Fifty-Two | im Auge des Krieges | LII
"Ich wollte dir Bescheid geben: die Hälfte der Städte dieses Kontinents haben sich mir angeschlossen. Die andere Hälfte wird bald von mir eingenommen. Bereits zu dreien habe ich Truppen entsendet. Oxion wird keine Ausnahme sein
Die NERO ist nur noch ein Schatten ihrer selbst. Eure eigenen Truppen laufen zu uns über!
In drei Tagen werde ich mir Oxion holen. Und du, Scott, wirst meine Trophäe sein.
Tausche Elena... gegen Scott Harvey. Dann wird niemandem etwas geschehen"
...
PoV. Scott
"Bist du des absoluten Wahnsinns?"
Skippers Stimme überschlägt sich fast. "Du weißt aber schon, dass das hier die absolute Realität ist?", fügt sie hinzu und stapft wütend hinter mir her. "Du hast alle, und ich widerhole: ALLE deine Generäle entlassen. Und durch... durch... durch die da ersetzt!". Skipper ist fast schon heiser vom ganzen Schreien, als sie auf Jason und die anderen deutet. Ich laufe durch den gläsernen Korridor, Leo an meiner Seite, Skipper und Julie hinter mir. Ich rolle genervt die Augen, während ich das IT-Zentrum ansteuere.
"Skipper", beginnt Julie beschwichtigend, "wenn man bedenkt, dass die alten Generäle für Jahre des Stillstands gesorgt haben... weder Frieden, noch Krieg, noch sonst irgendwas... glaubst du ernsthaft, sie wären dafür gerüstet?". Skipper starrt Julie im laufen nur an. "Bitte? Aber die dann oder was? Diese Handvoll Junger Dinger? Julie, bei aller Liebe-", erwidert sie dann und fährt sich durch die kurzen Haare. "Skipper, es reicht. Ruhe jetzt", unterbricht Julie sie nur und schaut durch das Glas nach unten in die Eingangshalle des NERO-Headquarters, wo bereits die ersten großen Weihnachtsbäume aufgestellt werden.
Ich schweige immer noch, als wir endlich das IT-Zentrum erreichen. "Jacob!", ruft Skipper aus und legt breitet die Arme aus. Ein junger Mann mit Brille und wuscheligen Haaren steht mitten im Raum und beobachtet die ganzen Leute, welche an Monitoren und Displays sitzen. Der Raum ist ziemlich dunkel. Zu unserer linken hängt eine große LED-Leinwand. Davor sitzen wie an einem Jury-Pult einige Menschen mit Laptops und Tastaturen. Dahinter sind wie bei einem Publikum weitere Pulte und Computer aufgebaut, wo bestimmt nochmal fünfzig Leute dran sitzen. Alle tippen und klicken, reden in Mikrofone oder hören etwas über Kopfhörer.
Auf der großen Leinwand erkenne ich die Karte unseres Kontinents. Die Hälfte der Städte sind rot markiert, die andere Hälfte grün. Alypolis prangt tief rot in der Mitte. Ich schlucke, als ich die kleinen roten Punkte sehe, welche sich zwischen den Städten hin und her bewegen. Jamies Truppen. Meine Aufmerksamkeit richtet sich auf Jacob, welcher auf einem kleinen Podest steht, auf welchem wir angekommen sind. Er lächelt leicht müde. Genau so stelle ich mir einen Nerd vor.
"Mister Harvey, Sir. Zu Ihren Diensten", spricht er mich mit seltsam hoher Stimme an und verbeugt sich minimal. "Jacob!", unterbricht Skipper ihn jedoch. "Scott hat alle Generäle gefeuert und seine Freunde eingesetzt! Jetzt sag' mal was dazu!", fordert sie ihn auf und funkelt mich wütend an. Jacob sieht mich an, sein Blick etwas perplex. "Tatsächlich?", erwidert er nur. Ich schüttle den Kopf. "Jacob. Ihre Abteilung soll mich sofort benachrichtigen wenn jemand über einen verschlüsselten Kanal versucht Kontakt aufzunehmen, okay?", ordne ich dann an und sehe ihn eindringlich an.
