Thirteen | Zwei Flammen | XIII

PoV. Unbekannt:

"Silverstone! Sehen Sie sich das an!", ruft der Agent schwer atmend und hält dem Boss ein Tablet vor die Nase. Genervt seufzt die Gestalt hinter dem Schreibtisch und sieht auf das Gerät. "Ich habe Ihnen gesagt, sie sollen nicht immer hier hereinplatzen!", faucht der Boss den jungen Agent an, welcher etwas schüchtern zusammenzuckt. "Also gut, zeigen Sie her", murrt der Boss dann doch und lässt sich vom Agent das Video starten. Ein Junge spricht etwas, was ich nicht verstehen kann. Silverstones Augen huschen hin und her.

"Das glaube ich nicht. Sie sind sicher, dass es auf Scotts Kanal hochgeladen wurde?"

Der Agent nickt aufgeregt und nimmt das Tablet wieder an sich. Abrupt steht Silverstone wieder auf und sieht dann zu mir. Ich richte mich ebenfalls auf und lasse die beiden schlanken Dolche aus Silber durch meine Hände gleiten. "Schlag Alarm! Wir haben ihn gefunden! Wir müssen nur die Spur zurückverfolgen! Die IT-Freaks sollen sich drum kümmern! Und verkünde es allen: wir haben ihn!", ordnet der Boss dann mit fester Stimme an. Ich nicke grinsend und verlasse dann mit meinen federnden Schritten, als würde ich auf Kissen laufen, Silverstones Büro.

"Habe ich dich endlich", höre ich noch, als sich die Glastüre schließt.

...

PoV. Leo

Stumm starre ich an die Decke. Ich hasse ihn. Und gleichzeitig kann ich nicht aufhören, an diesen scheiß Typen zu denken. Eigentlich muss ich zur Schule. Eigentlich muss ich aufstehen. Eigentlich muss ich raus, loslaufen und zum Unterricht. Doch ich kann nicht. Ich habe furchtbar geschlafen. Ich habe vollkommen wirr und unrealistisch geträumt. Meine Heat-Tabletten liegen ungeöffnet auf dem Boden. Eigentlich wird es wieder Zeit für sie, doch wieso sollte ich sie überhaupt nehmen? Gibt doch eh keinen Alpha, den meine Heat interessiert.

Scott ist direkt mit diesem blöden Funkgerät im Zimmer verschwunden und seitdem nicht wieder herausgekommen. Wenn er lieber damit rummacht als mit mir soll es mir recht sein. Ich drehe mich auf die andere Seite und starre jetzt meine Heizung an. Ich will nicht zur Schule. Ich will einfach nie wieder rausgehen. Mein Herz fühlt sich so taub und wund an. Als hätte man es in Eis getaucht. Und ich weiß auch, wer daran Schuld hat.

Ich selber.

Unruhig drehe ich mich wieder zurück und starre in mein Zimmer. Grade, als mich mein Selbstmitleid wieder überkommt und sich Tränen in meinen Augen sammeln, werde ich durch mein Handy abgelenkt. Etwas erschrocken sehe ich auf den Display. Eine nicht eingespeicherte Nummer versucht mich anzurufen. Ich runzle die Stirn und setze mich auf die Bettkante, nehme dann mein Handy in die Hand und will grade auf ablehnen drücken, da überkommt mich die Neugier doch.

"Hallo? Leo?", dudelt eine Stimme aus dem Gerät, sobald ich abgenommen habe. "Jason? Bist du das?", frage ich viel zittriger als geplant zurück. Es herrscht erstmal Stille, dann höre ich ein geseufztes "Jap". Kurz herrscht wieder Schweigen. Was will Jason denn von mir? Ich schniefe einmal, was Jason anscheinend daran erinnert, dass er mich angerufen hat. "Scott hat mir von gestern erzählt. Wie geht es dir?", höre ich ihn sagen, da strömen sofort die Tränen zurück.

"Mir geht es super-", versuche ich ihm zu versichern, doch bricht meine Stimme. "Ich höre es", erwidert Jason sarkastisch. "Hör zu, gehe erstmal zur Schule und lenke dich ab. Ich hole dich danach ab, okay?", schlägt er mir dann vor, was mich kurz wieder aus dem Selbstmitleid holt. "Was? Du? Mich abholen?", frage ich dann etwas überrascht zurück. "Genau. Ich werde dir ein paar Sachen sagen", dudelt seine Stimme aus dem Gerät. Ich überlege kurz. Jason hat mir schon einmal geholfen. Und Ablenkung wäre wirklich sehr gut.

