Sixteen | In letzter Sekunde | XVI

PoV. Unbekannt:

"Jamie, hör zu"

Der Boss wirkt angespannt.

"Ich weiß, dass er da ist. Und deshalb erwarte ich von dir äußerste Präzision und vor allem: höre auf unsere Anweisungen!"

Ich nicke nur. Sie weiß doch, dass auf mich verlass ist. "Natürlich, Ma'm", bestätige ich noch einmal, während ich hinter meinem Rücken meine Finger kreuze.

"Nun gut, dann polier noch einmal deine Messer auf. Es darf nichts schief gehen!"

...

PoV. Scott

Wieso muss ich ihm nachlaufen? Gib es doch zu, dass du ihn magst! Du magst es, wie er in Gedanken gestikuliert. Worüber er wohl nachdenkt? Ich stocke, als er abrupt stehen bleibt. Unruhig wandert sein Blick umher. Etwas besorgt sehe ich ihm dabei zu, während ich mich in dem Hauseingang verstecke. Was ist los mit ihm? Er schließt die Augen und versucht sich anscheinend zu beruhigen. Doch dies klappt nur so mäßig, denn auf einmal beginnt er zu zucken und zu taumeln.

Geschockt komme ich aus meinem Versteck hervor, zögere jedoch immer noch. Er stolpert fast über die Kante des Bordsteins und sinkt schließlich vollends zu Boden. Nun komme ich doch endlich zur Besinnung und sprinte zu dem zuckenden Jungen auf dem Boden. Bei ihm angekommen knie ich mich neben ihn und versuche, ihn ruhig zu halten. Seine Augenlieder flackern, während alle seine Muskeln sich willkürlich anspannen. Überfordert versuche ich seine Handgelenke festzuhalten und lange mit der anderen Hand in meine Hosentasche.

Ich setze mich kurzerhand auf seine Hüfte, um ihn daran zu hindern, durch das ganze Zucken wegzurollen. Panisch wähle ich die Notrufnummer und lege das Handy dann auf Lautsprecher neben mich. Dann läuft alles wie ein Film vor mir ab. Als wäre ich nur ein Zuschauer. Der Typ am anderen Ende fragt mich mehrere Sachen, weißt mich dann an zu warten und legt auf. Ich kämpfe noch etwas mit Leo, doch auf einmal beruhigt er sich. Wie auf Knopfdruck entspannen sich alle seine Muskeln.

Etwas überrascht sehe ich ihn an. Nur noch seine Augenlieder flackern. Was ist nur mit ihm los, verdammt? Irgendwo in der Ferne höre ich bereits Sirenen, doch beachte ich sie nicht. Instinktiv greife ich nach seiner Hand und halte sie fest. "Es wird alles gut", flüstere ich sowohl zu ihm als auch zu mir selbst. Ich nehme wahr, wie irgendwo hinter mir Autotüren knallen und in Zeitlupe Menschen auf uns zurennen.

In diesem Moment öffnen sich Leos Augen einen Spalt breit und das trübe grau blitzt hervor. Mein Herz bleibt kurz stehen und ich starre ihn an. Dann sind die Sanitäter bei uns und ziehen mich von ihm runter. Ich rapple mich auf und sehe den Leuten dabei zu, wie sie in untersuchen und dann auf eine Trage hieven. Einer von ihnen sieht zu mir und deutet mir an, ihm in den Rettungswagen zu folgen. Ich habe das Gefühl, alles würde alles in Zeitlupe verlaufen.

Der Rettungswagen setzt sich in Bewegung. Durch das kleine Fenster sehe ich die Häuser und Straßen vorbei ziehen, doch wirklich wahrnehmen tue ich nichts. Leo wurde auf eine Liege geschnallt und wird momentan versorgt. Sein Gesicht ist Blass und seine Augenlieder flackern immer noch. Es ist wie damals, schießt es mir durch den Kopf. Was auch immer mit dir los ist, Leo. Bitte halte durch!

