Fast pünktlich zum Unterricht
Louis Pov
Eilig rannte ich die Treppe runter, wobei ich mir mein T-Shirt überzog. Ich hatte verschlafen, was ja eigentlich normal für mich war, naja verschlafen konnte man das sonst nicht nennen, da ich ja mit Absicht länger schlief. Ich hatte mir am Abend fest vorgenommen Harry abzuholen, aber dann hatte ich einfach weiter geschlafen, als der Wecker geklingelt hatte.
Ich stürmte in die Küche, wo meine Mom saß, die mich verwirrt ansah. Meine Geschwister waren vermutlich entweder schon los oder schliefen noch, da sie zur zweiten hatten.
„Was ist denn mit dir los?", erkundigte sich meine Mom verwirrt, wobei sie auf die Uhr sah.
„Habs nur eilig." In meine Schultasche warf ich schnell ne Flasche Trinken, nen Apfel und meine Zigaretten.
„Ja, aber warum?"
„Weil ... ähm..."
„Louis.", auffordernd sah sie mich an.
„Ich muss los." Mit diesen Worten stürmte ich in den Flur, zog noch schnell meine Schuhe an und verließ dann das Haus. Kurz sah ich auf mein Handy nur um festzustellen, dass ich es eh nicht mehr pünktlich zum Unterricht geschweige denn zu Harry schaffen würde um ihn abzuholen. Seufzend verlangsamte ich mein Schritttempo wieder und rauchte lieber noch eine Zigarette statt mich umsonst ab zu schwitzen.
Morgen würde ich es aber schaffen. Ganz sicher.
Etwa zwanzig Minuten zu spät kam ich an der Schule an und schlenderte zu meiner Klasse, wo ich ohne zu klopfen einfach rein ging. Seufzend drehte der Lehrer sich zu mir, doch ignorierte ich ihn und sah lieber zu Harry, welcher mich schüchtern anlächelte. Ich erwiderte das Lächeln und setzte mich dann auf meinen Platz neben Liam. Zayn war noch nicht da.
„Könntet ihr drei euch eventuell mal wieder angewöhnen zusammen aufzutauchen? Das ist durchaus weniger nervig.", erkundigte sich unser Lehrer.
„Aber das wäre doch langweilig. Der Mensch braucht Abwechslung im Leben.", gab ich zurück.
„Jetzt hatten wir Abwechslung und können wieder zu den alten Gewohnheiten übergehen."
„Möchten Sie sich auch noch eine Uhrzeit wünschen?"
„Wie wärst, wenn Sie alle drei mal pünktlich zum Unterricht erscheinen?"
„Da muss ich Zuhause mal mit meinem Wecker sprechen, ob das möglich wäre."
„Ich bitte darum."
„Wenn wir alle drei pünktlich kommen, wären Sie dann zufrieden?"
„Vorerst ja."
„Und zufriedene Lehrer geben keine Hausaufgaben auf, richtig?"
„Als würden Sie sich um ihre Hausaufgaben kümmern."
„Was hab ich denn auch schon davon?"
„Nen zufriedenen Lehrer."
„Der mir trotzdem weiter Hausaufgaben aufgibt.", gab ich zurück. Seufzend wand der Lehrer sich wieder der Tafel zu, wobei er irgendwas von hoffnungsloser Fall murmelte. Neben mir schüttelte Liam grinsend den Kopf. Fragend sah ich ihn an.
„Du liebst es Lehrer an den Rand der Verzweiflung zu treiben, oder?", fragte er mich grinsend. Ich grinste nun ebenfalls.
„Das ist praktisch meine Lebensaufgabe." Mein Blick glitt zu Harry, welcher mich ansah, sich jedoch sofort wegdrehte, als ich den Blick erwiderte.
„Louis." Ich sah wieder meinen besten Freund an. „Spiel bitte nicht mit ihm. Er scheint wirklich was für dich zu empfinden."
„Das hatte ich auch nie vor, Liam."
„Dann ist ja gut." Ich sah zurück zu Harry, welcher seinen Blick in der Zwischenzeit wieder auf mich gerichtet hatte. Genau wie beim ersten Mal, schaute er aber auch jetzt schnell weg. Ich musste grinsen.
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