"Okay, abgemacht", antworte ich schließlich. "Sehr gut! Dann bis später!". Die Leitung knackt, dann ist Stille. Ich lasse mein Handy sinken und richte mich komplett auf. Einmal wische ich mir über die Augen und sehe dann in meinen Spiegel. Ich nicke mir einmal selber zu und unterdrücke die erneut aufkommenden Tränen. Dann lege ich eine Hand auf die Türklinke und spinkse in den Flur. Doch Scott ist nirgendwo zu sehen.

Ablenkung wird mir gut tun!

...

"Wie siehst du denn aus?", ruft mir Pia als Begrüßung zu. Selbstbewusst steuere ich die Bank auf dem Schulhof an, wo die beiden Mädchen bereits sitzen und reden. "So sieht jemand aus, der kämpft!", wispere ich dramatisch und lasse mich zwischen meine Freundinnen plumpsen. "Oha oha! Kämpfer-Einstellung! Damit kämst du locker auf die Akademie!", stellt Pia anerkennend fest und fragt zu meinem Glück überhaupt nicht nach, wieso ich denn so bin.

Im Unterricht sind meine Gedanken Karussell gefahren. Und ich habe mich entschlossen, nicht mehr von Scott abhängig zu sein. Das ist der erste Schritt in Richtung Besserung. Ich sehe zu Ty und grinse sie leicht an, doch sie runzelt nur die Stirn. "Bald ist er weg", wispert sie so leise, dass Pia es nicht hört. Ich starre sie an. Woher weiß sie denn... "Du weißt nicht, was passiert ist", murmelt sie dann weiter und rollt die Augen. "Dieser... dieser Rick...", wispert sie und kramt in ihrer Tasche.

"Was gibt es da zu tuscheln?", grätscht Pia in unser Gespräch und schnappt Ty das Stück Papier aus der Hand, welches sie grade aus der Tasche gekramt hat. Pia faltet es unter Tys Protest auseinander und ließt es durch, wobei ihre Augen immer und immer größer werden. "Gezeichnet Rick?", zitiert sie und quietscht unerträglich hoch. "Ricky hat dir einen Liebesbrief geschrieben, nein wie niedlich!", prustet sie dann los und gibt Ty das Stück Papier zurück. Ty starrt Pia nur böse an und zerreißt das Blatt dann in mehrere Teile und wirft sie Hasserfüllt auf den Asphalt.

"Komm runter, ich mach nur Spaß", lacht Pia, wenn auch etwas verunsichert. "Was glaubt der wer er ist?", zischt sie und starrt die Fetzen hasserfüllt an. "Er findet dich halt süß, mein Gott. Reg dich nicht so auf", redet Pia dann auf sie ein und lehnt sich zurück. "Du hast keine Ahnung, wie Alphas sein können!", faucht Ty Pia an, welche jetzt doch etwas überrascht dreinschaut. "Leute, kommt runter", versuche ich dazwischen zu gehen, doch jetzt sieht Ty mich an. "Was? Nur weil du auf einen dieser... dieser Alphas stehst? Er hat dir das Herz gebrochen, richtig? Habe ich recht? Siehst du, was du davon hast wenn du dich mit einem einlässt?", kreischt sie hysterisch und läuft davon.

Geschockt starren wir ihr hinterher und sehen uns dann an. Ich schlucke, als meine neue Fassade zu fallen droht. Verdammt, sie hat schon recht. "Leo, sie hat nicht recht", beginnt Pia mit einer seltsam belegten Stimme. "Keine Ahnung was Scott gemacht hat, es liegt mit Sicherheit nicht daran, dass er ein Alpha ist", fährt sie fort und sieht über den Schulhof. "Ist mir auch egal, mit dem Jungen bin ich durch", erwidere ich Trocken, woraufhin sie nickt. "Das ist meine Chance", fügt sie hinzu und klingt wieder ganz wie Pia.