"Mach dir keine Sorgen, es ist nichts lebensbedrohliches", beruhigt mich eine der Krankenschwestern. Ich nicke nur leicht und lasse mich dann auf einen der montierten Sitze fallen. Dieser Tag ist furchtbar. Doch ich muss nur noch drei aushalten. Dann bin ich weg, dann bin frei.

Aber wie soll es weiter gehen? Was soll aus mir werden? Ich habe hier so viel neues gelernt, so viele neue Erfahrungen gemacht. Mein Blick wandert wieder zu Leo, welcher sich auf der Liege leicht regt. Seine Augen öffnen sachte und sehen verschlafen umher. Ich springe auf und beuge mich über ihn. Das Grau seiner Augen ist so sanft und doch so kristallklar. Was er wohl grade denkt?

"S-Scott?", wispert er leise und schließt die Augen wieder. Ich sehe ihn besorgt an, während sich seine Augen wieder öffnen. Er grinst lächelt leicht und schluckt dann. Dann öffnet er leicht den Mund und setzt an, um etwas zu sagen. Es ist nur ein Flüstern, ein leichtes Wispern.

"Wieso sind deine Augen so schön?"

Mein Herz macht einen Hüpfer und ich lächle leicht zurück. Grade als ich etwas erwidern will werde ich jedoch von ihm weggezogen, damit die Sanitäter ihn aus dem Wagen ziehen können. Ich folge ihnen und hohle wieder zu Leo auf, welcher jetzt nicht mehr grinst. Während er durch die Gegend gefahren wird sieht er mich immer mal wieder an, grinst und schüttelt den Kopf.

Oh Mann, er ist so süß. Wieso habe ich damals nicht auf mein Herz gehört? Ich wollte nicht, dass es wieder bricht. Ich wollte nicht, dass sich alles wiederholt und ich wieder nichts gelernt habe. Doch Leo ist so anders. Er lässt mich viel sicherer fühlen, er lässt meine Follower egal werden und lässt mich einfach meine Sorgen hinten anstellen.

Bei ihm ist es richtig...

In diesem Moment knallt eine Türe vor meiner Nase zu. "Warten Sie hier", werde ich harsch von einer Krankenschwester angewiesen. Etwas verdattert sehe ich ihr nach, wie sie zurück zu ihrem Stationsbüro verschwindet. Erst dann nehme ich meine Umgebung richtig war. Ein gewöhnliches Krankenhaus. Steril, weiß, sauber. Ich rieche Desinfektionsmittel. Das alles erinnert mich an das Talica Hospital, welches Jasons Eltern gehört.

Die teuerste Privatklinik in ganz Oxion. Denn genau dort liegt Cyan, der Junge mit den kristall-türkisen Augen.

Ich atme lächelnd aus bei der Gleichgültigkeit die ich ihm gegenüber empfinde. Ich lasse mich auf einen der Sessel fallen und starre die Tür des Krankenzimmers an, indem sich Leo befindet. Ich würde so gerne zu ihm. Schauen, ob es ihm gut geht. Doch mir bleibt nichts anderes übrig als zu warten. Zögerlich zücke ich mein Handy und schalte es ein. Immer noch zögern schwebt mein Finger über der Insight-App, welche mir meine Social-Media Statistiken aufzeigt.

Nach kurzem Überlegen drücke ich dann doch endlich auf das Icon. Sofort springen mir unzählige rote Symbole und Benachrichtigungen entgegen. Das ist nichts neues für mich, und doch bin ich so nervös wie beim aller ersten Durchbruch. Ein paar tausend Follower mehr, ein paar tausend Likes mehr. Über hundert neue Kommentare, neue direkt Nachrichten und Follower-Anfragen. Ich schließe die Augen und drücke dann blind auf die Kommentar-Sektion. Mein Herz pocht aus einem mir unbekannten Grund. Langsam öffne ich die Augen wieder und beginne, Kommentare zu lesen.

'Wo ist er nur hin?'

'Daddy, wir brauchen dich!'

'Ich sag's euch, das ist ein krasses Projekt auch mit dem Typen und so'

'Ganz schön eingebildet geworden. Deabbo!'

'Wir gönnen dir deine Auszeit! Genieße es!'