"Natürlich, Sir", erwidert er nur knapp und mit einer Stimme die verlauten lässt, dass er das so oder so gemacht hätte. "So wünsche ich mir das", antworte ich lächelnd und sehe mich um. Ich seufze einmal, dann deute ich in die Ecke. "Stellen Sie dort einen Weihnachtsbaum hin", füge ich hinzu und drehe mich um. Skipper sagt noch irgendwas zu Jacob doch höre ich nicht hin. Ich fokussiere mich lieber auf das wesentliche. "Sir?", vernehme ich Skippers Stimme hinter mir und seufze. "Ty Quyen ist eingetroffen", erklärt Skipper jedoch als wir auf den gläsernen Gang hinaustreten. Ich sehe sie an und lächle erneut. "So schnell? Ausgezeichnet!", erwidere ich zufrieden und schreite den Gang entlang.
"Leo", wispere ich dann. Er sieht mich an, seine grauen Augen glitzern vor Aufregung. "Ich brauche dich nun. Ty wird sich mir wahrscheinlich nicht gerne unterordnen", füge ich leise hinzu, als wir mit dem Aufzug die Eingangshalle ansteuern. Leo nickt nur und sieht nach vorne, anscheinend etwas aufgeregt. Ich spüre die Spannung zwischen uns. Ich spüre die Spannung, welche von Leo ausgeht. Und natürlich die Spannung, die von mir ausgeht. Ein Blick auf die Uhr sagt mir, dass wir noch 2 Tage und 6 Stunden haben, bis Jamie Oxion einnehmen wird. Überall im Headquarter haben wir den Countdown abgebildet. Jeder zweite Monitor zeigt jene roten Zahlen, die langsam runterticken.
Aus einem komischen Grund habe ich keine Angst. Es fühlt sich unwirklich an. Auch wenn bereits einige Städte unter Jamies Herrschaft gefallen sind, so bleiben andere standhaft. Und endlich ist mein nerviger Vater nicht im Weg. Ich fühle mich gut, in dem, was ich mache. Als wäre ich dazu berufen worden. Und doch ist da etwas in mir. Etwas, was ich nicht ganz wegschieben kann. Etwas, was mir sagt, dass ich nichts durchdacht habe. Und wahrscheinlich stimmt das. Doch wie kann man einen Verrückten aufhalten? Mit einem Plan? Mit einer Strategie? Oder mit Chaos?
Der Aufzug macht ein Geräusch. Das Glas wird grün und wir treten hinaus. Auf einer der runden Sitzgelegenheiten entdecke ich sofort einen tiefschwarzen Haarschopf. Ty. Sie sieht ganz anders aus als letztes Mal. Ihre Haare sind viel kürzer, viel wilder. Ihre Klamotten sind weit und merkwürdig ausgewaschen. Neben ihr sitzt Mrs. Perkins. Ich schlucke. Meine Mutter. Ich werde etwas langsamer, als die beiden uns entdecken. Ty steht auf und läuft auf Leo zu. Die beiden liegen sich kurz in den Armen. Ich versuche, Perkins nicht anzusehen. Zu komisch ist das Gefühl.
"Leo! Ich habe dich so vermisst!", ruft Ty aus und sieht meinen Freund an. Perkins und mein Blick treffen sich kurz, doch sehen wir beide sofort wieder weg. Leo erwidert irgendwas und grüßt auch Mrs. Perkins. Skipper scheint vom plötzlichen Auftreten von Hannah Harvey persönlich vollkommen unbeeindruckt. Julie ist verschwunden. Ich seufze. "Was steht an?", fragt Ty dann. Sie klingt merkwürdig motiviert. "Also", beginne ich etwas neben der Spur. Ich spüre Perkins Blick auf mir. Ich schlucke.