In diesem Moment klinget die Glocke und deutet das Ende der Pause an. Pia und ich erheben uns und wandern schweigend Richtung Eingang. Dabei kommen wir an Kenneths Gruppe vorbei, doch ich werfe ihm nur einen provozierenden Blick zu. Seine Augen legen sich kurz auf mich, er macht eine aggressive Geste und wendet sich dann wieder von uns ab. Diese ganzen Verbände waren offensichtlich eine gute Lehre.

Hoffentlich.

...

"Was war das eben?", spuckt mir Kenneth aggressiv ins Gesicht und drückt mich gegen die Wand. "Junge verpiss dich, ich hab echt wenig Bock auf dich", fauche ich zurück. Etwas überrascht von mir selber sehe ich, wie Kenneth ebenfalls kurz verunsichert seinen Griff lockert, sich dann aber fasst und ihn wieder verstärkt. "Bitte was? Was glaubst du, wer du bist? Nur weil ein scheiß Alpha dich einmal rettet?", lacht er dann böse und holt aus.

Ich kneife die Augen zusammen, doch nichts passiert. "Mach 'nen Abflug, Mumie", höre ich eine Stimme, und mein Herz schlägt höher. Ich öffne die Augen und drehe mich zu der Person um, doch ist es nicht Scott. Wie eine genervte Mutter kommt Rick auf Kenneth zu, greift sein Handgelenk als wäre es Butter und dreht es Kenneth auf den Rücken. Schmerzerfüllt schreit dieser auf und ist vollkommen in Ricks Griff gefangen. Dabei sieht Rick immer noch aus wie eine genervte Mutter.

Er lässt Kenneths Arm los, was diesen auf den Boden fallen lässt. Er rappelt sich auf und sieht mich noch einmal hasserfüllt an, ehe sein Blick auf Rick fällt. Etwas ängstlich stolpert er rückwärts und flüchtet dann zu seiner Crew. "Alles okay?", höre ich Jason von der Seite. Ich drehe mich zu ihm und nicke leicht. "Danke", flüstere ich dann und hasse mich innerlich dafür, erneut auf Hilfe angewiesen zu sein. "Keine Ursache", trällert Rick und gesellt sich zu uns. "Tut mir leid, er wollte unbedingt mitkommen", murrt Jason genervt und sieht den Rothaarigen an.

"Ja, ich hatte gehofft- oh! Da ist sie!", beginnt Rick aufgeregt zu plappern und dreht sich zu dem Mädchen um, "Ty! Ty!! Komm doch mal! Ich habe dir einen Brief geschrieben, hast du den bekommen? Wie fandest du ihn?", ruft Rick quer über den Schulhof, doch Ty steckt sich nur hastig Kopfhörer in die Ohren und eilt dann schnellen Schrittes in die komplett falsche Richtung vom Schulhof herunter. "Verdammt! Sie hat mich nicht gesehen...", murmelt Rick etwas enttäuscht. Ich verzichte lieber ihm zu sagen, was Ty mit seinem Brief gemacht hat...

"Lass uns gehen, okay?", unterbricht Jason kopfschüttelnd Ricks gehabe. Ich folge ihm, während Rick hinter uns hertrottet. "Geht es dir besser?", fragt Jason mich neutral, woraufhin ich wie antrainiert nicke. Jason sieht mich von der Seite misstrauisch an, sagt jedoch nichts dazu. Wir schweigen ein paar Meter, dann setzt er wieder an. "Hör zu: der Grund, warum ich dich angerufen habe, ist, weil ich genau weiß, wie du dich fühlst. Ich war mal in der gleichen Situation", beginnt er.

"Ach, du standest auch auf Scott?", schnaube ich sarkastisch und sehe zur Seite. Er schweigt jedoch nur. Langsam sehe ich zurück zu ihm. Todernst sieht er mich an. Mein Mund öffnet sich leicht, als ich ihn anstarre. "Echt?", hauche ich. Er nickt leicht, sichtbar Überwindung aufbringend. "Du stehst auf... Alphas?", flüstere ich dann noch leiser, damit Rick es nicht hört. Er holt Luft und beugt sich dann etwas zu mir.

