmal zurecht gerückt und abgestaubt, dann starren wir allle panisch die Uhr an.
Jeden Moment...-
Die Tür klingelt.
Totenstille.
Jetzt starren wir panisch die Haustüre an, als könnte sie uns jeden Moment umbringen. "Leo... magst du nicht mal öffnen...?", wispert mein Vater, und schiebt mich vor. Ich stolpere, und meine Hand landet auf der Türklinke. Mit einem vernichtenden Blick zu meinen Pflegeeltern drücke ich die Klinke herunter, und öffne mit klopfendem Herzen die Türe. Ich blinzle erst durch das Sonnenlicht, dann kristallisieren sich langsam die Umrisse eines Mannes heraus. Eines etwas älteren Mannes in einem grauen Anzug und einer Art Schirmmütze auf dem Kopf. Seine dunkelblauen Augen mustern mich abschätzig durch seine runde Hornbrille, während ich mich vor Angst immer kleiner mache.
"Bin ich hier richtig bei Familie Wyne?", fragt er mit quietschender Stimme. Sie erinnert an das Geräusch welches entsteht, wenn man mit Kreide über eine Tafel kratzt. Ängstlich nicke ich, und verwirrt sehe ich ihm zu, wie er sich umdreht und eine Geste in Richtung einer prunkvollen, cremefarbenen Limousine, welche vor unserem Haus steht, macht. Dahinter und davor befinden sich weitere, dunkle Autos, neben denen sich breit gebaute Männer in Anzügen und Sonnenbrillen, mit streng nach hinten gegelten Haaren befinden. Grimmig schauen sie durch die Gegend und machen klar, dass hier grade etwas besonders wichtiges passiert.
Ängstlich schaue ich weiter umher. In den Fenstern der gegenüberliegenden Häuserreihe sehe ich meine Nachbarn, welche ungeniert das Geschehen auf der Straße begaffen. Und dieses Geschehen konzentriert sich grade auf die Tür an der hellen Limousine, die grade von einem Butler hastig geöffnet wird. Wie in Zeitlupe nehme ich wahr, wie sich ein Bein aus dem inneren herausschwingt, dann ein zweites, dann-
"Nun, mit Ihnen, Sir, solle alles besprochen worden sein", grätscht der Typ, der bei uns geklingelt hat, in meine Beobachtungen und stellt sich in mein Sichtfeld. Dabei versucht er genervt an mir vorbei zu meinem Vater zu blicken. Ich gehe davon aus, dass dieser nickt, oder irgendeine Zustimmung von sich gibt. "Sehr gut. Die Herren Talica und Kolonell werden in ihrer Nähe untergebracht, damit Mister Harvey noch Bezugspersonen in seinem Umfeld hat. Sollte es Probleme geben, wissen Sie, dass die Bodyguards in den Außenposten um das Dorf stationiert wurden. Sie erreichen sie über Ihre ID, Mister Wyne", fügt der Typ hinzu und wendet sich grußlos ab. Meine Sicht wird wieder frei...
...Und da ist er...
Scott Harvey.
Die Temperatur ist grade sicher um mehrere Grade gesunken. Seine Ausstrahlung lässt sein gesamtes Umfeld langweilig wirken. Angefangen bei seinem strahlend hellen Marken-Schuhen, welche fast in den Augen wehtun, über seine etwas engere, schwarze Jeans mit den stylischen Löchern an den Knien zu seinem weißen Shirt mit der wie angegossenen Jeansjacke darüber. Seine Haare sind, wie auf seinen Posts, etwas kürzer aber trotzdem lang genug, damit der Wind hindurchwehen kann. Seine Seiten sind etwas kürzer, doch alles in allem sieht es lächerlich perfekt aus. Das tiefschwarz seiner Haare steht in wundervollem Kontrast zu den knallend weißen Schuhen, und seine Augen sind von einer Sonnenbrille verdeckt, die er grade langsam abnimmt.