Erleichtert atme ich aus. Noch ist kein Shitstorm entstanden. Ich weiß aber auch, dass sich die Presse bereits das Maul über mich zerreißt. Ich bin so oder so wieder die Nummer Eins Schlagzeile. Noch nie war ich so froh, nicht in Oxion zu sein. Denn dann würden mich jetzt von überall her Paparazzo und Journalisten nerven. In diesem Moment öffnet sich die Tür, woraufhin ich fast mein Handy fallen lasse. Eine andere Krankenschwester sieht zu mir und lächelt unter ihrem heruntergezogenen Mundschutz.

"Du darfst zu ihm", grinst sie mich dann an und winkt mich hinein. Etwas skeptisch folge ich ihrer Anweisung und betrete das etwas abgedunkelte Zimmer. Leo sitzt aufrecht auf einer Krankenliege und blinzelt etwas unbeholfen durch die Gegend. Als er mich erblickt weiten sich seine Augen kurz, doch entspannt er sich wieder und winkt mich zu sich. Ich schlucke und schließe die Tür hinter mir. Er wirkt total müde und erschöpft. "Hey", beginne ich unbeholfen mit bemüht ruhigen Stimme. Ich muss das lernen.

Er grinst leicht. "Wusstest du, dass deine Stimme so samtartig klingen kann?", erwidert er lachend. Ich erwidere nichts sondern sehe ihn nur an. "Ich habe mich sehr in dich verliebt, Scott", fährt er weiter fort und erwischt mich damit kalt. Er sieht seine Knie an, welche auf der Liege ruhen. "Ich habe Träume von dir, Visionen von dir", flüstert er weiter. Ich sage immer noch nichts sondern beobachte ihn nur. Alles in mir schreit danach, ihn zu umarmen. Ihm zu sagen, dass alles gut werden wird.

"Ich habe dich damit wahrscheinlich sehr unter Druck gesetzt. Mit meinem ganzen Verhalten, von Anfang an. Meine Abneigung gegen dich, und dann meine heftige Zuneigung". Seine Stimme trieft vor Bitterkeit, aber auch vor Erleichterung. Er sieht mich jedoch immer noch nicht an, sondern nur seine Knie. "Ich hätte echt gehofft, das mit uns... könnte etwas werden. Ich hatte gehofft, du würdest fühlen wie ich. Und ich hatte gehofft, dass ich das alles kann-"

Und da überkommt es mich.

"Warte!", unterbreche ich ihn mit lauter Stimme und trete auf ihn zu. Wie als würde mich eine höhere Macht leiten lege ich zwei Finger unter sein Kinn und drücke es hoch, damit er mich ansehen muss. Ich starre in seine Augen. Ich versuche meinen Blick so sanft aber trotzdem sicher wie möglich zu halten, auch wenn mein Herz mir bis zum Hals schlägt. Er sieht mich an. Erwartungsvoll mit halb geöffnetem Mund, etwas verwirrt. Unglaublich süß...

"Ich... ich würde... es mittlerweile tun"

Endlich habe ich es herausgebracht, und endlich fällt ein großer Teil meines Drucks ab. Doch jetzt baut sich der Druck einer Antwort auf. Ich habe das Gefühl zu schweben, als würde die Zeit still stehen. Als wäre ich am höchsten Punkt eines Freifallturms angekommen.

Leos Augen starren in meine, meine Finger noch immer an seinem Kinn. Ich sehe ihn schlucken, dann wandert sein Blick etwas unruhig umher.

Und dann...

Wendet er sich von mir ab und sieht wieder auf seine Knie.

"Ich denke, dass wäre nicht gut"

Ich erstarre zu Eis. Serviert er mich grade ab?!

"Ich kann es nicht. Ich habe etwas tiefgreifendes in mir, was das nicht zulässt. Ich weiß auch nicht, was. Aber diese Visionen. Sie haben mir sehr Angst gemacht, und du warst der Auslöser..."

Ich lasse meine Hand sinken. Ist das sein Ernst grade? Ich bin der Auslöser all seinen Übels? "Nimm es also nicht persönlich bitte. Ich glaube, wir beide sind doch nicht für einander bestimmt", fügt er dann matt lächelnd hinzu. Ich balle meine Hände zu Fäusten. "Ist das jetzt dein Ernst? Ich überwinde alles, um dich glücklich zu machen? Und dann das?", fahre ich ihn an, während das Adrenalin in meinen Adern pumpt.