"Ty", beginne ich dann erneut ohne Umschweife. "Wir brauchen deine Hilfe". Ich warte, bereit für irgendeine freche Antwort von Ty, doch zu meiner Überraschung nickt sie. "Klar. Was soll ich tun?", erwidert sie nur und sieht mich direkt an. Etwas unsicher sehe ich zu Leo. "Ähm... du sollst die Abteilung für Spionage übernehmen", erkläre ich dann langsam. Ty grinst breit. "Ah, ich verstehe, woher der Gedanke kommt", erwidert sie dann und nickt mehrfach. "Kriege ich hin. Ich habe bei Silverstone alles gelernt was ich wissen muss!", versichert sie dann und sieht zu Perkins. Diese grinst und nickt zustimmend.
"Sehr, sehr gut", erwidere ich und nicke, mein Blick fällt auf den Countdown. "Folgender Grundriss eines Plans:", ich hole tief Luft, "in einigen Tagen wird Jamie mit seinen Truppen Oxion überfallen. Oxion ist ein sehr wichtiges Ziel für ihn, strategisch und symbolisch". Ich spüre, wie alle an meinen Lippen hängen. "Er möchte, dass ich mich für Silverstone austauschen lasse. Das werde ich auch tun. Ich werde versuchen, seine Truppe von innen heraus zu zerstören. Und dafür brauche ich dich, Ty", erkläre ich weiter. Alle beteiligen nicken verstehend. "Du willst, dass ich die Pläne der Idioten herausfinde?", fragt sie dann.
"Ja... ja, präzise", erwidere ich. "Aber Scott", schaltet sich Leo dazwischen, "du kannst dich nicht einfach ausliefern". Sein Ausdruck ist komplett geschockt und besorgt. Ich streiche nur sanft über seine Wange. "Keine Sorge. Es werden genug Truppen in der Nähe sein. Und wir haben einen Insider", antworte ich breit grinsend. "Morgen und übermorgen werden wir die Menschen von Oxion nach Alypolis evakuieren. Alypolis sollte genug Hotels und Regierungsbunker haben. Außerdem wird Jamie nicht dort sein, da er ja unterwegs ist zu uns", fahre ich fort. Der Plan ist zu gut um wahr zu sein. "Sollte Jamie uns also verarschen...", führt Leo meinen Gedanken zuende.
Ich nicke und lächle leicht. "Das ist genial! Wir können die alten U-Bahn Tunnel verwenden. Es sollte eins zwischen den Underground-Labs in Oxion und dem Fort-Polis in Alypolis eine direkte Untergrund Verbindung gebaut werden. Die Tunnel stehen noch. Wir müssten nur einige Straßenbahnen aus Oxions Verkehr dort runter schaffen", fügt Skipper hinzu und notiert schnell was auf ihrem Klemmbrett. Ich nicke sie an. "Schließe dich kurz mit Rae. Er ist zuständig für die innere Sicherheit", erkläre ich und winke sie dann weg.
Ich atme kurz tief durch und sehe dann in die Runde. "Du meinst, wir können das wirklich schaffen?", fragt Leo mich dann, seine Stimme ein Wispern. Ich sehe den funkelnden Weihnachtsbaum an. Dann sehe ich wieder Leo an. Ich lege meine Hände an seine Wangen und küsse ihn sachte.
"Ja", erwidere ich dann mit fester Stimme.
Mein Handy vibriert. Ohne darauf zu schauen wende ich mich Ty zu. "Los, ich zeige dir, wo du arbeitest", ordne ich dann an und jogge los in Richtung Aufzug. "Skipper! Ich will Jason, Pia und Rick sofort in den IT-Raum!", schreie ich dann Skipper hinterher, welche grade einen Aufzug betritt. Ich höre, wie Ty und Leo mir hinterherjoggen, ihre Ausdauer etwas kleiner als meine. Mein Herz pocht, als ich den Aufzug betrete. Die beiden Anderen folgen mir, während ich die Türen aufhalte.