Er ist etwas größer als ich, das kann ich sogar auf die Entfernung sagen. Ein Kopf mag es bestimmt sein. Dann landet mein Blick auf seinen Augen. Ein funkelndes, giftiges Grün, welches bis zu mir rüber strahlt. Auf seinen Posts sah das nie so intensiv aus. Sofort überkommt mich ein Schauer, und dann nehme ich ihn wahr: den Alpha-Geruch. Meine Augen weiten sich und mein Herz beginnt zu Pochen. Bilder meiner Alpträume flackern vor mir vorbei, doch ich scheuche sie weg. Nicht jetzt! Nicht hier!
Ich sehe schwer atmend zu Boden, da höre ich, wie er die Tür der Limousine schließt. Sogar das ist besonders. Normalerweise würde jetzt ein lautes Geräusch durch die Straße schallen, doch bei ihm ist es nur ein leichtes 'Whuuush'. Sofort schalte ich zurück in die Realität und sehe wieder auf. Er sieht sich immer noch weiter um, unterhält sich mit dem Butler. Ich beobachte jede seiner Aktionen ganz genau, achte auf jede Einzelheit. Währenddessen liegt dieser verdammte Geruch in der Luft!
Und auf einmal sieht der Alpha zu mir, und ich habe das Gefühl von dem Grün erstochen zu werden.
Ich schlucke. Ein kühles Lächeln bildet sich auf seinen Lippen, und er kommt langsam auf mich zu. Je näher er kommt, desto zittriger werde ich. Ich nehme seinen Geruch wahr. Einschüchternd. Dominant... Ich schließe die Augen erneut und weiche etwas zurück. Irgendwann vernehme ich das Räuspern des Butlers, was mich vorsichtig blinzeln lässt. Der Alpha steht direkt vor mir, und sein Geruch umgibt mich komplett.
Panisch reiße ich die Augen auf und will mich grade umdrehen, um zu flüchten, doch kann ich es nicht. Er sieht mich direkt an, und hält mich mit seinen Augen fest. Wie als würde er mich hypnotisieren starre ich ihn an, unfähig irgendwas zu machen. Erneut lächelt er kühl, was wie auf Knopfdruck die Barriere löst.
"Geht's dir gut? Du siehst etwas ungesund aus...", richtet er dann das Wort an mich. Seine Stimme ist seltsam samtartig, als würde er jedes Wort mit viel Bedacht wählen. Trotzdem hört man eine gewisse Belustigung heraus, als würde er sich über mich lustig machen. Ich kann immer noch nicht antworten, zu sehr wirft er mich aus dem Konzept. Dann spüre ich eine Hand auf meiner Schulter, und sehe hoch in das Gesicht meiner Mutter.
"H-Hallo... ähm...", beginnt sie mutig, und man sieht ihr an, wieviel Überwindung sie das gekostet hat. "Scott Harvey", stellt sich der Alpha vor, und lächelt charmant. Meine Mutter lächelt wieder so unsicher, und sieht dann etwas nervös zu meinem Vater. "Hallo... Scott... w- willkommen bei uns...", fügt sie dann hinzu, und sieht wieder den Alpha an. Mein Vater tritt jetzt auch hinter mich, nickt Scott aber nur zu. "Hallo Mister Wyne", richtet der Alpha das Wort an meinen Vater, ohne weiter auf meine Mutter einzugehen. "Scott", brummt mein Vater nur und nickt.
"Ich freue mich wirklich sehr, dass ich bei Ihnen wohnen darf. Und lassen Sie sich bitte nicht von dem Aufzug hier abschrecken. Ich bin wirklich froh etwas Abstand davon zu kriegen", setzt der Alpha nach einigen Sekunden des Schweigens wieder an, und kratzt sich schief grinsend am Hinterkopf. Verdammt, er ist wirklich total charmant! Würde ich so sein hätte ich wahrscheinlich eine riesige Freundesgruppe... "Oh bitte, duze uns doch!", lacht jetzt meine Mutter, und wirkt deutlich entspannter, "Ich bin Emily, und das ist George, wie du ja schon weißt. Wir beide sind Betas, außer unser Pflegesohn Leo, welcher ein Omega ist!"