"Und da ist er wieder... der unsensible Scott vom Anfang", erwidert er nur kalt und lehnt sich erschöpft zurück. "Ich bin fertig, hast du noch etwas? Oder willst du mich weiter anschreien?", murrt er dann genervt. Ich starre ihn nur an und schüttle den Kopf. Wieso ist er so? Ich verstehe ihn nicht. Was ist los mit ihm, warum verhält er sich so?

Ich mache auf dem Absatz kehrt und stürme dann aus dem Zimmer raus. Ich laufe durch die Krankenhausgänge hinaus auf den Parkplatz. Dort bleibe ich unschlüssig stehen, während der stechende Schmerz in meiner Brust auf einmal wieder jene Verteidigungen meines Verhaltens aktiviert, die ich auch sonst immer zeige. Ich krame mein Handy heraus, da ich die Person brauche, die mir als einzige jetzt helfen kann.

Tuuut... tuuut

"Heyyy Scotty!", dudelt Pias Stimme aus meinem Handy. Grade will ich ansetzen etwas zu sagen, da stocke ich und atme genervt aus. "Was machst du an Jasons Handy?", frage ich betont ruhig nach. "Wir wollen saufen! Kommst du dazu?", höre ich jetzt auch Ricks Stimme, "Jason ist draußen... eine Rauchen". Ich runzle die Stirn und will grade auflegen, da überlege ich es mir anders. "Okay okay, wo seid ihr? Ich muss euch dann was erzählen, okay?", erwidere ich und lasse die Jubelschreie über mich ergehen. Pia nennt mir die Kneipe, in der die drei sind, dann lege ich grußlos auf.

Ich will diesen kleinen Pisser jetzt erstmal vergessen.

...

PoV. Leo

Schniefend lasse ich mich von der Ärztin noch einmal durchchecken, dann nickt sie und entlässt mich auf den Gang. Während ich in Richtung Ausgang wandere, kommen mir immer wieder die Tränen. Die Ärztin hat mir eine Beruhigungstherapie vorgeschlagen, außerdem soll ich in einer Woche noch einmal vorbeikommen. Mit diesen Anweisungen in der Hand betrete ich die Freiheit. Ich brauche Ty. Sie hat mir immer geholfen. Ich muss ihr erzählen, was passiert ist!

Ich fische mein Handy aus der Tasche und wähle zittrig ihren Kontakt aus. Nach einigem Tuten knackt es endlich, doch etwas stimmt nicht. "Leo?", kommt es hektisch aus der Leitung. "Ja... ich... störe ich?", erwidere ich mit brüchiger Stimme. Tys Schritte verstummen und sie scheint zu überlegen. "Ist was passiert? Okay, wie wichtig ist es? Denn... denn es ist echt schlecht grade...", antwortet sie gehetzt. Irgendwas stimmt nicht mit ihr. So habe ich sie noch nie erlebt.

"Egal egal, komm zu mir, ich bin auf dem Feld von Bauer Hopkins", dudelt es dann aus dem Lautsprecher, ehe die Leitung knackt und es nur noch tutet. Etwas verwirrt lasse ich mein Handy sinken. Dann wische ich mir die Tränen aus den Augen und mache mich auf den Weg durch die dämmernden Straßen. Eigentlich müssten die Außenposten bald ihre Signal-Lichter anmachen. Ist heute wohl später als sonst.

Durch Tys hektischen Tonfall beeile ich mich nun so gut ich kann. Mit pochendem Atem sprinte ich durch die kühle Abendluft. Die Bewegung ist gut, sie lenkt mich ab von Scott. Immer dörflicher werden die Häuser, je weiter ich dem Ortsrand komme. Bald erkenne ich die Begrenzung der Safe-Zone und die Mauer, das Westtor und die Warnlichter, welche ebenfalls noch nicht aktiv sind. Doch ich befasse mich damit nicht weiter, sondern biege nach links, wo die Straße zu einem Trampelpfad wird.

