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Taddl

Ardy hatte wieder irgendwas vor. Killian hatte ihm im Unterricht irgendwas zugeflüstert. Ich hab nicht viel verstanden außer Putzraum, Problem und auffliegen. Außerdem fielen noch ein paar Namen darunter auch der Name meiner Schwester, Anne.
Meine Neugierde packte mich erneut und so entschied ich mich dafür Ardy zu folgen, während alle Lehrer und Schüler in der Mensa waren.
Ardy ging in den Putzraum und schloss die Tür hinter sich. Ich schaute mich einmal um bevor ich ihm hinterherging. 
"Was tust du da?", fragte ich ihn.
"Weißt du wohl, dass du immer zur falschen Zeit auftauchst?", sagte Ardy.
"Was hast du vor?", fragte ich ihn erneut.
"Nichts, nur ein kleiner Streich."
"Killian hat den Namen meiner Schwester genannt."
"Reg dich ab, ihr passiert nichts. Sie trifft der Streit nicht. Nicht mehr."
Ardy lief an mir vorbei und schloss die Tür ab.
"Jetzt musst du leider mit mir hier drin bleiben bis ich mit den Sachen hier fertig bin. Und bis du mir versicherst, dass du uns nicht auffliegen lässt."
Ich würde ihn nicht auffliegen lassen. Dafür hatte ich zu große Angst vor ihm.
"Und worum geht es bei diesem Streich?"
"Sei nicht so neugierig. Erfährst du früh genug."
Er packte mehrere Sachen in eine große Tasche ein. Ich konnte jedoch nicht erkennen was das war. 
"Bist du eigentlich schwul?", fragte Ardy mich total aus dem Zusammenhang.
"Was? Nein..."
"Sicher?", fragte er grinsend.
"Ähm... Ja..."
"Und warum hast du den Kuss dann zugelassen?"
Ich sagte nichts. Worauf wollte er hinaus?
"Hm?"
Er wartete auf eine Antwort.
"Ich... Du hast mich halt überrumpelt."
Ardy lachte kurz. "Überrumpelt? Das ist also deine Ausrede? Und was war auf der Party von Fabienne? Du hast die Tür nicht sofort wieder geschlossen. Du hast zugeschaut. Sei ehrlich Taddl, du hast dir vorgestellt, dass ich deinen Schwanz lutsche. Du warst ein wenig eifersüchtig auf Tino."
Er kam mir immer näher. 
"Nein, war ich nicht."
"Ich glaube du stehst auf Schwänze. Du weißt es nur selbst noch nicht."
Ardys rechte Hand wanderte an meinen Hinterkopf, seine linke Hand ruhte auf meiner Hüfte.
Mein Herz schlug rasant, meine Atmung war unregelmäßig und flach. 
"Beim nächsten Mal, wenn du siehst wie ich es mit einem Typen treibe, frag einfach nach ob du mitmachen darfst. Ich würde nicht nein sagen."
Ich erwiderte nichts darauf, das musste ich auch gar nicht. Denn Ardys Lippen lagen wieder auf meinen. Keine Ahnung was ich da gerade tat oder was mich dazu verleitete, aber ich erwiderte seinen Kuss schnell, bevor er sich wieder löste. 
Ardys rechte Hand krallte sich in meinen Haaren fest. Ich legte meine Arme um ihn.
Er strich mir über die Brust und ging zu meiner Hose. Dann umfasste er meinen Hosenbund und zog an diesem, sodass sich unsere Körper noch näher waren. Ich ließ alles was er tat einfach zu, dachte im ersten Moment überhaupt nicht drüber nach auf was er noch so hinauswollte.
Ardy löste sich vom Kuss und fuhr mit seinen Lippen zu meinem Hals, wo er weiter kleine Küsse hinterließ. Mit seinen Händen fing er an meinen Gürtel zu öffnen.
Mein Herz schlug mir bis zur Brust und...
Nein, scheiße.
Ich schubste Ardy sanft von mir weg.
"Hör auf damit...", sagte ich leise.
"So schlecht?", fragte er grinsend.
"Nein... Also..."
"Schon gut, du stehst ja nicht auf Jungs. Klar.", sagte er ironisch.
Ich antwortete ihm nicht mehr, schloss die Tür vom Putzraum auf und lief in schnellen Schritten den Flur entlang.
Scheiße, warum hab ich das getan? Fuck!
"Da bist du ja.", sagte Luna plötzlich.
"Wo warst du?"
"Ich hab... war... bei meinem Spind."
"Ah, okay. Bereit für Französisch?"
"Ähm... denke schon."