Gedanklich schlage ich mir gegen die Stirn. Er sagt nur ein paar Sätze und sofort muss sie das aussprechen, was ihn wahrscheinlich scharf auf mich macht. Er schaut mich mit einem Blick an, den ich nicht deuten kann. Belustigung? Wut? Lust? Ich sehe ihn ebenfalls an und versuche nicht mal meine Skepsis und mein Misstrauen zu verbergen. Eine gewisse Spannung beginnt sich zwischen uns aufzubauen, und sein Lächeln ist erloschen. Wo sind denn seine charmanten Züge hin?
Doch seine Augen funkeln jetzt umso mehr, was mich nur noch mehr verunsichert. Und auf einmal ist das Charmante wieder da, wie auf Knopfdruck.
"Ah Mrs. Wyne, das habe ich schon bemerkt", erwidert er schließlich schief grinsend, und richtet dann das Wort an mich, "... aber keine Angst, ich mache schon nichts was gegen dein Interesse ist...". Er kann es auch riechen. Wie ich riechen kann, dass er ein Alpha ist, kann er riechen, dass ich ein Omega bin.
Doch viel wichtiger: sagt er die Wahrheit? Er ist so charmant... er würde nichts... oder?
Auf einmal tritt der Typ, der geklingelt hat wieder vor und räuspert sich quietschend. "Wo dürfen wir denn Mister Harveys Gepäck abstellen?", leiert er dann und deutet auf einen Bediensteten, welcher einen stylischen und unnötig schicken Koffer in der Hand hält. "Uhm... nun...", beginnt meine Mutter, "... vielleicht darf ich einfach mal vorgehen?". Mit roten Wangen verschwindet sie giggelnd im Haus, gefolgt von dem Bediensteten.
"Nun denn!", setzt mein Vater an und winkt uns ins Haus, doch Scott dreht sich noch einmal zu dem Typen mit der Hornbrille um. "Vielen Dank für's Fahren, Charlie!", säuselt er, und der Typ - Charlie - verbeugt sich eifrig. "Und denken Sie daran, Sir...", erwidert er dann dem Boden, und richtet sich wieder auf um weiter zu sprechen, "... keine Postings oder sonstige Online-Aktivitäten. Ihr Aufenthaltsort ist geheim, vergessen Sie das nicht!". Scott nickt grinsend und verschwindet dann hinter meinem Vater in unserem Haus.
Ein Prominenter in unserem Haus...
In dem Moment kommt der Bedienstete wieder durch die Tür und verschwindet hastig in einem der Autos. Einer der Bodyguards tritt auf einmal vor und händigt mir mürrisch eine Karte mit einer Telefonnummer aus. Dann salutiert er grüßend mit zwei Fingern, dreht sich wieder um und lässt mich alleine auf der Vortreppe stehen. Ich sehe dem ganzen Ensemble noch etwas beim einsteigen zu, dann drehe ich mich schlussendlich auch wieder um und schließe die Tür. Sofort stürmt meine Mutter auf mich zu und quietscht ein furchtbares Quietschen.
"Ist er nicht nett?", quietscht sie und schüttelt mich leicht. "Ah ich bin ja so beruhigt, wie gut er erzogen ist! Oh, ich werde sofort etwas zu essen machen... was er wohl gerne ist...", murmelt sie und verschwindet dabei in Richtung Küche. Ich schüttle den Kopf und mache mich auf den Weg nach oben in mein Zimmer. Ich werde einfach genau so weiter leben wie vorher, den Alpha ignorieren. Zufrieden nicke ich. Welch guter Plan!
Da steigt mir sein Geruch in die Nase.
Scheiße! Das wird ein Problem...
"Hey!", lässt mich auf einmal Scotts Stimme zusammenzucken. Ich erstarre auf der obersten Treppenstufe und drehe mich wie in Zeitlupe zu seiner offenen Zimmertür. Er wirkt sowas von fehl am Platz. Sein Style sieht aus, als käme er aus einem viel neueren Jahrhundert als die Einrichtung des Zimmers. Er erhebt sich von dem Bett und kommt dann auf mich zu. Er lehnt sich gegen den Türrahmen und sieht mich dann an. Sein Blick genügt schon, um mir Angst zu machen. Seine verschränkten Arme verstärken das ganze noch.
