"Wir müssen Payne los werden"

Nialls Pov

Mit den Gedanken noch bei dem Kuss mit Liam, bemerkte ich gar nicht, dass ich genau auf Max zu lief. Erst als ich gegen ihn lief, sah ich auf und blickte direkt in seine Augen, welche mich wütend an funkelten. Schwer schluckte ich, ehe ich umdrehte und einfach losrannte. Schon ewig hatte ich nicht mehr probiert davon zu rennen aus dem einfach Grund, dass Max schneller war als ich und es in dieser Schule kaum gute Verstecke gab. Doch dieses mal wollte ich mich gar nicht verstecken, dieses mal war ich auf der Suche nach Liam. Während den Pausen war er meistens auf dem Parkplatz zum Rauchen, also war genau das mein Ziel. Allerdings machte ich mir kaum Hoffnung dort anzukommen, immerhin war Max mir dicht auf den Fersen.

Schneller als erwartet traf ich auf meinen Retter. Gerade als ich abbog rannte ich genau in den Brünetten hinein. Erschrocken schrie ich auf. Genau so entsetzt machte Liam einen Schritt zurück, reagiert jedoch schnell genug um mich festzuhalten, bevor ich auf dem Boden landete. Für ein paar Sekunden starrte ich in seine braunen Augen, dann warf ich mich einfach in seine Arme. Normalerweise war dies gar nicht meine Art, aber in diesem Moment war ich einfach nur erleichtert, dass ich Max entkommen war, dieser bog nun ebenfalls um die Ecke und machte eine Vollbremsung. So eng wie nur möglich schmiegte ich mich an den muskülösen Körper vor mir. Beschützend legte Liam die Arme um meinen Körper. Max grummelte noch irgendwas und verschwand dann, trotzdem umklammerte ich weiterhin Liam. Seine Nähe sorgte dafür, dass mein ganzer Körper kribbelte und mein Herz raste.

>>Alles okay?<<,fragte Liam mit sanfter Stimme. Ich nickte bloß an seiner Schulter. >>Wirklich?<<, versicherte er sich nochmal.

>>Ja.<<, murmelte ich. Langsam hob ich den Kopf um in die braunen Augen sehen zu können, diese musterten mich aufmerksam. Von seinen Augen glitt mein Blick tiefer zu seinen Lippen. Wie gern würde ich diese weichen Lippen noch einmal auf meinen spüren. Ich würde alles dafür geben Liam noch ein weiteres mal küssen zu dürfen. Unbewusst reckte ich ihm mein Gesicht entgegen, doch als ich es bemerkte, senkte ich den Blick sofort auf den Boden und wurde wahrscheinlich knallrot im Gesicht. Sanft umfasste Liam mein Kinn und hob mein Gesicht an, wodurch ich wieder in sein Gesicht sah. Auf seinen Lippen lag ein Lächeln. Ein Lächeln, welches ich schüchtern erwiderte.

Langsam beugte sich der Ältere zu mir vor. Seine Lippen streiften meine für einen kurzen Moment. Automatisch schloss ich die Augen und schmiegte mich noch enger an seinen trainierten Körper. Endlich küsste Liam mich richtig. Ich vergeudete keine Sekunde und erwiderte den Kuss augenblicklich. Mit beiden Händen krallte ich mich in den Stoff seines T-Shirts.

Ich kannte kein besseres Gefühl, als das von Liams Lippen auf meinen. Aber eine Sache verstand ich nicht. Warum küsste Liam Payne, einer der größten Badboys unserer Schule, mich überhaupt? Egal was für einen Grund er hatte, feststand, er hatte in den letzten beiden Tagen mein Leben ziemlich durcheinander gebracht. Mein Stiefvater hatte mich so erzogen, dass Schule im Mittelpunkt stand, doch Liam brachte dieses Bild ziemlich ins schwanken. Denn statt Nachmittags etwas für die Schule zu tun, saß ich am Schreibtisch und konnte den braun aügingen einfach nicht aus meinen Kopf kriegen.