(...)

Abends lag ich im Bett und dachte darüber nach, was heute Mittag passiert ist. Wollte er mir wirklich einen Blasen? In der Schule? Was war sein Auftrag? Erst beleidigt und bedroht er mich die ganze Zeit und dann küsst er mich und will sogar noch weitergehen? 
Und wie kam er überhaupt darauf, dass ich schwul bin. Warum denkt er das?

"Und warum hast du den Kuss dann zugelassen?"

Ich wusste es ja selbst nicht. Ich hatte keine Ahnung, warum ich den Kuss zugelassen habe.

Mein Herz schlug mir fast bis zum Hals, doch ich versuchte es mir nicht anmerken zu lassen, dass Ardy mir wirklich ein wenig Angst machte.

Ardys Blick wanderte zu mir und er schaute mir tief in die Augen.
Sofort fing mein Herz an schneller zu schlagen, meine Atmung war mit einem Mal unregelmäßiger.

Ardy löste sich vom Kuss und fuhr mit seinen Lippen zu meinem Hals, wo er weiter kleine Küsse hinterließ. Mit seinen Händen fing er an meinen Gürtel zu öffnen.
Mein Herz schlug mir bis zur Brust.

Scheiße. Die ganze Zeit dachte ich, dass ich einfach Angst vor Ardy habe. Und das habe ich auch immer noch. Doch mein Herz schlug wegen einem anderen Gefühl, welches ich gegenüber Ardy hatte so schnell.

"Ich glaube du stehst auf Schwänze. Du weißt es nur selbst noch nicht."

Ardy

"Frau Schwarz ist ja ganz nett aber diese Gruppenarbeit ist kompletter scheiß.", regte Ilja sich auf. "Niko denkt auch er wäre der Geilste. Erzählt mir irgendwas über sein Auto. Junge, ich hab nicht gefragt und es juckt mich auch nicht."
"Also Luna ist eigentlich ganz okay.", meinte Nina. "Gibt bessere, aber ist schon in Ordnung."
"Und wie siehts bei dir aus Ardy? Wie ist Taddl so?"
Ich zuckte mit den Schultern. "So wie alle anderen von dieser Schule auch. Geld ist halt alles, nh."
"Und wer kein Geld hat ist ein Loser.", fügte Nina hinzu.
"Und stinkt.", meinte Ilja.
"Sie sind solche Wichser.", lachte ich. "Egal, bereit für den legendären Streich?"
"Aber sowas von.", grinste Nina.
Ich schaute auf die Uhr, welche im Flur an der Wand hing. Noch ein paar Sekunden, dann ging es los.
Der Hausmeister hier war nicht die hellste Kerze und ließ überall seine Schlüssel liegen, so kamen wir ganz einfach an alles ran, was wir brauchten.
Und dann war es auch schon soweit. Die Sprinkleranlage an der Decke ging um punkt 10 Uhr an.
Viele der Schüler schrien erschreckt auf, wir anderen lachten nur.
"Los, kommt mit.", sagte ich zu den Anderen und wir liefen in den Naturwissenschaftsraum. Dort saßen, wie wir uns es gedacht haben, die Streber und arbeiteten an einem Projekt, welches gerade dabei war nass zu werden. Sie versuchten es so gut es geht zu retten und versteckten einzelne Teile unter den Tischen.
"Ihr Opfer, klappt euer Projekt nicht?", fragte ich lachend.
Nina und Killian nahmen die Einzelteile unter dem Tisch weg und schmissen sie auf den Boden, dann traten sie darauf.
"Hört auf!", rief Magnus. 
Ich lachte nur und ging auf ihn zu.
"Wenn ihr petzt seid ihr alle dran. Und mit dir fang ich an.", flüsterte ich ihm zu und gab ihm einen Tritt in die Weichteile.
"Habt ihr mich verstanden?!", rief ich den anderen zu, welche nur eingeschüchtert nickten.

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