Das Grün durchbohrt mich, wie als würde es mich lasern.
"Du hast was gegen mich...", stellt er dann mit seiner samtstimme fest, und in mir gefriert etwas. Woher... "Ich kenne dich zwar nicht, aber wenn du was gegen mich haben willst, kannst du das gerne... Dann werde ich auch etwas gegen dich haben... ", fügt er hinzu, und mustert mich leicht. Ich beiße mir auf die Lippe und merke, wie etwas warmes in mir aufsteigt. Sein Blick hat so etwas... und sein Geruch..-
"Hör zu...", beginnt er dann auf einmal mit neutraler Stimme, doch trotzdem zucke ich zusammen, "... da draußen passiert viel Scheiße, und Alphas machen sich nicht grade beliebt. Ich finde es ekelhaft, was Alphas zum Teil in dieser Welt abziehen, und stehe so gar nicht hinter den Meinungen des großen Rates, obwohl mein Vater dort drin ist..."
Was ist mit seiner Samtstimme? Er klingt so anders...
Ich starre ihn an. Ich kann seinen Worten nicht folgen. Die Hitze vernebelt meine Gedanken. Mein Blick wandert an seiner Statur auf und ab. Ich nehme seinen dominanten Geruch war. Dieser Geruch macht mich noch ganz wahnsinnig... Er macht ein spöttisches Geräusch, als ich nichts erwidere, und will dann etwas noch etwas sagen. Doch er stockt. Er atmet ein, kommt dann ein paar Schritte auf mich zu und atmet nochmal ein.
"Hast du deine Heat?", fragt er mich dann langsam.
Was?
Doch die Wärme verschwindet nicht. Eher wird sie stärker, nimmt meinen ganzen Körper ein und vernebelt meinen Kopf noch weiter. "Doch, du bist in Heat!", stellt Scott fest, und öffnet seinen stylischen Koffer. Ich habe doch... eben... Tabletten...
Nein! Habe ich nicht! Ich habe es in der ganzen Aufruhr vergessen!
Fuck! Ich muss hier weg, bevor... Mit leicht verschwommenen Blick fokussiere ich den Alpha, bedacht auf jede seiner Bewegungen zu achten.
Scott scheint gefunden zu haben, was er in seinem Koffer gesucht hat, denn er nimmt einen Stift heraus. Was will er damit den jetzt? Ich sehe wie er in an seinen Unterarm ansetzt, als wolle er sich tätowieren. Dann klickt er den Stift einmal, und ein zischendes Geräusch ist zu hören. "Unterdrücker", erklärt er mir, als er meinen fragenden Gesichtsausdruck bemerkt.
Mein rationales Denken fährt langsam runter. Schwer atmend lasse ich mich komplett auf den Boden sinken. So stark war es noch nie. Er könnte es beenden. Ich sehe zu dem Alpha. Zu Scott. Er könnte es einfach beenden, indem er... das tut, was Alphas doch immer tun wollen!...
Wieso macht er es denn nicht?!
Ich sehe verschwommen wie er auf mich zukommt. Meine Pheromone müssten mittlerweile so stark sein, dass sie das ganze Haus ausfüllen. Er kniet jetzt vor mir. Sein Geruch ist so stark und so präsent. Schwer atmend sehe ich zu ihm hoch, und versuche nicht mal mehr von ihm wegzukommen.
Leicht flehend sehe ich den Alpha-Jungen an. Wieso... tut er nichts? Wieso erlöst er mich denn nicht?! Er streckt seine Hand nach mir aus, und ich kneife die Augen zusammen. Auf einmal spüre ich einen Schmerz an meinem Unterarm. Überrascht öffne ich die Augen. Das zischende Geräusch, und die Wärme beginnt zu schwinden. Ich merke wie mir sehr kalt wird. Und ich werde müde. Meine Gedanken werden immer langsamer, ich sehe die grünen Augen meines Gegenübers, nehme den dominanten Geruch wahr...
(2835 Words)
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