Seltsame Begegnung

Louis Pov

>>Wo steckt Liam überhaupt?<<, fragte Zayn, der neben mir her lief. Ratlos zuckte ich mit den Schultern. Mit den Gedanken war ich eh ganz wo anders. >>Du bist heute ja sehr gesprächig.<<, neckte der Schwarzhaarige mich. >>Falls du mich vermissen solltest, was ich bezweifle, bin ich bei Perrie.<<

>>Okay.<< Normalerweise hätte ich dazu irgendein Kommentar abgegeben, doch heute ließ ich es einfach sein. Einen Moment sah Zayn mich noch von der Seite an. Scheinbar überlegte er,ob er noch irgendwas dazu sagen sollten, doch schlussendlich ging er einfach davon und ließ mich allein mit meinem Gedanken.

Einige Minuten lief ich ohne Ziel durchs Schulgebäude. Solange bis ich mit einer Person zusammen stieß. Während ich stehen blieb, landete mein Gegenüber auf dem Boden. Ich sah auf den Boden. Vor mir saß Niall, der völlig durcheinander wirkte. Erst jetzt fiel mir auf, dass wir vor der Treppe standen, die zum Keller führte. Ängstlich starrte der Blonde mich vom Boden aus an. Statt irgendwas zu ihm zu sagen, lief ich runter in den Keller, wo ich Liam und Max vorfand. Mein bester Freund drückte Max gegen die Wand, dieser war ich sich zusammen gesackt und wirkte mehr als eingeschüchtert.

>>Liam.<<, sprach ich den Brünetten an. Nachdem er mich kurz angesehen hatte, sagte er noch etwas zu Max, was ich nicht verstand, ehe er von ihm abließ und an mir vorbei nach oben marschierte. Ich folgte ihm direkt. Niall saß noch immer auf dem Boden. Nervös fummelte er am Saum seines Pullovers herum. Als er Liam entdeckte, war dem Blonden die Erleichterung ins Gesicht geschrieben. Zu meiner Überraschung reichte Liam dem Kleineren die Hand und zog ihn auf die Beine. >>Was war das eben?<<, fragte ich, als ich neben den Beiden zum Stehen kam.

>>Nichts.<<, meinte Liam nur. >>Ich geh rauchen.<<, informierte mich mein bester Freund, ehe er auch schon wieder verschwand. Ohne ein Kommentar abzugeben folgte Niall ihm. Hatte ich etwas verpasst? Seit wann hatten die Beiden was miteinander zu tun? Ich verstand die Welt nicht mehr.

Ich brauchte noch einige Sekunden diese Situation zu realisieren. Kopfschüttelnd fuhr ich mir mit einer Hand durch die Haare. Kurz sah ich noch mal die Treppe zum Keller runter, doch Max war von hier oben nicht zu sehen. Da es keinen Sinn hatte hier weiterhin grundlos herum zu stehen, lief ich weiter durchs Schulgebäude.

>>Du bist so erbärmlich.<<, lachte eine Stimme gehässig. >>Tue uns doch allen einen Gefallen und bleib einfach Zuhause, dann müssten wir uns nicht jeden Tag deinen Anblick antun. So was ist Menschenquälerei.<< Ein schmerzverzerrtes Stöhnen erklang.

>>Du solltest dich dankbar schätzen, dass du uns hast, ansonsten würdest du wahrscheinlich niemals stöhnen.<<, kam es von einer zweiten Stimme.

>>Mal ganz ehrlich, wer dich nackt sieht, kann sich auch gleich umbringen.<<, mischte sich ein Dritter ein. Ich erreichte den Gang indem mehrere Personen im Kreis um etwas herum standen. Wie nicht anders zu erwarten, machten die Meisten Platz, als sie mich sahen und die Restlichen schubste ich einfach zur Seite. Den Mittelpunkt des Kreises bildeten Steve mit seinen Freunden und außerdem Harry Styles, welcher mit Tränen überströmten Gesicht auf dem Boden lag. Er hatte sich zusammen gerollte. Seine Arme waren schützend um seinen Körper geschlungen. Mit einem Grinsen auf den Lippen trat ihm Carlos wahrscheinlich nicht zum ersten Mal in den Bauch. Legendlich ein leises Wimmern verließ Harrys Kehle.

>>Was ist denn hier los?!<<, fragte eine wütende Stimme, die eindeutig einem Lehrer gehörte. Schneller als ich gucken konnte, waren Steve und die Anderen verschwunden und auch die anderen Schüler verteilten sich in alle Richtungen. >>Oh Gott!<<, entfuhr es Mr. Bostwick, welcher unsere Klasse nicht unterrichtete. Mit ein paar großen Schritten eilte er zu dem auf dem Boden liegenden Schüler. >>Ist alles okay mit Ihnen, Harry?<< Was war das denn für eine bescheuerte Frage? Sah er so aus, als wäre alles okay? Wohl kaum. Als Antwort nickte der Lockenkopf und probierte sich auf zusetzten, zog jedoch vor Schmerz scharf die Luft ein. >>Louis.<< Wurde ich plötzlich angesprochen. Fragend sah ich den Vierzig-Jährigen an. >>Bringen Sie Harry bitte ins Krankenzimmer. Ich informiere währenddessen seine Eltern und den Schuldirektor.<<

>>Nicht nötig!<<, warf Harry eilig ein, doch war Mr. Bostwick bereits auf den Weg zum Sekretariat. Etwas genervt von der Situation ging ich zu Harry rüber.

>>Kannst du aufstehen?<< Überrascht schon fast erschrocken sah er zu mir auf. In der nächsten Sekunde wurde er auch schon knall rot und sah vor sich auf den Fußboden. Da ich keine Lust hatte hier ewig zu warten und wahrscheinlich nie eine Antwort erhalten würde, hob ich den Jüngeren kurzerhand hoch und trug ihn zum Sanitätstraum.

Als ich runter zu dem Jungen in meinen Armen sah, blickte ich in zwei unglaubliche, grüne Auge.  

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