"Ja, genauer gesagt auf Alphas und Omegas. Aber es wissen nur Scott und du, nicht einmal meine Eltern", wispert er dann zurück. Ich nicke sofort und warte auf weitere Erzählungen. "Also, was damals passiert ist. Ich stand total auf ihn. Ich spürte, ich musste es ihm sagen. Es ging nicht anders. Doch als ich dies tat... er hat mich so geschockt angesehen und gemeint, er würde nicht auf Alphas stehen, das würde seine Familie gar nicht gern sehen. Und außerdem hätte er fast einen Omega Freund...", erzählt Jason flüsternd und kämpft sichtlich mit Tränen.

Überrascht starre ich ihn an. Hat er sich grade geöffnet? Mir gegenüber?

"Cyan... dieser Blöde...", wispert er dann etwas lauter, was Rick mitbekommt. "Worum geht's? Um Cyan? Diese Granate, die mit Scott zusammen war?", schaltet er sich ein und drängt sich zwischen uns. "Junge Rick, hau wieder ab nach hinten!", fährt Jason ihn genervt an, doch Rick wedelt das nur mit einer sehr lustigen Handbewegung ab. "Ich stand schon immer auf den", schwärmt er dann und sieht mich an. "Wieso? Hat er dir Scott weggeschnappt?", richtet er dann das Wort an mich. "Ja und nein", antwortet Jason für mich.

"Du darfst nicht aufgeben!", redet Rick auf einmal auf mich ein. Ich sehe zu Jason, welcher nickt. Rick bleibt stehen und hält meine beiden Schultern fest. Eindringlich sieht der Rothaarige mich an. "Du darfst wirklich nicht aufgeben, hörst du?", schärft er mir dann ein. Ich schlucke nur und sehe unschlüssig zwischen den beiden hin und her. "Rick hat recht. Scott braucht jemanden, der ihn wieder aufbaut. Jemanden, der ihn wirklich liebt", erklärt Jason etwas sachlicher und lächelt leicht.

"Sei nicht so dumm wie ich und gib auf, Leo. Er ist es wirklich wert, durch Schmerz zu gehen", fügt Jason hinzu und bringt mich endgültig an den Rand der Tränen. Ich nicke nur, während Rick immer noch meine Schultern festhält. "Wir sind seine Freunde, wir müssten wissen, was er braucht!", ergänzt Rick mit fester Stimme. "Genau, da hat Rick ausnahmsweise mal recht. Und ja, er braucht dich", höre ich Jasons Stimme wie durch Watte, und beginne dann zu weinen.

Ich schaffe das nicht.

...

PoV. Scott 

Zum tausendsten mal drehe ich das Funkgerät nun schon in meinen Fingern herum. Ich habe heute weder gegessen, noch bin ich aufgestanden. Zu viel geht mir im Kopf herum. Leo, meine Mutter und Cyan. Alles ist wieder aufgewühlt. Wie ein gigantischer Hurrikan in meinem Kopf, welcher sämtliche Gedanken durcheinander wirbelt. "Du musst das überwinden, Alter", schießt mir Jasons Stimme durch den Kopf. Ich will es ja. Ich will, dass es aufhört! Was soll ich also tun, allwissender Jason Talica? Sag es mir!

In diesem Moment höre ich schleppende Schritte aus dem Flur. Sie kommen die Treppe hoch. Ist das Leo? Ich zögere, ob ich zu ihm gehen soll. Ihm sagen soll, dass alles gut wird. Ihm helfen soll... Doch ich kann nicht. Schließlich... liebe ich ihn nicht. Und am Ende bin ich für ihn wie Cyan für mich-

Dieser scheiß blauäugige Freak! Er bestimmt mein Leben immer noch! Ich will doch einfach nur Ruhe von ihm. Verzweifelt sehe ich zur Decke und umklammere das Funkgerät. Was soll ich nur tun? Was will ich? Was will mein Herz? Frustriert krampfen sich meine Finger um das Gerät. Ich will einfach nur Antworten. Einfach wissen, was ich tun soll. Auf einmal drücke ich mit meinem Finger auf eine Stelle, und das Ding fängt an zu piepsen.

Wie von der Tarantel gestochen lasse ich es fallen und starre es an. Es piepst, es rauscht, es klackt.

"NERO-Headquarter hier, nennen Sie uns ihre Anfrage", dudelt eine wichtig klingende Stimme aus dem Apparat. Vollkommen überfordert starre ich das Ding an. "Hallo?", dringt die Stimme des Typen aus dem kleinen Lautsprecher. Mit zittrigen Händen greife ich das Gerät und schalte es kurzerhand wieder aus. Es knackt, dann herrscht absolute Stille.