Vorsichtig strich Liams Zunge über meine Lippen, welche ich augenblicklich öffnete und ihm somit Einlass gewährte. Sanft, schon beinah zurückhaltend, spielten unsere Zungen miteinander. Liams Hände auf meiner Hüfte raubten mir den letzten Rest der an Verstand übrig geblieben war.

Schwer atmend lösten wir uns schlussendlich von einander. Zögerlich öffnete ich die Augen und blickte direkt in Liams braunen Teddyaugen. Mit einer Hand strich Liam über meine Wange bis seine Hand in meinem Nacken lag. Unter seiner Berührung schloss ich die Augen erneut. Ein weiteres mal legten sich Liams Lippen auf meine, dieses mal jedoch für einen deutlich kürzeren Moment. Alles um uns herum war vergessen. Mir war es egal, dass wir in der Schule herum standen, dass Max hier irgendwo herum lief und auch dass es gerade zum Unterricht geklingelt hatte. Viel lieber wollte ich hier weiter mit Liam stehen bleiben, als in den Klassenraum zu gehen und den Lehrern zuzuhören. Ich war selbst über meinen Gedanken überrascht. Normalerweise passte schwänzen so gar nicht zu mir, doch für Liam würde ich es tun ohne auch nur zu zögern.

Wegen Luftmangel musste ich mich nach einiger Zeit leider wieder von Liam lösen, kuschelte mich stattdessen aber direkt wieder enger an seine Brust. Von meinem Nacken ließ Liam seine Hand zurück zu meiner Hüfte wandern. Seine Augen zogen mich ein weitere mal in ihren Bann.

Stimmen, die noch ein ganzes Stück von uns entfernt waren, rissen uns aus unserer eigenen, kleinen Welt.

>>Was hast du vor, Max?<<, fragte eine Stimme, die verdächtig nach Nathan klang.

>>Das Probleme ist Payne. Jedes mal wenn ich in Horans Nähe komme, taucht dieser Typ wie aus dem Nichts auf und hält Blondi von mir fern.<<

>>Du willst dich doch jetzt nicht ernsthaft mit Liam anlegen, oder?<<, fragte eine weitere Stimme, Tom.

>>Ich hab wohl oder übel keine Wahl.<<

>>Wie wärst, wenn du Horan einfach in Ruhe lässt?<<, schlug Jay vor.

>>Nein, ich hab einen besseren Plan.<<

>>Und wie lautet der?<<, kam es wieder von Nathan. Die Jungs kamen immer näher. Plötzlich wurde ich gepackt und in einen Raum gerissen. Mein erschrockener Aufschrei wurde von einer Hand gedämpft, die sich auf meinen Mund gelegt hatte. Kaum war die Tür angelehnt, wurde ich auch schon wieder los gelassen. Liams Arm lag noch immer um meiner Hüfte. Ich lehnte mich mit dem Rücken gegen seine Brust. Konzentriert lauschten wir beiden Maxs Plan, der inzwischen in dem Gang war, wo Liam und ich bis vor wenigen Sekunden noch gestanden hatten.e

>>Ganz einfach. Wir müssen nur Payne los werden.<<

>>Und wie hast du dir das vorgestellt?<<, harkte Tom nach.

>>Lasst euch überraschen.<< Die Jungs entfernten sich wieder weiter von uns. Von der geschlossenen Tür glitt mein Blick zu Liam. Was, wenn Max wirklich einen Plan hatte, der dafür sorgen würde, dass Liam nicht mehr bei mir war?Es ging mir nicht mal wirklich darum, dass er mich vor Max beschützte, sondern viel mehr darum, dass ich seine Nähe genoss und am liebsten für keine Minute von seiner Seite weichen wollte.

Egal was Max geplant hatte, ich musste es irgendwie verhindern. 

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