Der Aufzug befördert mich in die Höhe. "Weißt du noch, Leo, als ich gestern bei Jamies Anruf diese Nummer durchgegeben habe?", frage ich dann. Leo beruhigt seinen Atem neben mir. "J-Ja... was ist damit?", fragt er dann etwas verwirrt. "Das", beginne ich geheimnisvoll zu erklären, "ist ein versteckter Kanal gewesen. Mein Plan ist aufgegangen". Leo sieht noch verwirrter aus als vorher. Der Aufzug hält. Wir stürmen durch den Glasgang in Richtung des IT-Raums.
Sofort als die Türe aufgleitet fällt mein Blick auf die große Leinwand. Der Raum ist dunkel wie ein Kinosaal, die ganzen Agenten tippen und klicken aufgeregt auf ihren Tastaturen herum. "Sir!", empfängt mich Jacob aufgeregt. "Wir haben tatsächlich eine Verbindung zu einem der Kanäle erhalten", fährt er fort und deutet auf die Leinwand. Er führt mich zum vordersten Rand der Empore. Der Monitor vor mir zeigt ein Standby-Signal. Jacob drückt auf einen Knopf auf dem Schaltpult der Empore. Ich sehe, wie unter uns einige kleine Monitore Signale und Meldungen erhalten, die entsprechenden Agenten reagieren darauf hastig.
Und dann richten sich alle Blicke auf die große Leinwand. Ich höre, wie sich Leo neben mir verschluckt. Ich verschränke die Arme hinter dem Rücken. "Scott Harvey, du kleiner Schlawiner", dröhnt es aus den Lautsprechern.
"Du hast es also geschnallt, Fabrice", erwidere ich der überdimensionalen Übertragung von Fabrice. Anscheinend befindet er sich unter einem Schreibtisch. Die Umgebung seht schwer nach Mainstage aus. "Natürlich", erwidert Fabrice mit gedämpfter Stimme. "Ich muss zugeben, nicht dumm das ganze", fügt er dann hinzu. "Kann ich auf deine Hilfe zählen?", frage ich dann und hebe eine Augenbraue. Fabrice formt mit seinen Fingern eine Pistole und schießt sich damit in den Kopf. Ich grinse. "Sehr gut", erwidere ich darauf und schiebe Ty nach vorne.
"Ach, sie einer an", ruft Fabrice etwas lauter aus. Ich nicke. "Ihr beide seid jetzt ein Duo. Der Kanal bleibt verschlüsselt. Ich brauche dich als Insider, okay?", erkläre ich Fabrice sachlich, verschweige meinen Plan jedoch absichtlich. Ich spüre, wie sich Leo neben mir anspannt. Auch ich merke, wie je mehr der Plan Gestalt annimmt, die Spannung zunimmt.
"Dein Handy sollte einen Messenger haben. Ty wird dort mit dir kommunizieren können", füge ich hinzu und nicke. Fabrice nickt ebenfalls. "Viel Glück", fügt er dann hinzu, ehe das Bild einfriert. Ich sehe ihn an, wie er nach der Kamera gegriffen hat um die Übertragung zu beenden. Bevor ich mich sammeln kann geht die Tür hinter mir auf. Ich drehe mich um und entdecke Pia, Rick und Jason.
"Also, ihr Wichser", beginne ich. Ich habe sofort umgeschaltet. "Ich brauche eine genaue Aufstellung, wie viele Truppen wir in der Luft, am Boden und an der Elite haben", erkläre ich und deute erst auf Pia, dann auf Rick und dann auf Jason. Die drei nicken aufgeregt. Ich sehe sie abwechselnd an. "Wir schaffen das, okay? Chaos bekämpft man mit Chaos", füge ich dem hinzu. "Du sagst es, Ober-Boss", erwidert Pia und schlägt mir kumpelhaft auf die Schulter. Ich bin super dankbar für ihre Lässigkeit.