Sofort werfe ich es mit pochendem Herzen von mir weg und höre, wie es irgendwo in der Ecke aufschlägt. Was um alles in der Welt ist grade passiert?

...

PoV. Leo

Die SafeZone steht in Flammen. Rauch und Sirenen. Alles ist zerstört und ruiniert. Ich stehe mittendrin und suche verzweifelt nach einer lebenden Person. Die Flammen knistern geheimnisvoll. Der Mond ist blutrot und gigantisch groß, man sieht keinen einzigen Stern. Ein Wind kommt auf, etwas umkreist mich schlagartig. Die Flammen werden größer und knistern lauter. Dann höre ich sie.

"Du darfst nicht, Leo! Er tut dir nur weh!", höre ich Tys Stimme mit unglaublich viel Echo und Hall. Schwer atmend starre ich in die Flammen, sehe jedoch niemanden. "Wo bist du, Ty?", schreie ich gegen das Knistern an. Auf einmal fahre ich herum.

"Doch Leo! Höre auf dein Herz, bitte. Scott braucht dich!", höre ich jetzt Jasons Stimme von der anderen Seite. Hektisch suche ich das Feuer ab, doch kann ich ihn nirgends entdecken. Das Echo seiner Stimme ist noch nicht verhallt, da höre ich wieder Ty von der anderen Seite.

"Er benutzt dich. Fühlst du das nicht? Spüre, was er mit dir macht!", schreit sie aus den Flammen, in dem Moment spüre ich eine unglaubliche Hitze in meiner Brust. Panisch sehe ich an mir herunter und entdecke eine Flamme, die aus meinem Brustkorb züngelt. Ich schreie auf und versuche, den brennenden Schmerz zu ersticken.

"Höre nicht auf sie! Er tut dir weh, ja! Aber er hat potenzial diesen Schmerz zu lindern! Sogar noch weiter! Schau selbst!", höre ich Jason brüllen, da legen sich zwei unsichtbare Hände um mich und ersticken die Flamme, als wäre sie nicht existent. Ich atme aus und lasse mich gegen die unsichtbare Präsenz fallen, welche mich schützend auffängt.

"Er lügt! Alphas sind grausam!", züngelt Tys Flamme wieder empor. Die Präsenz verschwindet und schubst mich an den Rand des Flammenmeeres. Mir bleibt der Atem weg, als mir die Hitze entgegenschlägt.

"Leo. Höre doch auf dein Herz. Höre doch, was du selber brauchst", vernehme ich Jasons Stimme. Ich sinke auf die Knie, während mir Tränen die Wange herunter kullern. "Mach nicht den gleichen Fehler wie ich", fügt seine Flamme hinzu.

Adrenalin schießt durch meine Adern, ich schreie auf. Mein Blick wandert zitternd gen Himmel, welcher rot aufleuchtet. "Ich will gar nichts! Ich will ihn weder ignorieren noch lieben! Hört auf, mich unter Druck zu setzen!", schreie ich in die Flammen und und halte mir die Ohren zu, während ich mich um mich selbst drehe.

Hitze schlägt mir entgegen, alles dreht sich um mich. Flammen knistern, Hitze brennt. Dann wird alles dunkel.

Ich öffne die Augen wieder und sehe mich um. Um mich sind nur noch verbrannte Ruinen, alles ist schwarz und tot. Die Trümmer qualmen, doch der Himmel strahlt wie eh und je. Unzählige Sterne prangen am Himmel, der Mond leuchtet silbern und hell. Ich kann einen grünlich schimmernden Galaxie-Arm ausmachen.

Zwei Sterne funkeln besonders hell. Strahlend Grün sehen sie auf mich herab, so fern und doch so tröstend. Ich lächle leicht gen Himmel, und nicke den Sternen dann zu. "Du fühlst dich genauso, hab' ich recht?", flüstere ich dann, "Ich denke aber auch, dass es so am besten ist".

Während ich die beiden grünen Sterne aus der Ferne bewundere, drifte ich immer weiter in Richtung Oberfläche des Bewusstseins.

Doch am nächsten Tag habe ich keine Erinnerung mehr an diesen Traum.

(2851 Words....)

...



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