Die Berge wirken massiv im Hintergrund. Hier ist es noch dunkler, da es hier keine Straßenlaternen gibt. Das Feld von Bauer Hopkins mündet nahtlos in eine Wiese, welche bis zu den Füßen der Berge reicht. Mitten auf dem Feld erkenne ich Tys Silhouette. Erleichtert laufe ich auf sie zu und bereite mich schon vor, meinen Schmerz vor ihr auszubreiten.

"Leo! Endlich bist du da!", ruft sie mir glücklich entgegen. "Ja, zum Glück", erwidere ich schniefend. "Hör zu, Scott meinte er würde doch mit mir-", beginne ich, doch stocke dann. "Was hast du denn da in der Hand?", hake ich dann etwas verwirrt nach. Sie winkt jedoch nur ab. Irgendwas ist hier so dermaßen faul...

"Was ist denn mit Scott?", fragt sie nach. Sie wirkt so locker. Gezielt schnappe ich mir das Gerät aus ihrer Hand. "Hey! Was soll das?", ruft sie aus und versucht, es sich zurück zu holen. "Ty... was...", stammle ich und sehe den kleinen GPS-Controller an. Auf dem Display ist eine Karte verzeichnet. Es ist unser Dorf, unsere Safe-Zone!

"Leo... glaub mir...", beginnt sie langsam und lässt von mir ab, "es wird alles besser jetzt! Es wird alles gut!". Langsam kommen mir die ersten unguten Gedanken. Auf der Karte des Displays ist eine Stecknadel platziert. Ziemlich nahe am Zentrum. Ich erinnere mich. Dort war die Bank, wo ich Scott das erste mal- Warte... "Hast du diese Markierung...", stammle ich weiter. Mir wird heiß. Was ist hier los, verdammt?

"Ich... ich...", setzt sie an, doch ich unterbreche sie erneut. "Ty? Was hast du getan?", rede ich auf sie ein und komme ihr näher, woraufhin sie zurückweicht. Ich erkenne kleine Tränen in ihren Augen. "Ich wollte es nicht, wirklich. Ich weiß eigentlich, wie gut Scott wäre für dich. Aber... ich darf nicht, Leo. Meine Eltern hätten mich...", erklärt sie mit zittriger Stimme.

"Der Tribe... er wird ihn sich holen... niemand wird zu Schaden kommen, dadurch, dass sie genau wissen, wo er ist... Ich wollte dich drauf vorbereiten. Ich wollte dir klarmachen, dass du ihn nicht brauchst, aber...",

Mit einem Mal wird mir alles klar. Und ich realisiere, in welcher Situation wir uns befinden. Panisch greife ich Ty an den Schultern und schüttle sie. "Die Warnlichter, habe ich recht?", fahre ich sie an, und sie nickt. Ich merke, wie sie zu weinen beginnt, doch lasse ich sie links liegen. "Bitte Leo! Es wird alles gut werden. Wie früher! Glaub' mir!", ruft sie mir zu, doch ich ignoriere es. 

"Ty, sag mir. Wann ist der Tribe da?", frage ich nur mit fester Stimme, während das Adrenalin durch meinen Körper jagt wie ein Autoraser in der Innenstadt. Sie antwortet nicht, sondern sieht mich nur aufgelöst an. "Du wirst merken, dass es das richtige ist... glaube mir...", erwidert sie nur, da höre ich auf einmal ein Grollen.

Wir beide sehen gen' Himmel. Das Grollen wird lauter und lauter, und mit einem Mal tauchen etliche Hubschrauber und Helikopter am Horizont auf. Der Tribe ist da, und alle Außenposten sind lahmgelegt!

Ich lasse Ty hinter mir und beginne zu sprinten. So schnell, wie ich noch nie gesprintet bin. Mein Atem pocht in meiner Brust, meine Beine schmerzen. Und trotzdem sprinte ich. Ich sprinte, um ihn zu retten. Dabei kursiert nur ein Gedanke in meinem Kopf:

Ty hat uns verraten.

(2740 Words...)

...

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top