Auf einmal ertönt ein knirschendes Geräusch. "Scott! Scott, bist du da?", dröhnt Fabrices Stimme wieder aus den Lautsprechern. Ich drehe mich um. Sein Bild bewegt sich wieder. "Ich schwöre, ich wusste nichts davon!", ruft er panisch in die Kamera. Mein Puls stoppt. Etwas muss passiert sein, etwas schlimmes. Ich sehe den Countdown an, welcher neben Fabrice gemächlich runterzählt. Eine ungute Vorahnung macht sich in mir breit, als Fabrice zu sprechen beginnt.
...
PoV. Leo
Scotts Haare wehen majestätisch im Wind, der auf dem Dach des Headquarters weht. Oxions Warnlichter blinken alle synchron. Rae hat die Stadt aufgefordert, sofort zu evakuieren. Die Luft ist dick. Die Nacht ist erleuchtet von den Lichtern der Millionenstadt. Ich sehe Scott an, welcher seinen wehenden Mantel enger zieht. Scott sieht mich an. Seine grünen Augen funkeln wie harter Stahl, auf den man tausende Laser schießt.
Der Schneefall hat aufgehört, als würde er Platz für etwas Großes machen. Mein Blick wandert zurück zum Horizont. In der Dunkelheit, dort, wo das matte Licht der Slums aufhört... dort ist ein Glimmen zu sehen. Ein Glühen. Ein Funke, nichts mehr. Als wäre der halbe Horizont mit matter Glut überzogen. Ganz tief, irgendwo in der Ferne, vernehme ich ein dunkles, böses Grollen. Wie ein langsamer Herzschlag.
"Jamie ist zu früh", wispert Scott in das Tosen des Windes. "Er hat uns verarscht", fügt Scott bitter hinzu. Ich sehe den Alpha an und schlucke. Er sieht mich an. "Jetzt gibt es kein zurück mehr, Leo", wispert er dann und schließt mich in seine Arme. Ich drücke mich an ihn, die Angst steigt in meinen Adern. Ich schlucke erneut, nicht fähig, irgendwas zu sagen.
Während Scott seinen Blick über Oxion schweifen lässt, über die Häuser, die Wolkenkratzer, die Warnlichter, über das große, klaffende Loch der einstigen Underground-Labs, wo nun Menschenmassen hinunterströmen, alle auf der Flucht, verstehe ich endlich etwas. Ich verstehe, dass dieser Kampf mehr ist, als nur einen Irren vom Thron zu stoßen. Es geht um so viel mehr. Diese Welt von Fehlern zu befreien. Von Sünden, von Trugbildern.
Doch vor Allem ist es eine Schlacht, die Scott persönlich schlagen muss. Ein Kampf, der viel mehr als Zerstörung bringt.
Ich spüre, wie sich seine Arme beruhigend um mich legen. Eine seiner Hände legt sich an meinen Rücken, die andere drückt meinen Kopf sachte gegen ihn. Und trotz dieser beschützenden Geste spüre ich, wie sein Herz pocht. Wie es pocht im Angesicht dieses zweiten Krieges, den er gewinnen muss.
"Dieser Tag", beginnt Scott leise, "dieser Tag wird in die Geschichtsbücher eingehen, Leo". Er küsst sachte meinen Kopf, ehe wir beide wieder in die Ferne schauen. "Dies ist der Tag, an dem der Himmel fiel".
Seine Stimme verklingt in dem tosenden Wind. Wie eine Schneeflocke in einem Eissturm, während Jamies Flotte den Horizont umzingelt.
To be continued in: 'Als der Himmel fiel: Teil 1'
(2445 Words)
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